Wenn Ihr nochmal beispielsweise in NRW in die ADO schaut, dann sind Klassenfahrten von der Arbeitszeit her pauschal abgegolten.
Dass wir unsere Reisekosten erstattet bekommen, ist seit Kurzem ja immerhin gesetzlich geregelt.
Ich denke, wir sind uns einig darin, dass keiner von uns so viel arbeitet, dass er ausgehend von 30 Tagen Urlaubsanspruch und somit sechs Wochen echtem Urlaub die anderen sechs Wochen mit 41 Wochenstunden durcharbeitet.
Daher kann man diese über den Urlaubsanspruch und über die tatsächliche Arbeitszeit in den Ferien hinausgehende Ferienzeit tatsächlich als "Überstundenausgleich" ansehen.
Ausgehend davon sollten wir in puncto "ich will aber 24 Stunden bezahlt werden" den Ball flach halten. Womit begründen wir denn auf der anderen Seite die volle Bezahlung der Differenz zwischen durchgearbeiteter Ferienzeit und "überschüssiger Ferienzeit"?
Wenn wir mit der Stechuhr ankommen, wird unser Dienstherr das auch tun. Und das würde insbesondere bei KollegInnen ohne Korrekturfächer richtig reinhauen.
Alles anzeigen
Das sehe ich auch so.
Natürlich weiß ich, dass die pauschal angerechnete Vor- und Nachbereitungszeit für Unterrichtsstunden und alles andere fraglich ist. Es ist eben eine pauschale Regelung. Ein Anfänger braucht wesentlich mehr Vor- und Nachbereitungszeit; bei einem "alten Hasen" reduziert sich das erheblich. (Dennoch wird sie bei ihm nicht gekürzt.) Der eine Klassenlehrer hat wegen schwieriger Schüler ständig "Mehrarbeit" (Elterngespräche, Klassenkonferenzen etc.), der andere hat das womöglich in diesem Umfang nicht. Dennoch wird ihm sein Gehalt nicht gekürzt. Vor den Ferien haben alle Klassenlehrer jede Menge Arbeit mit dem Schreiben der Zeugnisse. Wer nicht Klassenlehrer ist, hat das nicht und bekommt trotzdem nicht weniger Gehalt. usw.-usf. Es sind eben pauschale Regelungen, die auch ihren Vorteil haben.
Wer jede Minute außerunterrichtlicher Arbeit, die er belegen kann, bezahlt haben möchte; muss dann auch damit rechnen, jede Minute belegen zu müssen und dann eventuell Abzüge hinzunehmen (siehe z.B. reine Fachlehrer, die keinen Zeugnisstress haben; Sportlehrer, die keine schriftlichen Leistungskontrollen korrigieren müssen usw.).
Ich möchte an dieser Stelle auch mal sagen, man wusste, als man Lehrer werden wollte, dass das ein Beruf ist, wo sich Freizeit und Dienstzeit nicht genau voneinander trennen lassen wie bei einem "Fabrikarbeiter", sondern ineinander übergehen. Das hat auch Vorteile, die wir gerne annehmen. Wenn man nicht gerade an einer Ganztagsschule arbeitet, ist man am frühen Nachmittag wieder zu Hause und kann selbst entscheiden, wann man das, was man noch alles zu tun hat, tut. Ich empfinde das als großen Vorteil ! "Die anderen" kommen erst um 18.00 Uhr nach Hause. Da ist der Tag gelaufen: was essen, was fernsehen und ab ins Bett, weil man am nächsten Tag wieder früh raus muss.