*gähn*
das ist ja nun wirklich nichts Neues
Nein, ganz und gar nicht. Das ist eher etwas Wiederauflebendes, nachdem man immer mehr merkt, wohin der Laissez-faire-Stil mancher Lehrer führt.
*gähn*
das ist ja nun wirklich nichts Neues
Nein, ganz und gar nicht. Das ist eher etwas Wiederauflebendes, nachdem man immer mehr merkt, wohin der Laissez-faire-Stil mancher Lehrer führt.
Hier habe ich gerade was Interessantes zum Thema gefunden:
ZITAT: “Lehrerinnen und Lehrer sollten darauf achten, dass sie ihren Unterricht klar strukturieren und dass eindeutige Regeln gelten, die im Kollegium abgestimmt sind, damit sich das Lehrerteam, das die Klasse unterrichtet, möglichst einheitlich verhält. Es geht nicht darum, autoritär zu sein, sondern Autorität zu zeigen – das ist ein großer Unterschied. Autorität gibt den Kindern Halt und Orientierung. Zu wenig Struktur, Regeln und Autorität kann dazu führen, dass „ganz normale“ Schüler auffällig werden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Lehrer eine persönliche und vertrauensvolle Beziehung zu ihren Schülern aufbauen. Dies sind die wichtigsten Voraussetzungen, um Unterrichtsstörungen und auffälliges Verhalten zu verhindern.”
Das ist für mich eine wichtige Aussage. Ich stimme unumwunden zu.
...Mich stresst das gerade unheimlich, weil ich jedem Mist hinterherrennen muss. Im Moment sammle ich noch Hausaufgaben und Stundenarbeiten ein und zensiere sie (bei uns erlaubt und von der Schulleitung so vorgeschlagen), dann muss ich den Berichtigungen derselben aber wieder hinterherrennen. Ich merke, dass mich das massiv erschöpft und denke ernsthaft drüber nach, keine (Pflicht-)Hausaufgaben mehr aufzugeben. Dann haben sie eben weniger Übung. Es sind ja nicht meine Kinder und wenn vom Elternhaus und vom Kind nicht ein Minimum an Mitarbeit kommt, bin ich auf verlorenem Posten. ...
Das verstehe ich sehr gut !
"Ich glaube, das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In manchen dürfen auch Hausaufgaben bewertet werden, in anderen nicht"
Das sehe ich nicht so. Ich finde es komisch, dass bei HA immer so rumgemacht wird mit der Benotung. Im Gesetz heißt es doch: Alle Leistungen des Schülers sind zur Benotung heranzuziehen. Jeder Hefteintrag, egal wann dieser stattgefunden hat, ist eine schriftliche Leistung. Völlig egal wie ich die benenne: HA, KA, schriftliche Hausarbeit oder Günter
Wenn es wirklich von Bundesland zu Bundesland so verschieden wäre, müsste das generell für alles schriftliche gelten. Ich glaube, das Gerücht, man dürfe HA nicht bewerten geistert noch immer zu sehr umher.
Naja, @Ackinator, aber lies mal hier und dann vielleicht den ganzen Artikel:
Alles anzeigenLehrer müssen also Hausaufgaben regelmäßig überprüfen und für die weitere Arbeit im Unterricht auswerten. Weil sie aber keine Leistungsnachweise sind, darf das nicht in Form einer Bewertung passieren. ...
Denn Hausaufgaben zu benoten widerspricht geltenden Landesgesetzen, etwa in Bayern: Das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen trifft Regelungen zum Nachweis des Leistungsstands, zur Bewertung der Leistungen und zu Zeugnissen. „Hausaufgaben“ sind im Gesetz allerdings nicht erwähnt. ...
Eine Ausnahme von dem Grundsatz findet sich unter anderem in den Schulgesetzen des Landes Berlin. Hier bestimmt die Verordnung für die Sekundarstufe I, dass auch Hausaufgaben benotet werden können. Sie dienen aber auch hier in erster Linie der Vor- oder Nachbereitung des Unterrichts und spielen deshalb für die Versetzungsentscheidung keine entscheidende Rolle.
@sofawolf: Ich beziehe mich auf Leute, die übertrieben formuliert nach Erhalt des Abiturs jahr(zehnt)elang keine Schule von innen gesehen haben und sich nicht mit Lehr- und Lernprozessen auseinandersetzen, dann ein paar Wochen angelernt werden und direkt im Anschluss in die Schulen gehen und unterrichten müssen. Natürlich haben sie es sich ausgesucht und wussten, worauf sie sich einließen, aber ich finde es nicht OK, dass sie letztendlich genauso wie studierte Lehrer, die sich 7 Jahre lang (!) auf den Beruf explizit und intensiv vorbereiteten, dieselbe Berufsbezeichnung führen dürfen. Von dem Recht auf gute Lehre seitens der Kinder mal ganz abgesehen... Daher die bewusst provokant gewählte Wortwahl.
Dann sind all die Lehrkräfte in Sprachschulen, Volkshochschulen und in der Fort- und Weiterbildung für dich auch "Schmalspurlehrer"? Die meisten von ihnen haben keine Lehrerausbildung abgeschlossen.
... wie an der Grundschule (wo wir jeden Eintrag in jedem Fach in jedem Heft korrigieren) ...
Das macht ihr, @Kathie? Immer?
In Klasse 1 - 4 ? Rechtschreibung, Grammatik, Inhalt ?
Und wenn da Fehler sind, was macht ihr dann? Ihr streicht das an? Oder korrigiert ihr selbst? Und dann? Muss es berichtigt werden? Und dann? Schaut ihr euch die Berichtigung wieder an? (Und wenn ihr sie nicht bekommt?) Und korrigiert ihr die Fehler in der Berichtigung wieder (garantiert gibt es sie !!!)? Und dann muss wieder berichtigt werden und es wird wieder kontrolliert? Bis es keinen Fehler mehr gibt?
In jedem Fach, in jedem Heft, jeder Eintrag?
Was sind "Schmalspurlehrer"?
Ansonsten ja, ich stimme zu, es ist eine Notlösung und eine vernünftige Nachqualifizierung ist nötig. Aber dann sollte man diese Kollegen auch mit Respekt behandeln und unterstützen!
Wieso willst du denn unbedingt irgendwas belohnen oder bestrafen?
Belohnungen und Bestrafungen sind doch alltäglich im Schulalltag.
Allerdings gibt es ja die Tendenz in der "herrschenden Pädagogik", dass man nicht bestrafen, sondern nur "positiv motivieren" soll ( = belohnen). D.h. für alles, was das Kind gut macht, soll es etwas bekommen. Für alles, was es schlecht macht, soll es nicht bestraft werden, aber wenn es das Schlechte dann gut macht, soll es belohnt werden. Ist das nicht vielfach auch gelebte Wirklichkeit?
Wie passt das zum Korrumpierungseffekt?
Wie passt das zur Aussage, dass Bestrafen besser wirkt als Belohnen?
Ich bin da wirklich kein Experte, aber... ich hatte das in meinen Pädagogikveranstaltungen immer so verstanden, dass der Korrumpierungseffekt als Folge von Belohnungen die (intrinsische) Motivation reduziert, während der Themenkomplex "Belohnung/Bestrafung" im Allgemeinen eher der Erziehung zu gewünschtem Verhalten dient (Konditionierung a la Skinner, Thorndike, etc.). Für mein Verständnis muss man das schon auseinanderhalten, je nachdem, was im Fokus steht - Motivation oder Verhalten.
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren..
Die Behavioristen hatten übrigens auch damals schon festgestellt, dass Belohnung von erwünschtem Verhalten wirksamer ist als die Bestrafung von unerwünschtem Verhalten.
ich bin da auch kein Experte. Ich sehe aber einen Zusammenhang. (?)
Belohnungen für etwas, was man auch ohne Belohnung gern getan hätte, führt zur Abwertung der jeweiligen Tätigkeit. Man denkt selbst, man tue das ja nur wegen der Belohnung, es muss also etwas nicht so Attraktives sein. Man wertet also die Tätigkeit infolge der Belohnung selber ab.
Intrinsische Motivation knüpft doch aber an Dinge an, die ich "von innen heraus" gerne tue. Dann zu belohnen, schadet also eher, als dass es nützt. Müsste bei extrinsischer Motivation für Dinge, die ich gerne tue, dann ja auch so sein, oder? Nur bei Dingen, die man nicht gerne tut, würde eine Belohnung helfen. (?) Wiederum sagt die Psychologie, dass regelmäßige Belohnungen das erwünschte Verhalten schneller aufbauen, aber es auch schneller wieder "verfliegt", wenn die Belohnung unterbleibt; während unregelmäßige Belohnungen das erwünschte Verhalten langsamer aufbauen, es aber auch ohne Belohnung länger bleibt, denn man weiß ja nie, wann und ob nicht doch wieder eine Belohnung erfolgt.
In einem aktuellen kleinen Psycho-Buch habe ich kürzlich gelesen, dass Bestrafungen besser wirken als Belohnung. Es wurde jedoch nicht viel Hintergründiges dazu genannt, sondern nur auf ein Studienergebnis verwiesen, bei dem die (ich vereinfache sehr), denen eine Belohnung versprochen wurde, in einer Prüfung schlechter abschnitten als die, denen gesagt wurde, dass ihnen bei Misserfolg in der Prüfung die bereits gegebene Belohnung wieder weggenommen werden würde.
Hm, was fangen wir damit in der Praxis an?
Verstehe ich das richtig, die Hausaufgabe wird benotet? Meiner Ansicht nach ist die Hausaufgabe eine Übung, bei der man feststellen kann, dass man das Thema noch nicht verstanden hat und noch einmal nachfragen muss. Aber ohne Konsequenzen.
Und bei jüngeren Schülern kommt dazu, dass die Qualität der Hausaufgabe stark abhängig vom Engagement der Eltern ist. Und diese sollen ja keine Note erhalten:)
Ich glaube, das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In manchen dürfen auch Hausaufgaben bewertet werden, in anderen nicht.
Männer achten bei der Berufswahl deutlich stärker auf die Einkommenssituation, weil diese für sie auch ein Faktor auf dem Beziehungsmarkt ist. Das mögen unbewusst vermittelte Effekte sein, aber sie sind in anderen Studiengängen (Medizin, BWL, Jura), bei der späteren Wahl der Spezialfachgebiete sehr ausgeprägt.
Ok, das glaube ich dir.
... Bei deinem zweiten Punkt stimme ich dir zu, Grundschullehrer sollten A13 erhalten, weil der Staat Absolventen eines vollwertigen Hochschulstudiums (aka früher 9 Semester, heute 10 Semester) im höheren Dienst mit Eingangsamt A13 einstellt. Das würde auch deutlich mehr Männer in den Beruf bringen, weil die ihr Studium nun einmal nach Einkommen und nicht nach "awww" auswählen...allerdings sollte der Anspruch im Studium aber massiv erhöht werden und ja, ich kenne den Anspruch, ich hab in beiden Studiengängen gelehrt.
Randnotiz: Meinst du wirklich, dass das den Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Lehramtsstudenten ausmacht? Die Männer schauen nach dem Verdienst, die Frauen nach der Arbeit, Schülerklientel usw.?
Ich z.B. finde es nicht gut, wenn ein Kind, das immer unordentlich ist, etwas Schönes bekommt, wenn es mal oder eine bestimmte Zeit lang seinen Platz aufgeräumt hat. Und all die anderen Kinder, die immer ordentliche Plätze haben, bekommen nichts, nur weil sie ja keine "Problemfälle" sind. Ich finde auch nicht gut, Kindern für gute Noten bestimmte Geldsummen zu geben. Das machen einige "meiner Eltern". Ich rate immer davon ab.
Macht es umgekehrt mehr Sinn? Das Kind, das immer unordentlich ist, wird bestraft (etwas Negatives tritt ein oder etwas Positives fällt weg) und ein Kind, das schlechte Noten nach Hause bringt, bekommt z.B. weniger Taschengeld? Würde der Korrumpierungseffekt so vermieden werden? (Hm, aber Taschengeld abziehen, ich glaube, da tun die mir dann doch wieder zu sehr leid.)
Ich habe die Artikel noch nicht gelesen, aber grundsätzlich meine ich dazu, dass die Seiteneinsteiger / Quereinsteiger unsere ganze Unterstützung brauchen, denn wir brauchen sie, damit man uns nicht noch mehr Stunden und noch größere Klassen zumutet (notgedrungen).
Natürlich müssen sie vernünftig nachqualifiziert werden.
Liebe Kollegen,
da habe ich zufällig wieder einen interessanten Artikel gefunden. Das Phänomen ist auch bekannt unter dem Begriff "Korrumpierungseffekt".
"Belohnungen haben bei mir allerdings immer ein Gefühl des Unbehagens hinterlassen. Ich wollte nicht "gekauft" werden, ich wollte mich nicht als bestechlich erleben und manchmal fand ich die Belohnung oder deren Verweigerung schlicht ungerechtfertigt." (AUSZUG)
Wie haltet ihr es mit Belohungen und Bestrafungen?
Belohnt ihr oder bestraft ihr eure Schüler, um ein gewünschtes Verhalten zu bekommen bzw. ein unerwünschtes Verhalten abzustellen?
Interessant ist auch der Gedanke, dass wenn man 4 mal die Woche "nur" 5 min HA kontrolliert, man knapp 18h Unterricht verliert.
Ich gebe daher überhaupt keine HA sondern sammle hin und wieder 3-5 Hefte ein und kontrolliere eine schriftliche Aufgabe ( das zählt zur schriftlichen Leistungsbewertung - denn nicht nur Klassenarbeiten zählen dazu).
Das ist ökonomischer für mich und die Schüler werden angehalten sorgfältiger zu arbeiten.
Liebe Grüße
Das mache ich auch.
(Schön, ich fühle mich noch einmal bestätigt. Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, nicht immer alle Hefte einzusammeln.)
Moin, ...
Das Problem dabei ist doch, daß dafür extrem viel Unterrichtszeit zur Kontrolle verloren geht. Also was nutzen mir Hausaufgaben (allein für mein Fach) im Umfang von 30 Minuten, wenn ich später im Unterricht ebenfalls 30 Minuten einer Doppelstunde benötige, um die Schülererarbeitungen zu kontrollieren? ...
Das Problem sehe ich auch.
Anstatt am Anfang einer Stunde Hausaufgaben zu kontrollieren und zu vergleichen, die oft etliche nicht gemacht haben (dies dann notieren und nachfordern und ggf. dann sanktionieren), könnte ich ja auch einfach eine gemeinsame Übung unter meiner Anleitung machen (lassen). Die haben dann wirklich alle gemacht und sich gegenseitig geholfen und haben alle eine Rückmeldung von mir, ob es so richtig war. Ist es nicht oft so, dass immer die die Hausaufgabe machen, die sie am wenigsten nötig hätten?!
Daher gebe ich HA eher selten auf, lasse eher etwas beenden - wobei die Hausaufgabe "Lernen" natürlich immer besteht.
Aber das hängt wohl doch sehr von der Alters- und Klassenstufe ab !
@ alle,
danke für die Meinungsäußerungen. Jetzt fühle ich mich wieder besser.
Es zeichnet sich doch ein Bild ab, dass sowohl zwischen den Aufgaben und den Alters- bzw. Klassenstufen und manchmal auch zwischen den verschiedenen Schülern differenziert wird - in Richtung wachsende Selbstständigkeit und zunehmende Selbstverantwortlichkeit.
Das finde ich richtig.
Viele Eltern machen es ja eigentlich ähnlich. Sie kontrollieren von Jahr zu Jahr immer weniger, aber wenn sie merken, es klappt nicht (Rückmeldung durch uns), dann gehen sie wieder einen Schritt zurück und kontrollieren mehr, um nach und nach die Kontrolle wieder zurückzufahren. So soll es sein.
Grundschule 3/4: wie Katie.
In Klasse 4 gewinnt b) an Bedeutung.
Bei den Hausaufgaben muss die Eigenverantwortlichkeit Stück für Stück aufgebaut werden. Deswegen wird man in der Grundschule eher die Variante c) und d) vorfinden und ab Klasse 5 eher a) und b).
@Caro07, das sehe ich auch so.
...
Was deine Diskussionskultur angeht, erinnere ich mich nur zu gut an die Diskussion über das Studium für Grundschullehrer, wo du irgendwann Argumente gar nicht mehr berücksichtigt hast, weil es "zu viele" geworden sind. Soviel zur Diskussionskultur.
*lach*, ich habe auch schon überlegt, woher wir uns kennen und dann kam ich auf genau diese Geschichte. Der Schein "trog" nicht.
Ich möchte auf diese deine Auslegungen nicht weiter eingehen. Was soll das bringen? Ich biete dir an, dass du mir deinen ganzen Groll in persönlichen Nachrichten schreibst. Vielleicht hilft es dir, darüber wegzukommen?! Lass uns hier aber beim Thema bleiben und wenn es dich nervt, wie du oben schriebst, hast du jederzeit die Freiheit, nicht mehr mitzulesen und nicht mehr mitzudiskutieren. (Diese Freiheit nehme ich auch für mich in Anspruch übrigens.)
Werbung