Beiträge von Meerschwein Nele

    Mal abgesehen davon. Die Phantasiereise ist nicht schlecht. Man sollte sich in die Betroffenen der Sintflut versetzen. Die Kinder könnten sich vorstellen, wie es wohl ist, wenn man plötzlich ertrinkt, weil der unaufhaltsame Regen beginnt und man einfach nichts dagegen tun kann und obwohl man doch nichts getan hat, was die Todesstrafe verdienen würde. Oder wie das ist, wenn das Baby der Familie stirbt, weil der grausame Gott es will. Oder der kleine Hund oder die kleine Katze, die man gerade erst als Haustier aufgenommen hat. Die Vorstellung, wie man im Wasser schwimmt und versucht um sein Leben zu kämpfen und immer schwächer und schwächer wird. Und das Kätzchen oder der kleine Hund fiepen und strampeln in ihrer Verzweiflung, doch alles ist umsonst, sie sind zum Tod verurteilt. Und dann können die Freunde nicht mehr schwimmern und ertrinken, dann die Eltern, dann man selbst. Und das Wasser rinnt in die Kehle und man hustet und kämpft und die Luft endet und man krepiert jämmerlich, weil es der Gottheit so gefällt....


    Kinder können so etwas bestimmt leicht nachvollziehen und das Handeln des biblischen Gottes genau so verstehen, wie es ethisch einzuordnen ist...

    Ich sehe da ad hoch keinen wirklichen Mehrwert. Erst recht nicht bei diesem Thema.

    Ich stimme da nicht zu, ich sehe in der Visualisierung des 1. Weltkrieges einen ganz wesentlich Mehrwert - vor allem, wenn man eine animierte Darstellung des Kriegsverlaufes anwendet und nicht nur eines der traditionellen Kartenwerke.


    Die Frage ist doch, welches allgemeinbildende Ziel ich beim Kriegsverlauf des ersten Weltkriegs vermitteln will. Und da steht im Raum, dass der erste Weltkrieg einerseits einer der ersten Kriege der industriell organisierten Massenvernichtung ist und zweitens der erste (und bislang einzige) Krieg ist, der in der maschinellen Mühle der statischen Massentötung verblieben ist. Und das kann man mit einer grafischen Darstellung des Kriegsverlaufs sehr gut zeigen - wo gibt es regionale Veränderungen, wo steht die Front still, wo werden massenhaft Menschenleben verschlissen.

    ich würde halt schon für einen offiziellen Ausbildungsrahmen etwas mehr erwarten, als nur Küchenpsychologie, allgemeine Stereotype von Psychologie oder/und subjektive Erfahrungswerte heranzuziehen, um bestimmte Fragestellungen zu beleuchten. Natürlich geht aber immer auch alles irgendwie "ohne".


    Aber vielleicht reden wir auch einfach aneinander vorbei?

    Vielleicht. Die Frage ist halt, inwiefern die Paradigmen der Psychologie wichtig für die Praxis des Lehrerbrufes sein sollen. Dass die akademische Psychologie das behauptet, ist natürlich klar - es geht immerhin um Drittmittel und Lehrstuhlfinanzierung.


    Aber ist das denn tatsächlich so? Welche empirischen Befunde gibt es denn, dass die psychologische Sichtweise für die Praxis des Lehrerberufesunverzichtbar oder überhaupt wichtig wäre? Gibt es überhaupt Untersuchungen darüber?


    Wie gesagt - die Behauptung, dass das so ist, ist verständlich aber wenig stichhaltig.

    Aber dann doch bitte orientiert an der kulturvergleichenden Psychologie und nicht freihändig anhand bestimmter stark vereinfachter Modellvorstellungen von Psychologie. Die Psychologie hat hier als seriöse Wissenschaft ausreichend Studien/valide Ergebnisse anzubieten.

    Und warum? Es geht doch ganz offensichtlich ohne die im welchen Rahmen auch immer ernstzunehmenden Erkenntnisse der Psychologie. Die rein erfahrungsbasierte Praxis des Lehreberufes reicht doch offensichtlich aus.

    <Leicht off-topic>
    Mal eine geschichtliche Frage, Antwort gerne per PN:
    Wenn ich mir die Karten vom 1. und 2. Weltkrieg anschaue, frage ich mich immer, wie die Schweiz das hinbekommen hat. Um sie herum "prügeln" sich alle und die Schweiz sitzt da und denkt sich "Bitte prügeln sie sich woanders - wir machen nicht mit."


    Im ernst - ich frage mich das im ernst. Wer Krieg führt sagt sich doch nicht "Oh, das Land will nicht mitmachen. Gehen wir mal woanders hin." Woran lag das, dass die Schweiz in beiden Weltkriegen "weiß" blieb.
    (Um den Thread nicht zu sprengen - wenn jemand dazu einen Link oder eine kurze Erklärung hat, schickt er sie mir bitte mal per PN? Danke.

    Warum PN? Sowas kann und sollte man doch öffentlich diskutieren.


    Dass die Schweiz im 1. und 2. Weltkrieg eine Randstellung hatte, ist meiner Einschätzung nach die Folge einer Gemengelage von Ursachen.


    Erstens war (und ist?) die Schweiz als traditionell wirtschaftlicher Randstandort niemals von Interesse gewesen. Im frühen 20. Jh. war die Wirtschaft der Schweiz deutlich auf Importe angewiesen. Die Schweiz ist und war in der Kriegsführung kein "Beutegut", das als Eroberungsgebiet weitere Kriegsanstrengungen hätte fördern können.


    Zweitens war und ist die Schweiz in der Tat geopolitisch neutral - auch innenpolitisch. Das war in beiden Weltkriegen von großer Bedeutung, da sich die Schweiz einerseits nicht in die internationale Positionierung der Staaten eingemischt hat - weder, was die Annäherung an den deutsch-österreichischen Komplex im ausgehenden 19. Jh. vs. das gegenseitige, eindämmende Bündnis zwischen Ost und West angegangen hat; noch was die zunehmend aggressive Blockbildung bis 1939 anging. Andererseits wurde das innenpolitisch gespiegelt, es gab (und gibt!) die starke Annäherung an die konservativ nationalistische Ideologie bis hin zum Rassismus - es gab (und gibt!) die Abwehrbwegung gegen außerschweizerische Bündnissysteme. Beide Weltkriege hatten im Vorlauf eine internationale Parteibildung mit außenpolitisch kriegerischer Implikation. Die Schweiz stand abseits dieser Parteien.


    Drittens war die Schweiz nach Ausbruch beider Weltkriege als Durchmarschgebiet nicht attraktiv. Das Beneluxgebiet war natürliches Einfallgebiet sowohl im Schlieffenplan als auch in der Blitzkrieg-Doktrin der Wehrmacht. Die Schweiz als unzugängliches Berggebiet nicht. Wer will schon Panzer oder große Armeeeinheiten durch die Berge transportieren? Das primäre Ziel der kaiserlichen Armee im 1. Weltkrieg war ohnehin der "Erbfeind" Frankreich und der Weg nach dessen Hauptstadt. Die Schweiz war abseits dieser Route und auch jenseits der Kriegsinteressen Österreich-Ungarns, die sich in Richtung Balkan orientierten. Warum sollte eine Kriegspartei in die Schweiz eindringen?


    Im 2. Weltkrieg hatte Deutschland als Kriegsziel die Expansion nach Osten. Der Krieg im Westen war von Anfang an eine strategische Option, die nicht gewünscht und auch nicht ideologisch antizipiert war. Gleichzeitig war die Kriegsführung Deutschlands auch wirtschaftlich orientiert. Deutschlands Aufstellung war breit aber nicht tief. D.h. die deutschen Armeen hatten kurzfristig eine große Durchdringungskraft aber langfristig kein Durchhaltevermögen. Deshalb war das strategisch primäre Ziel Deutschlands die Sicherung von Nachschub - Norwegen, die Ölfelder im Südosten. Die Schweiz war da offensichtlich kein primäres Ziel. Weder, was die Transportlogistik nach Ost und West anging, wie im 1. Weltkrieg. Noch, was die strategische Unterstützung über Rohstoffe im 2. Weltkrieg anging.


    Für den 2. Weltkrieg waren von NS-Seite offensichtlich auch Eroberungspläne für die Schweiz angelegt. Immerhin wollte man totale Kontrolle über Europe. Aber konkrete Kriegsziele waren damit nicht verbundel.

    doch, geht leider. Wenn der Arzt sagt: Joa, Kind hat ne Salbe verschrieben bekommen, darf es wieder kommen :daumenrunter:

    Mag sein. Aber das hat ja mit dem "Flurfunk" nichts zu tun, der nichts anderes bedeutet, als dass die Schulleitung die offene Kommunikation über Gesundheitsprobleme verweigert.

    Da sich die Meinungen im Forum auch eher darauf fokussieren, dass ein Lehrer grundsaetlich wohl ALLE Richtungen ;) "bedient" hat - passt diese Erkenntnis auch mit dem des Seminars ueberein. Wobei es dort auch ein paar "Ausreißer" gab, die z. B. in der Sowjetunion groß geworden sind etc.

    Ich sage es mal sehr platt und provokant - ob psychologische Modelle dieses oder jenes Bild von Lehrern und ihren Schülern formen oder nicht oder ob es sie überhaupt gibt, ist für den tatsächlichen Lehrerberuf und seine Praxis von sehr nachrangiger Bedeutung. Gleiches gilt für akademische Lehrstuhlpädagogik. :)


    Was aber nicht heißt, dass ein Menschenbild für den Unterricht nicht von sehr großer Bedeutung ist und dem Lehrer in seiner Unterrichtspraxis ständig vor Augen und bewusst sein muss! Das Stichwort der "Ostblockdidaktik" und deren Nachwirkung sogar noch nach über einem Vierteljahrhundert nach der der historischen Wende im Machtbereich des Kommunismus ist da sehr wichtig, weil man einen tiefen Widerspruch zwischen einem eher demokratisch permissiven, auf der Grundsatz der Verhandlung ausgerichtetem und einem autoritär dogmatischen, auf Befehl und Gehorsam ausgerichtetem Menschenbild sieht. Das ist ein Faktor, der von der Lehrerberuf immer noch von großer Bedeutung ist.


    Man sieht das einerseits an Lehrern, die in dieser Tradition aufgewachsen sind, Mashkins Verwunderung ist schließlich authentisch und bezeichnend. Andererseits sieht man das aber auch an Schülern, die aus einem entsprechenden kulturellen Hintergrund kommen. In diesem Kontext offensichtlich Schüler aus "russlanddeutschen" Enklaven, aber ähnliches kann man auch mit Schülern erleben, die aus anderen autoritär-patriarchalen Kulturkreisen kommen. Ich habe die Erfahrung noch vor acht bis neun Jahren selber in der Erwachsenenbildung gemacht, als es an unserer Schule noch Lerngruppen gab, die sich wegen der in der Ausbildungsordnung festgelegten Regelungen für die weitergeführte Fremdsprache vornehmlich aus osteuropäischen und russischen Lernern zusammensetzten und die als Kinder noch Schulerfahrungen in ihren Heimatländern hatten. Ich hatte da mit meinem Menschenbild und mit meiner Vorstellung von Schule und Unterricht sehr große Probleme - nicht, weil die Lerner jetzt irgendwie "doof" oder "unreif" waren, sondern, weil die Studierenden, sobald sie sich im diskursiven Kontext "Schule" sahen, bestimmte Rollenvorstellungen an sich selbst und an mich als Lehrer richteten. Die haben von mir erwartet, dass ich autoritär, behavioristisch und mit Befehl, Gehorsam und Sanktionen agiere. Dass ich das nicht getan habe, haben sie als Lehrerschwäche interpretiert. Mein Gott, was haben die in Klausuren und Leistungsüberprüfungen gemogelt, weil ich nicht mit Adleraugen zwischen den Reihen umhergegangen bin! :) Entsprechend chaotisch war lange Zeit der Unterricht, weil ich dieses Verhalten meinerseits natürlich aus pädagogischen und prinzipiellen Gründen verweigert habe. Die Reibungen, die sich daraus ergeben haben, waren meiner Einschätzung nach also sehr klar als interkulturelle Reibungen zu verstehen.


    Das war verdammt harte pädagogische aber m.E. extrem wichtige Arbeit, die ich und meine Lerner leisten mussten, um da eine mentale Veränderung einzuleiten. Geduldiges Bohren dicker Bretter. Dem muss man sich aber stellen, da das ganz konkrete Integrationsarbeit ist.


    Ist das jetzt mit psychologischen Modellen einzuordnen? Ich meine nein. Aber ich bin ja auch diskursanalytisch geprägter Historiker, wie ich oben angemerkt habe.

    Mhm. Keiner von uns außer Franzi war bei der Seminarsitzung dabei, aber für mich hört sich das schon ein bisschen wie ein Redeanlass zu einer frei geführten Diskussion an, in der die psychologischen Herangehensweisen abgeklopft und auf spekulative Lehrervorstellungen angewandt werden sollten. Das ist sicherlich ganz nett, um den Lerngegenstand "Paradigma der Psychologie im Lehrerberuf" zu sichern, aber man sollte das jetzt nicht zu hoch und "wissenschaftlich" aufhängen. Kann durchaus sinnvoll sein, wenn man das cum grano salis nimmt.


    Ob psychologische Modelle nun tatsächlich bei der Ausübung des Lehrerberufes hilfreich und nützlich sind oder nicht, steht ohnehin auf einem ganz anderen Blatt.

    Auch bei uns gab es in den letzten Jahren mehrere Fälle. Mich nervt, dass sowas bei uns nur per Flurfunk kommuniziert wird.

    Wie kann das sein? Krätze ist nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig und die zuständige Behörde, d.h. in diesem Fall die Schule, muss von Amts wegen darauf reagieren:

    Bei Krätze gelten die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes. Personen, die an Krätze erkrankt sind oder bei denen der Verdacht auf Krätze besteht, dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten vorübergehend nicht besuchen oder dort tätig sein. Betroffene müssen die Gemeinschaftseinrichtung über die Erkrankung und auch über den Verdacht auf eine Erkrankung informieren.


    Das geht doch nicht über den "Flurfunk"!? =O ?(

    Nach ein bisschen googeln: die "Big Five" sind wohl fünf Dimensionen der Persönlichkeit; aber der Ausgangsbeitrag nennt fünf Hauptrichtungen der Psychologie, was eine ganz andere Kategorie ist. Sind damit die fünf Hauptparadigmen der Psy. gemeint, Behaviorismus, Tiefenpsychologie etc.?


    Eine Aussage von 'FranziS.' wäre hilfreich...

    Insgesamt war die Regierungszeit Wilhelms II. von forschem Auftreten, allgemein als Säbelrasseln bezeichnet, und großem Pomp in Form von Paraden und Zurschaustellung vermeintlicher militärischer Macht und Überlegenheit geprägt. Dies waren die wesentlichen Kennzeichen der nach ihm Wilhelminische Epoche genannten Zeit.


    Es war aber auch eine Zeit des Umbruchs und der wissenschaftlichen Erkenntnis. Die Industrialisierung schritt voran und führte neben großer Arbeitsbelastung und Leben in teils unwürdigen Umständen auch zu verlängerter Lebenszeit durch trotz allem verbesserter Gesundheit und steigendem Wohlstand.


    Zitat von der Wasistwas-Seite. Das kann ich meinen Schülern nicht hinlegen, bringt gar nichts. Bin beim googeln leider auch schon nicht fündig geworden...

    Die Kerncharakterisierung des Kaisserreichs von der Seite trifft genau ins Schwarze, wenn das Ziel ist, leistungsschwachen Schülern eine Vorstellung der Zeit im Sinne der Allgemeinbildung nahe zu bringen. Der Text für sich genommen sagt deiner Zielgruppe wohl nichts - aber du kannst ihn für dich nehmen, um diese Aspekte medial umzusetzen und dafür andere Quellenkategorien heranzuziehen. Du könntest über Bild- und Tondokumente, über Filmdokumente gehen.


    Für einen Ersteinstieg in das "Feeling" der Zeit setze ich gerne die ersten Minuten der Verfilmung des Romans von Heinrich Mann - "Der Untertan" - ein. Das ist natürlich keine Quelle im engeren Sinne, vermittelt aber die von dir genannten Aspekte sehr gut.


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