Glaub mir, ich kann dich an sich total verstehen. Viele, auch hier im Forum, behaupten ja gern, dass der Lehrerjob sehr geeignet ist, um Familie und Beruf easy unter einen Hut zu bekommen. Dein Beispiel zeigt aber eben ganz deutlich, dass es Grenzen gibt, die mit der Stundenzahl ansteigen.
Mein Partner hat ganz starre Arbeitszeiten, an denen kann auch nicht gerüttelt werden. Durch ihn war kein Bringen in die Kita möglich und erst recht nicht jetzt zu Grundschulzeiten, Abholen ging bei ihm zu Kitazeiten, aber nun nicht mehr. Meine VZ zu Kitazeiten klappte nur, weil ich die Kleine um 7 Uhr abliefern konnte und nur 20min Anreise zu meiner Schule habe. (Ich sage an dieser Stelle aber ganz deutlich, dass das nicht immer schön war)
Da der Stundenplan eines Grundschulkindes aber nun manchmal einen Unterrichtsbeginn um 8, manchmal um 8.30, bis 11 oder 12 Uhr vorsieht, kann ich aktuell kein VZ mehr machen. Auch jetzt mit 50 % habe ich Nachmittagsunterricht, der über die Hortzeit hinaus geht, da achtet bei uns keiner darauf, dass ich ein Kind in der Grundschule habe. Übers Jahr gesehen habe ich sicherlich - zusätzlich zum Nachmittagsunterricht - min 20 Termine, die über die Betreuungszeit hinaus gehen. Einige davon kann dann mein Mann abfangen, aber ich musste schon mehrfach Freundeseltern um Hilfe bitten.
Wären sowohl mein Mann als auch ich in seinem Betrieb, müsste einer von uns jahrelang zu Hause bleiben. Daher habe ich mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich ein paar Jahre nur in TZ bin. Irgendwann wird die Kleine froh sein, wenn sie mich nicht sehen muss. Solange genieße ich es einfach, dass sie mir noch freudestrahlend vom Schulhof entgegen rennt 