Beiträge von Meerschwein Nele

    Ich fand die Umfrage interessant und machbar. Vor allem freut mich, dass die notwendigen Angaben und Datenschutzversicherungen im Vorfeld korrekt gemacht wurden,anders als in anderen Umfragen hier. So soll das Bewusstsein bei Lehrern sein!


    Auf der ersten Seite hatte ich allerdings ein Problem, das alle Fragen dieser Seite betrifft:



    Ich kann die Frage nicht vernünftig beantworten, da ich nicht weiß, welche KollegInnen wie oft die beschriebenen Mittel einsetzen. Als einzige Antwort für "ich weiß nicht", habe ich die Möglichkeit, dass ich nicht weiß, worum es sich beim eingesetzten Mittel handelt.


    Das ist schlecht, weil es die Daten verfälscht. Ich musste willkürlich raten.

    Aufgrund welcher Rechtsgrundlagelage könnte eine "Bereitschaft" für eine Klassenfahrt eingefordert werden? Ich sehe hier nur eine mögliche freiwillige Meldung einer KollegIn, um eine eventuell ausfallende Klassenfahrt zu retten. Wenn sich da niemand findet, dann fällt die Klassenfahrt eben aus. Das ist ja nun auch nicht so schlimm, ist ja kein Schulabschluss.

    Ich möchte eines festhalten, dass ich weder ein Elternteil noch ein Schüler bin.


    Ich habe an meiner Schule die Fügung eines Vertrauenslehrer. Der betreffende Schüler kam zu mir und hat mir die Sachlage erklärt.


    Ich wollte es im Interesse des Schülers und meines Kollegen wissen

    Als Vertrauenslehrer würde ich mich, so wie du es tust, genau über das rechtliche Prozedere und die einzelnen Schritte des Verfahrens informieren und das dem Schüler so erklären, dass er es versteht. Dabei würde ich eine neutrale Position einnehmen: ich muss keine Partei nehmen, um dem Schüler zu vermitteln, dass er alles Recht der Welt hat, eine Verwaltungsbeschwerde einzuleiten, und dass das in einem Rechtsstaat auch etwas völlig okayes ist, was immer wieder aus guten Gründen vorkommt.


    P.S. Ist das deine "Fügung"? Die Fügung ist das Schicksal. Wenn das Amt des Vertrauenslehrers so eine schreckliche Sache für dich ist, solltest du es abgeben. :)

    Kurze Frage an alle die sich auskennen:


    1. Schüler verpasst Lehrer ohne Vorwarnung eine “Schelle” (Schlag mit flacher Hand). Was wäre die korrekte Vorgehensweise einer guten Schulleitung.


    Es handelt sich hier um eine Straftat. Die Schulleitung hat die Pflicht, die angemessenen Ordnungsmaßnahmen durchzuführen und den Kollegen als Behördenleitung in der Auseinandersetzung zu schützen. Sie hat zu prüfen, ob die Behörde ihrerseits rechtlich tätig werden muss oder ob das dem Opfer der Straftat auferliegt.


    Zitat

    2. Schulleitung bestellt eine Kollegin ein und legt eine Liste mit Krankmeldungen/Fehlzeiten (entschuldigte) des Lehrers vor und fordert dazu auf, zu erklären was man an Tag x hatte. Korrekte Vorgehensweise oder Mobbing?


    Die Schulleitung ist zu diesem Schritt nicht berechtigt, die Kollegin ist nicht verpflichet, darüber Auskunft zu geben. Wenn die Schulleitung den Verdacht auf Dienstvermeidung über vorgeschobene Krankheiten hat, hat sie die Möglichkeit nach Prüfung der Rechtslage einen Amtsarzt hinzuzuziehen. Nicht mehr.

    Verdammt! Ich wusste, dass ich was liegengelassen habe...


    Äh... ich fürchte, so einfach darf man es sich nicht machen...


    Ich habe nirgendwo gesagt, dass das irgendwie einfach ist. Ich denke, mit dem Ziel, Lerner handlungsfähig in einer reinen L2-Umgebung zu machen, sind sehr komplexe Kompetenzfelder verbunden und es ist ein gerüttelt Maß an didaktischem und pädagogischem Handwerk nötig, bei den Lernern Fortschritte in diesen Kompetenzen zu erzielen.


    Zitat

    Ich unterrichte Englisch in Franken und das ist als gebürtige Westfälin ohnehin eine Herausforderung.

    Ich kann mir vorstellen, dass da auch ein grundsätzlicher Mentalitätsunterschied im Schulsystem beiträgt. Ich sage mal ganz neutral, dass das bayerische Verständnis schulischer Leistung sehr mit Fragen von Präzision in der Reproduktion von Inhalt und Methode durchdrungen ist und mit dem Streben nach curricularer Vollständigkeit.


    Das kann man sicherlich ausführlich und mit gutbegründetem Für und Wider diskutieren, was ich hier nicht tun will. Ich unterrichte allerdings seit 15 Jahren Englisch mit Lernern unterschiedlichsten Leistungstandes z.T. in einem Kurs; und dabei rede ich von einer Bandbreite von ausgebildeter Fremdsprachensekretären bis zum Russlanddeutschen, der ein Jahr Englisch in der Schule hatte. Und dabei beobachte ich seit langem und immer wieder, dass das Primat von Richtig und Falsch unter gleichzeitiger Zurückstellung von Kommunikation die beschriebenen Effekte hervorruft. Ich befrage meine Eingangskurse ganz regelmäßig nach der Art und Weise ihres bisherigen Englischunterrichts und vergleiche das mit meinen diagnostischen Beobachtungen von Ausgangslage und Entwicklung.


    Für mich ist die Sachlage eindeutig - und eben dieser Thread hier zeigt doch genau das gleiche Bild. Akademisch gebildete Teilnehmer mit jahrelangem Englischunterricht sehen bei sich selbst große Defizite in Rezeption und Kommunikation. Ich denke, da muss man sich als Sprachlehrer mal zurücklehnen und sich fragen, woran das liegt. Nun ist Englisch in der Regel die erste Fremdsprache - aber bei der Zweitsprache ist der Effekt noch viel dramatischer. Wortwörtlich Millionen von Deutschen haben jahrelang Französisch in der Schule gelernt und kaum jemand kann hinterher in der Sprache kommunizieren. Was ist da eigentlich los? Ich sage nicht, dass es jetzt einfache Kochrezepte gibt (so wie in meinem Referendariat die Methode der Ziegesars halbwegs als Wundermedizin fürs Grammatiklernen verkauft wurde.) Aber ich habe mit meinem Ansatz gute Erfolge.


    Wohlgemerkt: ich rede ganz und gar nicht von "Grammatik, Aussprache und Wortschatz sind doch egal" sondern von etwas anderem:


    Zitat

    Während ich in den Eingangsklassen aber bewusst die Freude an der Fremdsprache fördere und z.B. gemeinsam mit den Schülern über den britischen "Singsang" im Satz lache, muss ich spätestens ab Klasse 7 auf Sprachrichtigkeit achten, denn es ist nun einmal ein Unterschied, ob der Schüler sagt: "He's writing a letter" oder "He's riding a ladder". Letzteres könnte zu irritierenden Situationen führen, sollte der Schüler doch einmal auf einen native treffen. Da, wo die falsche Aussprache eine Bedeutungsveränderung zur Folge hat (super Beispiel: das berühmte "th" in path vs. to pass), kann ich nicht mehr ein schmunzelndes Auge zudrücken.


    Du beschreibst sehr genau mehrere sprachliche Beispiele, die für misslungene Kommunikation ursächlich verantwortlich sind. Und solche Beispiele sind als Grundlage für das, was im Sprachunterricht vermittelt werden muss, sehr wichtig, denn sie verhindern die ultima ratio des Unterrichts, nämlich, dass sich der Lerner mit einem native speaker ohne eine gemeinsame andere Sprachbasis erfolgreich austauschen kann.


    Und diesen Gedanken versuche ich, in meinem Sprachunterricht umzusetzen: Grammatik und Phonetik haben für mich immer in erster Linie die Funktion eines Werkzeuges zur Kommunikation. Ich sehe sie im Englischunterricht niemals als Selbstzweck. Ich versuche dadurch den Effekt zu vermeiden, denn wohl jeder Sprachlehrer kennt: das, z.B. der Unterschied zwischen Simple Past und Present Perfect, was auf dem Arbeitsblatt gerade noch zu 100% gelang, gelingt in der freien Anwendung nicht mehr. Woran liegt das, ist m.E. eine Folge eines Grammatikunterrichts, der nicht an die Kommunikation gebunden ist. Ich glaube auch, das führt hier allerdings zu weit, dass das ein Problem der Blickrichtung bei der Grammatikbetrachtung ist. So wird das höchst elegante Zeitsystem des englischen Verbs in der Schulbuchgrammatik vom semantischen und syntaktischen Kontext des Satzes heraus gedacht und man gelangt zu der seltsamen Vorstellung von gefühlt tausend Tenses, für die man tausend unterschiedliche Signal Words lernen muss. Denkt man von der Kommunikation her, wird die Sache viel einfacher. Es gibt nur zwei Zeiten - Gegenwart und Vergangenheit. Will ich die Aussage variieren, schalte ich Funktionen über Aspekt und Modalverben hinzu: Perfekt, wenn es um "Vergangenheit, die mit Jetzt zusammenhängt" geht, Progressive, wenn ich ein Andauern ausdrücken will, die Zukunft als Modalaussage oder als Aussage im Progressive...


    Das ist mein Gedanke hinter allem, mit dem ich zeigen möchte, dass es mir nicht um ein "Runterdummen" geht, sondern um einen pädagogischen Gedanken der Ermutigung, der über eine sinnvolle didaktisch gestaltete Vermittlung der sprachlichen Mittel verfolgt wird. Einfach ist anders.

    Zitat

    Grundsätzlich stimme ich dir aber zu, dass der Englisch-Lehrer tatsächlich ganz easy peasy die Freude am Englischen kaputt machen kann.


    Ich denke, das ist ein grundsätzlicher Gedanke, gegen den keiner was haben kann, und eine Gefahr, die in allen Schulfächern droht. Woran man m.E. arbeiten muss, ist, dass diese Überlegung und das Bewusstsein, dass der Schulabschluss nicht das Ende sondern der Anfang der Bildung ist, bei zu vielen KollegInnen nicht ausreichend verankert ist.

    Was erwartet sie denn? A13?

    Warum nicht? Ich habe anglistische Literaturwissenschaft und mittelalterliche und neuere Geschichte studiert und als Abschluss einen Magister Artium mit zwei Hauptfächern gemacht. Nach Anerkennung der Fächer, Referendariat und einem albernen, wertlosen Crashkurs in Pädagogik bin ich jetzt Studienrat.


    Wieso ich und wieso nicht sie? Für E9 für ich den ganzen Scheiß nicht machen.

    Natürlich wird das Gymnasium gepäppelt - da werden die für die Wählerschaft von FDP und CDU wichtigsten demographischen Bereiche am besten abgedeckt.

    Nur für den Fall, dass man mich für einen Zyniker hielte, so undenkbar das sein mag: das ist natürlich keine Spezialität sondern ureigenster Bestandteil einer Parteiendemokratie: Parteien bedienen die Interessen ihrer Wählerschaft, weswegen die Grünen den Eso-Unfug pampern und die Sozialdemokraten - in der fernen Vergangenheit, als sie noch die Sozialdemokratie vertraten - die Interessen der kleinen Arbeiter und Angestellten vertraten, ein Anspruch, den heute die Linke erhebt.


    Wie gesagt, das ist normal und in gewissem Rahmen auch gut so.

    wobei meine vielen Englischlehrer eh immer meine Aussprache kritisiert haben. Schreiben war laut letztem E-Lehrer auch immer katastrophal.

    Jup, liebe KollegInnen, das passiert, wenn der Sprachunterricht von der Frage "falsch oder richtig" dominiert wird und nicht von "gelingt die Kommunikation oder gelingt sie nicht" bzw. "wie transportiere ich meine Ideen, so dass mein Gegenüber darauf reagieren kann?"


    Und ich darf das dann im zweiten Bildungsweg ständig wieder ausbügeln, wenn meine Anfängerlerner sich nicht trauen, im Englischunterricht was zu sagen, weil "sie nicht wissen, ob es auch richtig ist."

    Dachte an ein nettes Magazin. National Geographic oder The New Yorker oder...?

    Wozu?


    Das Internet ist dein Freund mit Online-Publikationen für alle Themen, Inhalte und Interessensgebiete, sei es die tägliche Zeitungslektüre, seien es interessante Zeitschriften oder Webseiten. Nachrichten- und Kultursender gibt es im Internet als Videostreams, auch Internet-Radiosender sind kein Problem. Netflix bietet englische Tonspuren (und oft Untertitel), genau so wie gängige DVDs und Bluerays. Oder Computerspiele.


    Englischsprachige Webforen zum schriftlichen Kommunizieren sind schon genannt worden und empfehle ich auch immer meinen Lernern.



    Du musst eigentlich nur machen und die Input, Input, Input beschaffen.


    P.S. Wenn du dir nicht über die Aussprache sicher bist, musst du auch nicht das altertümliche IPA lernen; die meisten gängigen Online-Wörterbücher geben Vertonungen zur Aussprache; noch schöner ist Forvo - alle Wörter dieser Welt ausgesprochen.


    P.P.S. Immer gut ist, Bücher in der Zielsprache zu lesen. Die Lektüre auf dem Kindle hat den immensen Vorteil, dass du immer ein (ziemlich gutes!) Wörterbuch zur Hand hast, das bei einem langen Fingerdruck auf ein unbekanntes Wort aufklappt. Die Mühe, jedesmal ein unbekanntes Wort zu notieren und später im Papierlexikon nachzuschlagen, macht sich doch eh keiner, wenn man mal ehrlich ist...

    dass ich es nicht verstehen kann, warum man z.B. für Fächer, die seit anno dazumal eher zu oft statt zu selten gewählt werden (z.B. Geschichte/Gymnasium) nicht mal den NC ordentlich raufsetzt, und dafür Kapazitäten für Mangelfächer schafft.

    Das liegt daran, dass der NC sich nicht in einem luftleeren Raum bewegt sondern es nach den Vorgaben des Hochschulrahmengesetzes länderübergreifende Vereinbarungen gibt, wie die Zugangsbeschränkungen einheitlich zu regeln sind und auf welchen Grundlagen sie beruhen. Es ist rechtlich nicht möglich je nach Bedarf den NC nach anderen Kriterien zu regeln, so sinnvoll das auch auf ersten Anschein hin vielleicht aussehen kann.

    Da die Umfrage im ersten Beitrag aus welchen Gründen auch immer verschwunden ist, hier ist noch einmal der Link dazu. Aber warum beschleicht mich der Eindruck, dass du zwischenzeitlich an der Umfrage was verändert hast? Vorher sah die noch ganz anders aus.


    Hallo,
    danke für deine Nachricht, entschuldige, aber das muss beim einfügen schief gegangen sein.
    Ich habe die Infos nochmal angehängt. Die Umfrage ist anonym und die Ergebnisse werden nicht veröffentlicht, sondern dienen mir lediglich dazu einen Einblick/Überblick zu erlangen...

    Nein. Du must deine Umfrage besser machen: Impressum, klare Angaben nicht hier sondern direkt auf der Seite der Umfrage über Auftraggeber, Institution, deine Person, Anonymität der Daten.


    Zitat

    Im kommenden Jahr gehe ich dann gemeinsam mit zwei Hrsg. von Schulbüchern ein Projekt an
    in dem einige Thematiken (Werte, Kompetenzen, etc.) behandelt werden.
    Jeder der Lust hat mitzumachen, kann das tun und ich würde mich freuen.

    Auch das gehört auf die Seite der Umfrage. Und zwar nicht gemunkelt und irgendwie sondern mit klaren Angaben zu wem und wo.


    Auch, wenn du noch im Studium bist, kann man von dir erwarten, dass du professionellen Standards genügt. Solche Dinge müssen sein - wir bewegen uns nicht im rechtlich und lebensreal geschützten Schulraum!

    Zitat

    Aber danke für deine Nachricht, da besteht wohl in der Def. unterhalb der Frage noch Erklärungsbedarf.


    Wie gesagt, da du die Fragestellungen mittlerweile geändert zu haben scheinst, kann ich das schlecht konkretisieren. Aber auch jetzt sind die Fragen nicht besonders gut, zum Beispiel die Bandbreite zwischen "sachbezogen" und "kontaktfreudig". Das sind völlig verschiedene Kategorieren von Eigenschaften.


    Zitat

    Was die angebliche Fragelenkung betrifft, sehe ich hier keine Probleme. Bei den bisherigen Ergebnissen gibt es durchaus ehrliche Lehrkräfte die sagen, dass es ihnen schnurz egal ist.

    Woher weißt du das, vor allem im umgekehrten Fall. Kannst du Gedanken lesen? Du musst dir bewusst machen, dass du bei einer Umfrage einfach nur deine Daten hast und nichts darüber hinaus. Deshalb musst du deine Fragen so gestalten, dass die Daten aussagekräftig sind.


    Zitat

    Wer Lust hat, kann mitmachen ;) Ich würde mich freuen. Wer die Umfrage blöd findet, soll es lassen. Grazie mille!

    Dass du derjenige bist, der etwas von Internetgemeinde möchte und nicht umgekehrt, ist dir bewusst?

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