Hallo Haubsi,
bis vor kurzem war ich auch der Überzeugung, dass TZ in unserem Job wenig Sinn macht und eine Reduktion finanziell nicht das wiederspiegelt, was man im Endeffekt dann doch arbeitet. Dieser Überzeugung sind zurecht auch viele hier im Forum. Ich habe sehr (zu?) lange damit gewartet, mich aber letztlich doch dazu entschieden und bin nun sehr froh darüber. Die TZ kommt nämlich absolut derjenigen entgegen, die auch der Grund dafür war/ist: meiner Tochter.
Mein Stundenplan ist trotz deutlicher Reduktion nicht das, was ich mir wünschen würde. Ich habe einige Hohlstunden, bin in mehreren Schulformen eingesetzt (d.h. auch mehr Konferenzen und ab Ostern Abi/FH-Reife-Prüfungen) und habe -wie alle Kollegen - auch eine Klassenleitung. Was aber eben wegfällt - und das ist in meinem Fall der Zeitfresser schlechthin - ist eine Vielzahl an Korrekturen. Anstatt Klausuren zu bewerten, habe ich nun tatsächlich meist ein 2-tägiges Wochenende und kann Sa vormittags bereits mit meiner Tochter spielen bzw. Zeit verbringen, ohne ständig an die noch zu verrichtende Arbeit zu denken. Auch unter der Woche hole ich sie nun früher aus dem Kindergarten ab und genieße die Zeit mit ihr. Während ich früher immer während ihrer Tanzstunden "effizient" einkaufen war, kann ich heute zusehen. Bei Spielplatzbesuchen endet der Spaß nun wegen der einsetzenden Dunkelheit und eben nicht mehr, weil ich noch etwas für die Schule machen muss.
Meine Empfehlung an dich wäre daher, dass du für dich herausfindest, was dich so am Schulalltag fordert und Zeit kostet und dann kannst du abwägen, ob eine Reduktion sinnvoll ist. Das Gute an unserem Job ist ja, dass wir nicht in der TZ auf ewig gefangen sind. Ich habe nicht vor die nächsten Jahrzehnte TZ zu sein, sondern nur solange es meine Tochter benötigt.