Beiträge von Meerschwein Nele

    Ein gut organisiertes Achiv erleichtert vieles. Die Zeit, die am als Berufsanfänger mehr investieren muss, bekommt man auch darüber zurück.

    Das kann man gar nicht genug betonen. Übrigens hat da ein digitales Archiv große Vorteile gegenüber Aktenordnern mit Papier, weil man sein Material schneller und leichter wiederfindet.


    Man sollte es sich als erfahrener Lehrer m.E. auch angewöhnen, den Referendaren und Junglehrern, die man an der Schule hat, sein Archiv zu überlassen. Ich gebe jedem, der mit seinem USB-Stick oder -Laufwerk ankommt, meine Sachen.

    Ein wackeres Statement zum Thema "Bayern blickt voller Stolz auf seine über 200-jährige Verwaltungsgeschichte zurück".

    Das ist nicht so beeindruckend. Ausnahmslos jeder moderne Staat blickt auf eine mehrhundertjährige Verwaltungsgeschichte zurück. Zweihundert Jahre sind da eigentlich nicht so viel, die preußische Verwaltungsgeschichte ist älter. ;)

    Ich verstehe auch nicht, wieso irgendjemand Trauben trocknet. Wo man sie doch so schön auspressen kann.

    Außerdem sind Trauben ein wenig schwierig zu verarbeiten, wenn sie in so großen Mengen zusammenhängen. Es ist viel einfacher, die Beeren zu trocknen und so werden sie dann ja auch verkauft. ;)

    :top: Ich habe gerade extra nachgesehen, was eigentlich der Unterschied zwischen Sultaninen, Korinthen und Rosinen ist. Wer noch?


    P.S. Wenn jemand Weintrauben und Weinbeeren verwechselt.... Grrrr...

    Jeder ist ersetzbar, auch, wenn der Schulleiter bei der Vorbereitung der Notenkonferenz tot umfällt, wird die Schule weitergehen und die Schüler werden ihre Zeugnisse erhalten. Vielleicht geht es etwas rumpeliger (ok., manchmal stattdessen sogar fixer) als vorher, aber weiter geht es.

    Ich frag mich halt, ob man ein Leben lang Chemie unterrichten möchte, wenn man mit Leib und Seele Historiker*in ist oder natürlich auch umgekehrt.

    Ich werde mein Leben lang Englisch unterrichten, obwohl ich mit Leib und Seele Historiker (und Literaturwissenschaftler) bin. Aber damit kann ich ziemlich gut leben.

    falls es wirklich um "echtes" ritzen geht:

    Ich störe mich ein wenig an "echt". Es gibt kein "unechtes" Ritzen. Jede vorsätzliche Selbstverletzung ist das Symptom ernsthafter psychischer Probleme. Dass Ritzen als "Ruf nach Aufmerksamkeit" interpretiert wird, macht den Sachverhalt nicht weniger ernst. Profesionelle Intervention ist gefragt und die können wir - wie alle Kommentatoren bislang sagen - als Lehrer nicht leisten.

    Mich nerven zunehmend die ganzen Probleme und Herausforderungen der ganz "normalen" Realschule.

    In der Abendrealschule, wie ich sie in einer NRW-Großstadt kennengelernt habe, arbeitest du mit Lernern, die durch die Bank am Schulsystem gescheitert sind und oft ihren allerersten Schulabschluss überhaupt erwerben wollen. Viele befinden sich in einer Warteschleife, weil sie orientierungslos im Leben sind. Alphabetisierung ist ein großes Thema, ebenso wie die Gewöhnung an Lebensregelmäßigkeit und an Anfänge von intrinsisch angelegter Leistungsbereitschaft.


    Das ist für jemanden, der sich im Lehrerberuf in so eine Richtung orientieren möchte, sicherlich eine spannende und erfüllende pädagogische Aufgabe. Das Fachliche steht da hinter dem Pädagogischen zurück. Ich weiß nicht, ob du dort glücklich werden würdest, wenn dir pädagogische Probleme der "normalen" Realschule zu viel sind.

    ...mit all diesen vorschlägen wäre gym 7 größtenteils deutlich überfordert. die kinder haben nicht nur probleme, schriftliches zu verstehen sondern (noch viel mehr) es ina nderen formen als denen ihres alltags (= whatsapp) zu produzieren. ein gerichtsprotokoll, na dann, viel erfolg.

    Ich bin völlig mit deinen Beispielen und Ansätzen d'accord und meine übrigens darüber hinaus, dass das keine intellektuell inferioren Methoden sind, die man anwendet, bloß weil man seiner Lerngruppe nicht die Methoden der Gymnasialen zumuten könnte.


    Das mit den Gerichtsprotokollen etc. Mir geht es nicht um reale "ernste" Textsorten sondern um eine Perspektiveverschiebung. Auch die SuS an einer Hauptschule kennen Fernsehserien wie "CSI" etc. Warum soll man nicht die Handlung einer Ballade in so eine Richtung entwickeln? Muss doch nicht authentisch sein.

    @goeba


    Ich stimme dir dahingehend zu, dass zwischen digitalen und analogen Unterrichtswerkzeugen unterschiedliche Möglichkeiten vorliegen. Aber das liegt daran, dass sie Werkzeuge sind - ein Zimmermannshammer ist ein anderes Werkzeug als ein Vorschlaghammer. Ein analoger OHP hat andere Möglichkeiten als ein analoges Episkop. Eine analoge Kreidetafel andere Möglichkeiten als ein Wandplakat aus Papier. Eine digitale Abspielapp für Filme andere Möglichkeiten als ein digitales Videoschnittprogram. Eine Beamerprojektion eines Standbildes andere Möglichkeiten als eine Diaprojektion. Unterschiede bestehen i.d.R. zwischen der Bandbreite und der Bequemlichkeit der Werkzeuge - aber die Didaktik ist ganz oft kategorial die gleiche. Ich halte die Unterschiede zwischen analoger und digitaler TECHNIK für geringfügig. Das sieht man übrigens daran, dass du unwillkürlich die CD in deinen Vergleichen unter "analog" subsumierst, dabei handelt es sich um ein digitales Werkzeug, das dem analogen Magnetband zum Transport von Tondaten äquivalent ist und andere Vor- und Nachteile hat. Aber das ist keine Kritik an dir, ich möchte damit nur unterstreichen, dass der Unterschied sehr schnell unter die Wahrnehmungsgrenze kommt, wenn man an den Alltagsgebrauch zum gleichen Zweck wie zuvor gewöhnt ist.


    Digitale DIDAKTIK bildet m.E. etwas anderes ab, das man vielleicht als Kultur bezeichnen könnte, denn da gibt es historisch Vorläufer: eine orale Kultur ist etwas anderes als eine Schriftkultur. Eine Schriftkultur ist etwas anderes als eine visuelle Kultur. Das wiederum etwas anderes als eine Digitalkultur. An dem Kulturbegriff in diesem Sinne hängen unterschiedliche Formen kultureller Verhandlung und kulturellen Ausdruckes. Eine digitale Didaktik müsste die Auswirkung dieser Unterschiede auf Schule und Unterrichten in Theorie und Praxis reflektieren und entsprechende Unterrichtsformen kreieren. Stichworte da könnten sein: räumliche und zeitliche Asynchronität im Unterricht, fallende Grenzen zwischen Verhandlungen innerhalb und außerhalb des Unterrichtsgeschehens, Veränderungen von Informationsrezeption und Produktion, Veränderung von Prüfungsformaten.


    Solche Fragen sehe ich in der Umfrage überhaupt nicht berührt. Diese kreist um die unveränderte, "alte" Didaktik, in die neue, digitale Werkzeuge eingebettet werden sollen.


    @lils


    Ich sehe einer Umfrage übrigens sehr deutlich die Frage nach dem "digitalen Mehrwert". Die Mehrwertsdiskussion ist in diesem Zusammenhang nicht ganz unproblematisch. Ich würde dir sehr dringend empfehlen, diese Auseinandersetzung für diese Arbeit zu rezipieren. Der provokante aber sehr diskutable Axel Krommer ist ein guter Einstieg.

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