Beiträge von Alterra

    Ja, das ist richtig. Aber die Eltern selbst werden in den meisten Fällen nicht in Quarantäne versetzt. Der Chef meines Mannes würde ihm was husten, wenn er dies ohne eigene Q. in Anspruch nähme. Rechtlich hätte er den erwähnten Anspruch, aber die Realität mit Repressalien etc. sieht nun mal anders aus. (Wie bereits erwähnt, mein Mann nahm den Hauptteil der Elternzeit und "leidet" heute noch darunter, weil er sein Standing in der Hierarchie dadurch verloren hat) Und da ist mein Mann sicher nicht der einzig Betroffene.

    :sterne: erklär mal...

    Es gibt (in Deutschland) eine Schulpflicht, weil Kinder ein Recht auf Bildung haben. Deshalb habe die Eltern ein Recht auf kostenlose Betreuung? Gut, ist etwas provozierend, aber ich sehe da keinen Zusammenhang.

    Gut, wenn du es so siehst, nein. Dann funktioniert aber in Zukunft/wieder nur noch das Heimchen-am-Herd-Modell. Ich geh dann mal bei meiner Sl die unbezahlte Freistellung beantragen (mhhh, das wird sie sehr begeistern) und werde meinem Gatten täglich ein gutes Essen servieren, ihm die Kleidung zurechtlegen und das Bier reichen. Das Haus müssen wir dann leider verkaufen, weil der Kredit und andere Kosten nicht alleine von ihm getragen werden können. Meine PKV übernimmt er dann auch. Yippie, endlich eine Lösung in Sicht

    Ich möchte noch an dieser Stelle betonen, wie stolz ich darauf bin/dankbar, dass alle Geschlechter es in diesem Land schaffen können, gut ausgebildet und qualifiziert zu sein. Und alle haben es verdient, ihre Qualifikation zu zeigen, einen Beruf auszuüben und Geld zu erwirtschaften. Corona macht vielen Eltern einen Strich durch die Rechnung, tw kommen alte Rollenbilder wieder auf, die ich nicht gutheiße.

    Anscheinend wohnen alle Leute, die Plan B, C und D für den Fall der Fälle bei der Kinderbetreuung haben, bei mir in der Nähe, denn da bestehen in den seltensten Fällen derartige Probleme.

    Ich würde behaupten, dass ca. die Hälfte meiner Freunde nicht die Optionen Großeltern/Nachbarn/Babysitter haben bzw. auch die Arbeit nicht flexibel gestaltet werden kann

    Und wenn ich jetz einfach mal in den Raum stelle: Die Schule (von der KiTa rede ich nicht) wird geschlossen, wegen zu vieler Krankheits- und Coronafälle gibt es keine andere Möglichkeit - wer übernimmt da die Betreuung?


    Kann man sich als Eltern einfach drauf verlassen, dass diese "Betreuungsanstalt" immer offen sind? Man muss doch einen Plan B haben, wenn das passiert. Noch einmal: Lehrer sind weder Babysitter noch Ganztagsbetreuer mit der Aufgabe, Eltern beim Beaufsichtigen zu entlasten.

    Nunja, ich weiß von keiner derartigen Situation bislang in den vergangenen Jahrzehnten, also nein, wir hatten bis Corona keinen Plan B, als wir unser Kind in die Welt gesetzt haben. Wir gingen immer davon aus, dass KiTa/KiGa/Schule der normale Weg ist, sodass auch beide Elternteile arbeiten gehen können. Krankheitstage vom Kind lassen sich mit Organisation irgendwie abfangen, aber nicht diese Extremsituation. Und mir kann niemand erzählen, dass er an sowas vor einem Jahr gedacht hat bzw. bei der Entscheidung, Kinder in die Welt zu setzen. Wenn das wirklich planbar gewesen wäre, gut, dann könnten wir wieder zurück zu Mama am Herd und Zuhause beim Kind. Aber diese Welt will ich mir nicht mehr vorstellen. Ich liebe mein Kind und meinen Beruf.

    Selbst wenn eine Betreuung zu uns nach Hause käme, bräuchte ich nur für meinen Präsenzunterricht Mo von 7-15.30, Di 7-13.30, Mi 7-15.30, Do 7-13.30 und Fr von 7-11.30 Uhr. Mein Kind ist 4, alleine lassen geht also nicht eine Minute. Das wären knapp 30 Std pro Woche, die ich bezahlen müsste, ohne Konferenzen und andere Termine. Korrekturen, Vorbereitungen nicht inklusive.

    Ich finde diese Äußerungen schon fast wieder niedlich. Sie hätten auch von meinen Schülern kommen können...Mami und Papi sind halt leider nicht immer in der Lage, ihre erwachsenen Kinder zu unterstützen, sondern kämpfen auch ums finanzielle Oberwasser. Eine Stelle gibt es auch nicht immer am Ort der Großeltern und es mag sogar Familien geben, die aus guten Gründen kaum/gar keinen Kontakt zu den Großeltern haben oder sie sind krank/nicht in der Lage sich um Enkel zu kümmern/tot. Auch Großeltern müssen tw noch arbeiten und sitzen nicht taubenfütternd auf der Parkbank. Es müssen z.B. Kredite abbezahlt werden, deshalb arbeiten beide Elternteile und nicht, weil sie keinen Bock auf die eigenen Kinder haben. Aber selbst bei TZ könnte ich ausfallende Kita nicht kompensieren.

    Ich kann mich yestoerty nur anschließen. Überprüfungen werden bei uns per Video abgehalten oder vor Ort. Dabei werden die Schüler nicht mit anderen Nachschreibern gemischt, sondern erhalten einen eigenen Termin und Raum. Ja, da ist Mehraufwand ohne Ende. Ich habe mittlerweile einige solcher Fälle. Den Termin zum Schreiben vor Ort gebe ich den Schülern ca. 2 Wochen vorher bekannt, innerhalb dieser Zeit ist die Organisation der Anreise zu schaffen.

    Kann das die Schulleitung (Hessen) einfach fordern?

    Leider ja, sofern die Ausstattung das ermöglicht. Schüler müssen ihr Einverständnis geben, wir Lehrer haben da nichts zu melden.

    Edit: hier die Vorgabe (Planungsszenarien für die Unterichtsorganisation)

    Für die Umsetzung sind folgende Varianten vorstellbar:Variante 1:Zuschaltung zum Präsenzunterricht durch Videokonferenzsysteme für einzelne Schülerinnen und Schülermit Grunderkrankungensowie Schü-lerinnen und Schüler in Quarantäne.Variante 2:Beschulung von Schülerinnen und Schülernmit Grunderkrankungenso-wie einzelner Schülerinnen und Schüler, für die eine Quarantänemaß-nahme angeordnet wurde,vorwiegend durch Lehrkräfte, die vom Prä-senzunterricht befreit sind,in separaten Lerngruppen mit Hilfe von Video-
    konferenzsystemen. Die Beschulung kann zu einem anderen Zeitpunkt(z.B.am Nachmittag) erfolgen, sie kannjedoch auch synchron zum Prä-senzunterricht ermöglicht werden.Variante 3:Kann der Einsatz von Videokonferenzsystemen nicht erfolgen, muss die Schule andere Formen der Anbindung an den Präsenzunterricht anbie-ten. Lehrkräfte bereiten Unterrichts-und Übungsmaterialien didaktisch so auf, dass die Einführung neuer Lerngegenstände auch im Distanzunter-richterfolgen kann. Solche Materialien können sowohl auf digitalem als auch auf postalischem Wege verteiltwerden. Darüber hinaus stehen Lehrkräfte einzelnen Schülerinnen oder Schülern zu individuell festgeleg-ten Besprechungs-und Beratungszeiten zur Klärung von inhaltlichen Fragen sowie zum Austausch von Unterrichtsmaterialen und Übungen kontaktlos zur Verfügung.

    Hey, leider kann ich dir keine Tipps geben. Aber ich würde wohl auch versuchen den Schülern einen Raum zum Reden zu geben. Und das eben wohlüberlegt einleiten, sodass es nicht zu fordernd klingt. Manche brauchen vielleicht auch noch Tage und Wochen dazu.

    Ich finde es einfach nur schlimm, mir selbst fehlen die Worte. Wie sollen denn Kinder sowas begreifen können?

    Ich hoffe sehr, dass die Sozialarbeiter morgen etwas erreichen können bzw. gut ausgebildet sind.

    Ich habe es vorhin in einem anderen T schon ähnlich geschrieben:

    Pro oder Contra zu sein Schulschließungen hängt auch sehr davon ab, wie man den Umgang mit der Pandemie an seiner eigenen Schule erlebt. An meiner Schule funktioniert es nur sehr bedingt, es gibt viele und krasse Verstöße gegen die Regeln (sofern vorhanden). Und wenn das Argument angebracht wird, Kinder seien nicht so infektiös (was ich wirklich nicht einschätzen kann), tangiert es mich persönlich in der Schule nicht, weil ich Jugendliche ab 16 Jahren unterrichte. Erst gestern war ich in einer Klasse mit 28 Jugendlichen, wovon die Hälfte offen dazu steht, sich nicht an Konktaktbeschränkungen und Maskenpflicht zu halten, sondern am Wochenende ganz normal feiern geht etc. Ich muss sie mehrfach im Unterricht ermahnen. Auch sonst haben wir keine versetzten Pausen, keine Einbahnstraßen, Klassen wechseln nach jeder Stunde den Raum, nur einen Schulhof, Unterricht in x verschiedenen Klassen, Putzen nur nach Unterrichtsschluss einmal täglich etc.

    Würde ich (klischeehaft) an einer kleinen Schule in einer Kleinstadt unterrichten, meine SuS artig ihre Hausaufgaben machen und die Schüler beim Verweis auf ein Elterntelefonat das Zittern beginnen, ja dann würde ich vermutlich auch anders über Schulschließungen denken, sofern Hygieneregeln eingehalten werden. So wie es bei uns aber läuft, sehne ich mir die Schulschließung herbei.

    Bei uns würden vermutlich keine 10 % der Väter erscheinen und viele unserer ü 1000 Schüler sind eh volljährig.

    Ich lese allgemein gern hier im Forum, u.a. auch wegen der Unterschiede bei Klausuren, Verordnungen, Deputaten etc. unterschiedlicher BL aber auch einzelner Schulen. Beim Umgang mit der Pandemie tun sich auch immense Unterschiede auf, wie eben auch in der Welt da draußen außerhab des Schulgeländes.

    Ich konnte jeden verstehen, der sich über harte Maßnahmen kritisch äußert, der mit Covid kaum Berührungspunkte hat. In manchen Landkreisen gab es monatelang kaum Fälle und es wirkte wie "Corona gibt es, wenn überhaut, nur woanders". Nun aber haben sich die Zahlen so entwickelt, dass meiner Meinung nach niemand mehr ernsthaft anzweifeln kann, dass wir (und der Rest der Welt) ein großes Problem haben.


    Ihr alle habt sicher bemerkt, dass wir in der Zeit der Schulschließungen "Schüler verloren haben". Insbesondere die sozial Schwächeren sind davon betroffen. Mir persönlich hat der Digitalunterricht nicht die Freude gemacht, die ich sonst erlebe, wenn ich vor der Klasse stehe. Es war zwischen Ostern und Sommerferrien eine richtig anstrengende Zeit und ich habe mich auf den Start nach den Sommerferien sehr gefreut. In Hessen sind nun die Herbstferien und ingesamt 8 Schulwochen vorbei und ich bin desillusioniert. Ich möchte wieder Digitalunterricht, um die Gesellschaft, meine Familie und mich schützen zu können.

    Und nun kommen wir zu den anfangs genannten Unterschieden: Ich möchte es, weil es an unserer Schule absolut nicht funktioniert. Wenn es überall so liefe, wäre Deutschland innerhalb weniger Wochen komplett durchseucht.


    Ich lese aber auch, dass es bei euch tw richtig gut klappt, unabhängig von Schulform oder BL. Ihr habt Konzepte mit Unterrichtseinsatz in wenigen Klassen (ich springe in altgewohnter Manier innerhalb einer Woche in ca. 8), ihr bildet feste Gruppen (wir haben das ganz normale Kurssystem, im BG mischen sich die Schüler des gesamten Jahrgangs), es gibt unterschiedliche Pausenhöfe oder sogar veränderte Pausenzeiten oder ein Einbahnstraßensystem (haben wir alles auch nicht). Was wir übrigens auch nicht haben, sind I-Pads/Laptops etc. für Lehrer oder Schüler. Es werden sämtliche Konferenzen in Präsenz abgehalten, eine Info darüber, dass jemand Corona-pos ist oder in Quarantäne versetzt wurde, bekommen wir nicht mitgeteilt.


    Ich habe Verständnis dafür, dass hier viele sagen, dass die Schulen offen bleiben sollen, aber vermutlich sind das diejenigen, bei denen es besser läuft.

    Bei uns wird es wirklich je nach Schulform schlimmer und schlimmer. Ich bin mittlerweile die genervten Bemerkungen und das Augenrollen gewohnt, wenn ich meine eigenen Schüler zur Einhaltung einfordere. Heute musste ich einen Schüler in 90min Unterricht mehr als 5 mal um das korrekte Tragen der Maske auch über der Nase bitten, er saß keine 1,5m von mir entfernt. Richtig böswillig und abfällig wird es tw in den Gängen und auf dem Schulhof, wenn ich die Schüler nicht kenne. Ich habe wirklich keine Lust mehr. Ich bin ein Freund des Präsenzunterrichts, aber bald ist meine persönliche Grenze überschritten und ich wäre froh über Distanzunterricht.

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