Beiträge von Philio

    Quatsch. Man muss sich an die herrschenden Bedingungen anpassen. Der Luxus-Tripp "Selbstverwirklichung" ist eine temporäre Modeerscheinung des deutschen (noch) Sozialstaates. Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass das so bleiben wird.

    Chip98: Tja, da hast du zwei grundverschiedene Ansichten. Hoffe, sie helfen dir bei der Entscheidungsfindung. ;)

    Ich habe mich während des Orientierungspraktikum mit drei jungen Lehrern unterhalten und alle drei haben mir dies bestätigt.

    Hm, für eine valide Prognose nicht gerade umfangreich, da stimmst du mir hoffentlich zu?


    Aber mein eigentlicher Punkt ist eher, daß du dich in deiner Entscheidung nicht so sehr von äusseren Faktoren, die du wenig bis gar nicht beeinflussen kannst, abhängig machen solltest. Die spannende Frage ist doch: Was willst du in den nächsten 40 Jahren machen? Wenn du in dieser Frage gänzlich unemotional bist, kannst auch 'ne Münze werfen...

    Auf Spiegel Online wurde in einem Forum dieser Link gepostet:


    http://www.bz-berlin.de/berlin…en-sind-einfach-unloesbar


    Dort ist auch auch ein Foto der entsprechenden Aufgabe gepostet. Was mich interessieren würde: Was war denn jetzt wirklich das Problem bei dieser Aufgabe? Tatsächlich die natürliche Logarithmusfunktion wie die BZ schreibt? Ein betroffener Schüler wird zitiert mit: „(...) wir haben den Stoff in der 11. Klasse nur in einer Schulstunde angekratzt. (...)". Aber was genau ist "der Stoff"?


    Wenn thematisch alles unterrichtet worden ist, finde ich die Aufgabe für einen Leistungskurs o. ä. schon machbar.

    @Mareike-89, nachdem ich den Plan gelesen habe, möchte ich doch noch meine 5 Cent dazugeben. Die Stunde in der 9. würde ich anders aufziehen, denn sie hat meiner Ansicht nach grosses Potenzial für eine schöne schülerzentrierte Stunde - nämlich indem sie selbst würfeln! Arbeitsblatt mit Würfelaugen 1-6, daneben Platz für eine Strichliste und los. PA, einer würfelt, einer schreibt, sagen wir 60 Würfe ;-). Dann sie (evtl. durch Hinweise geleitet?) den Zusammenhang zwischen relativer Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit entdecken lassen. Für mich ist das ist naheliegender, als sie auf "günstig durch möglich" selbst kommen zu lassen, das würde ich dann eher zusammen machen oder vorgeben (bzw. differenziert für Leistungsstarke?). Wie gesagt, wäre mein Einstieg - ganz besonders bei Besuch (will deine Mentorin in die Stunde kommen?) wenn bekannt ist, dass der nicht so auf Unterrichtsgespräche steht. ;)

    Wirtschaftsingenieurwesesen ist ein Kombifach, oder? Dann kommt es schätzungsweise darauf an, welche Spezialisierung du im Ingenieurbereich hast, z. B. E-Technik, Maschinenbau, ... wenn du dort genug ECTS hast gemäss den Vorgaben, könnte das schon klappen - besonders wenn du eine gesuchte Vertiefung wie z. B. E-Technik hast. Falls sich hier niemand mehr zum Thema meldet, kontaktiere am besten direkt das RP wegen der Anerkennung. Gehe aber davon aus, dass du für die Anerkennung jedes ECTS anhand deiner Leistungsnachweise aus dem Studium wirst belegen müssen...


    Grüße!

    • Hat jemanden an einer Ausgleichsmassnahme teilgenommen ? Könntet ihr bitte über den Verlauf erzählen? Wie lange, Kosten, usw.?

    Kann ich leider nichts zu sagen, kenne niemanden der das machen musste. Alle Deutschen die ich kenne und die in der Schweiz unterrichten, haben in der Schweiz auch das Lehrdiplom gemacht. Aber ich würde sagen, mach dir über eine Ausgleichsmassnahme erst Gedanken, wenn eine gefordert wird ;)

    • Ich habe gelesen, dass in der Schweiz Lehrer für gymnasiale Maturitätsschulen und Fachmittelschulen gewöhnlich in zwei Fächern ausgebildet werden, sind denn 5 Fächer nur eine Voraussetzung für die Grundschule?

    Wie kommst du auf 5 Fächer? Das hört sich für mich eher nach Sek I an, ich kenne das mit 3 Fächern + 1 Erweiterungsfach (oder 2/2) - aber das kann kantonal verschieden sein. In der Primarschule unterrichtet eine Lehrperson mehr oder weniger alle Fächer. In der Sek II gibt es typischerweise nur 2 Fälle für Lehrpersonen: Ausbildung in nur einem Fach (Monofach) oder in 2 Fächern (wie in D).

    • Was passiert, wenn man keine Lehrbefähigung für mindestens 5 Fächer hat? Kann man die andere 3 Fächer nachstudieren?

    Siehe vorherige Antwort.

    • Kann man überhaupt als Lehrer an Gymnasien in Deutschland in Maturitätsschulen in der Schweiz arbeiten?

    Was genau meinst du mit "kann man"? Du hast fachlich eine vergleichbare Ausbildung wie deine schweizer Kollegen...

    • Hat jemanden Erfahrung mit dem Zertifikatslehrgang (CAS) "Führen einer Bildungsorganisation (Schulleitungsausbildung)" der PH Zürich ?

    Sorry, da muss ich passen.

    • Wie sehen die Chancen für Lehrer der Sek. II in der Schweiz aus?

    Der Bedarf an Gymnasiallehren ist insgesamt nicht so gross, es gibt nicht so viele Gymnasien wie in D und die Gymnasialquote liegt bei ca. 20% eines Jahrgangs (allerdings mit teilweise grossen regionalen Schwankungen). Wer hier auf ein Gymnasium geht, studiert in der Regel auch und macht keine Berufsausbildung. Allerdings gehören Fachmittelschulen und Berufsschulen (insbesondere mit Berufsmaturität) auch zur Sek II. Was die gefragten Fächer angeht, ist die Situation ähnlich wie in D.
    Ich kenne aber auch Sek II Lehrer, die in der Sekundarschule unterrichten. Da kann es aber vorkommen, dass man fachfremd unterrichten muss.

    • Die Anerkennung kostet derzeit 800CHF und die Ausgleichsmassnahme können bis 12000 CHF kostet. Lohnt sich das?

    Die CHF800 sind für die Schweiz keine besonders hohe Gebühr, für zu schnelles Fahren zahlt man schon für wenige km/h um die CHF200. Das Geld ist gut investiert, würde ich meinen. Wie gesagt, über die Ausgleichsmassnahme würde ich mir erst mal keine Gedanken machen...


    • Kann man nicht ohne Anerkennung arbeiten oder verdient man weniger?

    Da ich mit abgeschlossenem Fachstudium, aber noch ohne Lehrdiplom arbeiten durfte, solltest du auch arbeiten dürfen. Die Schulleitung hat im Vergleich zu deutschen Schulen eine hohe Autonomie was solche Entscheidungen angeht. In der Regel wird man als neue Lehrperson mentoriert, in dieser Zeit verdient man weniger.


    Hoffe, ich konnte helfen!

    Hoffe für dich, daß noch jemand antwortet, der kompetenter ist als ich und der "first hand" Erfahrungen hat. Habe mich selbst in BW für den Direkteinstieg interessiert (und mich auch beworben) und kenne das System (vor allem Bewerbungsverfahren etc.) deshalb ein bisschen. Bevor ich aber alles in epischer Breite ausführe - hast du dich schon selbst informiert? Kennst du die folgenden Seiten?


    https://www.lehrer-online-bw.d…seite/lobw/Direkteinstieg
    https://www.lehrer-online-bw.d…seite/lobw/Seiteneinstieg


    In den Dokumenten steht jeweils drin, mit welcher Ausrichtung überhaupt ein Direkt- oder Seiteneinstieg möglich ist. Kann gerne noch mehr Details zum Prozedere erzählen wenn gewünscht. Ein Tipp aber gleich: Bei Direkteinstieg steht, dass eine Stelle für eine Bewerbung ausgeschrieben sein muss. Ich würde die Schulen direkt anfragen, viele Stellen werden erst gar nicht ausgeschrieben.

    Sitzplan mache ich auf Papier - wenn ich die Namen auswendig weiss, werfe ich den eh weg ;)


    Arbeitsblätter habe ich in Word, die liegen in einer Ordnerstruktur im Schulintranet. In einer Dokumentenverwaltung sehe ich für mich im Moment noch keinen Mehrwert, auch OneNote oder ähnliches wäre mir zu viel Overhead.


    Klassenbuch führe ich keines, für Fehlzeiten hat meine Schule eine Softwarelösung im Intranet. Mein Jahresplan ist auch ein Wordfile mit Tabellen. Klausurtermine und Hausaufgaben trage ich in Moodle ein, ist bei uns Pflicht.


    Mit Kalendersoftware habe ich einiges ausprobiert und war immer unzufrieden. Meine momentan bevorzugte Lösung ist, auch Termine als Task in meiner ToDo Software einzutragen - finde die lineare Ansicht dort besser als die eines Kalenders (habe die Events aber auch mit dem Kalender synchronisiert).


    Personenbezogene Daten von Lernenden werden nur lokal im Schulintranet gespeichert, sonst nirgends.

    Klar, sieht man ja im Krankenhaus und in der Bank jeden Tag, Bedienstete an privaten Tablets und privaten Rechnern... man kann sich Sachen auch einreden, wenn man unbedingt etwas rechtfertigen will.

    Nur weil man es nicht sieht, heisst das nicht, dass es das nicht gibt - BOYD (bring your own device) ist in gar nicht so wenigen Firmen teil der Unternehmenskultur... und wenn ich mitbekäme, dass ein Chefarzt oder Bankmanager Termine auf dem privaten Smartphone speichert, würde mich das nicht sehr überraschen...

    Zitat von der Homepage von TeacherStudio:


    "Benoten ohne Kopfrechnen
    TeacherStudio übernimmt für dich das Ausrechnen der Endnoten für jeden Schüler automatisch. Du hast natürlich das letzte Wort und kannst jederzeit pädagogisch benoten."


    Uff, da bin ich aber erleichtert... dachte schon, man müsse die Endnote dann so ins Zeugnis übernehmen.


    Aber mal im Ernst: Ganz abgesehen von der Datenschutzproblematik habe ich nichts gefunden, was ich mit meinem Excel-Notenfile, meiner Kalender- und ToDo-Software nicht machen könnte - jedenfalls soweit es Dinge angeht, die mich interessieren. Auf dem Handy oder Tablet möchte ich meine Notenlisten jedenfalls nicht mit mir 'rumtragen.


    Aber vielleicht bin ich da zu unkreativ - kann mir bitte ein begeisterter Nutzer einer solchen Software erklären, warum die so toll ist?


    Noch ein anderes Problem ist mir aufgefallen: Wie man die Daten reinbekommt ist klar, aber wie bekommt man sie wieder raus? Haben diese Programme auch Exportfunktionen? Falls nein, wäre das für mich no-go.

    Habe nur Volljährige, denen sage ich in der ersten Stunde, dass meine Hausaufgabenkontrolle meistens im Satz "Haben Sie Fragen zu den Hausaufgaben?" besteht. Wenn Sie keine haben, gehe ich davon aus, dass es keine Fragen gibt. Haben Sie keine Fragen, weil Sie die HA nicht gemacht haben, erleben sie die Konsequenzen in der nächsten Klausur, ...


    Bei Unterrichtsstörungen habe ich noch kein Patentrezept gefunden, wahrscheinlich weil es keines gibt. Ermahnungen, Sprüche, etc. helfen oft, aber nicht immer. Wenn's in einer Phase ist, in der ich etwas demonstriere, dann mache ich schneller - ist meistens sehr wirksam. Generell sind Störungen nach meiner Beobachtung bei hoher Eigenaktivität am geringsten, deshalb versuche ich immer so viel Übungszeit wie möglich in die Stunde zu packen - in Mathe typischerweise kein Problem ;) . Falls Sie aber vor oder nach mir eine schwere Klausur hatten bzw. haben, oder wenn sie in der letzten Stunde nach einem langen Tag durch sind hilft manchmal nur Geduld.

    Ich weiß von niemandem, der nicht am 31. August die erste Kohle bekommen hat. In vielen Fällen war es erstmal ein Abschlagsbetrag, aber immerhin.
    Es kann doch nicht sein, dass man mit 1200€ netto im Ref sich nichts für die vier Wochen beiseite legen kann?!

    Das würde ich nicht pauschalisieren, das hängt immer von der persönlichen Lebenssituation ab. Miete + monatliche Fixkosten können je nach Wohnort locker > 800€ im Monat sein. Wenn dann ca. 100€ für die Lebenshaltung pro Woche bleiben, dann ist das auch nicht übertrieben komfortabel...

    Hallo,


    ich weiß, dass die Zukunft nicht rosig wird und das es kein Zuckerschlecken wird. Doch in vielen Jobs bangt man um eine Einstellung (zum Thema Fachkräftemangel...). Trotzdem interessieren mich die Inhalte so sehr und ich will auch meine späteren Schüler etwas beibringen und diese begeistern.

    Was Geschichte angeht, kann ich dich total gut verstehen - hätte ich selbst gerne studiert, hatte mich aber dagegen entschieden (ganz ehrlich: keine Lust auf Latinum. Aber vielleicht mache ich's ja noch als Rentner ;) ). Aber sehen wir uns das doch mal aus der Perspektive deiner zukünftigen Schüler an: Wenn du denkst, dass du ihnen was beibringen und sie begeistern kannst, dann kannst du die Chance, dass sie dich überhaupt als Lehrer bekommen, bereits jetzt dramatisch vergrössern! Wäre eine Entscheidung für eines der Fächer in Kombination mit einem Mangelfach keine Option? Wirf doch mal ganz unvoreingenommen einen Blick auf die Matrix in diesem Thread (ist NRW und nicht Hessen, aber im Grossen und Ganzen wird es auch hier stimmen):


    http://www.lehrerforen.de/inde…ie-philosopie-geschichte/


    Könntest du dir etwas von weiter "rechts oben" vorstellen? Muss ja nicht gleich MINT sein wenn dir das nicht liegt, aber z. B. in den romanischen Sprachen sieht es nicht ganz schlecht aus, oder Sozialwissenschaften (interessant z. B. auch in der Berufsbildung).

    Kenne mich nur in BW aus, weil ich mich hier selbst mal beworben hatte. In BW gibt es einmal den Seiteneinstieg in den Vorbereitungsdienst, hier verdient man das selbe Gehalt wie jeder andere im Vorbereitungsdienst auch. Siehe hier:


    https://www.lehrer-online-bw.d…ine/Besoldung+und+Entgelt


    Dann gibt es den Direkteinstieg in den Beruflichen Schuldienst, hier ist man zunächst Angestellter nach TV-L in der Entgeltgruppe 12. Siehe hier:


    https://www.lehrer-online-bw.d…instieg-Besoldung-Entgelt

    2. Wie problematisch würde ein Neueinstieg in Physik und Chemie werden?


    Oder allgemeiner: Ist Vorwissen überhaupt für das Lehramtsstudium gefragt? Gibt es da jemanden mit ähnlichen Erfahrungen?


    3. Wie schwer sind die Fächer?
    Natürlich gibt es hier persönliche, lokale und institutionelle Abweichungen, aber Tendenzen dürften doch schon erkennbar sein(?) - mit Mathematik als Herausforderung würde ich mir vorsichtshalber nicht zu viel aufbürden wollen...

    Kann nur zu 2. und 3. etwas sagen und hier nur, soweit es Physik und Mathe betrifft.


    Zu 2.: Denke schon, dass man Physik ohne Vorwissen studieren kann, aber dann muss man das sehr schnell aufarbeiten - das Tempo im Studium ist ziemlich hoch, typischerweise ein Teilgebiet der Physik (Mechanik, Elektrodynamik, etc.) pro Semester. Dazu kommt Theoretische Physik, je nach Uni unterschiedlich entweder gleich von Anfang an, oder ab dem 3. Semester, oder integriert mit der Experimentalphysik. Ach ja, vom Namen "Experimentalphysik" nicht täuschen lassen, das ist auch eine "theoretische" Vorlesung, nur etwas aufgelockert durch ein paar Experimente, die ein Assistent vorführt ;)


    Zu 3.: Schwer ist relativ - für mich wäre z. B. ein Sportstudium schwer, bzw. unmöglich, denn ich würde schon die Eingangsprüfung nicht schaffen. ;) Einer meiner Matheprofs sagte mal, man bräuchte nur logisches Denken als Voraussetzung und sonst nichts. Ganz so einfach ist es dann doch nicht, Mathe und Physik haben auch einiges an Terminologie, die man einfach lernen muss (wenn in der Klausur z.B. steht, dass eine Abbildung diffeomorph ist, dann sollte StudentIn schon wissen, was das heisst). Anspruchsvoll sind Mathe und Physik aber, man muss über das ganze Semester dabei bleiben, Übungen lösen, in die Tutorien gehen, mit anderen zusammenarbeiten - als Einzelkämpfer sind beide Studien nur für Genies machbar (aber sowas soll's ja geben ;) )

    Weil man lieber Schwachsinn wie Religion unterrichtet oder Kinder im Sportunterricht systematisch diskriminiert.

    Du hältst Religion für Schwachsinn, andere halten Mathematik, Physik und Informatik für Schwachsinn... such is life...


    Der andere Teil deiner Aussage ist spannend! Was meinst du genau mit "systematisch"? Diskriminiert durch das Kultusministerium, die Lehrpläne, die Schulleitung, eine Verschwörung der Sportlehrer? Oder vielleicht doch eher eine Verallgemeinerung schlechter Erfahrungen im Sportunterricht? Schlechte Erfahrungen im Sportunterricht habe ich seinerzeit als erwiesenermassen unsportlicher Schüler auch gemacht, bei mir hat es in den Bundesjugendspielen noch nicht mal zur Siegerurkunde gereicht. ;) Von dort bis zu systematischen Diskriminierung ist es aber noch ein weiter Weg...

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