Beiträge von Das Pangolin

    Eigentlich passt das ja gar nicht in diese Rubrik, denn es geht mir hier nicht um Frust, Ärger und Kritik, sondern einfach um "Medienneuigkeiten", in diesem Falle vielleicht ein leuchtendes Vorbild? Womöglich weiß das aber auch wer zu kritisieren? Dann passt's ja wieder...


    In Frankreich gab es eine Schulreform. Dort ist möglich, woran hier keiner mehr glauben mag und hier ja immer argumentiert wurde. Die Zahlen der Schüler an Klassen in sozialen Brennpunkten wurde dort halbiert (im Grundschulbereich), kann man in dem Beitrag vom "heutejournal" erfahren. Die gezeigte Klasse hat dadurch 12 Kinder. Ich meine immer noch, das ist etwas, was Brennpunktschulen und ihren Lehrern wirklich hilft (und nicht 'ne Gehaltszulage, durch die alleine nichts besser wird).


    https://www.zdf.de/nachrichten…19-dezember-2019-100.html


    12 Schüler pro Klasse - ein Traum. Das wäre mal was! Das würde mal helfen! Warum geht in Frankreich, was in Deutschland keiner für möglich hält? Liegt das daran, wie es so schön heißt, dass alle sagten, das geht nicht und dann kam einer, der wusste das nicht und hat's einfach gemacht? ;)


    Klar, auch das kostet letztendlich Millionen. Ob dafür dann auch noch genug Geld da wäre?


    Ich finde die Idee zumindest interessant. Ich habe mal reingeschaut in den Artikel und lese da z.B.


    Wir schlagen vor, zusätzlich zu den bestehenden Systemen staatliche Lehrerbildungsakademien zu gründen. Da wir praktisches Können für Lehrer für ebenso wichtig halten wie theoretisches Wissen, wäre das Lehrerbildungsstudium an diesen Akademien dual organisiert. Theorie und Praxis hätten gleiche Anteile, die ineinander verschränkt wären. Damit würde die künstliche und unproduktive Trennung zwischen erster und zweiter Phase der Lehrerbildung aufgehoben. Hierdurch könnten die Lehrer von morgen theoretisches Wissen erwerben und zeitnah in der Praxis anwenden sowie ihre Erfahrungen umgekehrt wieder theoretisch reflektieren. Erst die Verinnerlichung dieses Wissens durch praktische Lernerfahrungen kann jene Haltung erzeugen, die gelingende pädagogische Beziehungen ermöglicht. Nach fünf Jahren Studium wären die Absolventen bereit für den Berufseinstieg zum Beispiel an Grund- und Förderschulen – und nicht wie heute erst nach sieben bis acht Jahren.




    (ebenda)


    Ich lese nirgends etwas von A 9 und halte das deshalb für üble Meinungsmache. Man mag mich korrigieren.


    Statt dessen lese ich, dass diese künftigen Lehrer bereits vom 1. Tag des Studiums an verbeamtet werden sollen, um damit "die Besten für den Lehrerberuf" zu gewinnen. Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Bin ich schlecht(er), weil ich als Student nicht verbeamtet wurde bzw. trotzdem ein Lehramtsstudium aufnahm und bin ich schlechter, wenn es ich bis heute nicht verbeamtet bin (denn "die guten" würden das ja nicht mit sich machen lassen und aussteigen/abwandern)?


    Das ist genauso "doof" wie die Aussage, die besten Lehrer sollten an die xy-Schule. Heißt ja dann, für die anderen genügten die schlecht(er)en?!

    Ich würde das nicht erlauben und ich hätte auch gar kein Problem damit, es nicht zu erlauben. Ich würde freundlich-bestimmt erklären, dass das nicht geht. Fertig.


    Ahh... bei "Meister" (oder "Erleuchteter") handelt es sich nicht um ein Qualitätsmerkmal, sondern nur um ein Quantitätsmerkmal.


    PS: Wäre es evtl. mal angebracht die Begriffe auch entsprechend umzubenennen? Also besser "Vielschreiber", "Quasselstrippe", "Plappermaul" (Gerne auch nicht so negativ belegte Begriffe; fallen mir leider gerade nicht so schnell ein.)


    Spontan gefällt mir das. Klingt witzig. ;)


    Das ist etwas, was mich auch ärgert. Alle reden davon, dass wir Lehrer überlastet sind. Manchen begründen damit ihre Gehaltsforderungen. Hier und da und dort gibt es dann auch mehr Gehalt. Und fertig.


    Und die Belastungen steigen und steigen und steigen ... oft ist jede für sich eine Kleinigkeit, aber es summiert sich und es kommt mir schier endlos vor! :(

    Hallo!
    Ich studiere Lehramt auf Primarstufe, also in Österreich Volksschullehrmt genannt. Nach dem Studium frage ich mich natürlich ob und wo ich eine Stelle bekommen kann. Diesen vielseitig bekannten 'Lehrerüberschuss' gibt es schließlich nicht, das ist auch mir schon bekannt. Ich habe letztens von einer Absolventin gehört, die 12 (!) Jahre lang in Kärnten auf eine Stelle gewartet hat... Das ist ausgerechnet mein eigenes Bundesland. Wie lange habt ihr so auf eine feste Anstellung gewartet? Und in welchem Bundesland unterrichtet ihr?


    Mfg...


    Der derzeitige Lehrermangel betrifft ja nicht alle Lehrämter und alle Fächer und alle Regionen in Deutschland gleich.


    Wenn du bereit bist, nach Deutschland zu kommen, solltest du gute Chancen haben, schnell irgendwo unterzukommen!

    Sinnvoller als eine Brennpunkt- oder Buschzulage, die nur neue Ungerechtigkeiten und daher Unmut schafft, fände ich eine Ablösesumme für anderswo ausgebildete Lehrkräfte, die von anderen Bundesländern abgeworben werden, wie es gerade aktuell das mittelständische Handwerk diskutiert.


    "Ablösesumme für Azubis? Niedersachsens Handwerk ist dafür


    Für Betriebe ist die Ausbildung teuer – wenn Azubis zur Konkurrenz gehen, ist das Geld weg. Handwerkspräsident Wollseifer bringt für solche Fälle nun eine Ablösesumme ins Spiel."


    https://www.haz.de/Nachrichten…hsens-Handwerk-ist-dafuer


    Zum anderen fände ich sinnvoll, wenn fertige Lehramtsstudenten erstmal eine gewisse Zeit dort arbeiten müssen, wo ihr Ausbildungsland sie einsetzt, das ihre Ausbildung finanziert hat. Irgendwo (SH ?) gab es doch jetzt so eine Maßnahme, dass Lehramtsstudenten eine bestimmte Summe Geld bekommen, wenn sie dann nach der Ausbildung für eine bestimmte Zeit da arbeiten, wo man sie braucht.


    Aber am "allersinnvollsten" wäre es natürlich, wieder deutlich mehr Lehrer auszubilden - mehr als man braucht, da ja etliche zwischendurch bereits abspringen.


    Was ich in diesem Zusammenhang seltsam finde, ist, dass es laut Schulrechtsautor Günther Hoegg zwar ein Gerichtsurteil gibt, nach dem Schuljahresendnoten auf Grundlage der Noten des ganzen Schuljahres und nicht nur des 2. Halbjahres gebildet werden sollen (wenngleich die Noten des 2. Halbjahres stärker gewichtet werden dürfen), sich aber manche Bundesländer trotzdem nicht daran halten bzw. das anders praktizieren. Da gibt es dann eigentlich keine Schuljahresendnoten, sondern nur 2 x Halbjahresnoten. Das kann man ja so machen, sicher sprechen Gründe dafür und welche dagegen, aber wo bleibt denn da die bundesweite Vergleichbarkeit? In dem einen Bundesland ist die Note am Ende des 2. Halbjahres eine Schuljahresendnote auf Grundlage aller Noten des ganzen Schuljahres, in dem anderen Bundesland nur eine 2.-Halbjahrnote auf der Grundlage der Noten des 2. Halbjahres.


    Und dann kommt noch sogar noch hinzu, dass es in verschiedenen Klassenstufen des gleichen Bundeslandes unterschiedlich gehandhabt wird.


    Ansonsten, ja, man sollte das wohl alles einheitlich regeln, aber eigentlich wird mir jetzt schon zu viel geregelt, will sagen mir vorgeschrieben bis ins kleinste Detail, will ich da wirklich noch mehr haben...??? Zumindest solltest du dich nicht der Illusion hingeben, dass durch die von dir angestrebten Regelungen (Vereinheitlichungen) alles wirklich restlos objektiv wird. Subjektivität wird immer da sein. Schon, wenn ich die Aufgaben für eine Klassenarbeit zusammenstelle und entscheide, wofür ich wie viele Punkte gebe usw.-usf.


    Man muss Noten als Orientierung sehen, nicht als Feststellung.

    Hallo Henriette,


    was sagst denn du zu den Auswirkungen der Kenia-Koalition in deinem Bundesland auf den schulischen Bereich (falls du dich dazu äußern magst)?


    Was ändert sich nun alles? Ich habe bisher kaum was gelesen (Gemeinschaftsschule mit hohen Hürden, aber sonst ???).

    Hier steht etwas zum elektronischen Klassenbuch infolge DSGVO (Datenschutzverordnung):


    Der weisungsgebundene Einsatz externer Dienstleister zur Verarbeitung personenbezogener Daten ist in Artikel 28 der DSGVO geregelt. Wenn eine Schule etwa eine Cloud-Plattform wie Office 365 von Microsoft nutzt, überträgt sie Daten an den Dienstleister. Diese Übermittlung von Daten muss datenschutzrechtlich abgesichert sein. Das kann über eine Einwilligung der betroffenen Personen erfolgen (Prinzip der Freiwilligkeit) oder eine gesetzliche Erlaubnisform sein. In jedem Fall muss ein Vertrag zur „Auftragsdatenverarbeitung“ (ADV) oder neuer „Auftragsverarbeitung“ (AV) mit dem Dienstleister abgeschlossen werden. Wenn der Zugriff auf personenbezogene Daten möglich ist, muss die Schule den Service als Auftragsverarbeitung behandeln. Das betrifft Software-as-a-Service-Angebote wie das elektronische Klassenbuch und Cloud-Dienste, aber auch die IT-Wartung des Support-Teams über den Remote-Zugriff.


    https://www.cloudcomputing-ins…ulischen-alltag-a-749831/


    Auch sonst steht da noch so allerhand bzgl. der Auswirkungen der DSGVO auf die Schulen.


    Das Thema hatten wir hier kürzlich erst. Ich erinnere mich, dass es einen Unterschied zwischen verbeamteten und angestellten Lehrern gibt.


    Bei angestellten Lehrern zählt das Wochenende mit. Somit wäre in Fall 1 unbedingt eine Krankschreibung vom Arzt nötig.


    Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt, so hörte ich es neulich im Fernsehen, ist übrigens kein Arbeitsverbot, sondern eine Empfehlung. Sie gilt auf alle Fälle nicht weiter, wenn man sie unterbrochen hat und arbeiten gegangen ist (was man tun darf!) und dann meint, man sei doch noch zu krank.

    Irgendwie schon kontraproduktiv: Erst das dreigliedrige Schulsystem abschaffen wollen, alle in die Gemeinschaftsschule stecken und dann dort differenziert oder auf drei Stufen beschulen. Das war doch vorher schon.


    Es geht doch ganz wesentlich darum beim längeren gemeinsamen Lernen, dass die Kinder sich an der gleichen Schule täglich begegnen und miteinander Kontakt haben und sich über Leistungsniveaus und unterschiedliche Elternhäuser hinweg kennenlernen. Gab es dafür nicht im "alten Westdeutschland" die Konzepte der integrativen und der kooperativen Gesamtschulen? Man hat sie für gescheitert erklärt, aber nicht viel darauf geschaut, warum sie gescheitert sind - eben ganz wesentlich, weil nebenher Gymnasien bestanden.


    Der größe Kostenfaktor für die Schulen sind die Lehrkräfte.


    Eben.


    Und genau deswegen muss das Geld in die Grundschule fließen. Da muss eigentlich ein Klassenteiler von 16 her. Da könnte man sich später einiges an Geld sparen.


    Finde ich auch. Ich sagte bislang immer 18, aber ich schließe mich auch gerne den 16 an.


    ich finde es lustig, wie die gesamtschulfans, die doch ach so tolerant sind, plötzlich ganz autoritär die gymnasien schließen wollen, damit "auch gute schüler an die gesamtschule gehen" (was zu ihrem nachteil ist, außer im "sozialen bereich" ist diese schulform für die echten gymnasiasten wohl eher nicht geeignet, da fachlicher diskurs auf augenhöhe mit den meisten mitschülern nicht möglich ist und das gesamtniveau aller erfahrung nach auch leidet). was de facto passiert,
    gerade in einem leider sozial selektiven schulsystem (statt nur über leistung selektierend) wie dem in d: wer es sich irgendwie leisten kann, schickt sein kind an eine gymnasiale privatschule. die klugen ohne geld versauern an der gesamtschule. und schon haben wir die soziale selektion weiter verstärkt. gratuliere!


    (empirisches anschauungsmaterial für diesen mechanismus: gb und sein schulsystem.)


    Das hat doch nichts mit Toleranz oder autoritärem Verhalten zu tun. Dann könnte man ja auch sagen, die Länder, die die Hauptschule abgeschafft haben, seien nicht tolerant, sondern autoritär und die Länder, die das 12-jährige Abitur abgeschafft haben, seien nicht tolerant, sondern autoritär und wer Kopfnoten abschafft oder einführt, ist autoritär und nicht tolerant gegenüber denen, die das nicht wollen und überhaupt überall, wo etwas abgeschafft wird, was jemand nicht mehr zeitgemäß findet oder was sich so nicht mehr halten lässt, sei man autoritär und nicht tolerant. Du kannst ja viele andere Argumente vorbringen, aber das passt ja hier nun wirklich nicht.


    Kannst du bitte erklären, wie sich ein längeres gemeinsames Lernen positiv auf die soziale Selektion auswirkt? Die Elternhäuser bleiben schließlich immer die gleichen.


    Eine (mögliche) Antwort habe ich dazu ganz oben gegeben - auch wenn ich nicht ninale bin.


    ---


    Wie schon gesagt, ich wiederhole es nur, weil es beim "Schlechtreden" der Gesamt-/Gemeinschaftsschulen bisher ausgeblendet wurde, wir haben das gemeinsame Lernen doch auch in den Grundschulen bis Klasse 4 oder 6. Wir hatten das gemeinsame Lernen ohne Qualitätseinbußen doch im Osten bis Klasse 8 oder 10. (Ja, jemand kennt da jemand, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der sich immer gelangweilt hat. Kennen wir solche Kinder in oder aus dem gegliederten Schulsystem nicht auch? Wäre das dann also ein Argument gegen das gegliederte Schulsystem? Ich kenne ganz viele Kinder, die heutzutage Schule doof finden - trotz all dem, was da in den letzten Jahrzehnten reformiert wurde.)

    E13 für alle wird hier mit "gleiches Geld für gleiche Arbeit begründet" und nicht mit "Angebot und Nachfrage", denn dann müssten Grundschullehrer hier viel mehr als Gymnasiallehrer usw. bekommen und nicht gleich viel.
    Aber ich bin sicher, dass zumindest hier in 5 Jahren kein Überhang sein wird, denn das bedeutet ja nur, dass man nicht mehr die Rentner und Pensionäre oder Quereinsteiger usw. zusätzlich braucht und dann evtl. mal ausreichend hat. Außerdem kann man dann endlich die Pflichtstundenreduzierung der Grundschullehrer umsetzen, die ja bisher immer abgelehnt wird (immerhin haben wir mit 28 Stunden deutlich am meisten), dass es nicht genügend Lehrer gibt, um das umsetzen zu können.


    Ich habe nicht gesagt, dass immer alle nur von Angebot und Nachfrage sprachen, als sie Gehaltserhöhungen forderten, aber ich erinnere mich deutlich auch an das Argument, wenn es zu wenige Lehrer gäbe, müsste man potenziellen Interessenten eben mehr bieten und damit meinen die meisten eben mehr Gehalt. Der "marktwirtschaftliche Umkehrschluss" wäre, dass der Arbeitgeber/Dienstherr dann ja die Gehälter wieder senken könnte, wenn es ein Überangebot an Lehrern gäbe - mindestens bei Neueinstellungen. Ich bin natürlich nicht dafür. Ich wollte nur wissen, was andere denn dazu sagen (also zu ihrer eigenen Argumentation, wenn sie für sie nicht mehr vorteilhaft ist).


    Aus Sicht der betreffenden Lehrkräfte schon. Brauchst einfach einmal die damals Betroffenen zu fragen.
    Dein Argument ist übrigens genauso schwachsinnig, als ob man einem Arbeitslosen sagen würde, der braucht sich ja nicht beschweren, er kriegt zwar jetzt viel weniger Geld (ALG), braucht dafür aber gar nicht mehr zu arbeiten. Solch ein Stundenlohn könnte niemand toppen...


    Gruß !


    Ich verstehe nicht, was an meinem Argument schwachsinnig sein soll. Du hast gesagt, es gab ja bereits Gehaltskürzungen, als es zu viele Lehrer gab (durch Zwangsteilzeit). Ich sagte, das ist nicht das Gleiche, denn bei einer Zwangsteilzeit - nach der Wende im Osten gang und gäbe - arbeitet man ja auch weniger. Ich fügte hinzu, dass das die Betroffenen aber nicht wollten. Sie wollten nicht weniger arbeiten und dadurch weniger verdienen. Jetzt geht es darum, dass man bei gleichem Arbeitspensum weniger verdienen würde. Was hat das jetzt mit einem Arbeitslosen zu tun, der zumeist gar nicht arbeitet und eine staatliche Unterstützung bekommt (ALG I oder II), bis er hoffentlich wieder eine Arbeit gefunden hat?


    Ich finde dieses Argument von dir schwachsinnig. ;) Aber wir können das jetzt lassen. Was ich wissen wollte (von dir), weiß ich nun.


    Ich finde eine Bezahlung nach Nachfrage und Angebot völlig sinnig. Ich mache es mal am Beispiel MINT bzw. Musik für das Gymnasium deutlich. Gerade diese Fächer gelten als sehr schwer, was viele potentielle Lehrer abschreckt, und diejenigen, die fachlich hier Begabungen zeigen, zieht es eher in den nichtschulischen Bereich. Wenn dann die Bezahlung entsprechend ausfällt, überlegt sich manch eine dieser Personen, ob der Lehrerjob nicht doch für sie in Frage kommen könnte. Auf der anderen Seite wissen wir, dass Deutsch/Geschichte für das Gymnasium sehr beliebt ist, und wenn man bei dieser Fächerkombi das Gehalt reduzieren würde, würden sich weniger Studenten hierfür entscheiden, was die Stellensituation deutlich entspannen würde.


    Mit freundlichen Grüßen


    Es wäre dann eine Situation wie oft in der Privatwirtschaft. Millionen Mitmenschen arbeiten unter diesen Bedingungen. Ich sage ja immer, viele von uns wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht im ÖD!

    Gab's doch alle schon bei Lehrkräften, nannte sich "Zwangsteilzeit", wurde aber im Nachhinein als rechtswidrig erkannt, da nicht mit den Grundsätzen des Berufsbeamtentums vereinbar (Alimentationsprinzip).
    Aber die Unkenntnis "historischer" Tatsachen ist ja ein Zeichen der heutigen Diskussionskultur.


    Gruß !


    Sei doch nicht gleich so bissig.


    Zwangsteilzeit gab es nach der Wende im Osten sehr viel, ja. Das ist aber nicht das Gleiche wie eine Gehaltskürzung infolge Lehrerüberhangs (wegen "Angebot und Nachfrage"), denn bei der Zwangsteilzeit arbeiteten die Lehrer ja auch entsprechend weniger (sie wollten das nur eigentlich gar nicht) !


    Aber die Unkenntnis "historischer" Tatsachen ist ja ein Zeichen der heutigen Diskussionskultur. ;)


    PS: Warum jetzt Angebot und Nachfrage nicht gilt (wenn Lehrerüberhang), hast du aber immer noch nicht beantwortet. Aber lassen wir es jetzt einfach so stehen. Ich hielt das ja immer schon für ein recht "wohlfeiles" Argument.


    Ich habe zu diesem Thema noch keine feste Meinung. Wenn ich eine Argumentation infrage stelle oder aufgreife, heißt das noch lange nicht, dass ich sie selbst vertrete. Aber das nur mal so nebenher. ;)


    Was ich nur einwerfen möchte, ist:


    (1.) An Grundschulen haben wir doch das einheitliche Schulsystem, sprich das gemeinsame Lernen (früher eher ohne, heute mit immer mehr Binnendifferenzierung): in Berlin, Brandenburg und MeVo bis Klasse 6 übrigens. Funktioniert das oder funktioniert das nicht? (Jetzt zu sagen, bei den kleineren Schülern müsse oder könne noch nicht differenziert werden, fände ich eine etwas wohlfeile Argumentation, weil sie lediglich das stützt, was gerade Realität ist. Warum also nicht gegliedertes Schulsystem ab Klasse 1 - z.B. nach einer Art "Eignungsprüfung" zuvor?)


    (2.) "Wir im Osten" hatten seinerzeit gemeinsames Lernen bis Klasse 8, zuletzt sogar bis Klasse 10. Die Schulen waren nicht mit der massiven Heterogenität überfordert und Unterricht nicht nur einer, der bestenfalls noch stellenweise gelingt usw.-usf. Es scheint also nicht an der Länge des gemeinsamen Lernens zu liegen (Westen: bis Klasse 4 oder 6; Osten früher: bis Klasse 8 oder 10), wenn da was nicht funktioniert. Könnten oder müssten die Gründe also nicht woanders gesucht werden? Liegt es nicht vielleicht doch daran, dass die Gymnasien nebenher weiter bestehen und die "wirklich leistungsstarken Schüler" dahin gehen, also für die anderen nur "der Rest" bleibt?

    Hier finde ich gerade interessante Links dazu, muss sie mir aber erstmal selbst zu Gemüte führen, um mir eine Meinung zu bilden.


    (1) https://www.gut1.de/rechtschre…/schreibung-von-s-ss.html


    (2) https://german.stackexchange.c…mmhaften-aussprache-von-s


    (3) https://de.wikipedia.org/wiki/S


    Klingt aber beim Überfliegen so, als wenn das "Bienen-s" im Süden aber doch nicht ganz genau so klingt wie das "Schlangen-s".


    Ich mag mich irren.

    In Süddeutschland (Baden- Württemberg und Bayern) wird nicht zwischen stimmhaftem s und stimmlosen s unterschieden. Alles wird stimmlos gesprochen. Ich weiß allerdings nicht, wo die "nördliche" Grenzlinie von uns aus gesehen verläuft.
    Deswegen kann man diese Regel hier im Süden nicht anwenden.


    Heißt das, ihr sprecht "da im Süden" tatsächlich: ßommer, reißen (statt reisen), ßonne, Raßen, ßußi ( = Susi) ???

    Darauf bin ich auch gespannt. Da in Sachsen bisher hoher Leistungsdruck herrschte, könnte ich mir aber schon vorstellen, dass auch gute Realschüler*innen diese Schulform der Oberschule vorziehen. Ob allerdings das Kind aus der klassischen "Gymnasialfamilie" die Schulart wählt? Ich vermute, dass der große Wunsch nach Gemeinschaftsschulen, wenn's wirklich drauf ankommt, für das eigene Kind dann plötzlich nicht mehr interessant ist.
    Bin aber gespannt, ein Funktionieren würde ich uns wünschen.


    Was raten uns Kolleg*innen aus anderen Bundesländern? Welche Fehler sollte Sachsen nicht begehen?


    Ich würde mir das auch wünschen. Im Osten verbinden wir eben mit dem längeren gemeinsamen Lernen eher positive Erfahrungen, wobei ich doch in den höheren Klassen mehr nach Leistungsstand differenzieren würde (Kurssystem).


    Den Hauptfehler für das voraussichtliche Scheitern der Gemeinschaftsschulen tut Sachsen bereits: das Nebenher-Bestehen der Gymnasien!


    Die Kenia-Koalitionäre können sich ja mal in BW umschauen, wie man ein funktionierendes Schulsystem mit der Bildung von Gemeinschaftsschulen in den Graben fährt.
    Klingt jetzt aber zum Glück erst mal so, dass die Hürden so hoch liegen, dass die Zahl der Schulgründungen eher überschaubar sein wird. Scheint mir so, als ob die CDU das aussitzt.


    Ich meine aber eben auch, dass das Scheitern der Gesamtschulen und Gemeinschaftsschulen eben dadurch bedingt ist, dass es nebenher immer weiterhin die Gymnasien gab und die Eltern diese dann doch für ihre (leistungsstarken) Kinder bevorzugten - so wie bei der Windenergie und den Windrädern: Ja, wir sind dafür, aber bitte nicht hier bei uns (bezieht sich auf den Wunsch nach dem längeren gemeinsamen Lernen und der Praxis, das eigene Kind aber doch ans Gymnasium zu schicken).

    Nennt sich Schweinezyklus und ist beileibe kein neues Phänomen. All die Lateinstudenten, die das Fach vor 10 Jahren belegt haben, weil die Studienberatung sie hineingequatscht hat, gucken jetzt auch in die Röhre, weil die ganzen nachgeschulten Bibliothekare die Lebenszeitstellen besetzen.


    Naja, vor allem geht es mir ja um die Argumentation "Angebot und Nachfrage", die hier immer als Begründung für Gehaltsforderungen herhalten musste, ich meine auch von @Mikael, der sich zwar geäußert, aber dazu doch nichts gesagt hat. Musst du natürlich nicht, Mikael, es hätte mich nur interessiert, warum Gehälter steigen müssen, wenn es wenige Lehrer gibt (Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage usw.), aber nicht sinken "dürfen", wenn es zu viele gibt (Angebot und Nachfrage?).


    (Wie gesagt, das ist ja nicht meine Argumentation!)


    ...Sich zu viele Gedanken über die späteren Einstellungsaussichten zu machen, ist recht müßig. Als ich mit dem Lehramtsstudium begann, sah ich mich später irgendwo in der tiefsten Provinz (z.B. Berlin oder schlimmer) in einer Vertretungsstelle mein karges Dasein fristen. Jetzt darf ich mir die Stellen aussuchen und werde umworben - so kann es kommen. Ich habe mir damals gar keinen großartigen Kopf über später gemacht und alle Warnungen in den Wind geschlagen.


    Als ich zu studieren anfing, gab es noch einen Lehrerüberhang. Man wusste also, dass die Einstellungsperspektiven eher schlecht waren und man musste sehr flexibel sein, was den späteren Einsatzort anbelangte. Forderungen konnte man keine stellen, froh musste man sein, wenn man irgendwo unterkam. Ich kann mir vorstellen, dass eine schlechte Einstellungsperspektive dazu führen kann, dass Lehramtsstudenten zwischendurch oder am Ende abspringen und eine gute Einstellungsperspektive wieder mehr Interessenten anlockt.


    Ohnehin muss man eben wohl deutlich mehr ausbilden, als man wahrscheinlich brauchen wird, wenn so viele zwischendurch abspringen.

    Hier haben wir nun ein Ergebnis der Koalition aus CDU, Grünen und SPD in Sachsen (Kenia-Koalition). Die Gemeinschaftsschule, wie sie die Mehrheit der Sachsen befürwortet (rund 70%, glaube ich), kommt. Gemeinschaftsschulen dürfen eingerichtet werden, aber es gibt unterschiedliche Modelle und verschiedene Hürden (siehe Zitat).


    ...
    Wichtiges Detail: Der Koalitionsvertrag sieht ab der 5. Klasse mindestens eine vierzügige Gemeinschaftsschule vor – der bereits eingebrachte Volksantrag zur Gemeinschaftsschule hingegen hätte auch zwei Klassen pro Jahrgangsstufe erlaubt. Dennoch sieht die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Sabine Friedel darin einen "guten" Kompromiss.
    ...
    Die Vierzügigkeit bedeutet aber in der Praxis: Gemeinschaftsschulen können sich nicht überall in Sachsen gründen. Möglich ist das nur dort, wo ausreichend Schüler leben, also eher in den Groß- und Mittelstädten. Damit im ländlichen Raum längeres gemeinsames Lernen auch ansatzweise möglich wird, sollen sich dort maximal zweizügige Oberschulen ein besonderes pädagogisches Profil geben können. Dieses Format nennt sich "Oberschule Plus".


    https://www.mdr.de/sachsen/gem…s-ohne-verlierer-100.html


    Ist es nicht ein fauler Kompromiss, dass eine Gemeinschaftsschule 4-zügig sein muss?
    Haben Gemeinschaftsschulen überhaupt eine Chance neben den klassischen Gymnasien?

Werbung