Es gibt aber nunmal soundsoviele Kollegen, die da bereits arbeiten. Frag die doch mal, ob sie lieber die 300 EUR im Monat nehmen oder lieber einen Sozialarbeiter hätten. Wer das möchte, könnte sich ja zusammentun und einen mit dem Bonus gemeinsam bezahlen- nicht wahrscheinlich.
Klar, am liebsten hätte man alle möglichen Bedingungen gern aber 300 haben oder nicht haben macht eben schon einen Unterschied. Gerade für Grundschullehrer im Angestelltenverhältnis, die nicht allzuüppig entlohnt werden.
Ich bin auf die Folgen gespannt, wenn das durchgeht, wenn z.B. die Lehrer der einen Brennpunktschule 300,- mehr bekommen, weil sie die 80%-Quote erfüllen, aber an der anderen Brennpunktschule die Lehrer diese "Wertschätzung", wie man ja heute immer gerne sagt, nicht erhalten, weil sie dort nur 79% "Hartz-IV-Kinder" haben (oder lass es 78, 77 ... 75%) sein. Wie die das dann wohl sehen, wenn sie leer ausgehen, aber kaum weniger Probleme haben.
Deshalb glaube ich, dass diese Zulage nur für neuen Unmut und neue Ungerechtigkeitsdebatten in den Kollegien sorgen wird.
Und wie wird es sein, wenn eine Schule diese Zulage verliert, weil die Eltern eines "Hartz-IV-Kindes" plötzlich einen Job gefunden haben? Vermutlich gilt das ja immer nur von Schuljahr zu Schuljahr, aber dann im neuen Schuljahr, wenn die Quote durch eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung nicht mehr gehalten wird, dann bekommen alle Lehrer dieser Schule plötzlich 300,- Euro weniger. Was man aber erstmal bekommen hat, ist schlecht wieder wegzunehmen! Das wird für neuen Verdruss sorgen. Und Lehrer müssen sich ärgern, dass Lanzeitarbeitslose eine Arbeit finden, weil sie dann die Zulage nicht mehr bekommen.
Und wie wird das sein bei der Aufnahme von Kindern an solchen Schulen? Wird man dann dort bevorzugt Hartz-IV-Kinder aufnehmen (und andere nicht), damit man die Quote für die Zulage erfüllt bzw. diese gehalten werden kann? So wird es dann doch kommen!
Ich finde, diese Zulagen-Idee ist einfach nicht durchdacht und purer Aktionismus.