Warum die Ostdeutschen AFD wählen? Da gibt es keinen monokausalen Ansatz.
Thesen (aber keine netten): ...
Insgesamt wünsche ich mir ein wenig mehr Respekt vor den Ostdeutschen und bessere politische Konzepte, dann ist die SFD im Osten auch bald Geschichte.
@Stille Mitleserin, na wenn das mal keine gewagten Thesen sind.
Aber auch die habe ich interessiert gelesen. Sie gaben meinem Hirn Futter sozusagen. Danke. Als "Selber-Ossi" habe ich meine eigenen Gedanken. Es sind aber eben auch nur meine. Manchmal sind es auch eher Fragen.
Im Westen gibt es doch rund 20% Mitbürger mit Migrationshintergrund. Im Osten kaum welche. Wenn man nun vom Wahlvolk jene abziehen würde, die einen Migrationshintergrund haben, wie hoch wäre dann der AfD-Anteil im Westen und im Osten noch? Ich meine, dass Leute, die die AfD am liebsten "rausschmeißen" will, sicher nicht AfD wählen. Provokante Frage daher: Wählen die "Biodeutschen West" tatsächlich so viel anders als die "Biodeutschen Ost" bzgl AfD und wie erklären wir - ich wiederhole mich, ich weiß - dann den AfD-Anteil im Westen, wo die DDR nicht mit ihrer NS-Aufarbeitung versagen konnte und wohin alle mit "brain drain" (was soll das eigentlich aussagen) abgewandert sind?
In Deutschland hat knapp jede vierte Person einen Migrationshintergrund – in Westdeutschland gut jede vierte, in Ostdeutschland jede fünfzehnte Person (2017: 26,5 bzw. 6,8 Prozent).
https://www.bpb.de/nachschlage…6/migrationshintergrund-i
Der Wähleranteil der AfD ist im Osten vereinfacht gesagt doppelt so hoch wie im Osten, ja, aber die übergroße Mehrheit im Osten wählt nicht die AfD - trotz DDR, angeblich mangelnder NS-Aufarbeitung, abgewanderter "brains" und und und ... Zieht man Wahlberechtigte mit Migrationshintergrund ab (ich weiß, auch das ist eine Vereinfachung, die Russlanddeutschen müssten wir z.B. herausnehmen), dann nähern sich die Werte wahrscheinlich an??? Der Wähleranteil der AfD ist daher eigentlich nur wenig höher als im Westen, wenn überhaupt. Vor allem aber, wer das mit all dem, was du da schreibst, erklären will, warum hat das bei einer vergleichsweise kleinen Minderheit der ehemaligen DDR-Bürger und ihren Nachkommen gewirkt und bei den allermeisten im Osten hat es doch nicht diesen Effekt gehabt? Die von dir genannten Bedingungen/Gründe wirk(t)en doch auf uns alle im Osten?!? Wie erklärst du dann das?
Ich glaube, Ost-Wähler sind vor allem weniger parteigebunden. Sie wechseln daher schneller mal. Kann ich von mir selbst auch bestätigen.
PS: Und was fehlt(e) denn an der NS-Aufarbeitung in der DDR, was an der NS-Aufarbeitung in der Alt-BRD nicht fehlt(e)? Und was fehlt(e) überhaupt? Ich kann damit nichts anfangen ...
PS 2: Deinen letzten Satz unterstütze ich natürlich voll und ganz.
PS 3: Bei meiner Bearbeitung fällt mir gerade auf. Du nanntest die Ostdeutschen, die die DDR verließen, welche mit "brain". Ich vermute, du meinst damit "Leute mit Köpfchen" (?). Weil sie gingen und nicht blieben? Aber nach dieser Logik sind ja die 2-3 Millionen Russlanddeutschen, die die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten verließen, auch "Leute mit Köpfchen", aber gerade die wählen überproportional die AfD. Das passt nicht zu deiner These, finde ich.