Hallo,
ich kann eine Zunahme von Elternbeschwerden an unserer Schule nicht bestätigen, was aber vermutlich daran liegen wird, dass nahezu alle Kids bei uns 16 Jahre alt sind oder älter und sich die Eltern aus schulischen Angelegenheiten daher mehr raushalten. An Elternsprechtagen haben die meisten Kollegen gar kein Gespräch oder zumindest nur sehr wenige.
Was ich aber ebenso wie ihr wahrnehme, ist das Überspringen der Ebenen bzw. die direkte Rennereri zur Schulleitung bei jeglichem Kram seitens der Schüler. Zu meinen Schulzeiten hätte ich nicht einen Grund gesehen beim SL anzutanzen. Für mich war das ein Wesen im Hintergrund (bzw. im Vordergrund auf Fotos), das Verwaltungsaufgaben vornahm und das man auf dem Gang respektvoll grüßte. Unsere Schüler klopfen heute ohne Zögern an der Tür und beschweren sich über das Ziel der Klassenfahrt, eine Note oder die Menge von Hausaufgaben.
Ich hatte es auch schon, dass ich zur SL gerufen wurde und mir mitgeteilt wurde, dass sich eine Schülerin dort über mich beschwert habe ("Ich hatte in Deutsch immer eine 2 und bei Frau Alterra nun eine schlechte 4. Frau Alterra macht also schlechten Unterricht"). Ich bin in der glücklichen Lage, dass unsere SL hinter den Kollegen steht. Dennoch hat mich das zum Nachdenken und Grübeln gebracht.
Ich kann mir vorstellen, dass es für Kollegen, deren SL sich nicht so deutlich positioniert, eine wirklich ätzende Situation ist und man irgendwann die Lust verdient oder als Konsequenz Konflikten aus dem Weg geht, nur um seine Ruhe zu haben.