Beiträge von Meerschwein Nele

    Was mich bei der Zielsetzung etwas wundert (ist aber vielleicht was NRW spezifisches) ist folgendes: Warum wird nicht mehr der Oxford Advanced Dictionary (einsprachig mit Kontext) im Abitur benutzt, sondern ein zweisprachiges Wörterbuch?

    Zugelassene Hilfsmittel in NRW im Abitur sind weiterhin ein einsprachiges und ein zweisprachiges Wörterbuch. Das zweisprachige Wörterbuch wurde erst vor ungefähr zehn Jahren(?) als zusätzliches Hilfsmittel zugelassen, eine Entscheidung die ich aus philologischer Sicht schon damals für richtig und längst überfällig hielt. Von welchem Verlag die Hilfsmittel kommen, ist nicht vorgeschrieben. Es lassen sich ohne weiteres Alternativen zum OAD einsetzen.

    Warum?


    Weil die Sprachanwendung im Schulunterricht in den alten Sprachen eine Übertragung des Textes in der Richtung von Fremdsprache nach Deutsch ist. Da entspricht so ein Vokabellernen und entsprechen solche Vokabeltests dem unterrichtlichen Sprachgebrauch.


    In der modernen Sprachdidaktik, die die Einsprachigkeit in der Zielsprache anstrebt, ist das nicht optimal. Ich möchte als Sprachlehrer ja eigentlich nicht, dass deutsche Übersetzungen sondern Konzepte und Kollokationen des Wortschatzes gelernt werden. Das Idealziel beim Fremdsprachenlernen ist, dass der Lerner in der Zielsprache lernt - das traditionelle tabellarische Vokabellernen wirkt dem Ziel lernpsychologisch entgegen.


    Natürlich kann man mit der tabellarischen Methode gut Vokabeln lernen - das bestreitet keiner, so macht man das schließlich erfolgreich seit Jahrhunderten und in meines Wissens jedem Lehrbuch wird der Wortschatz seit jeher zweisprachig angeboten. Und aus arbeitsökonomischen Gründen verwende ich in meinem Unterricht natürlich auch die vorhandenen Materialien. Nicht zuletzt, weil das auch von meinen Lernern so eingefordert wird.


    Aber trotzdem finde den Gedanken, einsprachige Wortschatzüberprüfungen als Lernzielkontrolle zu verwenden, eine gute Idee, die die tatsächlichen Sprachkompetenzen der Lerner besser überprüft als die traditionelle zweisprachige Methode; wobei für letztere allerdings Vokabeltests leichter und schneller erstellt werden können.

    Vielen lieben Dank für deine Antwort:)))

    Warum hast du deinen Ausgangsbeitrag gelöscht? Ich finde das nicht sonderlich höflich und so verhält man sich auch nicht in Webforen. Vielleicht wären ja noch andere User in Zukunft an deinem Beitrag interessiert?

    Wenn man schon nicht verheiratet ist.Was soll das denn?

    Die Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht ersparen in katastrophalen Unglücksfällen sehr viel Schwierigkeiten und Stress für den Partner, der ohnehin schon emotional mit der Unglücksbewältigung völlig in Anspruch genommen ist. Man unterschätzt die verwaltungstechnischen und rechtlichen Probleme völlig - selbst für Eheleute mit ihrem besonders geschützten Status ist so eine Verfügung empfehlenswert. Erst Recht bei anderen Formen der Partnerschaft, bei denen die Partner einen rechtlich viel geringeren Schutz- und Rechtsstatus als in der gesetzlichen Ehe haben.


    Vielleicht liegt es daran, dass mit meinen 50 Jahren die Einschläge in direkter und weiterer Bekanntschaft allmählich dichter werden, aber ich habe mich in der Hinsicht schon kundig getan. Im Internet gibt es gute Seiten dazu, man kann auch im Handel Formularsammlungen [Anzeige] kaufen.

    Ich finde es auch unmöglich, dass rechtliche Neuerungen der Regierung grundsätzlich über ein kostenpflichtiges Amtsblatt kommuniziert werden!
    So etwas muss doch grundsätzlich frei zugänglich sein. Ich weiß, die SL sollte sowas mit dem Kollegium „teilen“, aber diese Anordnung geht im Alltag schnell unter.
    Wie sieht das bei euch aus?

    Fordere es ein, die Lehrerkonferenz ist der Ort dafür. Und da es zu deinen Dienstpflichten und -rechten gehört, dienstliche Erlasse, Ausschreibungen etc. zur Kenntnis zu nehmen, wird die Schulleitung dem auch nachkommen. Das kann auch sehr einfach organisiert werden, in unserer Schule liegt "Schule NRW" im Lehrerzimmer aus.


    Nele


    P.S. Ich finde die Vermengung von Regierungs-PR und Verwaltungsmitteilungen übrigens auch hochgradig problematisch. "Schule NRW" ist so eine Art Apothekenrundschau des Ministeriums, das Amtsblatt hat rein verwaltungstechnisch formale Bedeutung. Das sollte getrennt sein.

    Trotzdem frage mich hier die ganze Zeit: Wenn man S2 - Lehrer am Gymnasium bzw. Berufskolleg ist, gehört es nicht dann zur normalen Arbeit (also zum Alltagsgeschäft) einen LK zu übernehmen?[...]
    Oder sehe ich das als Nicht - S2 - Lehrerin jetzt zu naiv?

    Nein. Das siehst du meiner Meinung nach (ich unterrichte ausschließlich Sek II und E-Phase) ganz richtig. Ich weiß auch nicht so wirklich, was an einem LK so ungeheuer viel an Mehrarbeit zu finden ist. Sicherlich hat man einen höheren Korrekturaufwand und natürlich hat man die Abiturprüfungen. Aber die hat man mit einem GK auch, wenn wohl auch nicht so viele. Andererseits sind viele LKs im fünften und sechsten Semester, nach dem Abgang der FHR-Absolventen, nicht mehr allzu groß. Die Überlegung, dass in den LKs leistungsstärkere Lerner sitzen, muss man cum grano salis nehmen. In Englisch ist das bei mir weniger der Fall als in Geschichte, dem Fach, das aus irgendeinem Grund als "schwierig" wahrgenommen wird. In den "Laberfächern" Pädagogik, Soziologie und Deutsch ist das ganz bestimmt nicht so.


    Und die Vorbereitung in den Ferien oder während des Semsters. Ach, gute Güte. Bei LKs und GKs haben wir fachwissenschaftlich nur zwei sehr gering voneinander abweichende Stufen von "trivial". Für den Lehrer sollte das keinen Unterschied machen und im Anforderungsprofil der prüfungsrelevanten Inhalte sind die Canonices fast deckungsgleich. Ich finde LKs bequemer zu unterrichten, weil man für nahezu die gleichen Inhalte fast doppelt zu viel Zeit hat.

    Und nein, generell finde ich es nicht ok etwaige Kinder/Elternzeiten etc. als Druckmittel zu benutzen.

    Die Wahrnehmung von Rechten wie dem der Elternzeit ist ja kein Druckmittel. Das muss die SL eben einfach pragmatisch und nüchtern zur Kenntnis nehmen und in die normale Unterrichtsplanung - die ja nun wirklich von unvorhergesehenen Ereignissen ist, je größer das System desto mehr davon - einbeziehen. Dieser ganzen Ballast von Hinterüberlegungen und subjektiven Befindlichkeiten ist wieder einmal die ungute Vermischung von professioneller und persönlicher Ebene, die der Professionalität von Schulen so schadet. Und das leider Gottes immer noch am schlimmsten im Primarbereich...


    Meiner bescheidenen Meinung nach werden wir alle für unsere Arbeit bezahlt und wir alle haben da unsere Arbeit zu leisten, wo uns der Betrieb hinstellt. Wenn mein Unterrichtseinsatz meinen persönlichen Vorlieben entspricht freue ich mich darüber, wenn nicht, ist das eben so. Auf Dauer tariert sich ohnehin alle Belastung aus. Mehr gibt es m.E. nicht dazu zu sagen.

    Ich würde das Gehaltsplus sofort dafür nutzen, um mir selbst eine Entlastung zu verschaffen, nämlich entsprechend in Teilzeit zu gehen.

    Cool. Dann zahlst du einen Teil deines Gehaltes an deinen Arbeitgeber, damit du ihn so für die nicht von dir geleisteten unbezahlten Überstunden entschädigst.


    Hört sich nach einem außerordentlich intelligenten Plan an. Hoffentlich bedankst du dich dann auch noch untertänig bei deinem Dienstherren, dass er dir so eine tolle Gelegenheit bietet!

    Mhm. Auf welche "Seite" falle ich denn? Ich bin mir sehr bewusst, dass ich für einen Absolventen meines Studiengangs - Literaturwissenschaft und Geschichte auf Magister, also kein Lehramt - als Studienrat absolut überdurchschnittlich verdiene und damit de facto einen Lottogewinn eingefangen habe. Andererseits finde es geil, auch im Alltag nicht auf den Euro und auch nicht auf 10 Euro schauen zu müssen und mir ein ziemlich luxuriöses Leben leisten zu können.

    Was wäre wohl passiert, wenn ich als Mann mir als ideale Partnerin wünschen würde, dass sie bitteschön nicht so viel Geld verdient wie ich und mir dafür den Haushalt ordentlich macht. Ach ja, dicke Möpse muss sie natürlich auch haben, weil das ist biologisch determiniert. Ob sie was im Kopf hat, ist dagegen nicht so wichtig. :D

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