Beiträge von Das Pangolin


    Ich finde es auch schade.

    Ich habe mal eine Frage an Mikael, aber natürlich darf jeder gerne seine Meinung dazu sagen.


    Ich lese gerade, dass es ab 2024 wieder einen Überschuss an Grundschullehrern geben soll (siehe Zitat). Da ja sehr oft bei der Forderung nach mehr Gehalt (A 13 für alle) mit "Nachfrage und Angebot" argumentiert wurde, würde mich interessieren, ob denn dann die Gehälter wieder sinken dürfen/sollen, wenn es wieder zu viele Grundschullehrer gibt? Wie gesagt: Nachfrage und Angebot (euer Argument, nicht meins!).


    PS: Ich wäre wie auch sonst gegen sinkende Gehälter.


    Im Grundschulbereich rechnen die Länder mit deutlich steigenden Absolventenzahlen ab Mitte der 20er Jahre. Jährlich erwarten sie dann rund 8000 junge Menschen pro Jahr, die ihre Ausbildung zum Grundschullehrer abschließen - rund 2000 mehr als heute. Meidinger sagte, es gebe mittlerweile im Grundschullehramt „dramatisch gestiegene Anfängerzahlen“.


    https://www.tagesspiegel.de/wi…ule-ab-2024/25305354.html


    Die genannte Regel (ist ja nicht meine) geht natürlich von der Standardsprache aus, in der es das stimmhafte und das stimmlose -s- gibt. In der Schule bringen wir ja auch (sollen wir zumindest) die Standardsprache beibringen.


    Bei dass/das finde ich die alte Regel (ob man dieses, jenes oder welches einsetzen kann) immer noch am besten.


    Nebenbei gefragt, @Clira, wenn es in deinem Dialekt kein stimmhaftes -s- gibt, sprichst du dann "Sommer" wie "ßommer" und "reisen" wie "reißen" (könnte dann isoliert missverstanden werden) und "Sonne" wie "ßonne"? Welcher deutsche Dialekt ist das?

    Ich biete mal Folgendes an:


    a) Bienen-s (stimmhaft) = s


    b) Schlangen-s (stimmlos) = ß, ss oder s


    Bei (b) muss man dann erst zwischen -s-, -ss- und -ß- unterscheiden, wofür Vokale/Umlaute/Zwielaute und die Wortverwandtschaft wichtig sind. Die vereinfachte Regel (für -ss- oder -ß-) ist hier dann die mit der Kürze oder Länge der Vokale/Umlaute bzw. Zwielaute vor dem s-Laut. Sie erfasst zwar zahlreiche Schreibweisen nicht, würde aber z.B. für Grundschulkinder erstmal reichen, denke ich. Später muss man das dann mal präzisieren und dann bleiben immer noch ein paar Ausnahmen übrig.


    Ja, so einfach ist die deutsche Rechtschreibung, die unsere Kinder erlernen müssen. *Vorsicht, Satire!* ;)


    Danke für eure Antworten!


    @goeba - danke, die üblichen (alten) Regeln kenne ich, mit den Vokalen und "dieses, jenes, welches", aber ich treffe immer wieder auf Wörter, auf die diese Regelung nicht zutrifft, bzw. wo beide Varianten zulässig sind.


    @Miss Jones - danke, mir fällt akut kein konkretes Beispiel ein... aber mit Sicherheit heute Abend, wenn ich im Bett liege und versuche zu schlafen... ;)


    In welchen Fällen sind denn beide Varianten zulässig? Da fällt mir nichts ein. (Die Schweiz lasse ich hier mal außen vor.)

    In NRW wurden die Konrektoren erst vor Kurzem (vor 2 Jahren (?) ) von A12+Zulage auf A13 angehoben, um eine ausreichende finanzielle Motivation zu bieten. Ob in dem Fall A13+Zulage sinnig wäre?
    kl. gruener frosch


    Wenn A/E 13 die "Grundvergütung" für alle ist/wäre, finde ich es richtig, dass jemand, der eine "herausragende Funktion" übernimmt, eine Zulage oder eine höhere Gehaltsstufe bekommt. Darüber habe ich mir im Detail aber noch keine Gedanken bekommt, denn "Geld" ist ja bekanntlich nicht so mein wichtigstes Streben, aber ich finde grundsätzlich richtig, dass mehr bekommt, wer (deutlich) mehr leistet - und das beißt sich natürlich auch mit dem gleichen Lohn für gleiche Arbeit (wobei sie ja dann eben nicht gleich ist).


    Was spräche also dagegen?

    Anerkannt haben die alle die Ausbildung und man hat ihnen auch im Gegensatz zu anderen die vollen Aufgaben übertragen, sie sollen z.T. sogar Refs ausbilden und anleiten, aber das gleiche Geld sollen sie nicht bekommen. Das geht einfach nicht. Ein Teil bekommt eben durch eine weitere Qualifizierung das Geld auch, aber nur ein Teil. Anderen ist die Zulassung zur Qualifizierung versagt worden.


    Ich meine diese hier:


    Zitat: "Wer zu einem bestimmten Stichtag im Jahr 1990 als Erzieher und nicht als Grundschullehrer gearbeitet hat, musste Erzieher bleiben. Die Grundschullehrer hingegen wurden verbeamtet."
    https://archiv.berliner-zeitun…der-unterrichten-24690962

    Kannst du das genauer erklären?


    Auf der Seite des Berliner Senats konnte man die ganze Zeit schon sehen, dass nicht alle das Gleiche verdienen werden - trotz "A 13 für alle" (neben all den anderen Gründen für ungleiche Bezahlung). Falls das wie ein Vorwurf klingt, verstehst du mich falsch. Es soll keiner sein!


    (so etwa in der Mitte der Seite:) https://www.berlin.de/sen/bild…instellungen/lehrkraefte/


    Ja, das kann ich genauer erklären, es gibt immer noch Kollegen, die man explizit damals darum gebeten hat wieder in den Schuldienst zu kommen (weil sie zwischendurch z.B. nur als Erzieher gearbeitet haben), die nicht mal nach einer weiteren Bewährung und einer Fortbildung höher gestuft werden sollen, sondern die Ablehnung für die einjährige Fortbildung bekommen haben. Welche das genau sind, weiß ich nicht, aber klar ist, sie machen seit Jahren die selben Aufgaben, wie alle anderen und sollen niemals höher als E10 oder E11 kommen, das kann doch nicht sein!


    Sind das nicht die mit der DDR-Unterstufenlehrerausbildung, will sagen, ohne Hochschulstudium (die aber lange nicht mehr im Schuldienst waren)? Und die, die nach der Wende aus irgendwelchen Gründen verpasst haben, sich ihre Ausbildung anerkennen zu lassen? Ich erinnere mich, dass es hier Zustimmung fand, dass man ohne Hochschulstudium nicht das Gleiche verdienen soll wie mit.


    Warum nicht gleich ganz konsequent B10 für alle? In großen Behörden können Verwaltungsaufgaben auf viel mehr Beschäftigte aufgeteilt werden als in Schulen. Die Leitung einer Schule bedeutet nicht unbedingt wengier Arbeit als die Leitung einer obersten Behörde.


    Deshalb Besoldung nach B10 für alle Beamt*innen. Dann hat die ewige Neiddebatte endlich ein Ende!

    Nee, hundertpro, du findest einen neuen Grund, warum das alles ungerecht und zu wenig ist. ;)


    Zumindest ist mir der Master als 1. Staatsexamen anerkannt worden.

    Der Masterabschluss ist keine vollständige Lehrerausbildung. Er beendet ja nur die 1. Phase der Lehrerausbildung, also vor dem Referendariat. Eine volle Lehrerausbildung hat man erst mit dem 2. Staatsexamen. (Ok, das wissen wir sicherlich hier alle.)


    Ansonsten zum Thema: Wenn "alle" A/E 13 bekommen und Konrektoren dies mit Zulage und Schulleiter dann A/E 14 ist doch "ein Abstand" (eine Funktionszulage) gewahrt. Wie viel machen denn die Unterschiede aus? Dass es "Funktionszulagen" gibt, finde ich richtig. Leistung soll sich auch lohnen!

    Tayfun du hast meinen Text beim Zitieren zerrissen. Wenn man ihn ganz liest merkt man hoffentlich, dass ich von dieser Argumentation („wusste man vorher“) nix halte, wenn sie nicht dann auch auf alle angewendet wird - also auf auch auf Grundschullehrer.
    Dasselbe hast du gegenüber Mikael doch auch schon geschrieben, oder habe ich das so missverstanden? Bisher hatte ich dich immer so verstanden, dass du den Argumenten für „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ auch nichts abgewinnen kannst, weil es eben ganz oft nicht gleiche Arbeit ist und es besser wäre, die Arbeitsbedingungen mit dem evtl vorhandenen Geld zu verbessern.


    Auch gleiche Ausbildungslänge ist m.E. nicht a priori ein Argument für gleichen Lohn. Der Begriff „gleiche Arbeit“ ist zusätzlich hoch problematisch, weil da immer so viel Wertung mit verbunden ist. Auch wenn manche Arbeit nicht gleich ist, ist sie in vielerlei Hinsicht nicht weniger zu wertschätzen und wird dennoch unterschiedlich bezahlt.


    Ja, dann habe ich dich falsch verstanden. Entschuldige.


    Ich bin eigentlich schon für gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Ich nehme aber wahr, dass das in der sozialen Marktwirtschaft (oder wie man das nennen will) ganz offensichtlich nicht so, aber weitgehend akzeptiert ist. Daher stört es mich, wenn hier Leute und GEW/VEB wegen A/E 13 nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit rufen, aber an anderer Stelle ist ihnen das so ziemlich egal, wenn Lehrer z.B. unterschiedlich verdienen je nach


    - Bundesland,
    - Anstellungsart (verbeamtet/angestellt),
    - Erfahrungsstufe,
    - Arbeitgeber (öffentlich/privat)
    - Ausbildung (studiert/nicht studiert) ... was habe ich vergessen?


    In all diesen Fällen wird ungleicher Lohn für gleiche Arbeit akzeptiert und in dieser Diskussion sogar noch verteidigt. Deshalb finde ich die Argumentation vom gleichen Lohn für gleiche Arbeit aus den Mündern dieser Leute unehrlich bzw. nur auf den eigenen Vorteil bedacht und das bekommt nicht meine Unterstützung!

    Eine ehemalige Kollegin hat gekündigt und ist an eine Privatschule gewechselt..


    Sie wusste, dass sie deutlich weniger verdienen wird. Sie hat das aber in Kauf genommen, weil ihr das Schülerklientel und die allgemeinen Arbeitsbedingungen dort besser gefielen.


    Man könnte auch sagen, dass sie sich dort weniger anstrengen muss.


    Ok, das ist Kommentar 40.


    Da steht, dass sie sich an Privatschulen weniger anstrengen muss. Deiner Meinung nach.


    PS: Du hast aber Recht, dass du ihr Argument mit den Kinder schon genannt hattest.

    ...

    • ... die Beamtengehälter ja im Jahre Tobak mal um 14% gekürzt wurden, um die Pensionen zu finanzieren (Blödsinn - kein von dieser Kürzung aktiv Betroffener dürfte heute noch leben)
    • ... die Höhe der Pensionen demnächst ganz erheblich reduziert werden wird (Blödsinn - das werden sich künftige Regierungen ebensowenig trauen wie die bisherigen. Auch die letzte Kürzung von 75% auf 71,25% ist im Vergleich zur Kürzung des Rentenniveaus lächerlich)
    • ... "die Angestellten" ja ihre Betriebsrenten haben (Blödsinn - das ist zum einen nicht die Mehrheit, zum anderen zahlen die Angestellten ihre Beiträge dazu auch schön selbst)
    • ... etc. pp.


    ...


    Ich will dir nicht widersprechen, denn ganz klar hat das Beamtentum große Vorteile:


    - mehr Netto vom Brutto, weil sie ja keine Sozialabgaben zahlen
    - Familienzuschlag für Kinder
    - höhere Pension als eine vergleichbare Rente
    - unbefristete 100% Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfalle
    - nahezu unkündbar


    Was soll man das kleinreden? Schuld sind ja nicht die Betroffenen. Die nutzen, was der Staat ihnen bietet. Dass dadurch der Berufsstand insgesamt geschwächt wird, ist womöglich die Absicht des Staates (z.B. kein Streikrecht).


    Aber, fossi, die rund 71% gibt es eben auch nur bei 40 Jahren in Vollzeit. Für jedes Jahr weniger und für Teilzeit gibt es auch weniger Prozente. Ich erinnere dunkel, dass man z.B., wenn man mit 35 verbeamtet wurde, mit 65 auf rund 59% kommt. Ebenfalls gehört zur Wahrheit, dass die Angestellten für ihre Betriebsrente zwar einen Beitrag leisten müssen, aber der Staat so ungefähr das 3-5fache (wer weiß es genau?) drauf legt!


    Wer für gleichen Lohn für gleiche Arbeit eintritt, findet trotz allem auch hier eine Baustelle. Bekommen verbeamtete und angestellte Lehrer "endlich" A/E 13, bekommen die angestellten Lehrer eben doch wieder deutlich weniger. Scheint aber gerade auch niemanden zu interessieren bei GEW und VBE?!?

    Wenn ich aber an die Förderschwerpunktspraxis und Gewährung von Nachteilsausgleichen denke, habe ich doch sehr stark da Gefühl, dass da vieles "zurechtgelegt" wird, DAMIT das jemand bekommt.


    Als ich im Fragebogen für ein Kind, das nie Hausaufgaben machte, dieses so schrieb, wurde ich böse angeguckt, weil ich damit die Gewährung eines "Statusses" gefährdete.


    LRS-Probleme haben sich auch mehr als einmal als mangelndes Üben in den Vorjahren herausgestellt.

    Sagst du allen Ernstes geschlechtsspezifisches Lohngefälle? Oder wie...?


    Ich weiß nicht. Ich überlege ernsthaft, wie nannten wir das denn früher? Oder gab es früher keine ungleiche Entlohung von Mann und Frau?


    Die Beamtenbezüge für A13 sind schon nicht schlecht, aber wer arbeitet schon in Vollzeit? Ich kenne persönlich kaum jemanden, der z.B. in Hamburg eine Vollzeitstelle hat. Weihnachtsgeld gibt es auch nicht, A14 ist mit einer bestimmten Aufgabe verbunden, nur nach Engagement ohne Ende.


    Mir feht bei dieser Gehaltsdiskussion noch ein wichtiger Punkt. Es ist doch nicht nur wichtig, wie viel man selbst verdient, sondern wie viel finanzielle Unterstützung (Erbe etc.) man von der Familie bekommt.


    In unserem relativ großen Kollegium sehe ich das schon sehr deutlich. Das sind dann auch die Menschen, die sehr stark reduziert arbeiten, um noch mehr tolle Projekte für die Schule/ihre Klasse etc. zu machen. Und selbst bin ich stets am Limit und habe keine Zeit, da ich einfach Geld verdienen muss((


    Die Mehrheit arbeitet in Vollzeit. Ich habe die bundesweiten Daten dazu vergessen, erinnere mich gerade nur daran, dass die Teilzeitquote in Berlin von 24% auf 29% in den letzten Jahren gestiegen ist (als sie dort starke Gehaltsverbesserungen erhielten). https://www.tagesspiegel.de/be…in-teilzeit/24419670.html


    Hier lese ich nach schneller Suche, dass jeder dritte Lehrer in Teilzeit arbeite. https://www.spiegel.de/forum/l…zeit-thread-716514-1.html

    ... Wer’s vorher weiß, darf hinterher nicht meckern....


    Könnte man doch aber jedem sagen, der sich über seinen Lohn/sein Gehalt beschwert, oder?


    Ich stimme zu, dass der Ruf nach gleichem Lohn für gleich(wertig)e Arbeit u.U. reichlich "plakativ" ist. Aber genau diese Schiene fahren GEW und VBE.

    dieser Punkt muss mir bei MarlenHs Erwähnung ihrer Kollegin entgangen sein. Mich dünkt gar, es sei gar keine Rede davon gewesen.


    Ist es. Siehe Kommentar 45 im Zitat und darunter noch einmal.


    Du darfst finden was du willst. Doch sie selbst hat es so kommuniziert:“ ihr sind die Kinder bei uns zu anstrengend“.


    Das stimmt. Dass es dabei nur (?) um die Schülerklientel geht, hast du aber erst jetzt nachgeschoben. Das kann ich mir auch gut vorstellen, dass an bestimmten Privatschulen die Schülerklientel "einfacher" ist. Oben berichteten andere genau vom Gegenteil. Es ist also nicht immer so.


    Deine Aussage klang aber ein bisschen sehr danach, dass sich Lehrer an Privatschulen dort ein insgesamt einfaches Leben gönnen (und wie andere dann schrieben zurecht weniger verdienen als im ÖD). Lehrer an Privatschulen haben aber durchaus andere Belastungen, die man im ÖD nicht hat. Dass jetzt gegeneinander aufzurechnen ... ich weiß nicht, ob das wirklich Sinn macht ... also meiner Meinung nach nicht. Es ging ja um das Argument des gleichen Lohns für gleich(wertig)e Arbeit und bei gleicher Ausbildung und es ist schon interessant, wie das hier etliche ÖD-Lehrer für die Privatschullehrer verneinen bis hin zu der Aussage: "Was geht mich das an?"


    Ich verlinke dir mal ein Werbevideo einer "privaten" Berliner Grundschule, vielleicht merkst du es dann selber:https://www.youtube.com/watch?v=v4JSWJ9-eDQ


    Gruß !


    Naja, damit ziehst du dich jetzt aber recht billig aus der Affäre, finde ich. Diese eine Privatschule steht dann also für alle? Ok, stellen wir einfach fest, du kannst nicht erläutern, warum die Arbeit an einer privaten Grundschule so total anders ist (für den Lehrer!!!) als an einer öffentlichen Grundschule.


    Ergänzend noch zur Bezahlung von den KuK an den Grundschulen: Hier steht letztlich nicht nur eine Forderung nach A13 im Raum, sondern eine allgemeine Förderung der Attraktivität dieses Berufs. Durch eine höhere Bezahlung entscheiden sich hoffentlich (?) mehr Abiturienten für ein Grundschullehramt und die Situation könnte sich mittelfristig etwas entspannen.
    ...


    Der Lehrermangel derzeit liegt aber vor allem und zuerst an den verringerten Ausbildungskapazitäten, als man noch davon ausging, dass die Schülerzahlen sinken werden. Dafür spricht auch, dass es vor etlichen Jahren mal einen Lehrerüberhang gab - trotz der vermeintlich oder tatsächlich schlechten (?) Gehälter.


    Ich staune sehr über diese Diskussion: die Forderung „gleiches Geld für gleiche Arbeit“ ist doch hier aus dem Zusammenhang gerissen. ...


    Naja, es geht ja aber doch darum, muss gleich(wertig)e Arbeit auch gleich entlohnt werden oder nicht? Ist also die Arbeit eines Lehrers an einer privaten Grundschule so viel anders als die Arbeit eines Lehrers an einer staatlichen Grundschule? Die Bedingungen an staatlichen Grundschulen können auch sehr unterschiedlich sein (Brennpunktschule oder nicht, "gehobener Einzugsbereich" oder nicht, ländliches oder städtisches Milieu, armes oder reiches Bundesland, verbeamtendes oder nicht-verbeamtendes Bundesland, kleine oder große Schule, Nordseeinsel mit 1 Schüler in Klasse 1 oder anderswo ...). Ich staune über die kaum vorhandene Solidarität/Kollegialität mit den Privatschullehrern und all die vorgebrachten "Gründe", warum sie zurecht weniger verdienen.

    Eine ehemalige Kollegin hat gekündigt und ist an eine Privatschule gewechselt..


    Sie wusste, dass sie deutlich weniger verdienen wird. Sie hat das aber in Kauf genommen, weil ihr das Schülerklientel und die allgemeinen Arbeitsbedingungen dort besser gefielen.


    Man könnte auch sagen, dass sie sich dort weniger anstrengen muss.


    Ja und nein. Das kenne ich auch, dass jemand an eine Privatschule möchte, weil die Arbeitsbedingungen dort u.U. besser sind (kann man eben auch nicht so pauschal sagen aufgrund der Vielfältigkeit der Privatschullandschaft !!!). Das spricht dafür, dass manchen die Arbeitsbedingungen wichtiger sind als das Geld. Dass sie sich dort weniger anstrengen muss, finde ich eher ein bisschen "gemein" (bösartig?). Nach der Lesart von Mikael und einigen anderen kann ja jeder, der sich auch "weniger anstrengen" möchte, an eine Privatschule wechseln.


    Mikael, also nun mal Butter bei die Fische! Warum ist die Arbeit an einer privaten Grundschule eine ganz andere als die Arbeit an einer öffentlichen Grundschule? (Und jetzt mal abgesehen von irgendwelchen "besonderen Schulen"!)


    Dann hat sie ja jetzt sicherlich die Zeit und Energie, um auf eine "Solidaritätsdemo" zu gehen, damit der Staat die Zuschüsse an "Privat"schulen erhöht, damit sie wieder so viel verdient wie vorher...
    Gruß !


    Dafür wäre ich übrigens nicht, weil ich meine, wer sich aus der "Solidargemeinschaft" herausnimmt, indem er seine Kinder an Privatschulen schickt und nicht an die öffentlichen, der soll dafür auch selbst aufkommen. Dass der Staat die Privatschulen auch noch größtenteils finanziert, finde ich absurd. Er fördert und zementiert dadurch ein "Zwei-Klassen-Bildungswesen".

    Nein, das verstehe ich wirklich nicht, Mikael. Warum ist es die "gleiche Arbeit" an Grundschulen und weiterführenden Schulen und es ist nicht die gleiche Arbeit an öffentlichen und an privaten Schulen, also auch an öffentlichen und an privaten Grundschulen (abgesehen vielleicht von Waldorfschulen, keine Ahnung) ... Was ist denn da anders?


    PS: Ja, das habe ich auch vermutet, Solidarität klingt für dich zu sehr nach Sozialismus, nicht wahr? Lassen wir das einfach. Es lenkt nur ab. Ich entschuldige mich hiermit, dass ich das eingeworfen habe. Das war unsachlich.

    Ich weiß, Mikael, dass Solidarität nicht so deins ist.


    Ich habe ja oben gesagt, Privatschulen, die ihre Lehrer geringer bezahlen, benutzen das Geld für andere "schöne Dinge". Du nennst das beispielhaft. D.h. die Lehrer an den Privatschulen bezahlen das aus ihren Gehältern (mit). Sie werden aber nicht gefragt, ob sie das wollen.


    Unterschiede gibt es auch zwischen staatlichen Schulen in einem Bundesland und von Bundesland zu Bundesland. Auch je nach Finanzstärke des Bundeslandes oder "politischem Gestaltungswillen". Manche Bundesländer stecken ja jetzt auch ihre begrenzten Mittel lieber in höhere Lehrergehälter (A 13 für alle), andere womöglich in eine bessere Ausstattung und bessere Arbeitsbedingungen (wofür ich bekanntlich eintrete).


    Die Argumentation gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder gleicher Lohn wegen gleicher Ausbildung ist dadurch nicht aufgehoben. Sie gilt oder sie gilt eben nicht. Jetzt scheint es aber so, dass sie nur gilt, wo sie einem selber nützt.

    "gender pay gap" ........... mein Gott, dass aber auch alles plötzlich auf Englisch daherkommen muss ............ Hauptsache, ihr wisst noch, wie ihr das auf Deutsch sagen könntet. ;) (Wisst ihr's noch? Oder sprachen wir früher nicht über sowas?)


    Ich stimme hier aber Lehramtsstudent zu. Ich kenne es auch so, dass die unterschiedlichen Löhne statistisch vor allem daraus resultieren, dass Frauen öfter in Teilzeit sind und öfter in geringer bezahlten Beschäftigungsverhältnissen, z.B. weil sie die Kinderbetreuung öfter als Männer übernehmen. D.h. in der statistischen Berechnung werden einfach alle Löhne und Gehälter von Frauen allen Löhnen und Gehältern von Männern gegenübergestellt, ohne das zu unterscheiden bzw. zu berücksichtigen.


    Das bedeutet nicht, dass es auch unterschiedliche Löhne und Gehälter von Männern und Frauen in gleicher Position gibt. Das gibt es jedoch auch zwischen Männern und Männern und Frauen und Frauen in jeweils gleicher Position. In der Privatwirtschaft sind Löhne ja oft Verhandlungssache.

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