Beiträge von Das Pangolin

    Berlin verbeamtet wieder!


    Freut sich hier niemand?


    Zitat

    Lehrerinnen und Lehrer in Berlin werden in Zukunft wieder verbeamtet. Das beschloss der Senat am Dienstag und setzte damit ein wichtiges bildungspolitisches Vorhaben aus dem rot-grün-roten Koalitionsvertrag um. Demnach haben bestehende Lehrkräfte bis zu einem Alter von 52 Jahren die Möglichkeit, in den kommenden Jahren den Beamtenstatus zu erhalten. Das Mindestalter sei erhöht worden, sagte die Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Dienstag nach der Sitzung des Senats.

    In welchen konkreten Schritten die Verbeamtung vorgenommen wird, soll im Herbst festgelegt werden. Den Anfang machen neue Lehrkräfte, die bereits ab dem kommenden Schuljahr 2022/2023 Beamte werden können. Dann soll es schrittweise nach Alter weitergehen. Für diejenigen, die nicht verbeamtet werden wollen oder können, solle bis Mai ein „Nachteilsausgleich“ ausgearbeitet werden, so Busse....


    https://www.tagesspiegel.de/be…-verbeamtet/28189298.html


    Welche Erfahrungen gibt es anderswo damit? Z.B. in Sachsen, die zuletzt wieder verbeamteten?! Hat es sich gelohnt? Haben "die Alten" einen fairen Ausgleich bekommen?



    Diese Frage kann man zurecht oft stellen. Meist ist es mit dem Unterton verbunden, dass man das doch NICHT brauche - und das stimmt ja manchmal auch. Ich sage den Schülern immer, dass die Schule Allgemeinbildung vermittelt, die eben noch sehr allgemein gestreut ist, weil man noch nicht sagen kann, was der Einzelne im späteren Leben mal tatsächlich braucht. Das ist mein Hauptargument neben Grundlagen, die JEDER braucht (Lesen, Schreiben, Rechnen).


    Daneben geht es ja oft nicht um das Thema selbst, sondern die Auseinandersetzung damit, z.B. dass man lernt, Informationen zu sammeln, zu sichten, zu sortieren, einzuordnen, zu werten, kritisch zu hinterfragen, aufzubereiten, zu präsentieren... Da geht es dann nicht um die Sache selbst, sondern wohl um die berühmt-berüchtigten KOMPETENZEN. ;)


    Auch dazu habe ich ja früher viel gesagt. ;) Heute möchte ich nur fragen, sollen immer alle gleich verdienen, deren Ausbildung GLEICH LANGE dauert? Kommt es nie auf die Inhalte und Anforderungen an?


    Spannende Diskussion, in die ich mal eben einen Blick geworfen habe.


    Vor langer Zeit sagte ich ja auch mal, die Unterstufenlehrer der ehemaligen DDR mussten nicht studieren. Sie wurden sozusagen (glaube ich) an Fachschulen namens "Institut für Lehrerbildung" ausgebildet. Waren sie deshalb "schlechtere Lehrer", schlechter ausgebildet? Man hört ja ganz anderes über die Grundschulbildung in der DDR, wenn wir mal den ideologischen Ballast beiseite lassen. Ich will damit nur zustimmen, dass alleine die LÄNGE der Ausbildung nichts über die QUALITÄT der Ausbildung aussagt, ja, aussagen kann.


    Ähnlich ist es ja nun mit den Erziehern, die inzwischen studieren müssen, wodurch viele den Beruf nicht mehr ergreifen können, die ihn ansonsten ergriffen hätten, denn man braucht ja nun Abitur, um Erzieher/in zu werden. Man muss ja studieren. Macht alleine das die Arbeit der Erzieher besser? Ich halte das für eine Schimäre.


    Meines Wissens studieren nicht in allen Bundesländern die Grundschullehrer gleichzeitig "bis Klasse 10" (früher deshalb Grund- und Hauptschullehrer). In einigen Bundesländern konnte man auch auf Lehramt NUR an Grundschulen studieren, was ja größtenteils nur bis Klasse 4 bedeutet(e).

    Entschuldigung vllt Irre ich mich aber du ließt da Sachen in diese Studie hinein die sich laut dem Artikel gar nicht sagen lassen. Der Artikel spricht davon, dass zu wenige Plätze zum Studium bereitgestellt werden. Allerdings sagt er überhaupt nicht aus ob es für die MINT Fächer überhaupt Bewerber gibt. Klar Deutsch, Englisch etc findet man immer. Da ist die Konkurrenz durch die Wirtschaft gering. Aber das Physik Lehramt ist gar nicht Zugangsbeschränkt. Wenn da mehr Leute da wären, dann könnten sofort mehr studieren. Also fällt deine Aussage zur Begrüdnung meiner Ansicht nach flach.


    Also ich finde nicht, dass ich da etwas "hineinlese", was nicht drin steht; ich denke eher, du "liest etwas heraus", was nicht der Kern des Artikels ist. In dem steht nämlich, dass rund 40% zu wenig Lehrer ausgebildet werden im Allgemeinen (Einzelheiten siehe Artikel). Das bedeutet nicht, dass es nicht im Besonderen in einzelnen Fächern nicht auch einen Bewerbermangel geben kann (ist mir z.B. für Musik und Kunst bekannt). Diese Lücken ließen sich jedoch durch fachfremden Unterricht decken (an Grundschulen gang und gäbe), auch wenn das nicht ideal ist, wenn es denn genug Lehrer gäbe. Gibt es aber nicht, da ja 40% zu wenig ausgebildet werden.


    Insofern sehe ich die Aussage des Artikels (es ist ja nicht meine), dass der Lehrermangel durch zu wenig Ausbildung entstanden ist, nicht widerlegt, nur weil es in einigen Fächern zusätzlich auch an Bewerbern mangelt. Das kommt dann noch dazu sozusagen und ist nicht "der eigentliche und wirkliche Grund". ;)

    Es ist so viel gemutmaßt und behauptet worden, warum es zu wenig Lehrer gibt und wie oft ist auch hier behauptet worden, weil die Gehälter nicht attraktiv seien. Oder weil nicht verbeamtet wird. Aber es ist ganz einfach: Es werden zu wenig ausgebildet. Eine Studie hat das nun bewiesen.


    Spannend, aber ich fürchte, da geht's auch nur um das notdürftige Stopfen eklatanter Löcher. Polnisch Lernen will dort leider niemand und die Lehrkräfte werden nach einem Crashkurs Deutsch sowie "Schulsystem Meck-Pomm" ins kalte Wasser geworfen.


    Nicht ganz. Wenig gefragt, aber existent. Leider kann ich hier nur die Schlagzeile lesen und verlinken.


    Zitat

    An den Schulen im Landkreis ist Polnischunterricht die Ausnahme

    Polnischunterricht bleibt die Ausnahme an Schulen im Landkreis. Lediglich in den grenznahen Orten Heringsdorf/Ahlbeck auf Usedom und Löcknitz bei Pasewalk werde ...


    Greifswald - An den Schulen im Landkreis ist Polnischunterricht die Ausnahme – OZ - Ostsee-Zeitung


    Hier kannst du ganz viel dazu lesen:


    Sekretariat der Ständigen Konferenz (kmk.org)

    PS: Ich glaube übrigens, es geht nicht nur um Deutschlehrer, sondern einfach um deutschsprachige Lehrer (Muttersprachler?).


    Also für verschiedene Fächer.


    Ich glaube, den Titel kann ich jetzt nicht mehr selbst entsprechend ändern? Also wenn die Moderatoren so nett sein mögen, da stünde wohl besser:


    Als deutschsprachiger Lehrer ins Elsass / Frankreich


    Danke!

    dann denk mal kurz nach, wie es dazu kommt, dass soviele Vertretungsstellen ausgeschrieben werden. Also konsequent und nicht nach "Mutterschutzzeiten". und auf Portalen wie "indeed"... Viele Stellen werden gar nicht mehr besetzt.
    Französische Lehrer*innen sind quasi mit Bestehen des Examens auf Lebenszeit verbeamtet. Die Bestehensgrenzen wurden nach unten reguliert, die Plätze werden nicht besetzt, meine Bekannten, die Deutschlehrerinnen sind, arbeiten an zwei oder drei (!!) Schulen mit 25-40Km Entfernung zwischen jeder Schule.

    Es wird tatsächlich kaum noch jemand Lehrer*in, außer die Berufenen. oder die Verzweifelten (aus verschiedenen Gründen: was machst du mit einem Deutschstudium und 10 Jahren im Schuldienst?)


    Ich weiß über das Bildungswesen und den Lehrerarbeitsmarkt in Frankreich so ziemlich gar nichts. Danke deshalb für deine Informationen. Lehrermangel gibt es aber hierzulande auch, wo also laut deinen Ausführungen Lehrer finanziell viel besser gestellt sind.


    Ginge es nur ums Geld und maximalen Wohlstand bzw. ginge es allen nur ums Geld und maximalen Wohlstand, dann fände sich wohl niemand, der als Lehrer nach Afrika, Asien, Südamerika usw. gehen würde. Ich sagte ja, es gehört auch Idealismus, Abenteuerlust und vielleicht auch eine Art von "Fernweh" und alles mögliche andere Nicht-Materielle dazu, dass man für eine Zeit mal dahin geht, wo es einem finanziell-materiell nicht besser geht als in Deutschland.


    Aber Elsass nebenan in Frankreich und die "Regionalsprache", das fände ich sehr interessant !!! :rose:

    Das klingt alles sehr traurig. Vor allem, weil die Idee eigentlich eine gute ist. Das sollte man in grenznahen Regionen viel öfter machen. Ich wette, an sächsischen oder Brandenburger Schulen unterrichten keine tschechischen oder polnischen Lehrer*innen ihre Muttersprache.


    Ja, ich finde die Idee wie gesagt auch gut.


    Ansonsten hast du die Wette verloren. ;) Siehe:


    Zitat

    Polnische Lehrer sollen Schulen in MV entlasten

    Stand: 09.02.2021 09:31 Uhr

    Ein großes Problem an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ist weiterhin der Lehrermangel. Mit einem Pilotprojekt will die Landesregierung deshalb qualifizierte Lehrkräfte insbesondere aus Polen gewinnen.


    https://www.ndr.de/nachrichten…-entlasten,lehrer884.html


    (Findet sich bestimmt auch für Brandenburg, Sachsen usw.) Siehe:


    Zitat

    Im Rahmen der deutsch-polnischen Beziehungen werden erst seit 1991 Zahlen über den Polnischunterricht in Deutschland erhoben. Der Unterricht findet am häufigsten in Nordrhein-Westfalen und besonders in Grenzstädten der drei an Polen grenzenden Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen sowie in Berlin statt. Er wird fast immer durch polnischstämmige Lehrkräfte erteilt. Erst 2007 machte an der Universität Potsdam die erste Lehramtskandidatin für Polnisch ihr Examen...


    https://de.wikipedia.org/wiki/…unterricht_in_Deutschland

    Die ausgeschriebenen Stellen sind Primarstellen -> 27 Stunden als Vollzeit (und es sind 27 Zeitstunden)

    Vertretungslehrkräfte (und sowieso sehr selten in der Primarstufe) bekommen keine Zuschläge.
    Zuschläge gibt es für eine Klassenleitung, Brennpunkt, usw... (und die übrigens werden nur in den Monaten bezahlt, wo es Schule gibt... haha)
    Wie kommst du denn auf 5000 Euro? Das höchste ohne Zuschläge sind die 3889 ohne Zuschlag. Selbst für fest angestellte KuK sehe ich keinen Weg, wie du an die Summe kommst (die aufgeschriebenen Zuschläge schließen sich aus und der Zuschlag für "Abgeordnet als Oberstudiendirektor im Ministerium ist wohl kein Maß)

    (und die Zuschläge sind ja Brutto-Jahreszuschläge)

    Vertretungslehrkräfte bekommen die Sommerferien nicht bezahlt.

    Die Lohnsteuer von ca. 50-60 Euro habe ich oben abgezogen, wäre natürlich bei steigendem Lohn höher, mit einem Kind niedriger (auch auffällig, dass man als Lehrer mit Kind in Frankreich sehr viele Jahre keine Lohnsteuer zahlt, weil man zu arm dafür ist...), also 1500 Eur netto (nach Abzug der Krankenversicherung-Ergänzung) finde ich trotz Ferienregelung echt nicht attraktiv.)

    Ich bin wirklich die Erste, die immer dafür argumentiert, solche Erfahrungen mitzunehmen und auch mal im Ausland und so, aber dessen muss man sich bewusst sein. Auf dem Dorf mag man davon leben können, in Straßburg wird es eng.


    Ah, gut, habe ich ja früher immer gesagt, deutschen Lehrern geht es vergleichsweise gut. :) Ist ja immer bestritten worden.


    Wenn es aber für französische Verhältnisse so mega schlecht wäre, dann würde dort wohl niemand Lehrer werden - oder warum wird man in Frankreich Lehrer, wenn es sich finanziell so gar nicht lohnt? Das würde mich mal interessieren. Sind die alle Idealisten dort?


    Danke für die Infos.


    Wie gesagt, ich stecke nicht hinter dieser Anzeige. Ich fand sie nur einfach unterstützenswert. Warum man sich darüber lustig machen muss ("Regionalsprache Elsass") oder alles gleich wieder schlechtreden muss, verstehe ich nicht.


    Ansonsten, sicher, es gehört bei manchen Einsätzen, gerade auch im Ausland, auch etwas Idealismus und Abenteuerlust dazu und nicht in erster Linie der Wunsch, bestmöglich zu verdienen. Auch wer vielleicht als künftiger Französischlehrer Sprachpraxis haben möchte (außerhalb der Schule), für den kann das interessant sein und wer einfach mal für eine Zeit woanders leben möchte oder eine andere Kultur und Lebensart kennenlernen möchte ... usw.


    Naja, wer also Interesse hat, kann sich ja dort melden und wer nicht, der lässt es bleiben. Das ist doch ok. ;)

    Meine Erfahrung ist einerseits, dass es Lehrer gibt, die das hinkriegen und Lehrer, die es nicht hinkriegen; andererseits aber auch, dass man das lernen kann. Mir scheint, dass man das vor allem selbst wollen muss, ich meine, so richtig wollen muss und dann selbst alles dafür tun muss. Vor allem am 2. Punkt hapert es oft schon. Es scheint mir meinen Kollegen mitunter einfach zu aufwändig zu sein. Sie schreiben Einträge, aber sie kontrollieren die Unterschrift nicht; sie kontrollieren die Unterschrift vielleicht, aber sie rufen nicht zu Hause an, wenn sie keine bekommen. Sie geben Zusatzaufgaben, aber sie kontrollieren nicht, ob sie gemacht werden; wenn sie nicht gemacht werden, dann sorgen sie nicht dafür, dass das aber doch gemacht werden muss (z.B. Nacharbeit in der Schule) usw.-usf. Es mangelt also vor allem an Konsequenz. Am liebsten sind mir dann die, die sich über jemanden ärgern und es ins Klassenbuch schreiben, damit ich dann mit dem Schüler schimpfe oder die aus einer chaotischen Stunde kommen und mir als Klassenlehrer sagen, meine Klasse sei aber heute unmöglich gewesen, in der unausgesprochenen Hoffnung und Forderungshaltung, dass ich jetzt etwas dagegen tue. Oder sie klagen über einen Schüler, der immer seine Materialien vergisst und auf meine Aussage hin, doch mal zuhause anzurufen, sagen sie: Mach du das mal! Sie wissen alles, was man tun könnte. Aber es ist ihnen alles zu aufwändig. Das durchzuziehen haben sie dann doch keine Lust. Nur das klappt so eben nicht. Das muss man immer selbst tun und man muss hartnäckig sein dabei. Bestenfalls Rat holen kann man sich woanders.


    Diese Festlegungen (Hochrisikogebiet) sind Festlegungen von Menschen, die dafür gute Gründe haben, z.B. Belastbarkeit des Gesundheitssystem. Sie sind aber nicht "corona-innewohnend", sprich könnten auch anders sein, wenn das Gesundheitssystem z.B. belastbarer wäre.


    Insofern ist bei aller Aufregung zumindest doch mal interessant, genauer zu schauen, wovon wir reden, wenn es um die Frage geht, ob Schulen sichere Orte sind. Siehe oben: 0,3 oder 0,25 % coronainfizierte Kinder. Von 330.000 oder 410.000 Schülern.


    Aber das kann sich natürlich auch noch ändern, wenn jetzt nicht gehandelt wird. Wird es doch aber. Unsere Schule mit ihrem Hygienekonzept ist auf alle Fälle ein sicherer(er) Ort als der Spielplatz vorm Haus oder das Einkaufszentrum um die Ecke.

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