Beiträge von Meerschwein Nele

    ‚Chinesisch‘. Mein Gott, WER lernt es wirklich bis zu dem Punkt, wo man es sinnvoll kann? Ich meine, wenn es beruflich sinnvoll sein soll, reicht es nicht, eine Schüssel Reis bestellen zu können.

    Ich bin ja nun alt genug, dass ich in den späten 70ern bis in die zweite Hälfte der 80er im Gymnasium war. Damals ist haargenau das gleiche über Japan als Wirtschaftsmacht und dass die Sprache der Zukunft Japanisch sei gesagt worden, wie heute über China. Ich erlaube mir in solchen Dingen die Gelassenheit des historisch gebildeten alten Sackes, der sich bei solchen dramatischen Empfehlungen zurückhält. :)

    als Erwachsener vielleicht nicht, aber ich bin sehr froh, auf mein Latein zurückgreifen zu können. Mit Latein und Deutsch (Mittelhochdeutsch) habe ich übrigens eine Sprachprüfung in Englisch geschafft. War super listig, die auswertende Frau konnte es nicht glauben. Rezeptiv und produktiv mündlich voll schlecht (rezeptiv besser), rezeptiv schriftlich C1-Niveau.

    Kann ich nachvollziehen. Ich spreche kein Wort Spanisch, aber einigermaßen Französisch und kann Latein lesen - spanische Texte kann ich recht gut lesen und verstehen, so lange ich mich dann hinterher nicht auf Spanisch äußern muss. Non hablo Espanol, ni siquera un pocito! :)

    Also ich erlebe das etwas anders. Bei uns gibt es mehrere "Kristallisationskerne", die sich irgendetwas im Hinterzimmer ausdenken. Die aber während ihrer Arbeit schon total taub sind für die Einwände der anderen Kollegen. Sie kommen dann irgendwann mit irgendeinem Kram um die Ecke, der dann per Schulleiterbefehl ab sofort für alle verpfllichtend ist.Inzw. gibt es zu machen Lösungen sogar mehrere konkurrierende Kristallisationskerne, so daß die digitale Landschaft total zersplittert ist.

    Und das ist haargenau das Gegenteil von dem Prozess, den ich mit der Metapher "Kristallisationskern" beschreiben wollte. Was für mich einen Kristallisationskern ausmacht ist die Sichtbarkeit nach außen verbunden mit der Offenheit nach außen und der Möglichkeit sich anzudocken. Unten dazu mehr.


    Zitat

    Ergebnis: Das Kollegium sitzt jetzt alles aus. ;)

    Jedes andere Ergebnis als das hätte mich bei dem Prozess den du beschreibst auch schwer überrascht. Eigentlich ist das ein Lehrbuchparadebeispiel dafür, wie Führung und Entwicklung durch die Schulleitung zum Scheitern gebracht werden kann. Sollte in der Schulleiterfortbildung als Fallbeispiel dienen.


    Zitat

    ... alle reden sie, bauen Konzepte und Luftschlösser. Und in der Realität scheitert es dann an einem Kabel für 1,95 €, weil dann gerade wieder Haushaltssperre ist. Ich muß mich bei den Luftschlössern, die da in diversen Konferenzen vorgestellt werden, jedenfalls immer ganz schwer zurückhalten nicht nach einem verbindlichen Liefertermin zu fragen bzw. gleich in Gelächter auszubrechen.


    Ich würde da anders herum rangehen: Laßt die Konzepte weg, stellt einfach erst einmal die Infrastuktur wirklich zuverlässig funktionierend hin und wartet, was sich dann entwickelt.


    Das meinte ich mit "Kristallisationskern", nur eben über den Gedanken der materialen Infrastruktur hinaus erweitert. Nicht nur die Logistik muss sichtbar sein sondern auch eine Gruppe von Kolleginnen und Kollegen, die erfolgreich in diesem Rahmen arbeitet bereit ist, zwar noch skeptische aber prinzipiell offen eingestellte Mitglieder des Kollegiums einzuladen - "Schau, das machen wir, hier, das klappt. Das da klappt noch nicht, aber vielleicht könnte man es anders versuchen." Und wenn das offen und nicht drängelich ist, dann kommt da bei zuerst wenigen und dann immer mehr ein: "Interessant, das probiere ich auch mal. Da ist was für mich, aber das ist nichts für mich. Hier habe ich Schwierigkeiten, kannst du mir helfen? Hier habe ich eine Idee, probier das doch mal aus..."


    Wenn die Stimmung im Kollegium gut und vertrauensvoll ist - das kann man gar nicht genug betonen! - dann ist das ein Ansatzpunkt. Offenheit, Ehrlichkeit, Vertrauen und Hilfsangebote können dabei helfen, dass sich im Kollegium tatsächlich zunehmend Leute finden, die so einen fundamentalen Paradigmenwechsel mit unterstützen, wie es die Übernahme der digitalen Kultur in die Schulstruktur ist. Was du beschrieben hast, ist das Gegenteil davon - Gemunkele im Verborgenen, verschlossene Türen, keine Offenheit. Entscheidend ist, dass die kritische Masse im Kollegium erreicht wird und der Weg dahin geht nur über eine Schulkultur, die diese Lehrermentalität des misstrauischen Eigenbrötlertums hinter der geschlossenen Klassenzimmertür, abgelegt hat, die leider Gottes jahrzehntelang das deutsche Schulsystem beherrscht hat. Ich bin seit ungefähr 10 Jahren an unserer Schule und beobachte diesen Kristallisationsprozess bzw. wirke an ihm mit. Ich bin optimistisch, aber die Sache dauert und wir hatten als Schule das Glück jahrelang einen extrem kompetenten Schulleiter mit außerschulischer Managmenterfahrung gehabt zu haben und jetzt eine Schulleiterin mit außerordentlich guten Führungs- und Organisationskompetenzen. Die Aufgabe der Schulleitung ist, die personale Infrastruktur zu stützen, die dem "Kristallisationskern" die Möglichkeit gibt, das auch effizient zu tun. Und ihm nicht stattdessen Knüppel zwischen die Beine wirft.


    Steter Tropfen dreht den Supertanker oder so ähnlich. :)


    Und genau deshalb gehört in ein Medienkonzept, mit welchen Plattformen/Werkzeugen etc. verbindlich gearbeitet wird.

    Das kannst du den lieben langen Tag lang in Medienkonzepte reinschreiben, meinethalben auch groß auf Plakate drucken und im Lehrerzimmer aushängen. Es wird nicht funktionieren. Dumme und /oder unerfahrene Schulleiter, die es leider recht häufig gibt, versuchen gerne Dinge mit Befehl und Gehorsam zu regeln. Das klappt aber nicht. Es hat noch nie funktioniert, weil die Schule keine militärische Handhabe bietet, und führt im allerbesten(?) Fall zu suboptimalen Resultaten. Das ist einfach nur eine schlechte Führungsstrategie, die man in der Schulentwicklung nicht anwenden sollte.

    Darüber hinaus finde ich, dass das das jahrelange Lernen nicht legitimiert. Die Kosten-Nutzen-Relation ist da für mich zu ungünstig.


    Angesichts der Tatsache, dass Unterrichtszeit im schulischen Bildungweg ein sehr, sehr wertvolles und begrenztes Gut darstellt, ist das ein sehr wichtiger Gedanke! Was in der Schule unterrichtet wird und wieviel davon, ist ohnehin immer stark eklektisch - ein Sachverhalt, der einem als Lehrer leicht aus dem Blick gerät und zu der verführerrischen Falschannahme führt, dass "der Stoff", den man "durchnimmt" irgendeine reale Abbildung eines Wissensgebietes sei, bzw. die Schulfächer auch nur ansatzweise einen generalisierten Überblick über die Bildungsbandreite abgäben. Deswegen muss man auch regelmäßig überprüfen, ob die Gründe, aus denen Schulfächer oder curriculare Inhalte in die Schule aufgenommen wurden, auch wirklich immer noch stichhaltig sind - und zwar in allen Fächern. Hat der deutsche Einigungsprozess des 19. Jh. im Geschichtsunterricht des beginnenden 21. Jh. die gleiche Relevanz wie im (bundesdeutschen) Geschichtsunterricht vor 1989? Oder Bismarcks Bündnissystem? Und umgekehrt - wann werden neue Bildungsinhalte so wichtig, dass man anderes wegfallen lassen muss, um ihnen Raum zu geben. Handarbeitsunterricht als Pflichtfach, aber keine Computerbildung? Wozu der Luxus des Religonsunterrichts?


    Die historischen Gründe, die den Lateinunterricht zu einer tragenden Säule der höheren Bildung vom Mittelalter bis zum beginnenden 20. Jh. gemacht haben, sind faszinierenderweise so sehr aus dem Bewusstsein, auch der gebildeten Schichten verschwunden, dass sie in diesem Thread überhaupt nicht mehr genannt worden sind sondern nur noch nachträgliche Rationalisierungen (Grammatik, Bildung etc.). Ich finde letzteres spannend, aber ebenfalls als Grund für ein mehrstündiges Fach nicht wirklich hinreichend. Latein ist unverzichtbares Handwerkszeug für im europäischen Kulturraum historisch arbeitende Akademiker. Die können das aber auch an der Uni lernen. Latein ist auch ein faszinierendes, spannendes Hobby. Aber In der Schule ist die Zeit dafür zu teuer, da ist anderes wichtiger.


    Zitat

    Vielmehr versucht man ja, den SuS auch zu zeigen, wieso das wichtig ist (z.B. für die eigene Textproduktion, wenn man eine Geschichte spannender oder zumindest abwechslungsreicher gestalten will usw.). Das fehlt nach meinem persönlichen Eindruck im Lateinischen oft

    Ich stimme zu. Die lateinischen Klassiker sind zwar wunderbare Lehrstücke für die Ziele des Deutschunterrichts, die du da nennst. Aber es ist im schulischen Rahmen, auch im Leistungskurs, nicht möglich, das sprachliche Niveau zu erreichen, dass Schüler die meisterhafte rhetorische Brillianz, die einen Text wie die "Orationes in Verrem" zu einem sprachlichen Schmuckstück macht, auch nur annähernd würdigen können. Geschweige denn für die eigene, deutsche Textproduktion zum Vorbild nehmen. Es geht einfach nicht.

    @kleiner gruener frosch Ach was. Die drei Stunden, in denen du deine Liste mit Lehrern abarbeitest, wie du die du nächste Woche ganz besonders piesacken willst, hast du genau so wenig erwähnt, wie die zwei Stunden, in denen du im Internet nach inkriminierendem Belastungsmaterial über deine Referendare recherchierst, damit du die besser erpressen kannst!


    Ich kann mir doch genau vorstellen, wie es so bei Schulleitern zu Hause abgeht!

    Ich sehe das anders. Eine Telefonnummer zu wissen, ist kein Rechtsverstoß. Als Privatmensch eine Telefonnummer an andere Menschen weiterzugeben, ist prinzipiell auch kein Rechtsverstoß. Schüler sind nicht Lehrer und unterliegen nicht den strengen Datenschutzbestimmungen, denen wir unterliegen. Weiter gesponnen, wenn das Sekretariat illegal die Nummer des Lehrers an den Schüler weitergegeben hat, dann ist das das Problem des Sekretariats, nicht des Schülers.

    deswegen ist aber dann auch ungünstig, einen solchen Text heute noch 1:1 als Richtmaß zu nehmen.

    Die Frauen haben mir's zwar gestern versprochen, aber sie sind nicht in ihre Küche gegangen, noch haben mir ein Sandwich geschmiert, wie es eigentlich ihre gottgefällige Aufgabe wäre und wie sie es eigentlich in der "Gechlechtererziehung" hätten lernen sollen! Trotzdem werde ich dann später mal meine Aufgabe der Welterklärung wahrnehmen, denn genau zu der Frage der diskursiven Verortung des "Sexualkundeunterrichts" plattenspielerischer Machart und die Frage nach Ziel, Ideologie und Subtext hätte ich schon was schreiben wollen. Später.

    Diese Bibeltexte muss man aus der damaligen Zeit heraus deuten:

    Sagt sie. Um dann...

    Zitat

    Der "Ausfluss" des Mannes war suspekt, weil man ja auch irgendwie davon schwanger werden konnte. Wie genau, das wusste man evtl. ja nicht.
    Der "Ausfluss" der Frau (Menstruation) war aus hygienischen Gründen suspekt. Nicht überall gab es fließendes Wasser. Sie konnte sich nicht ausreichend waschen/sauberhalten, es hätte zu Gerüchen, Entzündungen bei ihr oder anderen, was auch immer....kommen können, deshalb lieber Abstand halten.
    Alles reine Vorsichtsmaßnahmen.

    ...eine rezentistische Lesart des späten 20., beginnenden 21. Jh. anzubringen, die ahistorisch einen modernen Hygienediskurs in eine antike Quelle einbringt, um deren Kerngedanken, der den gesamten Mythos des abrahamitischen Glaubens durchzieht, zu rationalisieren: dass alles Geschlechtliche aus sakralen Gründen unrein sei und die Frau dem Manne gegenüber weniger wertig, weil sie ja regelmäßig aus allen Löchern tropft.


    Lass dir von einem gelernten Historiker sagen, das klappt so nicht. Wenn man liest "diese Bibeltexte muss man aus der damaligen Zeit heraus deuten", kann man das als kodierte Phrase verstehen, die eigentlich heißen soll "diese Bibelstelle ist für einen aufgeklärten Menschen heute unerträglich, lässt sich aber nicht einmal mit Hilfe der Theologie, der die Stelle sehr peinlich ist, so umdichten, dass man da was schönes drin lesen kann." Sagen die ganz regelmäßig. In der Theologie mag sowas gehen, aber Theologie ist ja auch keine Wissenschaft.


    Bitte nicht nachmachen.

    Anderes noch: Mittlerweile hört man viel von Menstruationstassen als Alternative zu Tampons, auch im Hinblick auf den Umweltschutz ("zero waste"). Thematisiert ihr das im Unterricht auch?

    Ich unterrichte ja nun keine Sexualkunde, sähe aber keinen Grund, warum man das nicht thematisieren sollte.


    Aber mal was anderes und ganz ohne konkreten Anlass (Ähem! :) ) ins Blaue hinein gefragt: könnte es sein, dass dich alles, was mit weiblicher Sexualität, weiblichen Geschlechtsorganen und weiblicher Sexualbiologie zusammenhängt eigentlich ziemlich ekelt? Oder soll man eher eine tiefsitzende Angst vor weiblicher Sexualität aus deinen Beiträgen lesen? Da zeigt sich irgendwie ein roter Faden...

    Sollte die Erklärung des Gebrauchs von Tampons nicht Aufgabe des Elternhauses sein?

    Nein, so etwas geschieht sehr viel besser an der Schule, weil da eine ganze Menge Beziehungsballast zwischen Eltern und Kindern nicht da ist und weil durch qualifizierte und kompetente Lehrkräfte sichergestellt wird, dass da anders als bei der Zufallskonstellation "Bildung durch Eltern" auch sachlich richtiges erklärt wird.


    Zitat

    Wie sollen sich denn Jungs in so einer Unterrichtsstunde fühlen?

    Die sollen sich nicht so anstellen und was über weibliche Physiologie lernen. Das wird ihnen sehr helfen, wenn sie erwachsene Männer sind und eventuell mit einer menstruierenden Frau zusammenleben. (Und du könntest bei kleinem auch mal mit dem preziösen "Mimimi" aufhören. Ich wirklich kann nur hoffen, dass du keinen Sexualkundeunterricht erteilst.)

    @'Meerschwein Nele


    Im Weiterbildungskolleg der Erwachsenenbildung mag ja Vieles anders ablaufen. Wie lange hast du an Grund- Haupt und Realschulen oder öffentlichen Gymnasien unterrichtet?
    Wie viel Erfahrung hast du eigentlich mit den Arbeitsabläufen in diesen Schularten, dass du so dezidiert feststellen kannst, dass hier die Zeiterfassung problemlos und juristisch haltbar möglich ist?

    Genau so viel wie du mit deiner Meinung, dass das unmöglich ist. Gute Güte, komm mal ein bisschen runter. Wenn du dich jetzt schon an der Schulform aufhängen musst, ist da ja anscheinend wirklich nichts mehr übrig. Nur zur Info, ich bin ganz normal grundständig ausgebildeter Lehrer in einer allgemeinbildenden Schule, die auch nicht anders funktioniert als andere allgemeinbildende Schulen.


    Das ist bei dir ja mittlerweile nur noch ein "Hammwer noch nie so gemacht, hammwer schon immer so gemacht, könnt ja jeder kommen und außerdem gibt's da kein Formular für." Finde ich albern. Und unprofessionell. :/

    Habe ich auch noch in mehreren Varianten auf Vinyl. Musik für gesetzte ältere Herren wie mich.


    Motörhead: "Overkill". Live. "We are Motörhead. We play Rock'n'Roll". Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.


    Die letzte Combo mit Lemmy, Phil Campbell und Mikkey Dee war die langlebigste der Band, aber mir persönlich lieber die erste, anarchische Zusammensetzung mit Fast Eddie Clarke und Philthy Animal Taylor. (Auch schon alle tot...) Hier mit "Bomber" bei einem Auftritt in "Top of the Pops".


    (Für die jüngeren von das war in England das, was im deutschen öffentlich rechtlichen der "Beatclub" war. ;) )


    Lemmy. Ganz zuletzt hat er noch eine Werbespot für einen finnischen Milchhändler gemacht. "I didn't drink milk. And I'll never will. You asshole." :) Requiesca in Pace...

    Ach, du Scheiße. Die habe ich ja noch auf Vinyl. Ist mittlerweile bestimmt echt viel Geld wert, ähem... :)


    S.O.D.: "Kill yourself!"


    So ein bisschen aus der Ecke (personale Überlappungen, die Nähe zum klassischen Brooklyn Hardcore) ist das frühe Crossover von Anthrax und Public Enemy: "Bring the Noise". Habe ich auch auf VInyl. :)


    Aber mit am liebsten von Anthrax ist mir immer noch die Live Version von "I am the Law" (1987). Das kommt aber nur dann richtig gut, wenn man den Comic von 2000AD kennt.

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