Beiträge von Alterra

    Die Regelung soll eine rechtsmissbräuchliche Elternzeit ausschließen

    Du scheinst dich gut mit der Elternzeit etc. auszugehen. Kannst du bitte erläutern, weshalb andere Varianten als rechtsmissbräuchlich angesehen werden?
    Ich habe das nie wirklich verstanden. Ich werte die Schulferien auf der einen Seite tatsächlich als "Urlaubstage" und zum anderen Teil als Arbeitstage bzw. Abgeltung von Überstunden im Verlauf des Schuljahres.

    Ich finde die Regelung auch echt nicht erfreulich. Urlaubsansprüche werden bei AN ja auch nicht abgezogen und zudem interessiert es bei Lehrerinnen auch nicht, wenn der Mutterschutz in die Ferien fällt.

    Danke für die Infos! Die ambulante Beratung klingt interessant, aber eben wirklich auch arbeitsintensiv, wenn man es gut machen möchte.
    Ich drücke dir die Daumen, dass das Gespräch für dich positiv verläuft.
    Die ungleiche Belastung ist auch bei uns immer wieder Thema. Beispiel: bei den Abschlussprüfungen hat der eine x Stunden Aufsicht, ein anderer überhaupt nicht. Bevor man innerlich brodelt, suche ich mittlerweile das Gespräch mit den Verantwortlichen und schwupps: es war keine böse Absicht, sondern meist hat derjenige den Überblick verloren, das Stundenplanprogramm hat nach seltsamen Kriterien Vorschläge gemacht etc. Das ist immer noch ärgerlich, aber meistens kommen Kompromisse heraus. Trotzdem nervt es, vor allem wenn einzelne Kollegen unantastbar scheinen

    Je nach Größe deiner Schule (und Überblick der SL) ist der SL dein unterschiedlicher Einsatz vielleicht gar nicht so bewusst. Die Liste hilft dir beim Gespräch auf jeden Fall.
    Junge, eigentlich motivierte Kollegen so zu verbrennen kann ja nicht im Interesse der Schule sein. Was genau bedeutet "ambulante Beratung" und wie wird das mit deinem Einsatz verrechnet?

    Apropos Aufnahmeprüfung: Dass immer mehr Unis dem Abi bzw. den Abinoten nicht mehr trauen und Aufnahmetests schreiben lassen, ist meiner Auffassung nach nur der Gipfel des Eisbergs.
    Ein Teilnehmer bei Maischberger hat es ganz passend gesagt: Er sieht mittlerweile einen großen Unterschied zwischen Studienberechtigung und -befähigung.
    Und die von ihm genannten Lift-Kurse an den Unis sind für mich ein weiteres Zeugnis dafür, dass das System kränkelt.

    Ich habe die Sendung gestern auch teilweise verfolgt und stellenweise Schnappatmung bekommen.


    Als ich vor 20 Jahren Abitur gemacht habe, gab es ebenfalls Leistungsdruck. Dieser wurde aber eben als normal wahrgenommen und zur Schullaufbahn bzw. zum Leben dazugehörig. Das Leben ist kein Ponyhof und wird es nie sein, sofern man sich hier etwas aufbauen möchte. Während meiner Oberstufenphase gab es Todesfälle, finanzielle Schwierigkeiten, Liebeskummer, Scheidung der Eltern etc.; dennoch wurde ich deswegen nicht in Watte gepackt und vor allem hätte ich das auch nicht erwartet.


    Diese Erwartungshaltung ist etwas, das mich in meinem beruflichen Alltag extrem nervt. "Für die Klausur konnte ich nicht lernen, ich mache gerade meinen Führerschein"oder gar "Ich kann nicht zur 8/9 Stunde kommen, da habe ich eine Fahrstunde" (nicht Prüfung!).
    Parallel dazu habe ich gerade Klausuren liegen, bei denen der Fehlerindex über 12 liegt und sich die Schüler dann noch beschwerden, dass sie dafür (max. 2 in Hessen) Punkte abgezogen bekommen (Bis vor ein paar Jahren waren es 4 P ab einem FI über 8). Aufgaben mit Anforderungsbereich 2 bezeichnen sie bereits als "voll fies" und nahezu unlösbar. Klausuren, die ich vor 5 Jahren habe schreiben lassen, kann ich ohne sie wiederholen zu müssen, weil über die Hälfte negativ wäre, nicht mehr verwenden. Die Schnitte meiner Klausuren liegen mittlerweile um die 6 Punkte.


    In der FOS empfinde ich die Situation als noch gravierender. Ich kann keine Schulbücher verwenden, da der Inhalt der Texte von der Mehrheit der Schüler nicht mehr verstanden wird. Meiner persönlichen Einschätzung nach sind dieses Jahr in meinen FOS-Klassen max. 1/4 studierfähig.

    Hallo,
    ich glaube nicht, dass die Schulämter einen wirklichen Überblick darüber haben, welche Kombinationen an den einzelnen Schulen gesucht werden.
    Die Kollegen, die in den letzten Jahren zu uns kamen, hatten sich zuvor alle selbst auch vorgestellt. Daher würde ich dir zur Eigeninitiative raten.
    Mein Tipp an dich lautet: gerade die BS im ländlichen Raum suchen manchmal händeringend Fächer, die allgemein als überlaufen gelten. Wir haben derzeit Bedarf in Geschichte, was in Großstädten häufig als K.O.Kriterium gilt.

    Bei uns gibt es das Fach "Politik und Wirtschaft" (PoWi). Kann sein, dass es mit eurem Sozialkunde übereinstimmt. Da bin ich mir aber nicht sicher.
    Puh, auch bei deiner anderen Frage bin ich mir nicht 100 % sicher, aber ich glaube eher nicht, dass man die Fakultas für die Sek II durch eine Fortbildung bekommen kann. Ich kenne auch niemanden, der soetwas gemacht hat.


    Für bestimmte Mangelfächer werden unregelmäßig 2-jährige Zusatzveranstaltungen angeboten, bei denen man die Uni besucht und nach erfolgreicher Prüfung dieses Fach dann auch unterrichten darf (vor Jahren war das mal Ethik und Darstellendes Spiel, in diesem Durchlauf Physik und keine Spur von Ethik). Aber auch da war es so, dass Gym Lehrer danach die Fakultas für die Sek II erlangten, H+R Lehrer eben Sek I.

    Für Hessen: Als Gymlehrer kannst du auch an die BS und dort auch im BG und der FOS unterrichten. Kollegen, die Haupt- und Realschullehrer sind, bekommen hier am BS u.a. auch Planstellen, werden jedoch nicht in den oben genannten Schulformen eingesetzt, sondern im dualen System, in der BFS etc.


    Edit: Geschichte wird allerdings nur im BG unterrichtet, daher könnte es in deinem Fall schwierig werden.

    Laut Dienstordnung §8 hast du kein Anrecht auf bestimmte Klassen, deren Fortführung etc, aber dir ist "Gelegenheit zu geben, Einsatzwünsche zu äußern". " ist die Verwendung mit besoldungsrechtlichen Konsequenzen verbunden, so entscheidet die Schulaufsichtsbehörde", sonst eben eure SL.
    Ich kann dich trotzdem so gut verstehen....

    Die guten Noten in Mathe und Physik wundern mich auch. Von welcher Schulform sprichst du da?
    In unseren dualen Ausbildungsklassen haben wir ähnliche Probleme, die sich dann aber eben auf alle Schulfächer beziehen. Selbst wenn jemand in Mathe ein absolutes Ass war, hapert es irgendwann am Verständnis. Neuer Unterrichtsstoff kann bei mangelnden Sprechkenntnissen nur schwer vermittelt werden und Anwendungsaufgaben sind kaum lösbar.
    Die Heterogenität ist gerade in den Ausbildungsklassen heftig. Vom Abiturienten bis zum erst seit einem Jahr in Deutschland lebendem Familienvater ist alles dabei. Und solange es keine Verordnung gibt, die die Problematik von Nichtmuttersprachlern regelt, muss ich geben/ gebe ich in vielen Fäller mangelhafte/ungenügende Noten; vor allem denjenigen, die die angebotenen ABHs nicht nutzen und nur sporadisch besuchen.

    Ich habe auf Gym studiert, mein Ref am Gym gemacht, zwei Jahre am Gym unterrichtet und bin nun an einer BS. 3/4 des Schuljahres bereue ich diesen Schritt nicht, um die jetzige Zeit allerdings schon: denn alle Abschlüsse kommen zusammen und in nahezu allen Schulformen ist Deutsch Teil der Abschlussprüfung. Ich sitze ab März nahtlos an den schriftlichen Abiprüfungen, dann kommen die FOS und BFS hinzu und sind diese korrigiert, fallen die mündlichen Prüfungen an.
    In Kombination mit dem Fach Englisch wird die Situation in dieser Schuljahresphase nicht besser werden.
    In vielen Punkten schließe ich mich meinen Vorrednern an. Ergänzen möchte ich an der Stelle noch, dass man an einer BS in der Regel weniger mit den Eltern der Kids Kontakt hat. Das hat Vor- und Nachteile.

    In NRW gibt es pro Schüler nur eine mdl. Prüfung, habe ich das richtig verstanden?


    Hier in Hessen hat jeder Prüfling eine mdl. Prüfung plus noch eine weitere mdl.Prüfung/Präsentationsprüfung/besondere Lernleistung, sprich also 2 Termine, was evtl unseren längeren Prüfungszeitraum erklären könnte. Bei uns gibt es auch Randdaten und die Schulleitung beantragt den genauen Zeitraum.


    Bei uns beginnen die Termine ab 9.00 und die letzten Prüfungen stehen gegen 15 Uhr an. Unterricht, den man zu Prüfungsterminen hätte, fällt aus. Es kommt aber vor, dass man z.B. zwei mdl Prüfungen am Morgen hat, dann Unterricht hält und am Nachmittag weitere Prüfungen hat.


    Es kann je nach Fächerwahl der Schüler vorkommen, dass der eine bereits über eine Woche vor dem anderen fertig ist. Na und? Es gibt Schlimmeres, z.B. einen überlasteten Prüfer

    Ich kenne mich für NRW nicht aus: ist es denn unbedingt notwendig, dass der Prüfungszeitraum so knapp ist und alles in einer Woche liegen muss? An meiner Schule streckt sich der Zeitraum über ca. 3 Wochen. Dieser Zeitraum ist wirklich nötig, da 15 eigene Prüfungen und mehr durchaus vorkommen.

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