Beiträge von Alterra

    Mir fehlt offen gestanden die Vorstellungskraft, wie man als Klassenlehrkraft für 3 Klassen verantwortlich sein kann oder das notwendig sein sollte.

    Ich kann Sissymaus da nur beipflichten, auch an hessisches BKs ist es keine Seltenheit, mehrfacher Klassenlehrer zu sein. 5 ist aber schon eine Hausnummer, meine Spitze waren drei und das hat gereicht. Wenn es rund läuft, macht eine KL meiner Meinung ja auch Spaß. Nervig wird es eben dann, wenn größere Probleme auftauchen und das häuft sich in den letzten Jahren.

    Mit Ausnahme des Dualen Systems sind bei uns KL auch immer mit Klassenfahrten verbunden. Ich bin also schon einige Male unterwegs gewesen.

    Ich kenne leider dein Bundesland nicht. Bei uns in Hessen ist ganz klar geregelt, dass eine Klassenlehrerschaft kein Wunschkonzert ist und man auch in TZ dies übernehmen muss. Ginge bei uns auch nicht anders, wir haben so viele Klassen, dass nahezu jeder min eine Klassenlehrerschaft hat, oft sogar 2. Je nach Schulform und Klasse ist das dann mehr oder weniger Arbeit. Angerechnet aufs Deputat wird das auch nicht.

    Und es wäre an deiner Schule nicht möglich, im Vorfeld eine entsprechende Vereinbarung (z.B. kein Klassenlehrer oder kein neuer Abiturkurs o.ä.) mit der Schulleitung zu treffen?

    Natürlich gäbe es Möglichkeiten, die Lehrkraft zu entlasten. Das finge mit einem "guten" Stundenplan der anderen 22,5 Std an. 2 Std Reduktion ist allerdings auch wirklich so wenig, dass du dadurch weder aus dem Beruflichen Gymnasium noch in der FOS rausgenommen wirst bzw Abikurse min 3 stündig sind.

    Und bei der letzten Kollegin, die solch einen Kurs absolviert hat, war es wie von mir beschrieben: Ihr fielen zwei Stunden im Dualen System weg, der Rest blieb wie von mir beschrieben: 3 Schulformen mit dazugehörigen Konferenzen, Abitur- und FOS-Abschlussprüfungen etc. Die Stunden im Dualen System sind wirklich mit wenig Aufwand verbunden, keine Elterngespräche, 1 Klausur pro HJ, keine Prüfungen für allgemeine Fächer. Es kann also gut laufen wie bei dir, es gibt aber eben auch Fälle, bei denen der Erweiterungslehrgang zu deutlich mehr Arbeit führt.

    Ja, es bleiben 4 GLKs und pro Fach eine Fachschaftsitzung, die jeder hat. Das ist zeitlich aber nicht viel.

    Das freut mich für dich, wenn es so bei euch läuft und ihr so wenige Konferenzen habt.

    Ich hatte mit vollem Deputat jedes SJ 4xGK, 3x BG Konferenz, 3x FOS-Konferenz, 2xBFS Konferenz, 1X Fachkonferenz Fach 1, 1xFachkonferenz Fach 2, 1x Fachbereichskonferenz Fach 1, 1x Fachbereichskonferenz Fach 2, 2x Förderkonferenz, 4xNotenkonferenz, als Tutorin 4xAbiturkonferenzen und Klassenkonferenzen nach Bedarf.

    Ich habe reduziert (auf 18 Std, also deutlich weniger als die 22,5 wg Erweiterungsprüfung) und was fällt von den Konferenzen weg? 2xBFS Konferenz und zugehörige Klassenkonferenzen, weil ich nun nicht mehr diese Schulform unterrichte. Die anderen ü 20 Konferenzen bleiben gleich.

    Also muss ich 3 mal 30 Klassenarbeiten bzw. 2 mal 25 Klausuren weniger korrigieren bzw. erstellen, in Mathe 25 mündliche Abiturprüfungen weniger abhalten (und vorher erstellen), in Chemie sind es weniger, aber auch immer ein paar, ich muss dann nicht zu Konferenz für das mündliche Abitur, wenn ich keine mündliche Prüfung habe, muss nicht zu Klassenpflegschaftsitzungen dieser Klasse, die ich nicht habe, habe keine Gespräche bzgl. dieser Klasse, die ich dank Erlass nicht habe, keine Noten- und evtl. Klassenkonferenzen, ich rede immer von dieser Klasse, diesem Kurs, den ich dank Erlass nicht habe.

    In deiner Konstruktion gehst du vom besten aus - die Lehrkraft hat durch die zwei Stunden keinen Abidurchlauf, keine 13er Konferenzen und Elternabende (finden die bei euch für 13er statt? Bei uns nicht)


    Eine andere, aber eben durchaus realistische Alternative für uns BSler: Erweiterungslehrgang plus 22,5 Std statt 24,5 Std Deputat und die zwei Stunden wären im Dualen System in einem allgemeinbildenden Fach (=1 Klassenarbeit pro SJ, keine Elternabende, Konferenzdauer deutlich geringer als andere) oder eine 11 FOS/BG mit erneut einer Klausur, keine Elternabende. Und weil du mit deinen 22,5 anderen Stunden eh in mehreren Schulformen, Abitur- und Abschlussklassen bist, entfallen auch keine Prüfungen und Konferenzen bzw. bei Zeugniskonferenzen hast du 10min Pause zwischendrin, wenn deine vermeintliche Klasse dran ist

    Was viele nicht berücksichtigen, es gibt nicht nur Unterricht inkl. Vorbereitung und Nachbereitung, es gibt Klassenarbeiten und Klausuren inkl. Erstellung und Korrektur, es gibt Eltern- und Schülergespräche, Klassenpflegschaftsabende, Zeugniskonferenzen usw.


    2,5 Deputatsstunden entspräche bei uns 180 Zeitstunden im Jahr. Ich finde, die Rechnung geht auf.

    Genau das ist doch eben das Problem:

    In Hessen erhält man auch 2 Std Entlassung für die Fächererweiterung Sek II, d.h. für uns am der BS statt 24,5 Std 22,5 Std Unterricht.

    Deine 22,5 Std unterrichtest du dann an 4 Tagen statt 24,5 an 5 Tagen. Ein Tag ist reserviert für die Erweiterung. An diesem Tag bist du entweder an der Uni mit entsprechender Anreise oder bearbeitest deren Aufträge. Am Ende stehen Prüfungen, für die du auch lernen musst.


    Das von dir oben genannte kommt doch eben auch auf diejenigen zu, die an der Erweiterung teilnehmen. An Konferenzen muss teilgenommen werden (außer sie liegen an einem Tag mit Unianwesenheit), sie sind KlassenlehrerInnen etc. 2 Std weniger Unterricht können meiner Auffassung nach den Aufwand nicht annähernd abbilden. Ich selbst habe solch einen Kurs nicht absolviert, aber 3 aus dem Kollegium. Sie gingen wirklich auf dem Zahnfleisch

    Frau Hase, ich würde dir ja gerne antworten, aber ich verstehe deine Beiträge nie vollständig.

    Anscheinend wird an deiner Schule nun die Arbeitszeit erfasst bzw schon länger, da du von deinem Einstieg mitten im Schuljahr berichtest.

    Das ist doch ein Träumchen!

    Wer sagt denn, dass in die Arbeitszeit nur gehaltene UE einfließen sollen?

    Ich bin Hessin, aber es gilt, so glaube ich, für andere BL auch: Der Begriff der Mehrarbeit ist nur tatsächlich gehaltenen Unterrichtsstunden zugeschrieben.
    Ja, auch wenn es nervt: dazu gehören keine Prüfungsaufsichten, Exkursionen, Projekttage etc.

    Wenn du merkst, dass du mehr arbeitest als dein Deputat es hergibt (also z.B. 50% = 13 Std Unterricht = 21 Std pro Woche plus X Ferienberechnung), musst du für dich sehen, wo du Zeit einsparen kannst.

    Warum müssen beide Sorgebrechtigten unterschreiben? Das wäre hier nicht nötigt

    Es wurde kritisiert, dass die Plakate nicht optimal waren. Zwei Gruppen hatten eine zu kleine Schrift auf ihren Plakaten verwendet. Außerdem wurde angemerkt, dass die Besprechungssituation im Unterricht besser gestaltet werden könnte. Ich hätte einen Stuhlkreis organisieren sollen, um die Präsentationsphase zu verbessern.

    Ganz ehrlich, das ist doch kaum der Rede wert (außer: Das Gestalten von Plakaten/Präsentationen durch Lernende war das Hauptziel der Stunde). Das nächste Mal weist du deine SchülerInnen darauf hin und gut ist.

    Natürlich kann man einen Stuhlkreis organisieren, man kann aber auch viele andere Varianten wählen. Nun weißt du also, dass dein Fachleiter in der Sicherungsphase gerne eine weitere Methode sehen möchte und das zeigtst du dann beim nächsten Mal - oder begründest, warum du darauf verzichtest (z.B. weil der Schwerpunkt der Stunde bei XYZ liegt, die Sicherung mit Methode A,B, C aber möglich wäre)

    Ich verstehe nicht, wie Plakate unzureichend vorbereitet sein können. Waren das SchülerInnenarbeiten bzw wurden diese in der Stunde erarbeitet?

    Und was ist die Besprechungssituation? Die Nachbesprechung der Stunde?

    Ich finde es eigentlich traurig, dass solche Sachen unterrichtet werden (müssen). Aber das ist ein anderes Thema...

    Was mir aber leider seit über einem Jahrzehnt immer auffällt:

    Ich habe schon immer versucht, Bezüge zu lebensrelevanten Themen herzustellen. Sei es im Zuge von Sachtexten Steuerblabla oder ganz klischeemäßig auch Waschmittel beim Thema Enzyme etc. Bittere Erkenntnis: Juckt die SuS nicht. Weil es nicht ihre Lebenswelt ist - (aktuell nicht, aber in evtl 2/3 Jahren. Diese Zeitspanne reicht aber aus, um keine intrinsische Motivation zu haben)

    Wenn aber plötzlich dann doch Steuern etc. relevant sind (also Azubis), herrscht großes Interesse. Stehen die Kids kurz vorm Abschluss, ist auch das Schreiben von Bewerbungen total interessant. 1 Jahr vorher ernte ich fast nur genervte Blicke.

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