Beiträge von Das Pangolin

    @ Joker


    Ich kenne das. Im Prinzip ist es so, dass alle anderen etwas falsch machen und nicht so, wie es richtig wäre, also wie ich es mache. :)


    Nein, das ist keine Satire. Wir haben alle das Bestreben, das Gute und Richtige zu tun und in der Regel gehen wir davon aus, dass es gut und richtig ist, was und wie wir es tun. Nur merken wir irgendwann, dass die anderen anderes gut und richtig finden.


    Deshalb, Joker, kümmere ich mich nicht mehr allzu viel darum, was und wie es die anderen tun (so lange keine schlimmen Sachen passieren). Sie sind für sich selbst verantwortlich. Sie müssen selbst damit klar kommen. Sie würden von mir garantiert auch fordern / wünschen, bestimmte Dinge anders zu machen, weil sie nicht gut und richtig finden, was ich gut und richtig finde.


    Ich würde diese Einmischung von anderen grundsätzlich auch nicht wollen, aber ich muss natürlich akzeptieren, wenn Leitungspersonen mir gewisse Vorschriften machen. Aber natürlich darf man bestimmte Dinge sagen oder fragen, z.B., dass man aber bitte bis Ende der Woche die Zeugniszensuren haben möchte und da darf man dann auch mal ungehalten sein, wenn es nicht klappt. ;)

    Hallo zusammen,


    gleich vorne weg: es geht mir in diesem Thema nicht darum, ob man persönlich Nachteilsausgleich für eine gute oder schlechte Sache hält.
    Es soll darum gehen zu beurteilen, ob oder inwiefern Nachteilsausgleich widersprüchlich zum Schulsystem ist.


    [...]


    Meiner Meinung nach ist der Nachteilsausgleich in Ordnung. Es soll ja gar nicht alles gleich behandelt werden, sondern Gleiches soll gleich, aber Ungleiches darf auch ungleich behandelt werden (Juristengrundsatz). Ein Kind, das körperlich behindert ist, kann eben nicht die gleichen sportlichen Leistungen vollbringen wie ein körperlich gesundes Kind.


    Ein Problem sehe ich nur in der gelegentlichen "Heimlichtuerei", wenn nicht gesagt werden soll, dass ein Kind gewisse Sonderrechte besitzt und deshalb bestimmte Dinge im Unterricht nicht oder anders machen darf. Die anderen Kinder beobachten das nämlich genau und fragen auch danach. Deshalb halte ich nichts davon, wenn Eltern den Nachteilsausgleich haben wollen für ihr Kind, ich aber nichts dazu sagen soll in der Klasse.


    Ich halte es so, dass ich durchaus auf die "Sonderrechte" hinweise und sage, dass ich mehr aber nicht dazu sage, XY könne selbst erklären, warum, wenn er/sie es wolle.

    Zitat von firelilly

    [...] Die zweite Sache ist, dass man Klassenfahrten abschafft oder in die Hände externer (z.B. Erlebnispädagogen etc.) legt. Ein Lehrer ist kein gelernter Reiseveranstalter oder Animateur und die Pflicht Klassenfahrten durchführen zu müssen ist einfach eine riesige Belastung in Vorbereitung und Durchführung. Mir kann keiner erzählen, dass für diese Durchführung ein wissenschaftliches Hochschulstudium nötig ist oder mein Unterricht nicht ohne so etwas ablaufen kann. Für solche mittlerweile "Events" wären Erlebnispädagogen oder Reiseleiter deutlich geeigneter. [...]

    Ich finde, das ist mal eine gute Idee.


    Klassenfahrten sollten künftig außerschulisch organisiert werden und stattfinden. Bei uns macht schon die Hälfte der Kollegen keine Klassenfahrt mehr. Riesiger organisatorischer und bürokratischer Aufwand vorher, Stress währenddessen und keinerlei Dankbarkeit, nur Genörgel und Beschwerden hinterher. Eltern, denen man wegen des Geldes nachrennt und u.U. Kosten, auf denen man sitzenbleibt. Meine Kollegen sagen: "Bei Klassenfahrten stehst du mit einem Bein immer im Knast."


    Klassenfahrten könnten künftig von den Eltern, dem Elternförderverein, einem speziellen Elternverein und/oder Reiseveranstalter organisiert und durchgeführt werden, ja, und am besten in den Ferien, damit nicht noch Unterricht ausfällt.


    Oder?

    Der Verdienst zwischen Lehrern, stellvertretenden Schulleitern und Schulleitern sollte sich schon deutlich unterscheiden.


    Ich glaube jedoch, es liegt nicht einfach am Geld, dass das keiner mehr machen will. Wir haben auch ohne diese Funktion einen (sehr) guten Verdienst. Warum soll man sich da noch den Stress der ganzen Schule auf sich laden?!? Man hat doch in seinen eigenen Klassen heutzutage genug Stress (je nachdem).


    Ich denke deshalb, nicht mehr Gehalt ist das Wichtigste, sondern die Rahmenbedingungen drumherum müssen sich ändern.

    Hier wird ja recht wenig das Gehalt von Grundschulleitern diskutiert - In NRW so weit ich weiß A13 bei normalgroßen Schulen?!
    Das empfinde ich als wahre Frechheit. Ich find meine knapp 4000 Öcken netto mit A15 schon recht knapp für meinen Job - Aber 3000 für den Schulleiter? Das ist doch pervers, wer ist so blöd und macht das freiwillig?

    Du meinst jetzt 3000 Euro NETTO sind zu wenig???

    http://gew-brandenburg.de/Aktuelles.html?artikel_id=1391


    erster Etappensieg!
    Auch wenn er für mich nicht gilt. Ich bin gelb ;)


    aber eine ganze Reihe Grundschullehrer sind doch dabei!

    Hm, das liest sich hier aber ganz anders:


    "Leserbriefe
    Erstellt: 12.07.2017 / 19:54 von Sabrina Otte
    Die neue Besoldungsverordnung des Landes Brandenburg für Lehrer hat mich zu folgendem Märchen inspiriert: Dazu einige Fakten: - Lehrer mit einer Ausbildung für die Sekundarstufe 1 erhalten ab 1.08.2017 auch in der Grundschule in Brandenburg die Besoldungsstufe A 13 d. h. auch Lehrer mit der Fächerkombination Staatsbürgerkunde oder Russisch oder einem Fach, das nicht in der Grundschule benötigt wird, erhalten diese. - Lehrer mit einer Ausbildung nur für die Primarstufe bleiben in ihren Besoldungsstufen A11 oder A12 d. h. Lehrer, die für die Schulform Grundschule die fachlichen Voraussetzungen erworben haben, bekommen für die gleiche Arbeit 1 bzw. 2 Gehaltstufen weniger. [...]


    Ernstere Konsequenzen, weil jemand noch seinen Namen auf einen Test schreiben möchte? Ernsthaft? Ich finde das Verhalten völlig unverhältnismäßig und überzogen und schließe mich Bolzbold an.

    Aber da stand doch nirgends, dass jemand nur noch seinen Namen auf den Test schreiben wollte?


    Ich lasse den Namen immer vorher raufschreiben, schon alleine, weil es sonst allzu gern vergessen wird. Wenn man es so handhabt, verliert man die Kontrolle. Schüler können immer sagen, "sie wollten ja nur ..." und sie tun es auch. Wie gesagt, wenn man es einem erlaubt, muss man es allen erlauben. Spätestens dann wird es kompliziert.

    Ich würde sagen, Druckschrift schreiben hilft, weil du dann eher langsam schreibst.


    Ansonsten wird vieles heute nicht mehr beachtet, was früher zu einem guten Tafelbild gehörte:


    - Datum oben rechts
    - Überschrift oben links
    - Kernaussagen auf der Haupttafel innen
    - Niemals über Tafelknicke schreiben!

    Ich finde die 6 grundsätzlich gerechtfertigt. Ich würde allerdings beim ersten Mal noch ein Auge zudrücken, schimpfen und es noch einmal mit den Schülern besprechen. Sonst machen die Schüler es immer wieder, denn sie wissen ja, es passiert ihnen nichts. In der Unruhe und Unaufmerksamkeit des Einsammelns werden somit Schummeleien Tür und Tor geöffnet.


    Da schrieb jemand, dass der Schüler einfach bis zum Ende der Arbeitszeit schrieb. Nein, er schrieb weiter, obwohl die Arbeitszeit beendet worden war. Wenn es einer darf, muss man es allen erlauben. Wie soll der Lehrer dann noch die Kontrolle behalten?

    Vor dem Ende einer schriftlichen Leistungskontrolle kündige ich das nahe Ende an. Die Schüler sind daran gewöhnt.


    Am Ende sage ich: "So, Stifte aus der Hand!" und bestimme, wer einsammelt. Nebenbei schaue ich, wer vielleicht doch noch schnell was (ab-)schreibt. Dann schimpfe ich und sage, dass ich es jetzt auch wegnehmen und eine 6 wegen Betrugsversuch geben könnte. Hab ich allerdings so noch nicht gemacht. Hab nur mal den Teil durchgestrichen, der da noch geschrieben worden war.


    Ansonsten finde ich es aber in Ordnung. Wenn die Leistungskontrolle beendet wurde, darf keiner mehr schreiben, denn in dem "Gewimmel und Gewummel" des Einsammelns könnte sonst jeder noch schnell schummeln. Fairness bedeutet hier für mich, das für alle konsequent auszuschließen und nicht, dass die Pech haben, deren Texte zuerst eingesammelt wurden und die womöglich Glück, deren Texte zuletzt eingesammelt wurden.


    Ein Argument wäre für mich also noch, dass alle gleich viel Zeit hatten und haben sollten und keiner mehr oder weniger.

    Ich weiß nicht recht. Gibt es nicht überall solche und solche?


    Niemand hört gerne Kritik.


    Was man macht, macht man doch in der Regel nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn dann einer kommt und sagt, dass ist schlecht, dann hat man zunächst einmal keine positiven Gefühle.


    Aber Recht hast, dass man das aushalten muss. Wenn ich Schüler frage, wie sie meinen Unterricht und/oder mich finden (anonym), dann sage ich Ihnen, dass ich mir alles durchlese und darüber nachdenke, das hieße nicht, dass ich in allem zustimme und alles so mache, wie die Schüler es wollen, aber ich denke darüber nach. Das verspreche ich ihnen.

    @ Anja,


    in allen diesen Ausführungen stimme ich dir unumwunden zu.


    Ich persönlich glaube z.B. auch, dass der Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer deutlich höher ist und ich frage mich auch, wie man das "ehrlich erfassen kann". Der große Vorteil unserer Arbeit als Lehrer ist ja auch, dass wir uns selbst einteilen können, wann wir was machen und der Anspruch an sich selbst ist sicherlich auch sehr verschieden. Ich z.B. telefoniere bevorzugt abends mit Eltern; viele Kollegen machen es während der Arbeitszeit (in Pausen oder Freistunden).


    Ich glaube dir auch vollkommen, dass auf die Grundschullehrer/innen in den letzten Jahren eine enorme Mehrbelastung gekommen ist, allerdings glaube ich, dass sich diese Mehrbelastung nach oben, also in die weiterführenden Schulen, "hochwächst", also ausweitet. Die Inklusionskinder werden halt auch älter und gehen an die weiterführenden Schulen. So bleibt dann doch der Abstand im Arbeitsaufwand, den die zitierte Studie bestätigt hat.


    Wenn wir uns aber gegenseitig nicht zugestehen, den eigenen Arbeitsaufwand und den der jeweils anderen objektiv einzuschätzen, dann sind solche Studien zumindest ein Anhaltspunkt. Wie gesagt bin ich eher dafür, dass wir für deutliche Entlastungen kämpfen, weil das das ist, was wir jetzt brauchen und nicht einfach nur mehr Geld, um schlechte Arbeitsbedingungen weiterhin still zu ertragen. Bloße Gehaltserhöhungen bringen uns keinen Millimeter Entlastung; Gehaltserhöhungen aber verschlingen die Gelder, die auch für Entlastungen ausgegeben werden müssten.

    @ Anja


    Das ist menschlich verständlich. Man glaubt nur das, was einen in der Meinung bestätigt, die man sowieso schon hat und man ignoriert oder wertet ab oder redet klein, was dem widerspricht.


    Auf welcher Basis sollen wir dann aber weiter diskutieren?


    Anja hat Recht? Was sie glaubt, stimmt - was sie nicht glaubt, stimmt nicht. ;)

    [...] Ich finde "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" müsste heißen, alle Lehrer werden gleich bezahlt. Nachdem das Studium ja mittlerweile auch gleichwertig ist!


    Viele Gymnasiallehrer schätzen ihre Arbeit aber anscheinend nach wie vor hochwertiger ein.

    @ Kathie,


    lassen Sie das doch mal mit dem Standesdünkel. Oder meinen Sie, dass alle Berufstätigen gleich verdienen sollen?


    Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, ja, aber ungleicher Lohn für ungleiche Arbeit.


    Auf Gerechtigkeit beruft man sich doch letztlich auch nur, wenn man von ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Verletzung einen Nachteil hat (wähnt). Hat man von der Verletzung der Gerechtigkeit einen Vorteil, hmmm, da nimmt man die Gerechtigkeitsverletzung wohl doch eher gerne hin. Oder wie bewerten Sie, dass neu eingestellte Grundschullehrer in Sachsen die Erfahrungsstufe 2 in Berlin aber die Erfahrungsstufe 5 bekommen? Das macht mehrere hundert Euro Unterschied aus.


    Ist das gerecht? Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Ich habe noch keinen Berliner Grundschullehrer dagegen protestieren hören.


    Was jetzt wichtig ist, ist keine Gehaltsdebattte, sondern der Kampf um wirkliche Entlastungen (kleinere Klassen, Absenkung des Stundendeputats, weniger Bürokratie und und und). Auch das verschlänge Millionen an Steuergeldern, aber davon haben wir a l l e was, egal, mit welcher Gehaltsstufe wir eingestellt worden sind!!!

    Was mich wundert, ist immer, dass sich manche Gymnasiallehrer dagegen verwahren, dass (z.B.) Grundschullehrer ihren Arbeitsaufwand einschätzen können; während sie sich aber gleichzeitig "befugt und kompetent genug fühlen", den Arbeitsaufwand der Grundschullehrer einschätzen zu können, indem sie ja argumentieren, "die machen auch nicht mehr als wir". Wie kann das sein? Warum ist man selbst kompetent dafür und die anderen sind es nicht?

    Soweit - so gut. Sie hätten allerdings noch den Text im drittletzten Satz ändern müssen. Geschenkt. ;)


    Nur, es sind ja die Grundschullehrer/innen hier und anderswo, die anderen (@ Varlerianus z.B.) immer Aroganz vorwerfen, wenn der ihren Arbeitsaufwand u.dgl. einzuschätzen wagt. [Die Seiten vorher habe ich nicht gelesen.] Wenn dann also Gymnasiallehrer den Arbeitsaufwand der Grundschullehrer und Grundschullehrer den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer nicht objektiv einschätzen können, wer kann es dann?


    Hier habe ich zumindest eine Studie dazu gefunden. Klick. Ca. 2 Stunden mehr pro Woche sind doch dann nach Adam Riese 104 Stunden pro Jahr, also wiederum gut 2,5 Wochen Mehrarbeit, wobei sie ja ein geringeres Stundendeputat haben, d.h. da liegt eben doch viel mehr Arbeit drumherum an! Das spricht doch also eher für "unsere Wahrnehmung", oder?

    (...) Das einzige Argument für unterschiedliche Bezahlung, das für mich vielleicht zählt, ist das mit dem unterschiedlichen Studium.Aber trotzdem verstehe ich nicht, warum es den Gymnasiallehrern zum Teil so wichtig erscheint, dass ein Abstand gewahrt wird. Prestigesache?


    Aber genau das habe ich doch beantwortet, Kathie, warum der Abstand gewahrt bleiben soll, will sagen gerecht(fertigt) ist. Der Punkt ist ja nur der, dass du das nicht anerkennst bzw. bestreitest. ;) Es geht doch um Gerechtigkeit, oder? Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, wie die GEW argumentiert, heißt doch aber auch, ungleicher Lohn für ungleiche Arbeit! Und eben das ist der Streitpunkt.


    Sicherlich kann jetzt jeder wieder Einzelbeispiele nennen, wo er viel und der andere gar nicht so viel zu tun hat. Das kann eine Endlosschleife werden. Ich nannte ein Beispiel dazu (siehe oben). Es wird dann ignoriert und einfach ein Gegenbeispiel formuliert. Naja, ist halt so. Was einer Meinung widerspricht, übersieht man gerne und schaut nur auf das, was einen bestätigt. Die Ausbildung ist ja auch nur formal gleich (gleich lang + gleicher Abschluss). Sie ist ja inhaltlich nicht wirklich gleich und auch die Arbeit ist inhaltlich nicht gleich.


    Was mich wundert, ist immer, dass sich manche Grundschullehrer dagegen verwahren, dass (z.B.) Gymnasiallehrer ihren Arbeitsaufwand einschätzen können; während sie sich aber gleichzeitig "befugt und kompetent genug fühlen", den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer einschätzen zu können, indem sie ja argumentieren, "die machen auch nicht mehr als wir". Wie kann das sein? Warum ist man selbst kompetent dafür und die anderen sind es nicht?


    Also: Ich will nicht mehr Geld, und mir ist es auch egal, ob alle anderen Lehrkräfte nun A13 bekommen oder nicht. Das macht mich ja nicht ärmer. Aber ich möchte meine Arbeit so machen können, dass ich mit der Qualität zufrieden bin und bis zur Rente durchhalte. Bei uns haben sehr viele Kollegen Stunden reduziert, damit sie nicht zusammenklappen.

    Das ist auch meine Position.


    Was wir jetzt brauchen, ist nicht in erster Linie mehr Geld, denn wir verdienen alle (sehr) gut - was wir jetzt brauchen, ist Entlastung, damit wir unsere Arbeit gut machen können und möglichst lange gesund bleiben dabei. Mehr Geld (Gehalt) löst keines unserer Probleme, auch die Probleme an den Grundschulen nicht.

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