Man könnte natürlich auch einfach seine Arbeit tun, für die man ausgebildet worden ist und bezahlt wird.
Beiträge von Meerschwein Nele
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Es werden offensichtlich keine Verben mehr konjugiert und durchexerziert, können muss man sie aber trotzdem irgendwie
Oh, du kannst englische Verben konjugieren? Mach mal vor! (die eineinhalb verkrusteten Hilfsverben zählen nicht.)
P.S. Das ist neben dem untauglichen Versuch, von L1 in L2 in Echtzeit zu übersetzen und Begriff auf Begriff abzubilden, ein weiteres Beispiel dafür, dass die eine Sprache eben nicht strukturell der anderen Sprache entspricht. Das englische Zeitsystem funktioniert grundlegend anders als das deutsche, es ist belanglos, ob man im Deutschen/Französischen/Latein konjugieren kann oder nicht. Es beginnt ja schon damit, dass es im Englischen überhaupt nur zwei Zeiten gibt - present und past. Die ganzen tenses sind nichts weiter als mit verschiedenen Sprachmitteln vorgenommene Modifikationen der beiden Zeiten. Deshalb ist es z.B. terminologisch unsinnig, die tenses "Zeiten" zu nennen oder das, was man mit den Verben macht, "konjugieren".
Warum macht man das? Das macht man deshalb, weil Latein zur Zeit, als im 16. Jh. die ersten englischen Grammatiken entstanden, das Modell darstellte, an dem man die englische Grammatik entdecken und darstellen wollte. Dafür ist Latein aber nicht wirklich geeignet.
Wir haben in der deutschen Grammatik, vor allem der Schulgrammatik, aber auch ähnlich Probleme, das wichtigste Beispiel ist der Begriff "Imperfekt" der für die deutsche Vergangenheitsform des Präteritums im Gegensatz zum Perfekt genommen wird; man hat sich dadurch verwirren lassen, dass es im Latein zwei einfache Zeitformen zur Darstellung der Vergangenheit gibt, eben das Imperfekt und das Perfekt, wobei aber das lateinische Imperfekt völlig andere Funktionen hat als das deutsche Präteritum: nämlich die stetige Wiederholung eines Ereignissen in der Vergangenheit oder von einem Punkt der Vergangenheit an (deshalb im-perfekt, un-vollendet) bzw. den Versuch einer Handlung.
Englisch ist nicht Deutsch, Deutsch ist nicht Latein.
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Ich ("normaler Lehrer") habe keinerlei Recht jemanden "Anzustellen"
[...]
Wo ist der Unterschied, ob eine Schulleitung oder ich einer Person, mit der kein Vertrag besteht, eine Weisung erteile?Die Schulleitung ist an einer Schule die Person, die im Rahmen ihrer Personalverantwortung mit der Abwicklung von Anstellungsverträgen dienstlich betraut ist. Deswegen ist es sehr wohl von Belang, wenn die Schulleitung mit einem anzustellenden Lehrer einen mündlichen Vertrag abschließt. Wenn Lehrer und Schulleitung sich stillschweigend einig sind, dass ein Arbeitsverhältnis angestrebt ist, der Schulleiter einen Arbeitseinsatz anordnet und der Lehrer dem nachkommt, dann ist ein konkludenter Vertragsschluss über das Arbeitsverhältnis zustande gekommen. Und da dabei bei dem Vertragsschluss keine Befristung vereinbart wurde, ist es eben unbefristet. Eine nachträgliche Änderung des Anstellungsverhältnisses durch einen später datierten schriftlichen Vertrag ist unwirksam - pacta sunt servanda.
Nele
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Wow, das ist echt raffiniert. Aber das würde ich auch einfach so durchziehen. Unbezahlte Ferien und Befristungen sind eine Sauerei und da sollte einem jedes Mittel recht sein.
Sprich mit deiner Schulleiterin, die wird dir en detail erzählen, was das Verhalten der o.g. SL für eine Arschbombe in den Fettnapf ist und warum die Rechtsstelle der BezReg verärgert die Stirn runzeln würde. -
Irgendwann sollte man in der Sek II allerdings auch damit anfangen, sich wie erwachsene Akademiker in spe einfach mal so frei diskutierend auszutauschen. Ohne "Stuhlkreis" und Kärtchen...
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Legt ihr Englischkollegen den Schülern eigentlich nahe, Filme und Serien auf Englisch mit englischen Untertiteln zu schauen?
Ja. Und ich rate ihnen extremst davon ab, andere als englische Untertitel anzuschalten, weil das den Spracherwerb durch die Filme unterbinden wird. Das verstehen die auch.ZitatIch persönlich habe Englisch zu meiner Schulzeit im Übrigen vor allem durch Videospiele gelernt
Ich auch. Und ich empfehle das auch neben den Filmen.
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In BW wird das Studium wohl mit 2,44 Jahren (2 Jahre, 160 Tage) auf die ruhegehaltfähige Dienstzeit angerechnet.
Siehe Beispiele zur Berechnung des Ruhegehalts:
https://lbv.landbw.de/document…10e146fce23?download=true
Hier eine Auflistung der ruhegehaltsfähigen Tätigkeiten für das Land NRW. Kann-Bestimmungen bedeuten, dass die Anerkennung einer Einzelfallunterscheidung unterliegt, es lässt sich aus der Auflistung aber zumindest ungefähr erkennen, was gemeint ist. -
Ja, das kann man vom Englisch/Deutsch-Studium nicht wirklich behaupten. Da kriegt man quasi alles hinterhergeworfen bei ungefähr 95% Freizeit. Ich weiß manchmal gar nicht, wohin mit der ganzen freien Zeit.
Also zu meiner Zeit hatte ich so wenig Scheinverpflichtungen in Geschichte und englischer Literaturwissenschaft, weil von einem erwartet wurde, dass man seine freie Zeit mit Bücherlesen füllt. Und dann noch mehr liest.
Aber vielleicht ist das heute ja alles anders. Oder vielleicht gibt es für Englisch und Deutsch ja auch gar nicht so viele Bücher zu lesen...
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Hier ein Interessantes Interview mit der deutschtürkischen Autorin Tuba Sarica über die Integrationsproblematik:
Tuba Sarica über deutschtürkische ParallelgesellschaftenIn ihrem Buch Ihr Scheinheiligen! erhebt die Bloggerin Tuba Sarica schwerwiegende Vorwürfe gegen die deutschtürkische Community. Telepolis sprach mit der Autorin.
Frau Sarica, was ist Ihre Meinung zur Özil-Debatte?
Tuba Sarica: Ich betrachte Özils Statement als Ablenkungsmanöver von seiner eigenen Verantwortung und das ist typisch für die Parallelgesellschaft. An der Debatte stört mich, dass man sich nun von Özils Fremdenfeindlichkeitsvorwürfen manipulieren lässt. So schafft es die Parallelgesellschaft immer wieder, das Thema Rückständigkeit bei den Deutschtürken zu vermeiden.Der Rassismus der Deutschen steht wie fast immer im Vordergrund, obwohl es hierbei darum geht, dass sich selbst integriert wirkende junge Menschen mitten in Deutschland für eine faschistische Politik interessieren.
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Nun soll ich auch bereits am 22.08.18 (Aufräumtag, deutlich noch in der Ferienzeit) und 27.08.18 (Lehrerkonferenz) wieder in der Schule Dienst tun, obwohl ich keine Erholungszeit (bezahlten Urlaub) hatte. Während meine KollegenInnen erholt aus dem Urlaub kommen (mit deutlich höheren Gehalt), musste ich nebenbei arbeiten). Nun meine Frage, mein Vertrag fängt erst am 29.08.18 (wieder bis zu den nächsten Ferien (Oktober). Habe ich das Recht, da ich auch keinen bezahlten Urlaub hatte, auch erst am 29.08.18 meine Arbeit zu beginnen? Versichert bin ich ja auch nicht vor dem 29.08.18.
Oh, fein. Das ist gut für dich!
Nix sagen, den Dienst weisungsgemäß vor dem im Vertrag festgelegten Termin antreten und dich damit dann über den mit deinem Arbeitseinsatz geschlossenen unbefristeten Anstellungsvertrag freuen. Noch am Ende August gehst du dann zu einem passenden Anwalt und klagst dich in eine Festanstellung ein.
Die Düsseldorfer Dienstrechtler werden der SL sowas von den Arsch aufreißen, weil er das verbockt hat, obwohl auf ausnahmslos allen Formularen, Handreichungen etc. fett aufgedruckt steht, dass genau so nicht gehandelt werden darf, weil damit konkludent ein unbefristeter Arbeitsvertrag eingegangen wird.
P.S. Warum Grundschulleitungen eigentlich so oft rechtskenntnisfrei?
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mir zieht es auch gerade die Socken gefühlt alle 5 Minuten aus (korrigiere meinen ersten Aufsatz einer 8. Klasse), aber ich denke mir dabei, dass es ja gerade darum geht: "inkompetent geschriebene, schlecht durchdachte, grauenvoll formulierte Anfängertexte in fehlerhaftestem Deutsch" zu lesen und aus dem Brei von "Inkompetenz" konstruktiv was für den Unterricht zu destillieren, um Stück für Stück aus eklatanter Inkompetenz kleine Kompetenzen auszubilden.Das ist ja auch genau das, worum es - ganz unidealistisch pragmatisch - im Unterricht gehen sollte. Sehe ich für mich genau so. Nur helfen dabei Klausuren nix sondern sind einfach nur Ballast für Lehrer wie Lerner... Müssen aber gemacht werden, da führt kein Weg drum rum.
Deshalb Augen auf bei der Berufswahl!
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Was ist das denn für ein Werbebullshit? Gemeldet...
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@Miss Jones Richtig. Und es ist in einer Schule überhaupt keine Schwierigkeit, in der Schulkonferenz verbindliche Rahmenbedingungen zu vereinbaren, welchen Kosten- und Sachmittelaufwand dann für die Projekte maximal veranschlagt werden darf. Innerhalb dieses Rahmens werden die Fachlehrer dann die Projekte gestalten.
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Ich kann es für Deine Fächer auch nicht beurteilen. Insofern wäre ich mit Begriffen wie "trivial" eben grundsätzlich vorsichtig.
Ok. Ich hätte nicht gedacht, dass die Erklärung notwendig ist, aber ich werde das dann doch mal kontextualisieren und erläutern, was ich genau mit trivial meine.
Zunächst einmal die allgemeine Einordnung. Ich muss nicht "grundsätztlich vorsichtig" sein, wenn ich den Begriff trivial verwende. Der Definition nach dienen die Inhalte der Sekundarstufe II dem Erwerb von Wissen und Kompetenzen auf dem Niveau der vertieften Allgemeinbildung. Im Vergleich zu fachwissenschaftlichen Diskursen auf akademischen Niveau ist das, was auf dem Gebiet der Allgemeinbildung möglich ist, trivial. Wäre das nicht so, würde das Wort "trivial" jede Bedeutung verlieren.
Also: die Unterrichtsziele und der Kompetenzerwerb, die an der Schule möglich sind, sind im Vergleich zum Potenzial der Fachwissenschaft trivial, die Abstufung zwischen LK und GK ist dabei graduell aber nicht prinzipiell.
Heißt das, dass damit mein Unterricht trivial ist, weil die Unterrichtsziele trivial sind? Natürlich nicht, deiner ebensowenig. Ich denke mal, dass dir da einfach in der Hektik ein kategorialer Einordnungsfehler unterlaufen ist. Kann ja mal vorkommen. Die Gestaltung meines Unterrichts und ich denke mal genau so deines Unterrichts erfolgt natürlich im Blick auf die ganze Bandbreite der Fachmethodik und -theorie, denn nur so sind sinnvolle Entscheidungen über die didaktische Reduktion und die Materialauswahl und -bearbeitung möglich. Auch die Vermittlung einfacher Dinge ist keine einfache Tätigkeit. Die Aussage von Lehramtsstudenten "wieso lerne ich das, das brauche ich doch in der Schule alles nicht!" ist schon ganz richtig ein Indiz fehlender Kompetenz.
Bleibt mein Hinweis auf die Trivialit in LKs und GKs trotzdem relevant? Ja natürlich! Der Hinweis auf den ach so schwierigen LK kann eben keine Rechtfertigung für einen kompetenten Lehrer sein, weil die eigentlichen Schwierigkeiten bei der didaktischen Aufbereitung bei LK und GK ohnehin nahezu die gleichen sind, auch wenn die curricularen Unterschiede gegeben sein mögen.
Aber das sollte man eigentlich als erfahrener Lehrer alles wissen...
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Na dann liegt es wirklich am Fach. Ich meine, dass Chemie im Master-Studium schon nicht mehr "trivial" ist.
Nun, einverstanden. Wenn für dich ein das Grundstudium in deinem Fach nicht mehr trivial im Hinblick auf die gesamte fachwissenschaftliche Bandbreite ist, dann wird das wohl so sein. Wie gesagt, ich kann das nicht beurteilen.
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Ich stimme dir im Prinzip zu, möchte aber die Kollegen hier ein wenig verteidigen. Schwierig ist ja nicht unbedingt (nur) das Juristendeutsch,
Ach, komm schon. So schwierig ist das auch nicht, vor allem nicht, wenn man die Rechtssystematik einigermaßen verstanden hat - was ohnehin zum unverzichtbaren Fachwissen eines Beamten oder Angestellten im öffentlichen Dienst gehört.
Zitatvielmehr ist es am Anfang gar nicht so leicht, einen Überblick über die relevanten Vorschriften zu bekommen. Mit Schulgesetz und Dienstordnung ist es ja nicht getan, da gibt es noch Beamtengesetz, Beamtenstatusgesetz, Laufbahnverordnung, Besoldungsverordnung und noch eine ganze Menge anderer Verordnungen darüber hinaus.
Ja und? Das muss einfach erwartet werden können, dass sich ein Lehrer in die rechtlichen Regelungen einliest. Das ist nun wirklich keine großartige Sache. Wir sind schließlich alles studierte Leute.
Nur mal so zur Erinnerung: als Lehrer sind wir auf der Ebene des höheren Dienstes, d.h. die Ebene, die keine bloße Umsetzung rechtlicher Vorgaben und Erlasse vorsieht sondern die im weiteren Ermessensspielraum vorauszusetzende eigenverantwortliche Interpretation und Gestaltung von Sachverhalten. Der höhere Dienst zielt auf die Dienststellen- und sogar Behördenleitung. Wenn jemand sich in unserer Einstufung für unfähig erklärt, Rechts- und Dienstvorschriften zu verstehen, dann sollte er sich nach anderen Berufen umsehen. Vielleicht in der Floristik oder in der Recycling-Branche?
Nele
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Warum sollten für eine Projektwoche - d.h. ganz normalen Schulunterricht, nur eben in anderer Form als der übliche Klassenunterricht - ohnehin irgendwelche Zusatzkosten anfallen? Ich sehe dafür nicht den geringsten Grund, der Projektunterricht muss eben ggf. so geplant werden, dass es keine weiteren Kosten gibt.
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Du betonst das gerne mal, gell? Ich hab's ja schon mal in etwas ausführlicher beschrieben: nein, ich unterrichte definitiv nicht immer in "trivial". Mag am Fach liegen, keine Ahnung.
Ja. Ich betone das gerne mal, weil wir Studienräte als Gattung gerne an unsere eigene Propaganda glauben, wie unglaublich komplex und fachwissenschaftlich doch unser Unterricht sei, vor allem, wenn wir das als Rechtfertigung dafür brauchen, dass wir viel viel mehr Geld als andere Lehrer bekommen oder dass uns nicht zuzumuten ist, unsere Arbeit einfach da zu leisten, wo uns die Schule benötigt. Ich halte da einen regelmäßigen Reality-Check für sinnvoll.
Ich kann nicht beurteilen, was du als trivial empfindest und was nicht. Aber was die allgemeine fachwissenschaftliche Einordnung angeht, würde ich für mich den Maßstab anlegen, dass die triviale Ebene so ungefähr im Hauptseminar verlassen wird, bzw. endgültig im Examenskolloquium, und dass man mit der Arbeit an der Promotion das tatsächliche Bundesliganiveau der Fachwissenschaft erreicht. Ob das nun die 1. oder die 2. Liga ist, darüber kann man ja reden.
Ist ein LK mit einem akademischen Hauptseminar, einem Examenskolloquium oder einem Promovendenseminar vergleichbar? Wohl eher nicht...
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Genau deshalb will ich kein Schmerzens- oder Schweigegeld, sondern wirkliche Verbesserungen unserer Arbeitsbedingungen!
Ich habe so allmählich den Eindruck, dass du in erster Linie willst, dass Lehrer so wenig wie möglich verdienen...
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Stuss. Das kann sich weder GB noch Europa leisten, so weit wird es nicht kommen.
Nach dem, was ich seit dem Referendum in den britischen Medien und der dortigen Tagespolitik so verfolge, bin ich da bestenfalls gedämpft optimistisch. Ohnehin habe ich schon vor Jahren aufgegeben, hinter politischen Entscheidungen die rationale Sinnhaftigkeit als Hauptbeweggrund zu suchen; die ist bestenfalls mit viel Glück Abfallprodukt.
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