Beiträge von Das Pangolin


    Unseren Dissenz verstehe ich nicht, @Conni. Jemand schrieb irgendwas von "Berlin ist scheiße" und ich antwortete, dass alle Lehrer in Berlin bald (!) sehr gut verdienen werden, nämlich rund 5300,- Euro netto (A 13 + Erfahrungsstufe 5, wenn sie denn für jeden bleibt). Dass es ab 2018 ("bald") 5300,- Euro sein werden, steht in der Tabelle (siehe Link). Was stimmt daran nicht?


    Berlin ist also nicht "scheiße", sondern für Lehrer gehaltsmäßig bald sehr attraktiv.


    Warum jetzt Netto-Rechnungen aufgemacht werden, verstehe ich hingegen nicht. Netto ist nicht vergleichbar, weil es bei jedem anders sein kann; also vergleicht man brutto.


    Der Rest geht wohl nicht an mich ???

    Die Zulage geht schon einmal in die richtige Richtung, müsste aber viel höher sein. Für 300 Euro Brutto (=150 Euro netto für einen angestellten Lehrer) geht doch keiner freiwillig in eine "Brennpunktschule" und holt sich einen Burnout oder eine Depression. Will man da wirklich (gute) Leute gewinnen, müsste die Zulage VIEL höher sein, eher 30% als 300 Euro. 1500 Euro Miminum würde ich ansetzen. Wenn es die Bildungspolitik wirklich ernst meint, muss sie richtig Geld in die Hand nehmen. Aber es wird wohl wieder auf ein paar "Idealisten" (= Deppen) gehofft, die sich so etwas wegen der paar Kröten extra antun...t


    Gruß !


    Ich gönne den Kollegen an Brennpunktschulen, die es wohl in jeder Großstadt gibt, wirklich jeden Cent mehr.


    Ich meine nur, mit mehr Geld wird ihnen der Arbeitsalltag kein bisschen leichter gemacht und das ist doch das, was gerade diese Kollegen brauchen, um den Schulalltag zu meistern (weniger Stundensoll, kleinere Klassen usw.-usf.)


    Was nützen theoretische 1500,- Euro Zulage, wenn sich an den Arbeitsbedingungen nichts verbessert? Dann geht man eben mit (vereinfacht) 6500,- brutto in den Burnout. Wem nützt das?

    Du siehst das, so fürchte ich, nicht richtig. Diese Seite schreibt von 5100,08 € brutto, netto (LSt-Kl. III, 2 Kinderfreibeträge, keine Kirchensteuer, VBL) bleiben laut dem Rechner 3275,31 €; mit der Buschzulage dürften es dann ca. 3350 sein. Ein verbeamteter Studienrat lächelt da nur müde.


    @fossi74, @Conni


    schau hier, etwas weiter unten Gehaltstabelle, 3. Spalte: Lehramt an Grundschulen = 5299,43 Euro brutto (rund 5300). Stimmt doch!


    Wo in Deutschland verdienen dann (ich sprach ja von "bald") Grundschullehrer mehr???


    Auf nach Berlin ! :aufgepasst:


    https://www.berlin.de/sen/bild…instellungen/lehrkraefte/

    ...
    Ich vermute - falls die Politiker Wort halten, dass dann die Einstellung in E-Gruppe 5 zurückgenommen wird, die wird ja immer von Jahr zu Jahr neu beschlossen.


    Knapp 5400 € durchschnittliches Monatsbrutto kommen hin: (links relativ weit unten, in den knapp 5400 € ist die Jahressonderzahlung umgelegt.)
    http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/west?id=tv-l&g=E_13&s=5&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2017&stkl=4&r=0&zkf=0&kk=15.5
    ...


    Wenn die bei Einführung von A 13 die Erfahrungsstufe 5 zurücknehmen (sofern man sie nicht regulär erreicht hat), bekommen aber etliche wohl nicht mehr Gehalt und manch einer sogar weniger als bisher, oder?


    Da wäre neuer Protest vorprogrammiert.

    Du siehst das, so fürchte ich, nicht richtig. Diese Seite schreibt von 5100,08 € brutto, netto (LSt-Kl. III, 2 Kinderfreibeträge, keine Kirchensteuer, VBL) bleiben laut dem Rechner 3275,31 €; mit der Buschzulage dürften es dann ca. 3350 sein. Ein verbeamteter Studienrat lächelt da nur müde.


    Nein, wieso ca. 3350,- ??? Oder meinst du netto? Ich sprach vom brutto.


    Das steht unter dem angegebenen Link und du findest das auch in entsprechenden aktuellen (!) Gehaltstabellen:


    "Allein 16 Millionen Euro soll es zusätzlich geben, damit nicht nur frisch ausgebildete Grundschullehrer, sondern auch weitere 6000 "Bestandslehrer" ab Januar 2019 auf die höchste Besoldungsstufe von 5300 Euro (E13) angehoben werden können."


    Link: http://www.tagesspiegel.de/ber…ins-schulen/20646796.html


    Zum Arzt gehen lasse ich Schüler immer. Wenn sie den Zettel erst morgens bringen, stört mich das nicht. Krankheit kann man ja auch nicht planen.


    Wenn es passiert, wenn ein Test / eine Klassenarbeit geschrieben wird, lass nachschreiben oder prüfe mündlich. Mündlich ist meistens unangenehmer.


    Fehlzeiten vor oder nach Ferien wegen billiger Fahrscheine muss man ja nicht anerkennen und könnte sie als "unentschuldigt" vermerken. Bringt aber langfristig nichts, weil die Eltern die Kinder dann einfach krank melden und sich ggf. ein Attest von einem Arzt ihres Vertrauens holen. Das müssen wir einfach so hinnehmen. Man könnte natürlich das Kind zum Amtsarzt schicken, dazu müsste man aber gleich am ersten Tag erfahren haben, dass es krank sei. Ziemlicher Aufwand. Und die informieren ja auch nicht unbedingt sofort - obwohl sie es müssten.

    Das habe ich an anderer Stelle gelesen (siehe Link). Das finde ich eigentlich gut.


    “Gewinnzulage an Brennpunktschulen


    Um Brennpunktschulen zu helfen, voll ausgebildete Lehrer zu bekommen, wird es eine Gewinnzulage geben: In Schulen ab 70 Prozent Schüleranteil aus Familien mit geringem Einkommen soll die Zulage 300 Euro betragen. Das würde rund 3650 Lehrkräfte betreffen.”


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ins-schulen/20646796.html

    Aber ich habe doch ein paar Fragen dazu:


    1.) Wie verträgt sich das mit dem "gleichen Lohn für gleiche Arbeit"?


    2.) Wie verträgt sich das mit der Argumentation, Lehrer bekämen ihr Gehalt nach Ausbildung nicht nach Leistung/Einsatz usw.?


    3.) Inwiefern erleichtert das den Brennpunktlehrern (die meinen höchsten Respekt haben) die Arbeit? Oder soll es nur die individuelle Stundenreduzierung erleichtern (Teilzeit)?


    4.) Wird das nicht neue Ungerechtigkeits-Debatten hervorrufen, wenn es an der Schule "nur" 65% Eltern mit geringem Familieneinkommen gibt statt 70%? (Und was ist, wenn eine Familie umzieht und man dadurch unter die 70%-Grenze sinkt?)


    Ich glaube, Brennpunktlehrern hätte es besser gefallen und mehr geholfen, wenn sie statt der 300,- Euro Zulage eine Senkung ihrer Stundenverpflichtung (z.B. um 2-4 Stunden) und eine deutliche Senkung der Klassengrößen (z.B. auf 18 Kinder) und einen massiven Abbau der Bürokratie bekommen hätten, als dass sie künftig 5600,- statt 5300,- Euro brutto verdienen (Berlin, A 13, Erfahrungsstufe 5 bei Einstellung - wer's nicht glaubt, siehe Link).


    Gibt es hier "Brennpunktlehrer"? Was sagt ihr?


    @Krabappel (oder sollte ich besser E. sagen?),


    langsam mache ich mir echt Sorgen um dich. :grimmig:


    Rühren deine permanenten Ausfälle z.B., aber ja nicht nur in meine Richtung vielleicht daher, dass du das (richtige) Gefühl hast, mir nicht beizukommen? Minderwertigkeitskomplexe? Ungeliebt? Einsam? ...


    Na, dann mach doch einfach weiter so. Ándale, ándale. Jeder stellt sich dar, so gut er kann.


    Aber du weißt ja schon, was jetzt folgt .....

    Missverständnis. Ich bin sehr für Zusammenarbeit mit dem Elternhaus. Ich halte nur nix von diesem Dauereinträgen "Hans störte heute den Unterricht. Machen Sie was." Aber wenn ich vor dem Elternsprechtag diesen FL frage, ob ich auf den Einladungszettel Gesprächsbedarf bei ihm notieren soll, dann besteht kein Bedarf ... Da tanzt das Hänschen dann weiter auf dem Tisch.


    Doch, das wirkt ! Die sind dann irgendwann auch genervt und wollen dass das aufhört mit den ständigen Einträgen (normalerweise).


    Wobei du das sicherlich nicht so formulierst, wie du geschrieben hast ("Machen Sie was!"). Aber ich fange mit "harmlosen Einträgen" an und dann werden die Sanktionen schwerwiegender. Die Eltern sollen nicht sagen können, sie hätten nichts gewusst, niemand habe sie informiert und deshalb konnten sie ja auch nicht eingreifen ...

    Ich denke, wir haben ein unterschiedliches Berufsbild vom Lehrerdasein...
    Wir sind keine "Erzieher".
    Wir sollen - vornehmlich - Wissen vermitteln.


    Das sehe ich anders. Ich denke sehr wohl, dass Lehrer auch Erzieher sind - gerade wenn die Eltern an dieser Stelle versagen. Wer soll es denn dann sonst tun? Sollen diese Kinder sich selbst überlassen bleiben? Nein, die Erziehung ist immanenter Bestandteil unseres Berufsbildes, aber sicherlich von der Grundschule bis zum Abitur abnehmend.

    ... Ich fahre gut damit, mir selbst über meinen Anspruch klar zu sein, den transparent Schülern und Eltern zu vermitteln BEVOR was schief gegangen ist und die Emotionen hoch kochen, für Verstöße Konsequenzen in petto zu haben, die ich dann auch tatsächlich durchziehe statt sie nur anzudrohen (und mich damit lächerlich zu machen. Ich halte Einträge und Telefonate bei den Eltern z.B. für wenig zielführend und nur bei besonderen Vorfällen für sparsam einzusetzen.
    Klar gibt es auch bei uns/mir resistente Kinder/Eltern, wie momentan den inzwischen Viertklässler, bei dem ich zeitweise immer noch auf Granit beiße. Aber eben nur noch zeitweise. Die Eltern hab ich inzwischen tatsächlich auf meiner Seite bzw. sind sie nie wieder ausfallend geworden. Sie können meine Arbeit nachvollziehen, auch meine Konsequenzen für z.B. Verweigerungen ihres Sohnes. Sie versuchen tatsächlich inzwischen sowas wie Zusammenarbeit.
    Also meine Tipps: Eigene Klarheit, Transparenz, Rückgrat und Konsequenz. Ist aber auch nichts Neues.


    Ich sehe das allemeiste genauso wie du, nur in einem Punkte mache ich es ganz anders. Ich setze sehr viel auf die Zusammenarbeit mit den Eltern. Ich bin ganz schnell an den Eltern dran, wenn es nicht funktioniert und hole sie mit ins Boot. Außer wenn sie vielleicht selbst keine Autorität bei ihren Kindern haben, klappte das bisher immer sehr gut.


    ...und die Unis sind "schuld" an den "schwierigen" Kindern?
    ...schon mal darüber nachgedacht, ob es sinnvoll wäre, Leuten, die schlicht zu dämlich sind, Eltern zu sein, das erst mal beizubringen, oder, wenn sie das nicht wollen, denen die Kinder (den Kindern zu liebe) zu entziehen unnd dann richtig zu erziehen, damit sie eben nicht "schwierig" werden? Oder noch besser, wenn diese Kindergeldberechtigungsscheinobjektproduzenten sich nicht vermehren wie Karnickel?


    Ich bin übrigens sehr dafür, dass alle Kinder in Klasse 9 und 10 ein Fach Pädagogik haben, in dem sie u.a. Kindererziehung lernen (die verschiedenen Phasen ab der Geburt usw.), denn die allermeisten werden ja mal Eltern und machen's dann allzu oft einfach so, wie sie es selbst erlebt haben - und das war nicht immer gut.

    ...und die Unis sind "schuld" an den "schwierigen" Kindern?
    ...schon mal darüber nachgedacht, ob es sinnvoll wäre, Leuten, die schlicht zu dämlich sind, Eltern zu sein, das erst mal beizubringen, oder, wenn sie das nicht wollen, denen die Kinder (den Kindern zu liebe) zu entziehen unnd dann richtig zu erziehen, damit sie eben nicht "schwierig" werden? Oder noch besser, wenn diese Kindergeldberechtigungsscheinobjektproduzenten sich nicht vermehren wie Karnickel?


    Wer hat das gesagt? Ich? Habe ich gar nicht bemerkt.


    Die Unis bilden die Lehrkräfte aus, wie sie mit schwierigen Kindern umgehen sollen. Die Unis "machen" keine Kinder schwierig.


    Wobei vielleicht ja auf indirektem Wege doch, wenn nämlich Lehrer aufgrund der Uni-Ausbildung "falsch" mit den Kindern umgehen. Dann werden sie schwierig. Manche zumindest. Man sieht es ja immer auch daran, dass die, die bei den einen Lehrern auf dem Tisch tanzen, bei den anderen ganz brav sind. Das kann ja nun nichts mit dem Elternhaus zu tun haben, gelle?

    das ist genau das, was ich meine ...
    Großartiges stundenlang entworfenes und laminiertes Material an Lerntheke, Station, ... Etc. aber keine Regeln, keine Orgsnisation, keine Kontrollmöglichkeit, kein ... Kein flexibles "was tue ich, wenn" und das NACH dem Ref ...


    Genau. Darin stimme ich dir auch zu.


    Ich finde es geradezu fahrlässig, wie blauäugig sie an den Unis heute ausgebildet werden (pädagogisch), um dann gar nicht so selten im Unterricht zu scheitern (pädagogisch), weil die (schwierigen) Kinder doch nicht so funktionieren, wie es die schöne moderne "Wir-haben-uns-alle-lieb-Theorie" suggeriert.

    sicher hat friesin recht, dass das nichts neues ist, aber...
    Ich finde es nicht verkehrt, es immer wieder mal zu lesen und zu hören ...
    Wie viel Rolle das heutzutage noch in der Lehrer "ausbildung", "studium" (bloß keine neue Diskussion heraufbeschwören) spielt, ist mir z.B. nicht ganz klar.
    Wenn ich so erlebe, mit welchem Gezauber unsere neuen Kolleginnen z.T. Ihren Unterricht gestalten, aber null Ahnung von Klassenführung, Konsequenz, Konfliktmanagement etc. haben, dann scheint es nicht weit her. Insofern find ich es gut, dass es wieder mal hier geschrieben stand.
    Nun auch lesen und zu Herzen nehmen!


    Ja, das war meine Absicht. Mal wieder daran erinnern, dass das gut und richtig ist. Denn nicht selten weht uns ein anderer Wind entgegen - auch und gerade von Eltern.

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