Beiträge von Meerschwein Nele

    Das ist so schrecklich abstrakt. Mich würde das entsetzlich langweilen.


    Dabei ist die Story beim Erlkönig so wunderbar eingängig. Gruselige Verfolgungsjagd auf dem Pferd durch den Wald. Wer ist der Erlkönig eigentlich? Wie fasst er den Jungen an? Wie kann man sich das vorstellen? Die meisten Balladen haben spannende und interessante Handlungen - deswegen sind sie traditionell sehr beliebte Schullyrik.


    Nur hat das früher (d.h. in der ersten Hälfte des 20. Jh.) so ausgezeichnet geklappt, weil verschriftlichte Text Leitmedium war. Heutzutage haben wir visuell-auditiv gestaltete Leitmedien (es geht nicht um Wertung!) In reiner Schriftlichkeit wird das Kopfkino der SuS nicht aktiviert, vor allem nicht, wenn es sich um die beschriebenen Lerngruppen handelt. Da muss man andere Wege gehen und ich glaube sehr wohl, dass das möglich ist. Es ist nicht so, dass sie SuS die Geschichten nicht "verstehen", man muss ihnen andere Wege in die Sprache öffnen.


    Handlungsorientiert und mit medialen Transfers lässt sich da sicher was reißen:

    Zitat

    Wenn man den Schülern zu Beginn die Ballade selbst erst einmal vorliest, kann man das Verständnis mit der richtigen Betonung auch stark lenken. (Hörverständnis, anderer Zugang ...)

    Vorlesen ist gut, kreatives Schreiben ist gut, vielleicht ein Polizeiverhör oder das Protokoll eines Gerichtsmediziners später? Ein innerer Monolog aus der Sicht des Erlkönigs? Vielleich ein Stop-Motion-Film? Wie lassen sich die Emotionen in der Ballade umsetzen?


    Ich denke, man kann mit so einer Ballade ohne weiteres zwei Wochen Unterrichtszeit mit verschiedensten Aktivitäten füllen.

    Auch in der HS müssen die SuS Balladen analysieren.

    Trotz Schule ist das Ziel der Beschäftigung mit Lyrik nicht eine "Analyse". Das ist gezwungenermaßen der seltsame Weg, auf dem ein grundsätzliches, abstraktes Textverständnis geprüft und benotet werden soll.


    Deshalb muss die Herangehensweise an den Erkönig eine andere sein - Lyrik zielt auf den Bauch. Was ist an dem Gedicht bemerkenswert? Die Atmosphäre, der Grusel, die gehetzte Situation, die Beziehung zwischen Sohn und Vater. Über den Weg kann man sicherlich auch junge Schüler erreichen.

    Verhindert solche Diskussionen, aber für die Umfrage ist das doch eher nicht förderlich.
    Wenn es nur um Sek. 1 gehen soll dann reicht doch Gymnasium, Real-, Haupt-, Gesamt- und Förderschule. Alles andere findet sich doch darunter wieder oder?

    In meiner Schulform gibt es wohl eine Sek I und Sek II. Dennoch ist die Schulwirklichkeit hier ganz erheblich anders als an anderen Schulformen. Eine genauere Angabe verbessert die Deutbarkeit der erhobenen Daten deutlich.

    Solange solche Appelle reichen - natürlich inklusive der verschärften Bedingungen für Teilzeit und Vorruhestand - muss man sich nicht anderweitig umtun.
    Sowohl das bayerische Kultusministerium als auch das Finanzministerium werden den Teufel tun und mehr geben als unbedingt notwendig ist.

    Was uns dann wieder zum nicht besonders intelligenten Idealismus zurückführt, mit dem den SchülerInnen "ohne Lobby" vermeintlich geholfen wird.


    "Gut gemeint" ist im Normalfall schlecht und Idealisten verderben Preise und Ziele. Aber das sollte man heutzutage, nachdem der Dilletantismus und die Unprofessionalität der letzten Jahrzehnte allmählich abgelegt sind, eigentlich gut verstehen können.

    Die didaktischen Überlegungen hängen aber von den zur Verfügung stehenden Mitteln (Medien) ab. Ein Medium kann es einem eben ermöglichen, manche Kompetenzen erst überhaupt (besser) zu fördern - und manche Medien verändern generell die Ziele des Unterrichts.
    Insofern finde ich die Frage schon richtig gestellt.

    Ich würde das gerne unterschreiben - das didaktische Potenzial von Technologie, Methoden, Orten, Gelegenheiten erkennt man i.d.R. erst, wenn man Erfahrung damit gemacht hat. Ich denke, dass man als LehrerIn durchaus mit Multimediatechnik experimentieren und spielen muss, bevor man ihr didaktisches Potenzial richtig erkennt und nutzen kann. Dabei darf ruhig was schiefgehen und dabei sollte man durchaus die Meinung und Vorschläge seiner LernerInnen einholen. Zumindest habe ich mit dem Grundsatz gute Erfahrungen gemacht.


    Ich sehe weniger ein lineares "weil -> deshalb" als mehr einen Kreislauf vergleichbar dem hermeneutischen Zirkel.


    Was denn für Daten? Außer der Verknüpfung zwischen einem Fantasienamen und einer IP-Adresse dürfte doch in so einem Forum praktisch nichts zu holen sein.

    Mit gewiefter Schlagwortanalyse aus den Beiträgen ließen sich schon interessante Informationen extrahieren - über mich persönlich ließe sich gut was herausfinden. Aber ob der Aufwand den Ertrag lohnt? Und wer sollte sich für die Daten interessieren?

    Man muss allerdings auch sagen, dass Kultusminister Piazolo in einer Sackgasse steckt. Mit der in erster Linie symbolpolitischen "Mia san Mia"-Aktion, in Bayern keine Seiteneinsteiger einzustellen, sind ihm halt die Hände gebunden. Mehr Lehrer gibt es nicht auf dem Markt, die Unterrichtsstunden müssen gehalten werden, also ist die Konsequenz klar - die vorhandenen Lehrer müssen mehr arbeiten. Rechtlich geht das, dass solche Beschlüsse des Dienstherren möglich sind, ist Teil der Vor- und Nachteile des Beamtenpaketes.


    Das kann und sollte man als Regierung klar kommunizieren können, dabei allerdings solche rhetorischen Albernheiten unterlassen:

    Zitat von Kultusminister Piazolo

    Kultusminister Piazolo appellierte gleichzeitig an die Kollegen in den Schulen, freiwillig einen Beitrag zu leisten, um die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten, etwa indem Lehrkräfte in Teilzeit ihre Stundenzahl aufstocken oder indem ältere Lehrkräfte ihren Ruhestand noch aufschieben. Dieser Wunsch komme von Herzen, betonte Piazolo. „Jede Stunde, die von gut ausgebildeten Lehrkräften gehalten wird, zählt! Wir brauchen Sie!“

    Wenn der Minister seinen Lehrern Zusatzbelastungen aufbürdet, weil jahrelang stümperhafte Personalpolitik geübt wurde, um Bildung möglichst billig zu machen, sollte er sie nicht auch noch zusätzlich verhöhnen. "Wunsch von Herzen" am Arsch! "Wir brauchen Sie" am Arsch. Wenn er die KollegInnen so dringend braucht, dann soll er sie halt besser bezahlen. Allerdings:


    Ebenso sollte er seinen Lehrern wenigstens so viel Respekt entgegenbringen, sich von seinen Sprechzettelschreibern bessere Begründungen einfallen zu lassen, warum ausgerechnet die Lehrer, von denen er die größere Belastung fordert, weiterhin schlechter bezahlt werden:

    Zitat von Kultusminister Piazolo

    Der Lehrerberuf sei in Bayern auch heute schon „hoch attraktiv und krisensicher“.

    Wenn der Lehrerberuf in Bayern so "hoch attraktiv" sei, müsste eigentlich auch ein Kultusminister zur Überlegung in der Lage sein, warum denn dann so wenig Bewerber auf dem Markt sind...

    Jetzt, wo Du es sagst, fällt es mir auch auf. Ich Dummerchen.

    Warum lastest du es dann der Pensionärin an, der du implizit Verantwortungslosigkeit unterstellst, weil sie "sich nach Malle absetzt" anstatt an die "lobbylosen Gesamtschüler" zu denken?

    Wenn deine pensionierte Kollegin sich entscheidet, nach ihrer Pensionierung keinen Englischunterricht zu erteilen, dann ist das ihr gutes Recht und völlig in Ordnung und sollte auch so sein.


    Die Abdeckung des Englischunterrichts ist das Problem der SL. Die wird dazu bezahlt, das zu lösen. Aber da kommt man nach kurzem Nachdenken eigentlich auch selber drauf.

    Ich meine das kommt nicht aus Castingshows, sondern der BWL, die schon längst (u.a. auch) in der Bildung Einzug gehalten hat (Stichwort "Schülerakquise").

    "Schülerakquise" ist ein relevantes und wichtiges Problem für Schulleitungen, denn die Zahl der SuS ist extrem wichtig für die strukturelle Bewegungsmöglichkeit von Schulen. Für ReferendarInnen ist der Begriff allerdings irrelevant.

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