Der große Vorteil besteht darin, dass der OHP immer und sofort einsatzbereit ist.
Nichtvorhandene Technik ist natürlich immer schlechter als vorhandene Technik. Ein nicht vorhandener Lastwagen ist einem vorhandenen Ochsenkarren immer unterlegen - daraus lässt sich aber nicht schließen, dass der Ochsenkarren dem Lastwagen irgendwie überlegen wäre.
Die Probleme, die du völlig zu Recht schilderst, sind real und wichtig und stören die Arbeit an viel zu vielen Schulen. Das liegt meiner Meinung nach häufig daran, dass die Einführung technischer und digitaler Lernkonzepte planlos geschieht und in Entscheidungspositionen regelmäßig Sachverstand fehlt, nicht selten auch an den Schulen selbst. Ich habe schon öfters von Lastwagenlieferungen gehört, die in ungeöffnet in Kellern verstauben, weil in der Schule keiner eine Ahnung hatte, was man damit tun sollte. Es ist eben ein Fehler, anzunehmen, dass mit der Anschaffung von Geräten die Sache getan sei oder dass die Anschaffung von Geräten überhaupt auch nur der wesentliche Teil bei der Sache sei.
Wenn Geräte kaputt sind, Kabel fehlen, Chaos herrscht, dann ist das ein Organisations- und Logistikproblem, das in der Schule gelöst werden muss. Aber das macht die Technik nicht weniger leistungsfähig und leistungsschwächere Technik nicht besser. Zu Beginn der Overhead-Projektoren in den 1940er Jahren hat man sicher Stimmen gehört, die die alten Schautafeln und Landkarten für besser und sicherer hielten, weil man sich nicht ständig um Stromausfälle und kaputte Birnen Sorgen machen musste, darüber, dass das einzige Gerät kaum zu bekommen war, etc. pp.