Beiträge von Meerschwein Nele

    Die letzten Reste eine Analyse-Möglichkeit verschenkt man sich übrigens damit, dass man versucht, an den Besuchstagen besonders gut da zu stehen. Wenn man ein Schauspiel abliefert, wird eben das analysiert, nicht der Alltag.

    Diese sehr sehr richtige Bemerkung gilt übrigens auch für die "Analyseerhebungen", die Schulen an Schülern vornehmen: Vergleichsarbeiten, Vera etc. In dem Augenblick, in dem dafür geübt wird, wird das Ergebnis entwertet.


    Darüber hinaus könnte eine Ursache für die mangelnde Qualität der QA auch darin liegen, dass sie recht nützlich als Lagerort für Gestalten ist, mit denen man woanders nichts anfangen kann.

    Gerald Hüther ist Neurobiologe, also so ganz unbeleckt, was Verhalten und Lernen angeht auch wieder nicht ;)

    Nunja, in erster Linie betreffen seine wissenschaftliche Interessen den Hirnstoffwechsel...


    Nach der Lektüre von Buntfliegers Link:

    Zitat von Zeit Bildung

    Einmal sorgte er für Aufsehen mit seiner Forschung oder besser: mit seiner eigenwilligen Deutung derselben. Nach einem Rattenversuch legte er im Jahr 2001 nahe, dass Kinder, die das ADHS-Medikament Ritalin bekommen, ein höheres Risiko für eine spätere Parkinsonkrankheit trügen. Forscherkollegen im Projekt bezeichneten diese Interpretation empört als "Mischung von blumiger Rhetorik und mageren Spekulationen". Bald danach versiegte Hüthers Publikationstätigkeit in seriösen Fachzeitschriften. Heute bezieht Gerald Hüther zwar das Gehalt eines wissenschaftlichen Mitarbeiters. Wissenschaftlich tätig im herkömmlichen Sinn ist er aber seit Langem nicht mehr. Sein ehemaliger Chef Peter Falkai, bis 2012 Direktor der Psychiatrie in Göttingen, ließ ihn gewähren und "sich seinem literarischen Werk widmen", wie er sagt. Bei Festangestellten an der Universität habe man als Vorgesetzter kaum Disziplinierungsmöglichkeiten.

    Oha. Das finde ich bemerkenswert! :O

    [Wenn man den ganzen esotherischen Schnickschnack weglässt, bleibt da erstaunlich viel Gutes übrig, das man problemlos auch an einer staatlichen Schule implementieren kann.

    Wenn man den esoterischen Schnickschnack aus der Waldorfpädagogik herauslässt, hat man eigentlich die üblichen Standardansätze der Reformpädagogik. Da funktioniert selbstredend einiges von und man braucht keinen Steiner.


    Aber wenn man die geisteskranke Esoterik Steiners aus Waldorfpädagogik und Anthroposophie rausnimmt, hat man hinterher keine Waldorfpädagogik und Anthroposophie mehr, denn ohne den funktionieren die nicht.

    +Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, in der Oberstufe nichts relevantes mehr gelernt zu haben, das man irgendwie als Allgemeinbildung oder Wissensbasis bezeichnen könnte. offensichtlich nicht besonders gut.

    Schade. Dann hattest du entweder aus welchen Gründen auch immer durchgehend und ausnahmslos sehr sehr schlechte Lehrer; oder an dir ist bedauerlicherweise völlig vorbeigeflossen, was Bildung ist und wie sie funktioniert, so dass du nicht bemerkt hast, was deine Lehrer dir bezubringen versucht haben.

    Tipps: "traditum est" ist ein unpersönlicher Ausdruck; aci; Infinitiv Perfekt. Immer schön sämtliche Verbformen auswendig lernen, damit du die Verben auch erkennst!


    Die tiefe, innige Freundschaft zwischen Cicero und Catilina sollte man auch kennen. :)

    Hä?Und wieso schickt man dann nicht den Praktikanten zum kopieren und macht selber im Unterricht weiter?

    Also habe einige Kollegen, die so verfahren würden. Jemand, der einem die Arbeit abnimmt, ist doch eine feine Sache...


    Ich persönlich könnte das weder aus arbeitethischen noch aus professionellen Gründen tun. Immerhin werden wir alle auch für die Ausbildung des Lehrernachwuchses bezahlt.

    Ja, aber dann müsste ich ihm die Wahrheit sagen und das ist mir peinlich.
    Würde er denn dafür überhaupt Verständnis haben?

    Du solltest erst einmal Lehrer als Profis im zwischenmenschlichen Bereich sehen. Diejenigen von uns, die lange im Dienst sind, haben wirklich schon die schwierigsten Lebensschicksale gesehen und begleitet. Und die meisten von uns haben das pädagogische Instrumentarium, um damit umzugehen.


    Nimm den Mut zusammen und geh vertrauensvoll auf den Kollegen zu. Du wirst ohnehin sofort merken, ob er zugänglich ist oder nicht. Falls nicht, brich das Gespräch ab und wende dich an deinen Praktikumsbetreuer oder die Schulleitung oder an Kolleginnen und Kollegen, die du als zugänglich und vertrauenswürdig wahrnimmst.


    Ich rate dir das gleiche, was ich meinen erwachsenen Lernern im zweiten Bildungsweg rate, die im Schnitt fünf bis zehn Jahre älter als du sind und oft auch in schwierigen Lebensumständen stecken. Im schulischen Kontext kann man für die schwierigsten Probleme Lösungen finden und alles regeln - aber du musst darüber reden. Wir als Lehrerinnen und Lehrer müssen von den Problemen wissen.

    Ich finde es falsch, wenn "neu" automatisch zu "besser" uminterpretiert wird.

    Die Situation vorher: der Zugang zu den Rechtsgrundlagen wurde von einem privatwirtschaftlichen Verlag kontrolliert. Wenn Landesbeamte oder -bedienstete die für ihre Arbeit unverzichtbaren Gesetze und Vorschriften konsultieren wollten, mussten sie entweder die an Schulen begrenzt vorhandenen Exemplare einsehen oder sich privat eine Bass kaufen. Oder aber sich alles mühsam aus Amtsblättern zusammensuchen, was ohnehin niemand jemals getan hat. Otto Normalbürger hat sowieso in die Röhre geschaut.


    Das war, mit Verlaub, Scheiße.


    Die Situation jetzt: sämtliche Rechtsvorschriften in derBass sind online oder per kostenfreier App verfügbar. Kostenfrei und digital durchsuchbar. Und mit Stichwortverzeichnis.


    Das ist so, wie es sein soll. Sowohl für die Landesbediensteten als auch für den interessierten Bürger.


    Wenn du aus was weiß ich für sinnlichen Gründen unbedingt eine Papierbass haben willst, dann musst du sie dir eben ausdrucken oder kaufen. Es gibt keinen Grund, jedem unbeweglichen Geist aus der Vergangenheit seine Hobbys hinterherzutragen.

    63 Euro nur für eine gedruckte Version von kostenlos verfügbaren Inhalten sind schon ein stattliches Sümmchen.

    Ich finde es nicht wirklich falsch, wenn Rückständigkeit mehr und mehr zum Luxus wird. Funktioniert ja auch in den Manufaktum-Läden...

    Ich denke, die Schnittmenge zwischen den Usern hier und den Oberstufenkoordinatoren in NRW ist recht klein. Und die Menge dieser Schnittmenge, die mit bewährten Verfahren zeitkritische Aufgaben löst, ist sehr viel größer als die, die Gelegenheit und Lust zum Experimentieren hat.


    Die mangelnde Reaktion verwundert mich nicht.

    Habe ich schon erwähnt, wie praktisch ich die gedruckte Ausgabe fand?

    Mein Gott, allmählich kann ich es echt nicht mehr hören. Kein Mensch hindert dich, weiter Geld beim Ritter-Verlag auszugeben und die gedruckte Ausgabe zu kaufen...

    Ich habe an anderer Stelle, einer Facebookdiskussion, schon einmal meine Gedanken zu diesem Thema knapp zusammengefasst:


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