Moebius:
Was mir nicht klar war, ist, warum das mit den genannten Formulierungen in den Ausschreibungstexten auch von den Personalräten aus durchgeht.
Ich vermute mal, weil es im System Schule gang und gäbe es ist, dass sich Menschen teils über mehrere Jahre in einen Bereich einarbeiten, diesen managen und das vielleicht sogar gut machen, und in dieser Zeit nur ein "vielen Dank, könnte man da auch noch das hier machen?" hören. Entlastungsstunden sind ein rares Gut, unentgeltliches Engagement über lange Zeit aber auch. Und das führt oft dazu, dass diejenigen, die über einen längeren Zeitraum eben ein überdurchschnittliches Engagement zeigen, an dieser Stelle bedacht werden.
Angenommen eine Schule nutzt ein bestimmtes Programm für die Lehrmittelverwaltung. Ein Kollege arbeitet sich da irgendwann mal rein, unterstützt denjenigen, der das hauptsächlich gemacht hat, übernimmt vielleicht sogar diese Aufgabe hauptsächlich, und das für Jahre. Wenn dann eine Stelle ausgeschrieben wird, die "Verwaltung der Lehrmittel" beinhaltet, wird man darauf achten, hier weitere Tätigkeiten unterzubringen, die dieser Person eine erfolgreiche Bewerbung vielleicht nicht garantieren, aber sie einfacher machen. Denn machen wir uns mal nichts vor, wenn die Stelle aus dem Beispiel von einem externen Bewerber besetzt wird, ist das für das Engagement der Leute, die schon vor Ort sind, Gift.
Und ich glaube, dass die Personalräte das wissen. Und ich - persönlich - finde dieses Vorgehen tatsächlich gut. Was ich bedenklich finde, ist dass z.B. H/R-Lehrer davon vollkommen ausgenommen sind. Jenseits von Rektorstellen (z.B. Zweig- oder Stufenleitung, A14) können die sich nämlich den Allerwertesten aufreißen, und mit Glück eine Deputatsstunde dafür erhalten.