Vor etwa 4 Jahren besuchte mich ein OG-Schüler an unserer Sek-I - Schule und erzählte, der hiesige OG-Lehrer habe die Schüler gefragt, was man denn in Deutsch bisher so gelesen habe.
Als er aufgezählt hatte - Keller, Kleider machen Leute, Kleist, Zerbrochener Krug, Mann, Mario und der Zauberer - sei der Kommentar gewesen: Ach? Endlich die Rückkehr zu den Klassikern ...und mein EX-Schüler profitierte von Textanalysen an den "alten Schinken". Sicherlich erreicht man nicht jeden, aber ...
Mein Sohn - inzwischen Anfänger-Student - packte seine Bücher für das neue Uni-Leben zusammen. Da entdeckte ich Schillers Maria Stuart. Als ich ihn fragte, warum gerade dieses Werk (nebenbei er war nie begeisterter Deutsch-Schüler, eher der Mathematiker und Lateiner), sagte er: "Das fand ich so toll, das muss ich noch mal lesen ...glaubst du ich pack den Mist ein, den wir in SEk-I gelesen haben ?? du und ich und meine Drogen ? Ich schlage dich, wer wen ? und den Blödsinn ...allein diese gewollte Jugendsprache *kotz* .... achja, und Faust ist natürlich auch spitze... alles zeitlos ! .... Das einzige erträgliche Buch war noch "Blueprint".
"Blueprint" ist SEIN Tipp für eine 10...
Meine Erfahrung mit Kleist "Krug" : Erst Gejammer wegen der korksigen, ungewöhnlichen Sprache, aber wenn sich die Schüler eingelesen haben, dann rätselt jeder in TAtort-Manier mit: Wer war der Täter ? Warum wurde er zum Täter? Wie lügt er sich raus? etc.
Gruß Lyna