Beiträge von Alterra

    Ich bin sehr gespannt auf die Formulierung gewisser Verordnungen...ich denke da vor allem an den Erlass zum Homeoffice. Die Medien sprechen von Strafzahlungen, 10qm zu Verfügung pro Person, falls Home Office eigentlich möglich sei, der AG es aber nicht zulasse. Wir Lehrer bzw Schüler werden sicherlich rausgenommen, obwohl Homeoffice alias Distanzunterricht ja möglich ist. 10qm? Hahaha, ich musste laut lachen, als ich das gehört habe. Allein morgen werde ich den Tag mit 50 unterschiedlichen Menschen in den Klassenräumen verbringen. FFP2 oder OP Masken sind nun fast überall Pflicht, warum nicht in der Schule? Ich kann gar nicht mehr hören, dass "die Schulen ja geschlossen" sind. In Hessen sind wohl unter 20 Prozent der Schüler an den Schulen, an BS aber eben weit aus mehr. In Kitas sind die Zahlen ebenso um die 20 %. Mein Kind trägt dazu bei, ich bin weiterhin jeden Tag in Präsenz in der Schule und unterrichte Abschlussklassen. Aber: die Schulen sind ja zu....wir haben kurz vor Weihnachten 2 (in Worten zwei) FFP2 Masken von der Schule gestellt bekommen (nach mehreren Wochen ü 200 Werten), streng nach Liste mit Unterschrift... Auf Nachfrage nach weiteren hieß es nur, dass mehr im Moment nicht möglich seien. Das steht alles so im Gegensatz zu dem, was vom Land von privaten Unternehmen gefordert wird. Es werden Kulanz von Arbeitgebern, hohe Auflagen, wenige Kontaktperson etc. gefordert, aber in den eigenen Hallen wird das Konzept wenig beachtet. Ich komme wirklich langsam an meine Grenzen des Verständnisses.

    Mich persönlich würde auch mal interessieren, ob die Forderung nach mehr Homeoffice auch vor der eigenen Haustüre angewendet werden soll, also im öD. Sicherlich kann der Busfahrer, Straßenreiniger etc die Arbeiten nicht von zu Hause leisten, aber ziemlich viele Verwaltungsangestellte, Finanzbeamte etc. könnten das sicher schon...und wir Lehrer eben auch. Dennoch sind meine Kollegen und ich durch die vielen Abschlussklassen, die eine BS eben mit sich bringt, mindestens mit halben Deputat in Präsenz, einige (mich inbegriffen) sogar mehr.

    Ich sehe es ähnlich wie Maylin. Auf den rein fachlichen Inhalt konnte ein Oberstufenschüler sein restliches Leben lang schon immer gut verzichten. Mal ehrlich, wenn der aktuelle Abijahrgang ein bisschen weniger Kurvendiskussion, eine Charakterisierung ausgelassen oder Kant nicht ganz so intensiv gemacht hat, sind die baldigen Abiturienten/Fachhochschüler noch lange nicht eine "verlorenen Generation". Ich denke sogar, dass der aktuelle Jahrgang durch die Situation schneller erwachsen geworden ist und das Leben nicht mehr ganz auf die leichte Schulter nimmt. In anderen Schulformen sind die in der Schule zu vermittelnden Fähigkeiten so basal, dass ein Mangel daran erhebliche Konsequenzen hätte. Aber diejenigen, die mir nun Ausarbeitungen/Protokolle/Fotos etc. nicht zusenden, waren auch schon vor der Pandemie diejenigen, die die analogen Hausaufgaben nicht gemacht haben/keine Ordner besitzen/ständig fehlen

    Ich finde, dass Solaers Problem eines ist, was nur wenige Berufsgruppen kennen, aber ganz typisch für uns Lehrer ist, eben weil unsere Arbeitszeit so schwer greifbar ist. EZNehmen ist ähnlich wie Kranksein, wenn auch natürlich ein wesentlich schönerer Grund, oder Unterrichtsausfall wegen Fortbildung blabla. Das reine Unterrichten ist ja nur ein Teil der Arbeit, sondern es gehören eben auch Vorbereitung, Nachbereitung, Klausurkonzeption, Korrektur, Schüler- und Elternberatung, Verwaltungskram etc dazu. Ist man krank oder auf einer Fobi, entfällt der Unterricht, nicht aber der Rest. Bin ich also einen Tag krank und kann gar nichts machen, habe ich zwar keinen Unterricht, vieles muss ich aber irgendwann nachholen. Zum TS: ich würde auf keinen Fall Unterricht vorbereiten, denn das ist Arbeit und die hast du 2 Monate lang nicht zu leisten. Schließlich bekommst du auch kein Geld/Sold dafür. Wenn du einen netten Tag hast, würde ich den Stand im Lehrplan whatever übermitteln. " Liebe SL, anbei sende ich Ihnen den aktuellen Stand der von mir unterrichteten Klassen. Einzelheiten können den jeweiligen Klassenbüchern entnommen werden. Kollegen, die mich in meiner EZ vertreten, empfehle ich das chronologische Fortfahren im jeweiligen Lehrplan. Ich bin ab/seit x.x. für x Monate ohne Besoldung/Gehalt in EZ und werde mich daher in diesen Zeitraum ausschließlich meiner Familie widmen. MfG Lehrer x"

    "Für die Teilnahme von Lehrkräften an den Echtzeit-Videokonferenzen zur Übertragung des Präsenzunterrichts an nicht präsente Schülerinnen und Schüler bedarf es keiner Einwilligung durch die einzelne Lehrkraft. Es liegt innerhalb der Organisationsbefugnis der Schulleitung, den Präsenzunterricht der einzelnen Lehrkraft in einer bestimmten Klasse oder Lerngruppe in der Schule dahingehend zu modifizieren, dass eine zeitwei-lige Übertragung des Unterrichts per Videokonferenzsystem an nicht präsente Schüle-rinnen und Schüler erfolgt, die nur von zuhause oder aus gesonderten Räumen der Schule zugeschaltet werden können. Die notwendige Datenverarbeitung lässt sich unter diesen Voraussetzungen auf Art. 88 DS-GVO i.V.m. § 23 HDSIG stützen, da es sich um eine zulässige Konkretisierung der Aufgabenstellung der Lehrkräfte im Rahmen ihres Dienst- bzw. Arbeitsverhältnisses handelt, die aktuell an die Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie anzupassen sind. Diese Rechtsauffassung ist mit dem Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit abgestimmt."

    Das entstammt einem Schreiben des KM

    dann einen Versuchsaufbau, den eine externe Kamera filmt,

    Wenige Versuche, die ich in meinem Unterricht mache, laufen alleine ab, sondern bedürfen während der Laufzeit Betreuung durch eine Person, die dann eben auch zu sehen wäre. Und um nichts mehr ging es mir. Ich kann nämlich absolut verstehen, wenn ein Kollege hier überhaupt nicht im Bild zu sehen sein möchte.

    Ich würde mich technisch nicht als Profi bezeichnen, habe mich aber in den letzten Monaten durchaus reingearbeitet. Manchmal scheitert es eben auch an den Gegebenheiten vor Ort. Ich bin tw sogar in Räumen ohne Internetanschluss, wie soll ich da die nicht anwesenden Schüler mehr in den Unterricht einbinden?

    Edit: Aus deiner Antwort an samu lese ich heraus, dass du reinen Onlineunterricht meinst. Okay, das sind andere Begebenheiten. Ich spreche von parallelem Präsenz- und Onlineunterricht.

    So, jetzt ist es amtlich. Ich habe ab Mo wieder 20 Std mit vollbesetzten Klassen, Helau!


    Edit: jetzt ist bei mir wirklich ein Punkt erreicht, an dem ich es nicht mehr nachvollziehen kann. Ich darf/soll mit meiner Familie keine Großeltern besuchen, bin aber ab nächster Woche wieder mit über 100 unterschiedlichen Leuten in den Klassenräumen. Und von Einhaltung der AHA-Regeln sind wir weit entfernt.

    Kitas bleiben auf, man solle aber nach Möglichkeit die Kinderlein zu Hause lassen. Na klar.

    Und wenn man Lehrer an einer BS ist mit 20 von 25 Std Abschlussklassen? Dann geht das Kind wohl doch täglich in die KiTa...

    Ich habe auch eine Frage zu den Kontaktbeschränkungen: Ist es nun überhaupt noch möglich, die Kinder im Wechselsystem untereinander zu betreuen?

    Ich habe die Befürchtung, dass ich ab nächsten Mo von meinen 25 Std wieder 20 Std vor kompletter Klassenstärke stehen werde (da alles Abschlussklassen sind). Und ich habe die Situation an meiner Schule bereits gestern beschrieben.

Werbung