Beiträge von Das Pangolin

    in Geschichte erwarte ich, dass gelernte Personennamen und Fachbegriffe kommen. Korrekt kommen. Die stehen an der Tafel, werden bei Hefteinträgen gerne auch noch mal angeschrieben, die kann man also lernen. Und Kolumbus ist jetzt kein soooo kniffliger Name wie z.B. Robespierre ;)


    Selbst bei LRS-Schülern mit offizieller Diagnose gilt die Vorgabe, dass neu gelernte Begriffe korrekt wiederzugeben sind.


    Kenne ich so nicht. Ich kenne nur den Beschluss, dass bei LRS-Kindern Rechtschreibfehler nicht in die Wertung einbezogen werden sollen, also in den anderen Fächern (in Deutsch je nachdem).


    Nein, so ganz alleine stehst du nicht damit da. Den falschgeschriebenen "Kolumbus" hätte ich gelten lassen, weil ich froh wäre, dass der Schüler das überhaupt weiß. Dass das nun aber anders geschrieben wird, ist für mich kein Fall der Geografie oder gar Geschichte, sondern der Rechtschreibung.


    Angestrichen hätte ich es. Im Wiederholungsfalle aber u.U. mit Punkteabzug sanktioniert (sonst wird's munter weiter falsch geschrieben).


    Viele Kinder haben zwar keine LRS, sind aber "nahe dran". Ob das wirklich ihre Schuld ist, sei mal dahingestellt.

    Die anderen Teile dieser Serie sind auch lesenswert. Nicht nur zum Kopfschütteln, manchmal auch zum Schmunzeln. :)


    Ich stehe nicht eigentlich vor der Klasse, sondern mittendrin. Denn Kind Nr. 1, 2 und 3 hüpfen hinter mir, Nr. 4 kritzelt an etwas an die Tafel, Nr. 5 und Nr. 6. bemalen sich gegenseitig. Zum Glück bin ich für diese Situation gewappnet. Das Wichtigste im Leben einer Grundschullehrerin sei eine Klangschale, hat man mir gesagt. Und die gonge ich jetzt, Schülerin Nr. 7 und ich lauschen dem verhallenden Ton nach, alle anderen gehen weiter ihren außerunterrichtlichen Tätigkeiten nach. Ich gonge ein zweites Mal. Schülerin Nr. 7 tauscht jetzt Sticker mit Nr. 8 aus.
    Gerade will ich ein drittes Mal gongen, da reißt mir der kleinste Schüler (Nr. 9) den Klöppel auf der Hand, sagt: "Sie müssen viel stärker draufhauen, nämlich so ...", holt aus und ... die Klangschale fliegt – glücklicherweise keinem Schüler an den Kopf. Immerhin habe ich jetzt die Aufmerksamkeit. "Ach so", sage ich, "bei euch schmeißt man die Klangschale durch die Gegend. Wie gut, dass ich das nun weiß."


    https://www.zeit.de/gesellscha…forderung/komplettansicht

    Jemand fragt: "Eignet sich die Methode eher für unruhige Klassen mit Bewegungsdrang oder für müde zur Aktivierung?" Wir schauen gespannt. "Hat jemand eine Idee dazu?", fragt die Seminarleiterin. Ja, irgend jemand hat immer eine Idee. Meistens haben sogar mehrere mehrere Ideen, die sich gegenseitig widersprechen. Ich hätte gerne die richtige Antwort gehört. "Ihr könnt eine Frage aus der Klasse immer an die Klasse zurückzugeben, so wie ich es eben getan habe", sagt die Seminarleiterin stattdessen.
    So etwas mache ich nie, erst gestern ist es wieder (nicht) passiert: Lea aus der 3b fragt, ob Schaukel mit "ck" geschrieben werde. "Nur mit k", sage ich und erkläre die Regel. Gespenstische Stille – als habe ich gerade etwas Ungeheuerliches getan. Und genau so ist es auch. Ich habe die Lernchancen etlicher anderer Schülerinnen und Schüler in der Klasse zertrampelt, die gerne versucht hätten, Lea zu helfen. Janis und Leo hätten nicht ganz zutreffende Vermutungen formuliert, Maya hätte es fast richtig gesagt, Piet hätte die Regel perfekt gewusst, aber zu leise gesprochen, als dass Lea es gehört hätte. Was aber egal gewesen wäre, denn sie hätte ihre Frage inzwischen wieder vergessen.



    https://www.zeit.de/gesellscha…forderung/komplettansicht

    Von Belohnungssystemen habe ich hier auch oft gelesen. Ich bin da skeptisch. Nur weil sich jemand benimmt, wie man sich benehmen sollte, bekommt er/sie eine Belohnung? Ich hätte Sorge, dass Kinder damit dazu erzogen werden, nur noch etwas zu tun, wenn sie dafür etwas bekommen.


    Schüler in den Griff zu bekommen, ist nicht nur ein Problem für Seiteneinsteiger, aber es ist wohl eines ihrer größten und das symptomatischste für einen gescheiterten Seiteneinstieg. Auch bei Lehrerforen.de kann man viele Diskussionen und Ratschläge zu Unterrichtsstörungen lesen. Immer wieder.


    Diesen Artikel fand ich lesenswert. Er ist Teil einer Serie:


    In der Hofpause bekomme ich einen Tipp von Tom aus der 4g: "Sie sind zu nett. Sie müssen strenger sein. Das sagt mein Papa und der ist Kinderpsychologe." Ich lache, leicht gequält. Denn auch in meiner Quereinsteigerausbildung höre ich: Sei strenger! Aber wie geht strenger?
    Die Frage zeigt wohl, dass ich an diesem Thema wirklich arbeiten muss. Bei der Supervision kam schon raus, dass ich mit Unterrichtsstörern sympathisiere. Stimmt. Ich frage etwa: "Wer kann mir eine Klassenregel nennen?" Sogleich haut es zehn Schüler von den Stühlen, aus ihren Mündern schießen Klassenregeln und Parodien dieser Klassenregeln. Sie brüllen ekstatisch "Wir melden uns!" durch den Raum. Ungeschickterweise lache ich dann oft.


    https://www.zeit.de/gesellscha…erziehung/komplettansicht

    :ohh: krass, das war mir nicht bewusst


    In einigen Gegenden Brasiliens ist Deutsch immer noch (oder seit einiger Zeit) zweite Amtssprache:


    Warum fürchtet die Schule das? Welche Konsequenzen drohen bei schlechtem Ruf? Und sollte der Vorfall so stimmen, dann hat sie diesen schlechten Ruf doch schon. Aber Hauptsache das Schulmotto lautet "kein Kind beschämen". Gilt das auch für die Lehrer?


    https://rp-online.de/nrw/staed…-fuer-unruhe_aid-35507507


    Es wäre mal gut als neue Maxime für alle, die den Lehrerberuf wieder attraktiver machen wollen:


    Keinen Lehrer beschämen!


    Nach dem sattsam bekannten "Lehrerhasserbuch" scheint sich das Blatt so vollkommen gewandelt haben. Respekt aber, finde ich, den auch Schüler brauchen, ist keine Einbahnstraße !

    Eine Psychotherapie kann je nach dahinter stehenden Krankheitsbild und Prognose vollkommen unproblematisch sein.
    Aber : auch wenn der Amtsarzt jetzt bei der Verbeamtung keine Einsicht in deine Krankenakte hat solltest du es unbedingt angeben , denn ein Verschweigen kann später viel schlimmere Folgen haben. Beispiel : eine Lehrkraft wurde in späteren Jahren zu einer Amtsärztlichen Untersuchung wegen Dienstunfähigkeit geschickt . Hierbei wurden Schweigepflichtsentbindungen erteilt und es stellte sich eine verschwiegene/ vergessene Vorerkrankung heraus (stand gar nicht direkt im Zusammenhang). Da die Verbeamtung aufgrund falscher Angaben erfolgt war, wurde sie zu diesem Zeitpunkt komplett zurückgenommen . Die Lehrkraft hatte keinerlei Pensionsansprüche o. Ähnliches (gab natürlich eine Nachversicherung, aber in diesem Fall waren die Auswirkungen wirklich beträchtlich ).
    Daher : offen und ehrlich. Wie oben schon erwähnt ggf. Prognosen der Ärzte / Therapeuten und ggf. den Amtsarzt fragen, welche weiteren Unterlagen ihn davon überzeugen könnten, dass du gesund bist und bleibst.
    Viel Erfolg und Gesundheit


    Genau, hier gibt es doch so einen Fall:


    https://www.news4teachers.de/2…praxis-schieflaufen-kann/

    Hallo,
    Nein der Amtsarzt erhält keinen Einblick in die Krankenakte, von keiner Versicherung.
    Und inzwischen dürfte mit Ausnahme von wenigen schwerwiegenden Erkrankungen eine Psychotherapie kein Ausschlusskriterium mehr sein.


    Soweit ich weiß, kann aber der Hausarzt befragt werden und der muss dann korrekte Angaben machen, sonst macht er sich strafbar und man muss die Genehmigung erteilen, dass der Hausarzt befragt werden darf.


    War jedenfalls bei mir so, wenn ich mich richtig erinnere.

    Ob eine Aussage richtig oder falsch ist, hängt nicht davon ab, wer es sagt - auch wenn man der Person z.B. vorwerfen kann, sich selber nicht an die verkündeten Werte zu halten. Das sind zwei verschiedene Paar Schuh'! Der Papst ist nicht mein Thema, wenngleich ich den jetzigen recht angenehm und glaubwürdig finde.


    Ich finde richtig, wenn egal wer sagt: "Das Haben, das Anhäufen von Dingen scheint für viele der Sinn des Lebens zu sein."
    https://www.sueddeutsche.de/pa…kus-weihnachten-1.4265476


    Wir können aber auch beim deutschen Städte- und Gemeindetag bleiben, der meiner Meinung nach vollkommen zurecht formuliert:


    “Aus Sicht von Landsberg verspricht der Staat für jedes Problem mehr Geld und Personal. Beides sei angesichts des demografischen und wirtschaftlichen Wandels langfristig nicht zu erfüllen.Landsberg verlangt, die Sozialgesetze zu vereinfachen, Bürokratie abzubauen und den wirklich Bedürftigen besser zu helfen. Nur so bleibe der Sozialstaat finanzierbar. Das Prinzip, man könne nur das verteilen, was über Steuern und Abgaben eingenommen worden sei, werde zu wenig beachtet. ”


    https://www.news4teachers.de/2…aehigkeit-zum-kompromiss/


    Besonders den letzten Satz finde ich wichtig. Anderen scheint das völlig gleichgültig zu sein, Hauptsache, das eigene Portmonee füllt sich mehr und mehr.

    Wasser predigen und Wein trinken. Der Beitrag des Papstes ist mal wieder wenig überzeugend...


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vermögen_der_römisch-katholischen_Kirche


    Ich glaube, das ist so die typische Masche, um missliebige Äußerungen klein- oder schlechtzureden.


    Ändert das vermeintliche Vermögen der Kirche etwas daran, dass bestimmte Äußerungen richtig sind? Sind die christliche Werte der Nächstenliebe und Friedfertigkeit falsch, weil nicht alle Christen "nächstenlieb" und friedfertig waren oder sind?


    Welche geheime Vermögen hat der deutsche Städt- und Gemeindetag?


    Wie stand eine Zeit lang in meiner Signatur? Wenn der Falsche das Richtige sagt, ist es trotzdem wertlos. (oder ähnlich)

    @Tosh, ich meine, du musst in diesem Falle kein schlechtes Gewissen haben. Du hast in einer drastischen Situation (als übliche Maßnahmen nicht mehr wirkten) drastisch reagiert. Als Ausnahme passte es. Manche begreifen es leider nicht anders. Du hast außerdem niemanden persönlich beleidigt, so wie ich es verstehe, sondern die Wirkung auf dich wiedergegeben und das Verhalten kritisiert (Wollt ihr mich verarschen?!).


    Da es nicht dein üblicher Umgangston ist, wie es klingt, sondern eine Ausnahmereaktion in einer Ausnahmesituation (ohne jemanden persönlich zu beleidigen, zu beschimpfen, zu verhöhnen, zu verspotten oder gar tätlich anzugreifen), finde ich es akzeptabel.


    Kurz: Habe ich auch schon gemacht. ;)

    Ich bin nicht ganz sicher und furchforste ungern seitenlange Diskussionen, aber hatten wir hier nicht mit @fossi74 über die Anspruchshaltung heutiger Eltern diskutiert, die möglichst alles vom Staat erstattet bekommen möchten, was Kinder sie kosten?


    Dazu las ich gerade passend:


    Der Städte- und Gemeindetag äußerte:


    “Der Deutsche Städte- und Gemeindebund verlangt eine grundlegende Reform der Sozialleistungen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: “In Deutschland hat sich eine Form der Vollkasko-Mentalität ausgebildet, wonach der Staat alles und überall leisten kann und für jedes individuelle Problem eine Lösung bereithalten muss.”


    https://www.mdr.de/nachrichten…milienleistungen-100.html

    “Der Mensch ist gierig und unersättlich geworden”, sagte der Papst. “Das Haben, das Anhäufen von Dingen scheint für viele der Sinn des Lebens zu sein.” Er beklagte die daraus entstehenden Ungleichheiten zwischen den Menschen. “Eine unersättliche Gier durchzieht die Menschheitsgeschichte, bis hin zu den Paradoxien von heute, dass einige wenige üppig schlemmen und so viele kein Brot zum Leben haben.”


    https://www.sueddeutsche.de/pa…kus-weihnachten-1.4265476

    ...7) Ich würde behaupten, dass ich diese zum Großteil der Schüler habe, da ich mich darum sehr bemühe. Im Einzelgespräch ist das in der Regel auch kein Problem und wir unterhalten uns, lediglich während des Unterrichts ist es oft nicht zufriedenstellend. Unter anderem auch durch das negative Klassenklima bedingt....


    Ich möchte aber behaupten, dass man, wenn man "Disziplin" (nennen wir das Kind mal beim Namen!) haben möchte, nicht unbedingt beliebt sein muss, es aber natürlich schöner ist, wenn man trotzdem beliebt ist.


    Ich bin im Referendariat an den Schülern noch "grandios gescheitert", weil ich mich mit Sanktionen nicht unbeliebt machen wollte. Genützt hat es mir gar nichts. Ich hatte weder Disziplin noch war ich sonderlich beliebt. Später habe ich mir gesagt, dass muss mir "egal" sein, sprich, ich darf mich nicht davon abhängig machen, ob die Schüler mich mögen oder nicht. Dann habe ich Disziplin durchgesetzt und war zunächst auch nicht sehr beliebt, aber je mehr Disziplin ich hatte, desto mehr konnte ich locker lassen und desto "fröhlicher" und entspannter wurde mein Unterricht und und desto mehr "flogen mir die Herzen" zu. ;)

    @kodi,


    sehr gut ! Das kann ich alles auch unterschreiben.


    Ich beobachte, sofern ich mal dazu komme, vor allem, dass Leerphasen zu Störungen führen. Der Lehrer hat zwar zu tun und empfindet das womöglich gar nicht als Leerphase, aber die Kinder haben nichts zu tun und fangen je nach Temperament, Charakter und Interesse an, sich zu langweilen. Das geht bei einigen rasend schnell.


    Natürlich müssen sie auch aushalten, mal einfach nur zuzuhören, aber das geht offensichtlich immer nur kurzzeitig und ist auch altersabhängig.


    PS: Mir ist aufgefallen, dass ich in Klassen, in denen ich neu bin und noch um eine vernünftige Arbeitsatmosphäre ringe, meistens die ganze Stunde stehe. Je mehr ich eine Klasse im Griff habe, desto öfter und länger sitze ich hinter dem Lehrertisch. Bei den anderen bin ich quasi immer "sprungbereit". :)

    Das finde ich auch sehr wichtig zu wissen. Man traut sich ja ansonsten heutzutage schon fast gar nichts mehr.


    So ist es dem Lehrer gestattet, einen störenden Schüler, welcher sich der Weisung, das Klassenzimmer zu verlassen, widersetzt, aus dem Raum zu führen. Treten in der Folge geringe Verletzungen wie etwa leichte Blutergüsse auf, so gelten diese nicht als Körperverletzung.


    (ebenda)


    Oh, danke, das ist wirklich hilfreich. Ich war diesbezüglich bisher sehr unsicher.


    (Keine Sorge, ich habe nicht vor, mich einzuschleimen. Es ist einfach meine Meinung. Ich bin so frei. ;) )


    Ich zitiere mal das Wichtigste:


    Ob Körperkontakt zwischen Lehrern und Schülern angemessen ist, entscheidet die jeweilige Situation. Grundsätzlich gilt der körperliche Kontakt in folgenden Situationen als zulässig:

    • sollte ein Schüler Hilfe benötigen
    • sollte eine Aufmunterung oder das Spenden von Trost in einer entsprechenden Situation passend sein
    • sollte ein Schüler Gefahr laufen, sich zu verletzen
    • sollte ein Eingreifen in unerwünschte Situationen notwendig sein
    • sollte körperlicher Zwang zur Durchsetzung von Maßnahmen notwendig sein

    Auch darüber hinaus ist eine Vielzahl von Situationen denkbar, in der Körperkontakt zwischen Lehrern und Schülern als angemessen gewertet werden könnte.


    https://beamten-infoportal.de/…-zu-schuelern-herstellen/

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