Beiträge von Das Pangolin

    Nochmal zurück zum Ausgangsthema, nämlich den Sinn der 300-Euro-Zulage an 80%-Brennpunktschulen.


    Über die Verhältnisse an einer solchen Brennpunktschule in Berlin, deren Leiterin jüngst das Handtuch warf, konnte man auch lesen:


    “Zum Beispiel gab es Gewalttaten und Mobbing sowie körperliche Übergriffeauch auf Lehrer sowie auf dem Schulhof heftige Streitereien von Elternuntereinander. Es kam im Frühsommer schon mal vor, dass sich die Schulleiterinmit Mitarbeitern und Kindern bis zum Abend im Schulgebäude einschließen musste,weil ein gewalttätiger Übergriff durch einen Vater zu befürchten stand.”


    Und dagegen wollen Politik und GEW 300,- Euro einsetzen? Damit man das dannweiter still erträgt? Ist das nicht absurd?


    Es hält keinen Lehrer, es bringt keinen Lehrer dorthin, es löst keineProbleme! Aber es verbraucht wertvolle finanzielle Reserven, um die Probleme zu lösen!

    Anderswo lese ich gerade eine sehr erhellende Erklärung dafür, warum es der GEW und anderen immer nur ums Geld geht und warum immer nur paar Kröten mehr herauskommen, aber nie wirkliche Lösungen für all unsere Probleme, die so viele Kollegen ausbrennen lassen (mich übrigens bislang nicht).



    GEW-Mitarbeiter und der "hohe Anteil von verbeamteten Lehrkräften, die als Unterrichtsflüchter auf Funktionärsposten" sitzen, haben ja gar nichts davon, wenn sich unsere Arbeitsbedingungen deutlich verbessern. Von unseren Gehaltssteigerungen profitieren sie hingegen selbst. Das macht einiges klarer. Die haben gar kein Interesse am Ringen um bessere Arbeitsbedingungen für uns Lehrer und deshalb tut sich da auch so kaum was !

    Machen wir jährlich auf unseren Personalhauptversammlungen. Aber wie gesagt...


    Sicher. Aber wird dort den Verantwortlichen gegenüber auch deutlich gemacht, dass wir uns eben nicht mehr mit ein paar Kröten mehr abspeisen / ruhigstellen lassen werden? Dass wir kein Schmerzens- bzw. Schweigegeld wollen? Ich habe eher den Eindruck, bei der Aussicht auf eine Gehaltserhöhung knickt fast jeder ein.


    Bisher habe ich nur von den Pflegekräften (Altenheime) mal vernommen, als die vor geraumer Zeit streikten, dass es ihnen nicht um mehr Geld gehe, sondern um bessere Arbeitsbedingungen. Und die bekommen keine A 13, A 12, A/E sonstwas ..., sondern liegen meist weit darunter!

    Was mir an den Ausführungen der Grundschullehrerin besonders gut gefällt, ist folgende Aufschlüsselung.



    Man kann da womöglich drüber diskutieren. Das ist ja kein Dogma. Andere machen es anders. Aber als Berufsanfänger kann man solche praktischen Tipps gut gebrauchen, finde ich.

    Interessiert nur keinen!Zitat aus verlinktem Artikel: "Auf ihre Kündigung hin habe sie vom obersten Schulaufsichtsbeamten lediglich ein ganz kurzes Schreiben erhalten mit dem Hiinweis, dass man ihr alles Gute für die Zukunft wünsche - der Auflösungsvertrag war mitgesandt. „Das zeigte mir, dass man mich nicht mehr wirklich weiter unterstützen wollte.“"


    Ja, das ist beschämend, allerdings muss ich die Verantwortlichen auch in Schutz nehmen. Was sollen sie anderes tun? 300,- Euro Zulage ist doch die einfachste Lösung für die Politik und die Politiker sind oft keine Lehrer. WIR müssen ihnen sagen, was wir wollen und brauchen. Solange wir uns dann aber mit etwas mehr Geld abspeisen lassen, werden wir auch bestenfalls ewas mehr Geld bekommen - ohne, dass unsere Probleme wirksam gelöst werden.

    Nö, ich kenne das Forum nicht mal. Brauchst keine Verfolgungsängste hegen :)


    Als Tip: veröffentliche solche Hinweise doch unter Tips&Tricks. Oder stelle Fragen dazu, wie andere Hausaufgaben handhaben und erzähle, wie du es machst und welche Erfahrungen du gesammelt hast. Dann hat man nicht immer das Gefühl, als wolltest du alle belehren.


    Wer weiß, wer weiß ... vielleicht seid ihr ja Schwestern (es kommt mir so vor).


    Ansonsten haste womöglich Recht, dass es (auch) in die Rubrik Tipps und Tricks gepasst hätte. (Ich danke dir daher sogar für diese deine "Belehrung", @Krabappel). Da die Verfasserin aber Grundschullehrerin ist und da das Geschriebene eher für Grundschulen passt, habe ich es in die Rubrik "Primarstufe" eingeordnet. Ich denke nach wie vor, dass es für Berufsanfänger aller Art eine gute Orientierung sein kann, wenn man noch auf der Suche ist, wie man es am besten organisieren kann.


    Da es nur einen einzigen Widerspruch gibt, scheinen viele ja grundsätzlich damit übereinzustimmen. Das ist doch ein gutes Zeichen!

    Gerade lese ich einen interessanten Artikel, der unterstreicht, dass 300,- Euro Gehaltszulage keine Lösung sind.



    Lehrer an Brennpunktschulen brauchen wie wir alle vor allem bessere Arbeitsbedingungen (kleinere Klassen, geringeres Stundensoll, Abbau von Bürokratie) und kein Schmerzens- oder Schweigegeld !

    Da ich 2 Kinder habe liegt mein Beihilfeanteil bei 70%. Was soll denn an meinen Zahlen merkwürdig sein. :ohh:


    Ich brauche mein Gehalt übrigens nicht googeln, ich kriege eine Gehaltsabrechnung, die ich hier beispielhaft genannt habe, genauso wie meine aktuelle Jahresabrechnung von 2017. Ich bin bereits in Stufe 5.


    http://oeffentlicher-dienst.in…stj=2018&stkl=4&r=0&zkf=1


    Naja, aber du sagst uns ja nur Teildaten, wobei ich dich auch nicht nötigen will, deine echten Daten auf den Tisch zu legen, obwohl wir hier ja alle anonym sind.


    Was man in A 12 mit Erfahrungsstufe 5 verdient, kann man hier sehen: http://oeffentlicher-dienst.in…stj=2018&stkl=4&r=0&zkf=0


    Dann hast du also nicht A 12, sondern A 11 mit Erfahrungsstufe 5 ??? Wie gesagt, du nennst uns ja immer nur Teildaten. Moment: http://oeffentlicher-dienst.in…stj=2018&stkl=4&r=0&zkf=0 (Passt aber auch nicht, allerdings weiß ich ja nicht, wie das mit der Kirchensteuer, Freibeträgen, Kinderbeträgen etc. bei dir ist.)



    Letztendlich scheint mir doch aber das Netto und das Brutto bei gleichen Bedingungen bei Beamten und Angestellten sehr nahe beieinander zu liegen. Das ist ja letztlich für die Frage hier nicht wichtig, denn egal, wie hoch unser Brutto ist, unser Netto ist ausschlaggegend für das, was wir uns leisten können, nur ist das erstrecht bei jedem anders, aber z.B. 2600,-. (Die ganze Rechnerei begann ja nur, weil du das Brutto eines Berliner Lehrers infrage gestellt hast. Das kann eben derzeit BIS ZU 5300,- Euro liegen, auch wenn das nicht jeder bekommt bzw. viele noch nicht bekommen (siehe oben).)

    Wie wir dahin kamen? Jemand schrieb Lehrer hätten 5000 Euro Brutto und da sagte ich, dass ich da lange nicht bin. Meine Krankenkasse kostet 160 Euro.


    Nach deinen Angaben müsstest du A 12, Erfahrungsstufe 1 haben (rund 3200,- brutto und rund 2600,- netto). Stimmt das, @Anja82 ? Müsstest du doch wissen. Man kann das ja alles googeln. http://oeffentlicher-dienst.in…stj=2018&stkl=4&r=0&zkf=0


    In deinem Brutto dürfte dann das Krankengeld nicht enthalten sein. 160,- Euro monatlich für die Krankenkasse (privat?) kommt mir sehr seltsam vor. Ein Angestellter zahlt bei einem Verdienst in dem Bereich ja rund 600-700 Euro monatlich in die gesetzliche Krankenversicherung (entweder nahezu hälftig Arbeitnehmer - Arbeitgeber oder alles alleine, aber in Berlin mit Zulage).


    Da sieht man mal wieder, wenn deine Angaben stimmen, wie ungerecht es zwischen Angestellten und Beamten zugeht. Danke für den Tipp. Das wusste ich nämlich noch nicht, dass die Beamten nur 160,- Euro monatlich für ihre Krankenkasse zahlen.


    PS: Ansonsten, ja, neueingestellte Lehrer bekommen in Berlin, wenn sie die entsprechende Ausbildung haben, rund 5300,- brutto (und nochmal 300,- oben drauf, wenn sie an einer 80%-Brennpunktschule arbeiten). Davon sollte man sich Kugelschreiber und Radiergummi leisten können, womit wir nun wieder beim Thema wären. ;)

    Seltsam, ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Ratschläge eines Gymnasialkollegen zur effektiven Leistungskursorganisation aus einem anderen Forum hier ins Sek II-Unterforum ungefragt rüberzukopieren. Hätte das Gefühl, meinen Kompetenzbereich ganz klar zu überschreiten :weissnicht:


    Sie ist Grundschullehrerin und ihre Vorgehensweise finde ich weitestgehend vorbildlich. Man kann dem zustimmen, man kann auch widersprechen, man kann Einzelnes infrage stellen oder einfach nur über irgendetwas nörgeln, weil einem sonst nichts dazu einfällt.


    Ich teile gute Ideen gerne mit anderen. ;)


    (Bist du in dem anderen Forum jemand mit P., @Krabappel?)

    Ja natürlich bin ich Beamtin, habe ich was anderes behauptet?


    Das war ja keine Kritik von @Susannea.


    Dann wird das sicherlich anders berechnet und als Sachsen-Anhaltiner kenne ich mich damit nicht aus. Das Brutto ist dann vermutlich vergleichsweise (nicht genau) gleich, nur läuft das dann mit den Abzügen anders (Stichwort Krankenkassenbeitrag).


    Jedenfalls wirst du uns sicherlich nicht erzählen wollen, dass Beamte in Berlin (in unserem Beispielfall: verheiratet, keine Kinder, Steuerklasse 4) 3200,- und Angestellte 4000,- verdienen.


    Aber die ganze Rechnerei geht mir langsam auch auf die Nerven. :) Wie kamen wir denn dahin??? Du hast 2400 von 3200, weil du den Krankenkassenbeitrag bereits herausgerechnet hast? Würde ja hinkommen ...

    Steh ich da jetzt auf dem Schlauch? Die einzigen Abzüge, die ich habe sind die Lohnteuern und den Soli. Hätte ich also wirklich 1600 Euro im Monat da Abzüge, wären es wohl im Jahr nicht 7300 Euro. *grübel* Ich habe mal eben geschaut. Z.B. April 2017. 2600 Euro netto => 3200 Brutto und das mit Familienzuschlag für 2 Kinder und Ehemann.
    Bei mir unterscheiden sich Brutto und Netto ca. 600 Euro. Das ist doch fast nichts, wenn ich da bei meinem Mann schaue, der als Angestellter im Baugewerbe arbeitet.
    LG Anja


    Nee, @Anja82, da stimmt ja was nicht, wobei natürlich verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, die ich für deinen Fall ja nicht kenne.


    Von 3200,- monatlich behält man als Angestellter mit Steuerklasse 4 ohne Kinder rund 2000,- Euro netto.


    In gleicher Berechnung behielte man rund 2600,- Euro netto, wenn man rund 4000,- Euro brutto verdient.


    Du kannst ja einfach auf deine "Lohnabrechnung" schauen. Da stehen doch brutto und netto drauf.


    Hier: https://www.brutto-netto-rechner.info/

    ... Wenn die Politiker nämlich so eine tolle Antwort auf die Frage nach der Lage de Brennpunktschulen haben, wird sich niemand mehr einen Deut darum scheren die handfesten Probleme dieser anzugehen - sobald das Mikrofon aus ist wird es dann nur noch heißen: "Typisches Lehrer-Gemaule. Die kriegen den Hals nicht voll, die kriegen doch schon ihre Zulage, dafür sollnse doch nu aufhören über ihre beschissenen Arbeitsbedingungen zu motzen und die Probleme mal selbst anpacken... überbezahltes, faules Pack das sie nunmal sind, denen kann man's eh nicht Recht machen. "


    ... und genau DAS will ich eben nicht. Dass die dann sagen, die Lehrer werden von uns fürstlich bezahlt (A/E 13 für alle, Gehaltsstufe 5 bei Neueinstellung, 300,- Zulage = in diesen Fällen dann rund 5600,- Euro brutto), die sollen jetzt mal endlich zufrieden sein und ihre Arbeit machen!


    Genau deshalb will ich kein Schmerzens- oder Schweigegeld, sondern wirkliche Verbesserungen unserer Arbeitsbedingungen!

    Liebe Kollegen,


    wir sind ja auch hier, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Hier möchte ich vorstellen, wie eine erfahrene Kollegin die Hausaufgabenkontrolle in der Grundschule organisiert. Sicher machen viele von euch das ähnlich, aber manch junger Kollege oder Seiteneinsteiger kann sich daraus vielleicht auch etwas abgucken.


    Hypothetisch stelle ich mir auch gerade vor, ich bewerbe mich in Berlin und bin bereit, an einer Brennpunktschule zu arbeiten.


    Da gibt es dann die 75%-Brennpunktschule, deren Lehrer die Zulage nicht bekommen (aber die gleichen Probleme haben und nicht nur 75% davon), und die 80%-Brennpunktschule, deren Lehrer die Zulage bekommen. Dann gehe ich natürlich an die Schule mit der Zulage (wo ich ggf. die Stunden reduzieren kann und dann genauso viel verdiene wie in Vollzeit an der 75%-Brennpunktschule). Sprich: Die Brennpunktschulen, die die 80%-Quote nicht erfüllen, sind nun doppelt angeschmiert. Sie bekommen noch schlechter Lehrer. Die einen wollen eh an keine Brennpunktschule (Eingeweihte wissen immer, welche das sind); die anderen wollen nur an eine 80%-Brennpunktschule mit Zulage.


    Teile und herrsche? Nein, es ist der völlig falsche Politikansatz, Arbeitsprobleme mit Gehaltszulagen totzuschweigen. Man muss die Probleme lösen und nicht mehr Gehalt zahlen, damit die Leute sie weiterhin ertragen. Tun sie sowieso nicht. Der Freude- oder Wertschätzungseffekt an den 80%-Brennpunktschulen, ich sage es euch voraus, wird nicht länger halten als 1 Jahr. Dann ist das verpufft, aber alle Probleme sind immer noch da, aber das Geld, um sie zu lösen, ist ausgegeben in der Zulage.


    (Natürlich bedarf es mehr finanzieller Mittel, um die Probleme zu lösen, das ist ja klar. Nur deshalb entscheidet sich der rot-rot-grüne Berliner Senat für diese "Spar-Variante": 300,- Zulage und alles ist wieder gut. Nee, das wird nicht funktionieren. Das sage ich jetzt schon.)

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