Beiträge von Das Pangolin

    Die Kirche ist keine Verbrecherorganisation.

    Nicht die Kirche hat Kinder vergewaltigt, sondern Menschen haben das getan. Menschen in der Kirche (was natürlich ein Skandal ist) genauso wie auch Menschen im Staatsdienst, an freien Schulen (gerade heute gab es wieder News zur Odenwaldschule) und in allen Lebensbereichen (was freilich überall ein Skandal ist).
    ...


    Diesen beiden Aussagen möchte ich ausdrücklich zustimmen.


    Wenn man das Wirken der Kirche und des Christentums beurteilt, darf man das nicht nur aus unserer heutigen Sicht tun, in der uns Lehren und Taten und Meinungen längst vergangener Jahrhunderte so fremd sind. Man muss auch darauf schauen, was und wie es vorher war. Das Christentum schaffte z.B. Tieropfer ab, die in der Antike gang und gäbe waren (und die Menschenopfer, die bei vielen heidnischen Völkern, auch in Europa noch Brauch waren). Das Christentum verbot das Aussetzen von Kindern (auch wenn es weiterhin geschah), das bis dahin als ganz normal empfunden wurde. Das Christentum bekämpfte den Aberglauben (integrierte das eine, verbot das andere) und viele damit verbundene mindestens zweifelhafte Praktiken. Es verbot auch die Gladiatorenkämpfe, die Tierkämpfe ... Das Christentum betrieb eine umfassende Armenfürsorge, die erst durch die Reformation ins Wanken geriet, als tausende Klöster geschlossen und aufgelöst wurden, die auch dafür zuständig waren. Nicht umsonst gebot das Christentum, Vater und Mutter zu ehren, weil das vorher nämlich oftmals nicht geschah. (...)


    Du kannst mir jetzt viele "Missetaten" des Christentums aufzählen und ich kann sie nicht bestreiten. Darüber zu debattieren, wie es dazu kommen konnte, würde hier zu weit führen, aber oft sind das "Verfehlungen", die Menschen anzurechnen sind, nicht dem Christentum selbst. Es ist in seinem Kern eine zutiefst friedfertige und barmherzige Religion, die auf Vergebung und Nächstenliebe setzt, wie wir alle wissen.


    Was Menschen (!) daraus gemacht haben oder trotzdem in seinem Namen taten, ist eine ganz andere Frage. Wir finden das in allen Religionen und Weltanschauungen wieder. Ich kenne keine, die frei davon wäre!

    ...Und noch etwas: Glaubt man wirklich, dass man mit einer Verbeamtung die notwendig guten(!) Lehrer bekommt. Wer Lehrer wird, weil er dort verbeamtet wird, hat seinen Job total verfehlt. ...


    Ich weiß nicht recht, man kann ja widersprechen, aber ich glaube, im Osten ist man noch eher Lehrer geworden (zu DDR-Zeiten ja eher schlecht bezahlt), weil man sich dafür berufen fühlt(e). Weil man gerne mit Kindern und Heranwachsenden arbeitet, weil man anderen gerne etwas beibringt, weil man für seine Fächer auch inhaltlich "brennt".


    Deshalb frage ich mich auch, ob man nicht die falschen Anreize setzt und ob man nicht die Falschen anlockt, wenn man bei den Diskussionen und Maßnahmen, wie man den Lehrerberuf wieder attraktiver machen könnte, so sehr einseitig auf monetäre Vorteile setzt (also Geld)???


    Aber eigentlich führt mich ja eine neue Pressemitteilung hierher. Während in Berlin die SPD berät, ob sie die Verbeamtung wieder einführen will und in MeVo, ob sie die Altersgrenze für eine Verbeamtung ganz aufheben soll; diskutiert die SPD in Sachsen, ob sie die Verbeamtung bundesweit abschaffen will. Was soll man davon halten? Weiß die linke Hand nicht, was die rechte tut?


    In der sächsischen SPD gibt es offenbar Überlegungen, den Beamtenstatus von Lehrern bundesweit abzuschaffen. Diese Forderung findet sich in einem internen Positionspapier der Partei zur Familienpolitik. Das hat die Programmkommission der SPD zusammengestellt. Darin wird verlangt, dass die Verbeamtung von Lehrern bundesweit abgeschafft wird. Die frei werdenden Gelder sollten unter anderem für mehr Lehrer im Unterricht genutzt werden.


    https://www.mdr.de/sachsen/dis…rbeamtung-lehrer-100.html

    War eine Sache von 2min das via Google zu finden. Ich versuche das jetzt sehr freundlich zu formulieren, aber vielleicht könntest du den Zeitaufwand, den du dem Formatieren deiner Beiträge widmest (Groß-/Kleinschrift, Fettdruck,...) auch der Suche nach informativen Quellen widmen. :danke:


    @CDL, war das wirklich nötig?


    Ich versuche jetzt auch sehr freundlich zu bleiben (kann ich!!!): Da bedankt man sich für Antworten und wird gleich in bester Oberlehrermanier abgewatscht. Wie viele der Fragen, die hier im Forum gestellt werden, könnte der Fragesteller durch fleißige Internetrecherche eigentlich auch selber klären? Wollen wir das mal durchzählen? (Und richtet sich dein Ratschlag auch an K., die es auch nicht wusste? Hätte ja schon längst mal googeln sollen?! Lebt ja schließlich in Sachsen. Allerdings formatiert sie ihre Beiträge nicht so wie ich. Ging es also nur darum?)


    Ich fühle mich gerade an diese Diskussion erinnert, wo Trapito (u.a. auch dir) schrieb: "... aber kaum kommt jemand, der eine seltsame Frage stellt oder komischeAnsichten hat (aufgrund fehlender Erfahrung z. B.) oder der ihnen sonst Gelegenheit, sich wie die letzten Affen aufzuführen. Da kommen dann Leute aus ihren Löchern gekrochen, die seit Wochen oderMonaten nichts Sinnvolles beigetragen haben, nur um noch schnell auch einen dummen Spruch zu machen und vielleicht ein paar Likes von den anderen Clowns abzugrasen. Dass der Threadersteller dann irgendwann die Nerven verliert, wird dann rückwirkend als hinreichender Auslöser für das eigene Verhalten herangezogen." (Diskussion zu Umgangsformen und Miteinander)

    In dem verlinkten Artikel steht, dass Sachsen bis 47 verbeamtet, was aber falsche ist.
    https://slv-gewerkschaft.de/ve…r-lehrkraefte-in-sachsen/


    Ja, das fiel mir auch auf. Kann es sein, dass es für Lehrer und andere Beamte unterschiedliche Altersgrenzen gibt? So hatte ich es mir erklärt.



    Wenn du es aus der Sicht des Dienstherren/Arbeitgeber betrachtest, gibt es ja keinen wirklichen Grund für ihn, die altgedienten Lehrer auch zu verbeamten, denn mit der Wiederverbeamtung will man ja (junge) Lehrer anlocken bzw. halten. Jedenfalls verspricht man sich diesen Effekt davon. Die altgedienten Lehrer sind aber schon da. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie abwandern, ist sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie zuwandern, ebenso.


    Bei allem, was der Staat ausgibt, versucht er eben doch, nur das Nötigste auszugeben und nicht "das Möglichste". Das kann man natürlich mit diesem Hintergrund wirklich als mangelnde Wertschätzung betrachten.


    PS: Danke für die Infos zur 5-Jahres-Begrenzung der Verbeamtung in Sachsen.

    Ich weiß gerade nicht recht, wo ich das einfügen soll, aber es passt ja auch ein wenig hier, denn es geht um "Grenzen der Verbeamtung".


    Wie ist Folgendes zu verstehen?

    Die Lage hat sich jetzt noch zusätzlich zugespitzt, da Sachsen gerade als vorletztes Bundesland die Lehrerverbeamtung einführte, um die Abwanderung zu stoppen. Dabei wurde aber gesetzlich festgeschrieben, dass der neue Status nur für fünf Jahre gelten soll, um kommenden Generationen die Pensionslasten zu ersparen.


    https://www.tagesspiegel.de/po…-jedes-jahr/23898200.html

    Werden die sächsischen Lehrer nur für 5 Jahre verbeamtet? Und danach? Wieder Angestellte? Oder danach keine Verbeamtung mehr, weil man hofft, der Lehrermangel sei dann vorbei?

    Wenn man als Neuling in dieses Forum kommt, dann hat man schnell das Gefühl, finde ich, dass man einer "eingeschworenen Gemeinschaft" gegenüber steht, also etwa ein Dutzend Leute, deren Namen man ständig in jeder Diskussion liest (mindestens als "Beifallklatscher"), die hier - wie oben jemand schrieb - schon seit 10 Jahren oder mehr gemeinsam aktiv sind.


    Es ist dann wie in allen solchen Gruppen auch im wirklichen Leben, dass du dich entweder fügst (der Mehrheitsmeinung) und "auf-/angenommen" wirst oder du fügst dich nicht und wirst zum Außenseiter (gemacht), weil sich die Alteingesessenen gegenseitig (unter-)stützen. Womöglich wirkt unbewusst, was wir wahrscheinlich alle aus der Psychologie kennen: "Eine Gruppe ist bestrebt, Unterschiede zu beseitigen und als Einheit aufzutreten." Wo es nicht gelingt, hat es manchmal die Tendenz zum "Rausekeln", finde ich. Je länger jemand widerspricht und bei seiner anderen Meinung bleibt, desto unfreundlicher die Reaktionen (bis hin zu Beleidungen und Hohn und Spott). Das kann man fast als Regel formulieren (je ..., desto ...).


    Mir ist sowas suspekt. Ich halte es auch auf die Außenwelt übertragen für gefährlich. Ich finde, immer soll jeder seine Meinung sagen dürfen, auch wenn ich sie nicht teile (das kann ich ja dann sachlich sagen). Ich halte es da gerne mit Voltaire, der gesagt haben soll: "Ich finde alles falsch, was Sie sagen, aber ich werde immer für Ihr Recht eintreten, es zu sagen!"


    Wo ich selbst unsachlich wurde, dann zu 99,99 % nur als Retourkutsche, damit der andere merkt, wie es sich anfühlt und überlegt, ob es nicht auch ohne geht (denn ich könnte ja auch).

    Ich finde es außerordentlich unangenehm, wie einige (wenige! = Einzelne) hier immer wieder versuchen, andere zu "entlarven", also herauszufinden oder zu behaupten, wer wer ist oder wer wer nicht ist - selbst aber natürlich "in Deckung" bleiben. Ich weiß nicht, vielleicht hat das was mit meiner Ost-Identität zu tun. Es erinnert mich so furchtbar unangenehm an "vergangene Zeiten".


    Ich finde bei einer Meinungsäußerung meistens nicht wichtig, wer sie äußert. Sie ist bzw. ich finde sie aus anderen Gründen richtig oder falsch.


    Natürlich, gelegentlich offenbaren Hintergründe vielleicht ein Eigeninteresse, das nur vorgibt, z.B. sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Aber ich weiß nicht, was es bringen soll, darauf zu verweisen, dass jemand unter anderem Namen schon mal woanders das Gleiche schrieb. Na und? Es ist unabhängig davon (für mich) richtig oder falsch oder teils-teils. ;)


    Und wenn es mich nicht interessiert oder wenn ich einfach keine Zeit und keine Lust habe, sage ich nichts dazu. Fertig.

    Nachdem es in Bayern - und meines Wissens auch in BaWü - durchaus auch Winterferien gibt, bin ich etwas überrascht über die neue geographische Zuordnung. Bin ich jetzt ein Ossi???


    Interessant. Dann habe ich das falsch erinnert. Danke für die Aufklärung.


    Laut dieser Übersicht https://www.schulferien.org/Sc…019/schulferien_2019.html sind Winterferien tatsächlich kein "Ostphänomen". Einige Westländer haben jedoch keine, bei weiteren handelt es sich um 1 oder gar 2 freie Tage und andere haben sie erst seit diesem Jahr. (Lag ich also nicht so völlig verkehrt.) ;)


    http://www.kalenderpedia.de/ferien/winterferien.html

    Bekanntlich gibt es Winterferien (Ferien zwischen den beiden Schulhalbjahren) nur im Osten Deutschlands, sozusagen als Erbe aus DDR-Zeiten. Wir hatten seinerzeit 3 Wochen, inzwischen sind es - soweit ich es überblicke - 2 Wochen oder 1 Woche. Ich finde das gut und sinnvoll.


    Die Schleswig-Holsteiner wollen auch Winterferien und haben dazu eine Petition gestartet.


    Schleswig-Holsteiner wollen Winterferien


    Ein Vater hat Unterschriften für die Einführung von Winterferien gesammelt. Fast 6000 Menschen haben unterschrieben. Ihm geht es um die Belastung der Kinder. Schulleiter stehen der Idee positiv gegenüber.


    http://www.ln-online.de/Lokale…Holstein-Petition-beendet


    Ich meine, Winterferien (am besten 2 Wochen) sollte es deutschlandweit geben. :aufgepasst:


    Ja, ich meine eigentlich auch und je mehr ich dazu lese und höre, desto überzeugter bin ich davon: Der Hauptgrund für den derzeitigen Lehrermangel sind gestrichene Ausbildungsplätze an den Hochschulen und Stellenstreichungen an den Schulen in den letzten Jahrzehnten. Hier im Osten war das ja ständig Thema, wie viele Stellen an Schulen gestrichen werden sollen (zwecks Einsparungen) und ob man das nicht lieber für die Verringerung der Klassenfrequenzen u.dgl. nutzen könnte/sollte. Diese Chance wurde verpasst. (Man hätte dann auch einfacher auf wieder steigende Schülerzahlen reagieren können.)


    D.h. die Einstellungsperspektive war lange Zeit schlecht. Im Osten gab es oft "Zwangsteilzeit", um Lehrer nicht entlassen zu müssen. Die Nicht-Verbeamtung hat in den früheren Jahren (seit der Wende) im Osten nicht zu einem Lehrermangel geführt, auch wenn sicher einzelne, nicht gebundene Lehrkräfte abgewandert sind. Da gab es trotz Nicht-Verbeamtung lange Zeit zu viele Lehrer.


    Aber selbstverständlich ist die Wiederverbeamtung eine attraktive Option für jeden Einzelnen, auch wenn sie uns insgesamt schwächt, weil uns dann ja die stärkste "Waffe" im Arbeitskampf fehlt - der Arbeitsausstand (Streik).

    Ich hatte Anna Lisa auch per PN gefragt, was sie mit 6 Korrekturen meint. Dieser Ausdruck ist hier völlig ungebräuchlich, weil ja alle Klassen in allen Fächern Klassenarbeiten schreiben. Die 2-stündigen Fächer eine pro Halbjahr, die 4-Stündigen zwei.
    Ich schreibe bei Teilzeit mit 14 Wochenstunden also 7 Klassenarbeiten pro Halbjahr. Wenn ich Vollzeit arbeite, sind es 13-14. Übrigens gilt das auch für Kunst, Hauswirtschaft und Musik. Sport und Werken schreiben allerdings keine.


    Deshalb ist der Begriff Korrekturkurs hier unbekannt.


    Dito. So ging/geht es mir auch. Danke auch an @Anna Lisa, dass sie einfach sachlich geantwortet hat.


    Aber jetzt sind wir schon wieder sehr weit weg vom Ausgangsthema. Da ging es ja um die Teilzeitquote in den verschiedenen Bundesländern, die sehr variiert und warum Leute in Teilzeit gehen und ob spürbar verbesserte Arbeitsbedingungen nicht ein wirksamerer Beitrag zur Behebung des Lehrermangels wären, weil dann weniger Leute in Teilzeit gehen würden?

    Soeben gelesen, die Ideen zur Behebung des Lehrermangels reichen weit. Sogar die Altersgrenze zur Verbeamtung aufzuheben, ist im Gespräch. Zumindest in MeVo:


    ... Vorschläge liegen genügend auf dem Tisch: Arbeitsverträge entfristen, das Referendariat verkürzen, die Altersschwelle zum Beamten-Dasein aufheben, mehr bezahlen und das Stunden-Pensum der Lehrer senken. Natürlich kostet das Geld. Und? Hier geht es um das wichtigste Zukunftsthema des Landes, wenn man Aussagen von Regierungsvertretern glauben darf. ...


    [Hervorhebung von mir]


    http://www.ostsee-zeitung.de/M…e-Lehrer-braucht-das-Land

    @Kippelfritze: Das Zitat mit den Korrekturen ist nicht von mir.


    Du weißt genau, dass man mit Ostdeutschland nicht die geografische Lage meint. Man meint mit Westdeutschland ja auch nicht den geographischen Westen Deutschlands.


    Ups, tut mir leid. Hab's geändert.


    (Ich nannte aber auch nicht nur geographische Aspekte, bzg. derer ich den Gebrauch nach wie vor korrekt finde.)

    Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass die Gewerkschaften (GEW und Philologenverband) beim dem Thema total pennen.
    Wie kann es sein, dass die nicht massiv Druck machen, dass z.B. die Pflichtstundenzahl generell abgesenkt wird? So knapp 20 Stunden wären bei Vollzeit angemessen aber nicht 26 oder gar mehr....


    Genau, @Firelilly, das ist ja das, wofür ich mich einsetze und ich verstehe auch nicht, warum in dieser Richtung nichts erreicht werden kann. In Sachsen z.B. wurde die Unterrichtsverpflichtung unlängst um 1 Stunde gesenkt. Es geht also. Man kann das mit dem notwendigen Druck erreichen! Die Wochenstundenzahl sollte meiner Meinung nach an allen Schularten in einem ersten Schritt um 2 Stunden gesenkt werden (perspektivisch jeweils um 4 Stunden). DAS wäre mal Entlastung.



    Na ja, ich bin mir auch nicht sicher, ob bzw. wie schnell ich wieder Vollzeit arbeiten werde. Eigentlich möchte ich nicht wieder 6 Korrekturen haben.


    Was meinst du mit 6 Korrekturen, @Anna Lisa? 6 Klassenarbeiten?


    Fakt ist, es gibt Ostdeutschland nicht mehr und daher finde ich es unnötig es noch so zu nennen. Aber das war nur offtopic und hat mich wahrscheinlich getriggert, weil ich mir schon oft Gedanken dazu gemacht habe.


    Wieso, @Anja82? Natürlich gibt es noch Ostdeutschland (wenn auch nicht als eigenständigen Staat, aber der hieß ja auch DDR). Ich finde es korrekt, in entsprechenden Zusammenhängen von Ostdeutschland zu reden (politisch, historisch, geografisch, mental), genauso wie von West- oder Nord- oder Süddeutschland. Das wird sich sicherlich mit der Zeit "auswachsen", aber noch ist es nicht so. Es gibt noch zu viele Unterschiede, selbst wenn die meisten nur historisch sind. Im Bewusstsein der Menschen sind sie noch da.


    Vor einiger Zeit las ich auf einer Nachrichtenseite, im Osten würden 40% extremistische Parteien wählen. Die schmissen Linkspartei und AfD einfach in einen Topf. Das mag für einen Westler nachvollziehbar sein. Für einen Ossi hingegen nicht. Da merkt man noch vorhandene Ost-West-Unterschiede. (In Thüringen stellt die Linkspartei übrigens derzeit den Ministerpräsidenten!)


    Vielleicht sollten wir dann mal differenzieren: Für MANCHE Lehrer ist es möglich, mit Kindern Vollzeit zu arbeiten - aber längst nicht für alle! Offensichtlich sind doch die Arbeitsbedingungen SEHR unterschiedlich.


    Sicher sind nicht nur die Arbeitsbedingungen sehr unterschiedlich, @Anna Lisa, (eigentlich heißt es doch immer, die Arbeitsbedingungen seien für alle gleich und deshalb sollten auch alle gleich verdienen), es sind eher die individuellen Bedingungen und Bedürfnisse sehr unterschiedlich. Die einen meinen, sie können auf Geld verzichten, weil der Partner ausreichend dazuverdient oder weil ihnen die (psychische) Gesundheit wichtiger ist. Die anderen wollen einfach gar nicht auf Geld verzichten oder können es nicht oder fühlen sich gar nicht so belastet.


    Die Gründen, in Teilzeit zu gehen oder nicht, sind sicher sehr unterschiedlich. Mehrfach berichteten einige hier, bei ihnen seien Teilzeitanträge abgelehnt worden. Das waren westliche Bundesländer, aber da ist die Teilzeitquote deutlich höher als im Osten. In Ostdeutschland ist die Teilzeitquote (siehe Eröffnungsbeitrag) geringer. Allerdings waren sie jahrelang zu Teilzeit verpflichtet, um Stellenabbau zu vermeiden. Als sich das Blatt wendete, griffen anscheinend viele gerne zu, die zuvor wegen Teilzeit eher noch einem Zweitjob nachgingen (VHS u.Ä.).

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