Beiträge von Meerschwein Nele

    Zur prinzipiellen Frage, was die Schüchternheit und Offenheit angeht: bei mir gibt es da eine völlig klare Spaltung zwischen privater Persönlichkeit und Lehrerbühnenpersönlichkeit. Niemand, der mich nur beruflich kennt, würde vermuten, dass ich im privaten Bereich eher menschenscheu bin, eher in Ruhe gelassen werden möchte und keine Lust auf Veranstaltungen mit Gedränge und Leuten habe. Auch ich hasse Telefongespräche abgründig und mein liebstes Medium ist der schriftliche Text. In der Schule bin ein komplementärer Mensch (bis auf das mit dem Telefonieren...) Bei mir ist es wirklich wie beim Schauspieler auf der Bühne, sobald ich die Schule betrete.


    Aber ein anderer Gedanke, der mir heute morgen gekommen ist, ist ob die OP eventuell als junge Frau ein Produkt des zunehmenden Trends der Erziehung durch Helikoptereltern ist. Ihr Beitrag ist dadurch definiert, dass sie keine eigenen Vorstellungen von ihrem Lebensweg hat - was in dem Alter allerdings nicht wirklich ungewöhnlich ist - aber noch viel mehr, dass sie überhaupt nicht in Frage stellt, dass ihre Eltern ihren Lebensweg und ihr Studium planen. Junge Leute meiner Generation (Geburtsjahr 1968) hätten das als arroganten Übergriff verstanden und sich entschieden gewehrt.


    Wird diese Art von Kindern aus Helikopterfamilien verstärkt in die Gesellschaft und damit auch in die Schulen kommen? Ich fände so eine Tendenz bedenklich...

    Ich finds grundsätzlich in Ordnung, den Gymnasiallehrern wird ja nichts weggenommen. Also könnte man meinen, wenn nicht quasi im Gleichgang die A14 Beförderung (außer für Schulleitung und OSL) wegfallen würde.

    Wie muss man sich das vorstellen? Heißt das, dass die Beförderung auf Direktorenstellen an Gymnasien in Sprungbeförderung vorgenommen werden? Das würde zumindest die Personalentwicklung an Schulen flexibler machen.


    Zitat

    Andererseits werden diese Beförderungen afaik ohnehin meist nur über Vetternwirtschaft und Geklüngel oder Arschkriecherei vergeben.

    Das war an gut geführten Schulen noch nie der Fall.


    Nele

    Was auch beachtet werden muss, ist, dass Jürgen Reichen die "Lesen durch Schreiben"-Methode Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelt hat, also vor über 40 Jahren. Dass damals eine durchschnittliche Lerngruppe ganz anders ausgesehen hat und bei der Methodenwahl ganz andere Umstände vorausgesetzt werden konnten, muss man hier nun wirklich niemandem erzählen.


    Wie ermittelt man den Punkt, an dem eine Methode und ihre intendierte Zielgruppe sich soweit voneinander entfernt haben, dass die Anwendung der Methode nicht mehr gerechtfertigt werden kann? Das Grundprinzip, dass man den Schüler da abholen soll, wo er steht, gilt ja weiterhin.

    Nee, im Ernst: hast du nen Link dazu?


    Die erwähnte Studie ist eine Metastudie, die Reinhold Funke 2014 (oder früher) durchgeführt hat. Hier ist ein Zitat aus einer Sendung des Deutschlandfunks über die Unterrichtsmethode:

    Damit sollte sich die Diskussion um diese Methode an den Schulen, an denen ein größerer Anteil der Schüler Migrantenkindern oder Kinder aus sozial schwächeren und bildungsfernen Bevölkerungskreisen sind, erledigt haben; ich kann doch als Lehrer nicht guten Gewissens eine Methode wählen, die einen guten Teil meiner Schüler benachteiligt!

    Klar könnt ihr. Was wäre das Ziel? Dass sich die, mit denen keiner tanzen will noch mieser fühlen als sowieso schon?

    Zwangstanzen mit Erpressung durch Noten. Das wird bestimmt die Bildungsziele erreichen, dass Schüler ein besseres Verhältnis zu ihrem Körper finden, die Bewegung nach Musik und Rhythmus als bereichernd und schön empfinden und der Kulturtechnik "Tanzen" mit Freude und Neugier begegnen lernen...


    Andererseits wäre das natürlich die gleiche Art und Weise, wie die Schule anderen akademischen und nicht-akademischen Kulturtechniken begegnet, denn Schule bleibt schließlich Schule. :)

    Ansonsten kann man auch anmerken, dass man dieses oder jenes nicht kann. Dafür ist man womöglich auch nicht ausgebildet.

    Man sollte meiner Meinung nach sich ohnehin angewöhnen, schnell und deutlich zu sagen, wenn man Aufträge nicht erfüllen kann. Das hat überhaupt nichts mit "Arbeitsverweigerung" oder Konflikten zu tun. Der Schulleiter, der mich für eine Aufgabe einsetzen will, die mehr oder weniger grob in meinen Zuständigkeitsbereich fällt, kann weder die Grenzen meiner Fähigkeiten genau abschätzen noch kann er eventuell die weitergehenden Implikationen und Schwierigkeiten seines Auftrages absehen. Der Schulleiter ist darauf angewiesen, dass ich eindeutig sage "das wird so nicht gehen, weil..." oder "das kann ich nicht, dazu bin ich zeitlich nicht in der Lage oder nicht qualifiziert." Dann wird nämlich keine Zeit verschwendet und ein guter Schulleiter wird nach Alternativen suchen.


    Das ist für mich professionelles Handeln.

    Es hat schon vor einigen Jahren eine empirische Untersuchung gegeben, die ein klares Ergebnis hatte: Kinder aus bildungsnahen Haushalten lernen mit "Schreiben nach Hören" besser, Kinder aus bildungsfernen Haushalten deutlich schlechter, für das Mittelfeld gibt es keinen Unterschied.


    Ich habe schon damals nicht verstanden, wieso die Methode nicht verworfen wird, wenn sie für die Mehrheit der Schüler keine Vorteile oder sogar Nachteile hat.

    Ich halte die Verweigerung der Verbeamtung aus den beschriebenen Gründen für sehr unwahrscheinlich. Ich würde allerdings in der Situation Rücksprache mit meiner Schulleitung suchen und mit ihr über meine Befürchtung reden, um die Lage abzuklopfen. Dann kann man ggf. immer noch weitersehen.


    Es bringt nichts, sich durch irgendwelche Gerüchte verrückt machen zu lassen. Die Gründe dafür, einen Lehrer am Ende der Probezeit mit "nicht bewährt" zu begutachten, haben eine klare Rechtsgrundlage. Bei der GEW kann man einiges dazu lesen.

    Aber die Zwiebel kühlt auch etwas, hat wohl auch leicht desinfizierende Wirkung, das Kind hat das Gefühl, dass ihm geholfen wird und ist damit beschäftigt, die Zwiebel am Platz zu halten und nimmt sie im besten Fall als Gesprächsanlass.

    Im Internet findet man sehr regelmäßig die Empfehlung, dass eine Urinabgabe auf den Stich noch eine bessere Wirkung habe; ich denke mal, dass das Kind damit noch mehr beschäftigt wäre und über reichliche Gesprächsanlässe bräuchte man sich auch keine Sorgen mehr machen.

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