Beiträge von Lyna

    Den Fall, den Ilse2 gerade geschildert hat, haben wir ähnlich erlebt.
    Schüler mit einer psychotischen Störung (welche, ist jetzt egal - da gibt es so viele, da haben die Spezialisten Monate zu tun, um die Erkrankung zu diagnostiziern und zu therapieren)
    kommt in eine 5. Gymnasialklasse - hochintelligent.
    Kaum angekommen, läuft das ganze Programm ab: sozial nicht umgänglich, niedrige Reizschwelle, Aggression und Autoaggression, Schlägereien ...
    Auf Grund der Störung keine Einsicht in das Fehlverhalten, Eltern einladen, keiner kommt ...
    Schulpschologe dazu, Akten wieder wälzen.
    In weiterer Sicht der Dinge und diversen Gesprächen - auch mit den Eltern -
    stelllt sich u.a. heraus: Das Kind wurde gegen den Rat der Ärzte immer wieder aus psychiatrischen Kliniken herausgeholt,
    eine weitere Maßnahme in Richtung betreutes Wohnen wurde nicht in Angriff genommen.
    Von August bis 2011 bis Februar dauerte das Märtyrium für alle Beteiligten.
    Jeder ist da Betroffener, dem einem mangelte es mehr an Einsicht, dem anderen weniger.
    Und WENN sich alle auf bet. Wohnen geeinigt haben....?
    Dann? --- Erst mal einen geeigneten Platz finden,... so lange bleibt das Kind in der Schule,
    Wann ist "Gefahr im Verzuge" wann nicht
    Ihr glaubt gar nicht, was das für ein Aktenkrieg ist, welche Emotionen da im Spiel sind,
    ....


    Und ich weiß wovon ich rede:
    Ich habe selbst Jungens (also meine eigenen Kinder) , die seit einem Jahr schwer schizophren sind.
    Was sie genau haben, möchte ich hier nicht schildern,
    versteht eh kaum einer, nicht nachzuvollziehen für Außenstehende, wenn die eigenen
    Kinder von einem Tag auf den anderen "durchdrehen", eben wahnsinnig werden.
    ja, das darf man immer noch so nennen, weil es so ist,
    man lebt dann eben in einer Parallelwelt.


    Nach monatelangen Klinikaufenthalt haben wir einen Platz "Betreutes Wohnen" gefunden.
    Wechsel des Schulbezirkes heißt wieder neu anfange.
    Schulamt kontaktieren, auf baldige Beschulung hoffen.
    Auf Grund der Erkrankung ist momentan von einer Regelschule noch nicht die Rede.
    Wenn ich unklug wäre, könnte ich darauf bestehen. Dann wäre die Rückfallgefahr nahezu 100%.


    also: Inklusion ist nicht gleich Inklusion. In den extremen Fällen ist eine Hausbeschulung mit geregelter Stundenzahl möglich,
    denn auch Psychotische Menschen möchten einen Schulabschluss haben.
    Und das noch mit einem hohen IQ .
    Ob das noch was mit dem Abi wird, ??


    und wisst ihr was? Mir ist das momentan so was von schnuppe!
    Ich hoffe nur, dass nicht noch mal der oben geschilderte Fall passiert.
    Weder die "normalen" Kinder haben das erste Jahr genießen können noch der Erkrankte.
    Die Kollegin ist jetzt so was von inklusionserfahren ... und sie kann erst mal darauf verzichten!


    Und ich? Ich möchte meine eigenen Jungs momentan keiner Regelschule - welches Gym auch immer - zumuten.
    Und keine fremden Kinder meinen Jungs aussetzen.
    WEr diese Welt - diese anderen Welten - nicht kennt, kann nicht in ihnen leben.
    Wer es versucht, braucht alle seine Sinne, viel Kraft, viel Umsicht und Herzenswärme ...

    sitze gerade noch an der Korrektur einer Lyrik-Arbeit (8.KLasse) ... werde nach diesen Zeilen besser ins Bett gehen.


    Vorbemerkung: Ich hatte den Schülern gesagt, dass sie bei der Analyse der Stilmittel durchaus auch den Begriff
    "Zeilensprung" für "Enjambement" verwenden dürfen, wenn ihnen der Fachbegriff im Eifer des Schreibgefechts nicht
    einfallen sollte.
    Und dann das: "Die Dichterin verwendet viele Zeilenschambments."


    Ein anderer: "in Vers 4 befindet sich eine Invasion" ---- gemeint ist "Inversion".
    Da es meine eigene Klasse ist und sie meinen Korrekturstil kennen, habe ich ein UFO an den Rand gezeichnet.

    Vielleicht noch etwas:
    Vor Jahren habe ich mir einen Aufsatz an der Göttinger Uni kopiert:


    erschienen in Orbis Litterarum, Band 40, 1985 - von F. Leneaux "Mario und der Zauberer: The Narration of Seduction or the Seduction of Narration?"
    Sehr interessante Arbeit, die sich ganz auf den Erzähler, seine Erzählweise, seinen Charakter und vor allem auf den Lesereinbezug konzentriert.
    Und wie der Titel schon erahnen lässt: Verführt Cipolla das Publikum - auch durch seine Sprachgewalt - wie auch der Erzähler den Leser verführt?
    Hindert er ihn durch die Subjektivität und der auktorialen Ich-Erzählweise an diskursiver Urteilsbildung?
    Zum Beispiel: vom Indefinitpronomen "man" (gerade in der Einleitung - "man sollte nicht um diese Zeit nach Italien reisen") über das "Sie ("Mögen Sie die Sonne
    Italiens" usw. , direkte Leseransprache) bis hin zum duzen über die Kinder "siehe, da ist Mario". - Das Schaffen von Vertrauen über Vertraulichkeit usw.


    Kann man z.B. bei onlinelibrary bestellen, wenn ich mich recht erinnere.


    Gruß Lyna

    Das Heft kenne ich nicht.


    Muss es denn der Vergleich mit einem anderen Text sein?


    Wie wäre es mit dem Vergleich zweier Textauszüge innerhalb der Novelle?
    Ich denke dabei an die Rechtfertigungsszene des Erzählers nach der Einleitung (Warum verlässt er Torre nicht?) mit der Rechtfertigung während der Pause
    innerhalb der Zaubervorstellung: Gang der Rechtfertigung- Wortwahl - Lesereinbezug etc.


    Gutes Heft für Oberstufe mit Klausurvorschlägen:
    Lektürehilfen Klett, "Mario und der Zauberer / Tonio Kröger - von Elisabeth Kaltenbach. inklusive Abi-Aufgaben mit Lösungen.
    Oder auch: EINFachDeutsch von Schöningh . Buch und Begleitheft - Didaktisches, Politisches, Biographisches
    zu Mann, NS-Zeit Deutschland und Manns Position --viel Material.


    Gruß Lyna

    Analyse von einigen Witzen eignen sich auch - z.B. Bestimmung nach dem Ohrenmodell.
    Dabei denke ich an ein Arbeitsheft zu P.A.U.L. D. - wenn ich mich recht erinnere für Klasse 9.
    Oder Gesprächsanalyse aus "Andorra" Unterhaltung zwischen Barblin und dem Soldaten. Wer hört auf welchem Ohr? Wer spricht mit welchem "Mund"


    Witzbeispiel:
    Gast zum Ober, der das Essen bringt: "Sagen Sie, meinen Sie das Schnitzel schmeckt mir besser, wenn Sie es mit dem Daumen festhalten?"
    Ober; "Nein, ich wollte nur nicht, dass es mir noch mal herunterfällt."


    Gast zu Ober: "Was macht denn da die Fliege in meiner Suppe?!"
    Ober: "Mein Herr, wenn ich es richtig sehe, Brustschwimmen."


    gängiges Beispiel:
    Er und sie sitzen im Auto vor einer Ampel. Sie fährt. Die Ampel wird gerade grün.
    Er sagt: "Jetzt ist es grün."
    Schüler sollen nun auf den vier Ebenen Antworten finden.


    Loriot - wie oben schon genannt - wird gern genommen.

    Der nordhessische Schüler nutzt Ersatz-Vokabular.
    Die Konjunktion "als" ist flexibel einsetzbar.
    So schreibt / sagt man: "Ich werde als vom Arbeiten abgehalten" - anstatt: "ich werde andauernd vom Arbeiten abgehalten."
    Das ist steigerungsfähig: "Ich werde alsezu ..... "-
    Sollte man aber einen Satz mit der Konjunktion formulieren, heißt es dann:
    "Ich habe mir eine neue Hose gekauft, wo ich bei meiner Schwester war."

    ---->> siehe Zitat Mikael : §7 GG !


    Ich habe selbst evang. Rel.Päd. studiert, vocatio hab ich auch.
    Vor etwa 5 Jahren habe ich die zitierte "Verweigerung" in Anspruch genommen (Gründe sind hier mal hinfällig). Beim Gespräch mit der Schulleitung vor den Weihanchtsferien habe ich es so angegeben. Als ich gefragt wurde, ab wann ich dies nicht mehr möchte --> mit sofortiger Wirkung, in diesem Fall mit Beginn des 2. Schulhalbjahres. Ich wollte die Stundenplaner nicht in allzu große Nöte bringen. Meine vocatio bleibt mir erhalten. Als ich neulich mal unverbindlich nachfragte, ob ich denn wieder Reli unterrichten dürfe, wenn mir danach ist - mal so dahingeplaudert. Antwort: Ja, natürlich!
    Ich spreche hier für Hessen, aber das GG gilt ja wohl immer noch für jeden (was'n Glück bei dem 16-Bundesländer-Pädagogik-Chaos).


    Gruß Lyna

    Entscheidend ist auch das Alter des Kindes, die Anzahl der Kinder, zwei Erziehungsberechtigte oder allein erziehend.
    Als meine 3 Jungs noch unter 12 waren - schon etwas länger her - standen mir 50 Tage zu: eben allein erziehend.
    Glücklicherweise musste ich das nie nutzen. (Hessen)


    Gruß Lyna

    Birgits Frage geht mir auch durch den Kopf: Wie schätzt er sich selbst ein?
    Weiß er genau, warum er sich "verzettelt"?
    Wann hatte er eine Therapie? Welcher Art war diese ? Wie lange dauerte sie?
    Wenn er momentan ärztlich behandelt wird, wie sieht diese aus?
    Hat er zu einer Lehrkraft so viel Vertrauen, dass er ihr erzählen kann, wie es ihm geht?
    Hat er schon einmal formuliert, wie es in ihm aussieht, wenn seine Zeit ihm davonläuft?
    Ist er sich seiner Träumereien bewusst, wie lange dauern diese?
    Hat er in irgendeiner Form ein Zeitmanagement?
    Ist er in allen Bereichen langsam? Kann er spontan im Unterricht antworten, wenn du ihn aufforderst,
    oder weiß er dann gar nicht, wo ' s gerade langgeht?


    Wie du siehst, habe ich mehr Fragen als konstruktive Vorschläge, aber die Fragen
    sind als Vorschläge gedacht.


    Gruß Lyna

    Hallo Aktenklammer!


    Die Aufgabenstellung müsste sich auf die Einleitung beziehen: Standortbeschreibung einschließlich Vorausdeutungen. So müsste die Aufgabenstellung Sinn machen.


    "Die Erinnerung an Torre ... Stimme des Südens, ihre Ware an." ... Das wären die Seiten 75 bis 76 unten. - also nur zwei Seiten.
    Noch eine Seite dazu: (entspäche deiner Seite 76), dann ginge es bis etwa: ..."wie ein Gast zweiten Ranges."-->
    Hier endet dann der beschreibende und wertende Rückblick des Ich-Erzählers. Das macht auch Sinn.
    Dann geht es nämlich am Ende "meiner" Seite 77 (deine 76) weiter mit dem ersten Bericht über ein unangenehmes Ereignis: Speisesaal


    Fischer Taschenbuch (Tonio Kröger + Mario ) : Ausgabe mit zwei Novellen, aus dem Jahr '95




    Gruß Lyna


    PS: Meine Lieblingsnovelle für die etwas reiferen Schüler ... :D

    Wahrscheinlich wird der Threadersteller jetzt erst recht in die freie Wirtschaft wechseln, weil die Lehrerkollegen ihm zu albern erscheinen - im Gegensatz zu den seriösen Vielverdienern in der freien Wirtschaft - und ihr seid schuld. :P

    Daran habe ich auch schon gedacht.


    Und dann noch nach Mitternacht Eis essen und sich blödelnd in Foren rumtreiben. Kein Wunder, dass die Kinder nix mehr lernen!
    Wird ein Frosch, wenn er Eis ist, eigentlich zum Gefrierfrosch ? ... Na auch egal, wer nach Mitternacht noch in Foren schreibt, der kann ja auch nicht vernünftig unterrichten.
    Da ist da Eis jetzt auch egal.

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