Und "Präsenz" ist ebenso wie die "Lehrerpersönlichkeit" ein gern und inflationär verwendeter Begriff bei der Unterrichtsreflexion, hat aber einen ebenso hoch subjektiven Beigeschmack. In einer Stunde wird dir eine tolle "Präsenz" attestiert, in der nächsten offenbart man dir, dass du unbedingt an deiner "Präsenz" arbeiten müsstest. Auf Nachfrage, wie das genau gemeint sei, da ja alle SuS jederzeit bei der Sache waren, antwortet man dann, dass man überall im Klassenzimmer als Lehrperson physisch möglichst gleichzeitig "präsent" sein müsse. Aha!
Auch wenn das jetzt komisch klingt aber die eigene Präsenz ist nicht immer gleich. Ich merke es z.B. selbst, dass ich Stunden habe in denen ich total präsent bin, in denen jeder Schüler mich wahrnimmt und auch durch die Präsenz zur Mitarbeit "gezwungen" wird. Dann habe ich wieder andere Stunden, da schaffe ich das nicht. Meist sind das Stunden in denen ich abgelenkt bin, mit den Gedanken woanders bin oder mich nicht konzentrieren kann.
Von daher ist es gut möglich, dass in einem Fall deine Präsenz gelobt wird und im anderen Fall gesagt wird, dass sie nicht vorhanden war.
Grundsätzlich habe ich aber das Gefühl, dass du im Moment vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr siehst. Anfangs schien es ja ganz gut gelaufen zu sein, gibt es einen Grund, weshalb sich das geändert hat? Überlege dir auch, ob die Kritik vor allem dazu dienen soll dich fertig zu machen oder um dich noch besser zu machen.
Das was du erzählst klingt erst mal relativ normal und ich habe ein wenig das Gefühl du beziehst alles zu sehr auf dich und nimmst die Kritik zu negativ war (mein subjektives Empfinden, es kann natürlich ganz anders sein).