Irgendwie schon kontraproduktiv: Erst das dreigliedrige Schulsystem abschaffen wollen, alle in die Gemeinschaftsschule stecken und dann dort differenziert oder auf drei Stufen beschulen. Das war doch vorher schon.
Es geht doch ganz wesentlich darum beim längeren gemeinsamen Lernen, dass die Kinder sich an der gleichen Schule täglich begegnen und miteinander Kontakt haben und sich über Leistungsniveaus und unterschiedliche Elternhäuser hinweg kennenlernen. Gab es dafür nicht im "alten Westdeutschland" die Konzepte der integrativen und der kooperativen Gesamtschulen? Man hat sie für gescheitert erklärt, aber nicht viel darauf geschaut, warum sie gescheitert sind - eben ganz wesentlich, weil nebenher Gymnasien bestanden.
Der größe Kostenfaktor für die Schulen sind die Lehrkräfte.
Eben.
Und genau deswegen muss das Geld in die Grundschule fließen. Da muss eigentlich ein Klassenteiler von 16 her. Da könnte man sich später einiges an Geld sparen.
Finde ich auch. Ich sagte bislang immer 18, aber ich schließe mich auch gerne den 16 an.
ich finde es lustig, wie die gesamtschulfans, die doch ach so tolerant sind, plötzlich ganz autoritär die gymnasien schließen wollen, damit "auch gute schüler an die gesamtschule gehen" (was zu ihrem nachteil ist, außer im "sozialen bereich" ist diese schulform für die echten gymnasiasten wohl eher nicht geeignet, da fachlicher diskurs auf augenhöhe mit den meisten mitschülern nicht möglich ist und das gesamtniveau aller erfahrung nach auch leidet). was de facto passiert,
gerade in einem leider sozial selektiven schulsystem (statt nur über leistung selektierend) wie dem in d: wer es sich irgendwie leisten kann, schickt sein kind an eine gymnasiale privatschule. die klugen ohne geld versauern an der gesamtschule. und schon haben wir die soziale selektion weiter verstärkt. gratuliere!
(empirisches anschauungsmaterial für diesen mechanismus: gb und sein schulsystem.)
Das hat doch nichts mit Toleranz oder autoritärem Verhalten zu tun. Dann könnte man ja auch sagen, die Länder, die die Hauptschule abgeschafft haben, seien nicht tolerant, sondern autoritär und die Länder, die das 12-jährige Abitur abgeschafft haben, seien nicht tolerant, sondern autoritär und wer Kopfnoten abschafft oder einführt, ist autoritär und nicht tolerant gegenüber denen, die das nicht wollen und überhaupt überall, wo etwas abgeschafft wird, was jemand nicht mehr zeitgemäß findet oder was sich so nicht mehr halten lässt, sei man autoritär und nicht tolerant. Du kannst ja viele andere Argumente vorbringen, aber das passt ja hier nun wirklich nicht.
Kannst du bitte erklären, wie sich ein längeres gemeinsames Lernen positiv auf die soziale Selektion auswirkt? Die Elternhäuser bleiben schließlich immer die gleichen.
Eine (mögliche) Antwort habe ich dazu ganz oben gegeben - auch wenn ich nicht ninale bin.
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Wie schon gesagt, ich wiederhole es nur, weil es beim "Schlechtreden" der Gesamt-/Gemeinschaftsschulen bisher ausgeblendet wurde, wir haben das gemeinsame Lernen doch auch in den Grundschulen bis Klasse 4 oder 6. Wir hatten das gemeinsame Lernen ohne Qualitätseinbußen doch im Osten bis Klasse 8 oder 10. (Ja, jemand kennt da jemand, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der sich immer gelangweilt hat. Kennen wir solche Kinder in oder aus dem gegliederten Schulsystem nicht auch? Wäre das dann also ein Argument gegen das gegliederte Schulsystem? Ich kenne ganz viele Kinder, die heutzutage Schule doof finden - trotz all dem, was da in den letzten Jahrzehnten reformiert wurde.)