Damit würde bei uns kein Referendar durchkommen. Jede normale Stunde sollte so sein, dass man sie auch als UB zeigen könnte. Freilich ohne die ganze Beschreibung schriftlich.
1. Klar kann man das fordern, wird ja auch oft genug gemacht. (Der übliche, schrecklich dumme Spruch von den "Dann müssen Sie 120% geben.")
2. Jeder, der den Job kennt, weiß, dass das nicht realistisch machbar ist, ohne sich kaputt zu machen. (Das kommt dabei raus, wenn man sich einbildet, 120% über einen längeren Zeitraum geben zu können.)
3. Daraus entsteht dann unweigerlich das geheime Lernziel von Schule, das vernünftige Ansätze von Schulentwicklung regelmäßig so schwierig macht: jeder meint, vorgeben zu müssen, dass er größenwahnsinnige Ansprüche nicht nur erhebt sondern selber auch erfüllen kann. Jeder leidet unter Versagens- oder Minderwertigkeitsgefühlen, weil diese größenwahnsinnigen Ansprüche von niemandem erfüllt werden können. Regelmäßig rettet man sich in Blenderei.
Schule ist nunmal leider sehr oft ein Verkaufsladen für Kaisers neue Kleider.
Es dauert ganz schön lange, aus so einem Kreislauf rauszukommen. Guter Anfang: zu begreifen und zu aktzeptieren, dass der Lehrerberuf zu allererst mal einfach nur ein Job ist. Ein ganz normaler Broterwerb.