Beiträge von Das Pangolin

    Djino: Dann wäre die Frage, wie man zum Beispiel innerhalb dieser kurzen Zeit alle Anforderungsbereiche abdecken soll und zugleich die Aufgabenanzahl hoch genug ist, dass die Ergebnisse ein realistisches Bild darüber geben, welche Kompetenzen ein Kind besitzt und, ganz wichtig, welche Kompetenzen noch nicht in ausreichendem Maße ausgeprägt sind.


    Und warum soll man nicht in dem einen Test eher die eine Kompetenz und im nächsten eher die andere Kompetenz testen? Im Notenbuch kommen sie dann alle zusammen und am Ende wird aus allen zusammen eine Zeugnisnote erstellt (mit entsprechenden Gewichtungen).

    Dann empfinden wir Korrekturfachlehrer künftig Klassenarbeiten als unsinnig - schreiben lassen müssen wir sie aber trotzdem. Das führt doch zu nichts.
    Sich darüber zu distinguieren, dass man Dinge nicht einfach so hinnimmt, führt ebensowenig irgendwohin.
    Man kämpft sinnvollerweise dort, wo man realistischerweise etwas bewirken kann. Alles andere ist im Schulbetrieb sinnlose Energieverschwendung.


    Und manchmal ist "basta" eben "basta". Demokratie heißt nicht, dass man in allen Fragen Mitspracherecht hat.


    Hm, verstehe nicht, warum man nicht darüber reden darf. Wer es nicht will, muss ja nicht. Ich wäre nicht sauer. Geschätzte 80 Millionen andere Deutschen reden gerade nicht mit bei diesem Thema, da ist es zu verkraften, wenn 2-3 andere hier auch nicht drüber reden mögen.


    Andererseits merkt man vielleicht, dass andere auch so denken und verfolgt es dann "ermutigt" weiter oder lässt es bleiben.


    Jede neue Idee fängt damit an, dass einer sie äußert. Die heutigen ganzen Bestimmungen und Bedingungen, z.B. bei den Klassenarbeiten, fingen auch damit an, dass einzelne nicht mit dem zufrieden waren, wie es vorher / bis dahin war und es artikulierten, @Bolzbold.


    Ich bin nicht zufrieden damit, wie es jetzt ist !

    Die Notenverordnung legt fest, wie die Zeugnisnote gebildet wird. Basta. Insofern ist Deine Frage wirklich ein bisschen sinnlos, weil es gar nichts zu diskutieren gibt.


    ...


    Es geht hier nicht darum, etwas zu entscheiden. Es geht hier nur um Meiungen. Wie du schon merkst, nehme ich Dinge nicht einfach so hin, wie sie sind, weil sie so sind (Stichwort "basta").

    Ich denke, die Frage war anders gemeint. (@sofawolf korrigier mich, falls ich mich irre)
    Ich verstehe die Frage so, dass der Nutzen von KA angezweifelt wird. Ich frag mich das auch immer wieder, warum es die gibt. Insofern find ich die Frage sehr sinnvoll.
    Dass das in Bestimmungen, VV oder sonstwas festgelegt und damit vorgeschrieben ist, muss ja nicht per sé sagen, dass es sinnvoll ist.
    Bei anderen festgelegten Sachen in punkto Schule wird ja hier und anderswo auch mal der Sinn angezweifelt. Also versucht doch mal, zu begründen aus eurer Sicht, worin ihr den Sinn von KA seht. Am besten im Vergleich zu Alternativen, wie eben drei Tests oder so innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Das würde mich nämlich tatsächlich auch interessieren.
    An der weiterführenden Schule meiner Söhne gibt es Klassenarbeitsersatzleistungen wie Lesetagebücher oder Portfolios/Arbeitsmappen etc. Das find ich sehr gut, weiß aber die rechtliche Grundlage nicht.


    Ja, @cubanita1, so meinte ich das. Klar kenne ich die Verordnungen (also so größtenteils, sage ich mal, sicher nicht jedes Detail). Meine Nachfragen ergaben sich aus den Antworten.


    Aber cubanita beschreibt genau, was ich meine. Warum nicht 3 kleine Tests anstelle 1 Klassenarbeit? Warum MUSS es eben die Klassenarbeit sein. Warum darf ich das nicht einfach selbst entscheiden? Tests kann ich ja weglassen, wenn es sich gerade daheim stapelt. Die Klassenarbeiten nicht. Also nicht dass jetzt jemand fragt, ob ich dann nur einfach alles weglassen will, nein, das habe ich nicht gesagt. Ich würde mehr Tests schaffen, wenn ich nicht die vorgegebene Anzahl von Klassenarbeiten hätte. Ich würde lieber öfter testen.

    Komisch, ich habe mal wieder eine andere Meinung als alle anderen. :)


    Ich staune, dass ihr die Klassenarbeiten so verteidigt. Ich bin ja wie gesagt nicht gegen mündliche und schriftliche Leistungskontrollen. Aber ich finde häufigere mündliche und schriftliche Tests sinnvoller als alle paar Monate eine Klassenarbeit.


    Die Frage nach dem Sinn bezieht sich also nicht darauf, warum Leistungen schriftlich überprüft werden müssen, sondern warum es eine Klassenarbeit sein MUSS und warum das nicht einfach der Lehrkraft überlassen bleibt, ob sie viele kurze Tests oder gelegentlich lange Klassenarbeiten schreibt oder eben beides (wobei beides - viele kurze Tests und gelegentliche lange Klassenarbeiten - dann doch sehr, sehr aufwändig wird, also lasse ich kurze Tests dann doch lieber mal weg. Warum MÜSSEN es also (auch) Klassenarbeiten sein?

    Es geht um vergleichbare, standardisierte Testverfahren, die in meinen Augen eben NICHT dem Gutdünken der Lehrkraft überlassen sein dürfen.
    Dann wäre der Aufschrei der Willkür bei nicht genehmen Noten noch um einiges größer.


    Es steht jedem Lehrer frei, die Leistungsfeststellungsverfahren im Rahmen der sonstigen Mitarbeit durch mehr oder weniger schriftliche Anteile zu gestalten. So MUSS man nicht zwingend Vokabeltests schreiben...

    D.h., dass es für die Feststellung der Zeugnisnoten auch genügen würde, wenn ich nur diese Klassenarbeiten schreiben lasse?

    Wahrscheinlich findet ihr die Frage dumm, aber ihr wisst auch, es gibt ja keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Deshalb traue ich mich nun doch: Wozu gibt es eigentlich diese Klassenarbeiten? Das ganze Schuljahr hetzt man diesen Klassenarbeiten hinterher. Hier muss man noch eine schreiben, da muss man noch eine schreiben; ausführlich vorbereiten muss man sie, von der Leitung genehmigen lassen muss man sie; ausführlich auswerten muss man sie und und und ... Warum denn das alles?


    Ich verstehe, dass man in einer Klassenarbeit mehr Stoff zusammenfassend prüft als in einem Test. Neuere Studien aber ergaben, dass mehrere kleine Tests, vor allem regelmäßig, sinnvoller sind bzw. einen höheren Lerneffekt haben als alle paar Wochen oder gar Monate eine große Arbeit. Da wird auch nur für die Arbeit gelernt und hinterher alles vergessen. Also welchen Sinn hat das eigentlich? Was hat man sich dabei gedacht?


    Ich finde, es reicht, wenn man festlegt, der Lehrer müsse die Leistung der Schüler regelmäßig überprüfen - wie er das macht, sollte seine Sache sein. Was spricht dagegen?

    LP Kl 4 De: nur 45 von fast 200 Stunden sind für das Verfassen von Texten vorgesehen, davon gehen Stunden für Sachtexte ab. Wenn man das möchte, kann man sich also im 4. Schuljahr nur 4 Wochen mit Erzählung und Bericht beschäftigen. Mein Kind hat nichts von alledem gemacht, nur eine einzige Fantasiegeschichte geschrieben. Gezählt wurden Rechtschreibfehler, klassischer Aufbau wurde nicht behandelt. Das kann natürlich ein Ausnahmefall sein.


    Sicherlich wird das nicht am Stück unterrichtet, sondern aufs Schuljahr verteilt.


    Und ansonsten, ja, es kommt auch immer drauf an, was die Lehrkraft draus macht - und ob sie vielleicht lange krank war usw.

    ...Was in Sachsen fast vollständig fehlt ist übrigens Aufsatzerziehung, was ich extrem schade finde. Wir lernen doch (recht)schreiben um des Schreibens, des Ausdrucks Willen! Nicht um die Übungen lediglich isoliert abzuhandeln.
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    Ich frage mich immer, worauf sich solche Aussagen gründen. Hier finde ich bei Google im Lehrplan Deutsch, Grundschule, Sachsen:




    Ist doch wohl also in Sachsen nicht bedeutend anders als anderswo in Deutschland. (?)

    Die Hoffnung besteht aber doch noch, dass die Kinder mal Aufsätze schreiben und das kann ich mir in Druckschrift nicht vorstellen. Da braucht man doch ewig...
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    Was in Sachsen fast vollständig fehlt ist übrigens Aufsatzerziehung, was ich extrem schade finde. Wir lernen doch (recht)schreiben um des Schreibens, des Ausdrucks Willen! Nicht um die Übungen lediglich isoliert abzuhandeln.
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    Was fehlt: im 9. Schuljahr sollte man flächendeckend einen Kurs im Zehnfingersystem anbieten. Also dann, wenn man anfängt, Computer sinnvoll zu nutzen. Wenn ich überlege, wie viele Leute ihre Hausarbeiten nach Adlersuchsystem getippt haben :sterne:


    Ich habe dann die Kinder, die in und ab Klasse 5 immer noch keine Schreibschrift schreiben können und nur Druckschrift schreiben. Ja, das ist meist sauberer, aber oft kann man - wenn sie eng schreiben oder der Platz nicht reicht - nicht recht erkennen, wo ein Wort anfängt und wo es aufhört. Und mitunter dauert es ewig, ja, wobei sie meistens dann auch im Druckschriftschreiben sehr schnell geworden sind (Gewohnheitssache eben) !


    Kannst du irgendwie belegen, dass in Sachsen Aufsatzerziehung fast vollständig fehlt? Gibt es hier Lehrer aus Sachsen, die dazu etwas sagen können?


    Einen Kurs im "Tastatur-Schreiben" in Klasse 9 würde ich auch sinnvoll finden.

    ...


    Nur Tastenschreiben finde ich nicht sinnvoll, kann mir aber auch schwer vorstellen, dass das so gesagt worden ist. Also das komplette Abschaffen der Handschrift.


    LG Anja

    Nein, das ist nicht in der Schule diskutiert worden, DAS habe ich gelesen, z.B. hier:



    “Tastatur ist ein großer Segen”: Rot-rote Regierungskoalition will über bessere Förderung der Schreibmotorik von Kindern gar nicht erst reden

    http://www.news4teachers.de/20…chrift-richtig-lernen-ab/

    Tja. Vielleicht heißt es hinter „hervorgehaltener Hand“ so, weil sich jeder, der noch ein Fünkchen Restverstand besitzt, davor hütet, so einen Müll zu reden wie du es hier, wie eigentlich immer, tust.
    Aber komisch eigentlich, hast du doch die Kernproblematik messerscharf erfasst. Nein, der Literaturunterricht ist nicht Schuld, denn arisch-teutsches Kulturgut beglückt bekanntermaßen die Kinderseele. Es ist der Ausländer. Nicht nur, dass er unsere Jobs und Frauen klaut, nein, jetzt macht er auch noch unsere Statistiken kaputt!
    Was dein Afd-versifftes Hirn glaubt, interessiert im Übrigen Gott sei dank niemanden.


    So eine Schimpfkanonade finde ich eines Lehrerforums unwürdig.


    Ich frage mich dann immer, wie auch bei anderen Hasstiraden dieser Art hier, wie diese Lehrer eigentlich mit abweichenden Meinungen ihrer Schüler umgehen? Oder wagt sich da schon keiner mehr zu widersprechen? Da hat man ja damals in der DDR Schlimmeres NICHT erlebt. Ich zumindest. Und 4 Lehrer (???) applaudieren noch. :(


    Was die Meinung vom Lehramtsstudent anbelangt, kann ich nicht so viel damit anfangen. Müsste man mal genauer unter die Lupe nehmen. Dafür fehlen mir aber Zeit und Lust.

    ... und nochwas zum Thema:


    Eine Kollegin an einer Grundschule berichtete neulich auf einer Fortbildung, dass an ihrer Schule diskutiert worden war, ob die Kinder noch die Schreibschrift erlernen sollen, denn einige würden große Probleme damit haben. Irgendwo wurde sogar schon vorgeschlagen, die Kinder bräuchten keine Schrift mehr zu lernen, sondern eher Tastatur-Schreiben. Sie fand das unglaublich. Was sagt ihr?



    DIE WELT: Muss es unbedingt eine verbundene Schrift sein. Genügt es nicht, Druckbuchstaben zu schreiben?


    Schulze Brüning: Viele denken, die Druckschrift sei doch ganz leicht, weil ihre Formen so leicht erkennbar sind. In der Tat gelingt es Kindern mit anfänglichem Schreibdrucken schnell, Entzifferbares zu produzieren. Eine geläufige Handschrift entsteht daraus aber nur schwer. Die menschliche Bewegung ist nicht auf gerade Linien, Winkel und abrupte Unterbrechungen ausgelegt, sondern sie ist fließend. Die Schreibschrift passt zum fließenden Sprechen und unterstützt die Umsetzung von Sprache in Schrift. Außerdem: Nur durch eine Schreibschrift entsteht eine unverwechselbare individuelle Handschrift.


    http://hd.welt.de/Kultur-editi…wichtig-fuers-Gehirn.html

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