Beiträge von Meerschwein Nele

    Von den Grünen stammt ja auch der Spruch "Macht korrumpiert." (zumindest habe das bei denen das erste Mal gehört).

    Der Spruch kommt ursprünglich vom britischen Moralphilosophen Lord Acton. Er schrieb in 1882 in einem Brief an den anglikanischen Bischof Mandell Creighton:

    Power tends to corrupt, and absolute power corrupts absolutely. Great men are almost always bad men...

    Also entscheidet ihr in NRW in der Unter- und Mittelstufe allein auf der Basis mündlicher Noten in allen Nebenfächern über die Versetzung oder diese sind nicht versetzungsrelevant?

    Es ist ein regelmäßig auftretendes Missverständnis, dass der Bereich "sonstige Mitarbeit" nur aus der mündlichen Mitarbeit besteht. Die sonstige Mitarbeit ist jede Form von bewerteter Schülertätigkeit, die nicht Klausur ist. Das kann nicht nur sondern soll auch schriftliche Leistungen enthalten. Die können natürlich anders aussehen als Klausuren, für die es klare Regelungen gibt.


    Ich halte das Prinzip für sehr sinnvoll, denn es gibt dem Lehrer große Freiheit passende Bewertungsmöglichkeiten zu finden.

    Ach, ja. On topic:


    An Fachbüchern lese ich tatsächlich in erster Linie Fachwissenschaftliches. Für die Erwachsenenbildung findet sich bei den Schulbuchverlagen wenig Hilfreiches und in den 16 Jahren meiner Lehrertätigkeit habe ich eigentlich feststellen müssen, dass sich Investitionen da nicht wirklich lohnen. Didaktische Methodenanregungen finde ich in der Regel im Internet oder bei Kolleginnen und Kollegen und passe sie anhand meiner Bedürfnisse und Erfahrungen an. Über Gesprächsführung, Classroom-Managment etc. lese ich nichts - da baue ich auf meine Expertise und greife im Zweifelsfall auf die Expertise von KollegInnen zurück. Ich unterhalte mich im Lehrerzimmer ganz viel über solche Sachen und hole mir da aktiv Tips und Tricks. Bei einem etwas komplexeren Konfliktfall, in den ich als Klassenlehrer involviert war, habe ich mir vor einiger Zeit Rat und Hilfe bei der Beratungsgruppe unserer Schule geholt, die genau für solche Fälle eingerichtet ist. Bücher über solche Fragen lese ich nicht.


    Fachbücher lese ich über fachwissenschaftliche Dinge. Die Literaturwissenschaft kenne und beherrsche ich, darüber brauche ich mich für schulische Zwecke nicht weiter fortzubilden. Da ist hermeneutisch ohnehin nicht so viel zu holen. Die historische Methode inklusive der Hilfswissenschaften beherrsche ich für schulische Zwecke ausreichend, bilde mich aber kontinuierlich aus persönlichem Interesse fort. Gleiches gilt für die Linguistik. Regelmäßig lese ich selbstverständlich historische Darstellungen und Quellen, denn davon kann man als Geschichtslehrer niemals genug gelesen haben. Überhaupt muss man als Lehrer geisteswissenschaftlicher Fächer immer weiter lesen, sein Leben lang. Ist das das "Lesen von Fachbüchern"?


    Keine Ahnung. Es ist auf jeden Fall intellektuelles Futter, denn wer ausschließlich in der Schule intellektuelle Befriedigung sucht, wird geistig veröden.

    Handy funktioniert nicht in jedem Tunnel. Ich habe so ein Funkloch unterwegs. Meine Chefin hört auch die Verkehrsnachrichten und weiß, wo wer herkommt. Irgendeiner macht dann die Aufsicht.

    Das ist doch ohnehin alles kein rechtliches Problem.


    Mal angenommen, der Lehrer wird auf dem Weg zur Schule von einem schwarzen Loch verschluckt, in dem er aus physikalischen Gründen offensichtlich keine Handyverbindung hat. Die Verkehrsnachrichten sind ausgefallen. Die Stunde beginnt, die Klasse 7a hat keinen Lehrer. Man wird es relativ schnell merken - entweder, weil reife und verantwortungsbewusste Schüler im Sekretariat bescheid sagen, dass der Lehrer nicht da ist, oder die Lehrer der Nachbarklassen schauen nach, weil es sich so anhört, als ob der Klassenraum der 7a für die Grundsanierung entkernt würde.


    Der Handlungsbedarf ist schulischerseits festgestellt. Von Amts wegen sind für die Aufsicht zunächst einmal die Lehrer, die da sind, zuständig. In der wirklichen Welt ist das pragmatisch lösbar, wie man als erfahrener Lehrer weiß: "Ihr haltet jetzt Ruhe, ein Kollege kommt gleich. Macht inzwischen Hausaufgaben und so, ich gucke rein und wehe, wenn nicht..." Das geht dann mehr oder weniger gut - von Rechts wegen ist im Rahmen des Machbaren sichergestellt, dass "die SuS sich beaufsichtigt fühlen".


    Die SL hat inzwischen Mitteilung erhalten und ist in ihrem Führungshandeln gefragt; entweder greifen bestehende Entscheidungswege und der Stundenplaner regelt die Vertretung, was der Normalfall ist, oder die SL wird eben selber aktiv und greift sich zur Not irgendeinen Lehrer bzw. Referendar, der gerade so rumläuft. Oder stellt sich selbst in die Klasse, wenn alle Stricke reißen.


    So lange die Schule im pragmatisch Machbaren die Aufsicht sicherstellt, ist alles rechtlich im Reinen. Es muss halt Fahrlässigkeit und vor allem grobe Fahrlässigkeit ausgeschlossen werden. Der Lehrer, der auf dem Weg zur Schule verschwunden ist, hat mit der Lösung der Frage nichts zu tun, denn er kann ja mangels Anwesenheit nicht tätig werden und deshalb auch nicht die Aufsichtspflicht verantworten.

    Keine Ahnung, habe ich irgendwo mal gelesen und fand ich cool.

    "Plonk" ist ein schöner, historischer Begriff. Ungefähr so, als ob man in einer Unterhaltung "Hundsfott, Potztausendschlackerment!" oder so schimpft.


    Es stammt noch aus Usenetzeiten (für euch Jungspunde, das war ungefähr zu der Zeit, als ihr geboren worden seid.)

    Plonk is a Usenet jargon term for adding a particular poster to one's kill file so that poster's future postings are completely ignored. It was first used in 1989, and by 1994[1] was a commonly used term on Usenet. To publicly repudiate a poster, it is added to one's reply or is simply used as the entire, one-word reply. It is also used as a verb, as in: "I plonked that idiot". The word is an example of onomatopoeia, intended to humorously represent the metaphorical sound[2] of the plonked user hitting the bottom of the kill file (imagined perhaps as a bit bucket).

    Nach /alt/dev/null kann man in Webforen ja leider nicht mehr umleiten.

    @ Karl-Dieter, ich finde die Texte von Kecks in konsequenter Kleinschreibung nicht schwer lesbar. Ich bin schon am Überlegen, ob ich mich anschließe, denn dann spare ich mir die Großstelltaste, die ich immer wieder mal nicht treffe.


    Unter Jugendlichen ist die Kleinschreibung aus ähnlichen Gründen gang und gäbe. Ich denke, es ist nur eine Frage der Gewohnheit. Menschen anderer Sprache haben ja in ihren Sprachen auch keine Probleme damit.

    Man schreibt für seine Leser. Deshalb ist nicht die eigene Faulheit maßgeblich, dass es zu anstrengend sei, gleichzeitig zwei Tasten zu drücken, sondern der Akt der Höflichkeit, sich an Standardgrammatik und -orthographie zu halten. Dann wird der Text leichter lesbar und den Leser freut's.


    Das hat übrigens überhaupt nichts mit eventuellen Schreibfehlern zu tun - das eine passiert, weil Menschen Fehler machen, das andere ist eine Folge gleichgültiger Ranzigkeit.

    Das kann ich nicht nachvollziehen.


    Das liegt u.U. daran, dass du bei weitem noch nicht so viel Erfahrung mit pädagogisch/didaktischen Studien gemacht hast, wie die meisten von uns hier, die schon viele Jahre im Beruf stehen und im Gegensatz zu dir auch mehr Routine mit wissenschaftlichen Erhebungen haben.


    Bei Bachelor-Kandidaten und ihrer nun doch sehr kurzen Studienzeit kann das wissenschaftliche Handwerkszeug aufgrund mangelnder Erfahrung noch nicht so gesichert sein, dass sie sich über die Implikationen ihrer Untersuchungsansätze tatsächlich im klaren sind.

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