Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe Lehramt für zwei Fächer (Deutsch/Spanisch) an Gymnasien studiert. Meiner Freund ist Schweizer und ich würde mich gerne in Zürich für einen Job bewerben.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir ein paar Fragen beantworten könntet:
- Hat jemanden an einer Ausgleichsmassnahme teilgenommen ? Könntet ihr bitte über den Verlauf erzählen? Wie lange, Kosten, usw.?
- Ich habe gelesen, dass in der Schweiz Lehrer für gymnasiale Maturitätsschulen und Fachmittelschulen gewöhnlich in zwei Fächern ausgebildet werden, sind denn 5 Fächer nur eine Voraussetzung für die Grundschule?
- Was passiert, wenn man keine Lehrbefähigung für mindestens 5 Fächer hat? Kann man die andere 3 Fächer nachstudieren?
- Kann man überhaupt als Lehrer an Gymnasien in Deutschland in Maturitätsschulen in der Schweiz arbeiten?
- Hat jemanden Erfahrung mit dem Zertifikatslehrgang (CAS) "Führen einer Bildungsorganisation (Schulleitungsausbildung)" der PH Zürich ?
- Wie sehen die Chancen für Lehrer der Sek. II in der Schweiz aus?
- Die Anerkennung kostet derzeit 800CHF und die Ausgleichsmassnahme können bis 12000 CHF kostet. Lohnt sich das?
- Kann man nicht ohne Anerkennung arbeiten oder verdient man weniger?
Vielen Dank ,
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- Hat jemanden an einer Ausgleichsmassnahme teilgenommen ? Könntet ihr bitte über den Verlauf erzählen? Wie lange, Kosten, usw.?
Kann ich leider nichts zu sagen, kenne niemanden der das machen musste. Alle Deutschen die ich kenne und die in der Schweiz unterrichten, haben in der Schweiz auch das Lehrdiplom gemacht. Aber ich würde sagen, mach dir über eine Ausgleichsmassnahme erst Gedanken, wenn eine gefordert wird
- Ich habe gelesen, dass in der Schweiz Lehrer für gymnasiale Maturitätsschulen und Fachmittelschulen gewöhnlich in zwei Fächern ausgebildet werden, sind denn 5 Fächer nur eine Voraussetzung für die Grundschule?
Wie kommst du auf 5 Fächer? Das hört sich für mich eher nach Sek I an, ich kenne das mit 3 Fächern + 1 Erweiterungsfach (oder 2/2) - aber das kann kantonal verschieden sein. In der Primarschule unterrichtet eine Lehrperson mehr oder weniger alle Fächer. In der Sek II gibt es typischerweise nur 2 Fälle für Lehrpersonen: Ausbildung in nur einem Fach (Monofach) oder in 2 Fächern (wie in D).
- Was passiert, wenn man keine Lehrbefähigung für mindestens 5 Fächer hat? Kann man die andere 3 Fächer nachstudieren?
Siehe vorherige Antwort.
- Kann man überhaupt als Lehrer an Gymnasien in Deutschland in Maturitätsschulen in der Schweiz arbeiten?
Was genau meinst du mit "kann man"? Du hast fachlich eine vergleichbare Ausbildung wie deine schweizer Kollegen...
- Hat jemanden Erfahrung mit dem Zertifikatslehrgang (CAS) "Führen einer Bildungsorganisation (Schulleitungsausbildung)" der PH Zürich ?
Sorry, da muss ich passen.
- Wie sehen die Chancen für Lehrer der Sek. II in der Schweiz aus?
Der Bedarf an Gymnasiallehren ist insgesamt nicht so gross, es gibt nicht so viele Gymnasien wie in D und die Gymnasialquote liegt bei ca. 20% eines Jahrgangs (allerdings mit teilweise grossen regionalen Schwankungen). Wer hier auf ein Gymnasium geht, studiert in der Regel auch und macht keine Berufsausbildung. Allerdings gehören Fachmittelschulen und Berufsschulen (insbesondere mit Berufsmaturität) auch zur Sek II. Was die gefragten Fächer angeht, ist die Situation ähnlich wie in D.
Ich kenne aber auch Sek II Lehrer, die in der Sekundarschule unterrichten. Da kann es aber vorkommen, dass man fachfremd unterrichten muss.
- Die Anerkennung kostet derzeit 800CHF und die Ausgleichsmassnahme können bis 12000 CHF kostet. Lohnt sich das?
Die CHF800 sind für die Schweiz keine besonders hohe Gebühr, für zu schnelles Fahren zahlt man schon für wenige km/h um die CHF200. Das Geld ist gut investiert, würde ich meinen. Wie gesagt, über die Ausgleichsmassnahme würde ich mir erst mal keine Gedanken machen...
- Kann man nicht ohne Anerkennung arbeiten oder verdient man weniger?
Da ich mit abgeschlossenem Fachstudium, aber noch ohne Lehrdiplom arbeiten durfte, solltest du auch arbeiten dürfen. Die Schulleitung hat im Vergleich zu deutschen Schulen eine hohe Autonomie was solche Entscheidungen angeht. In der Regel wird man als neue Lehrperson mentoriert, in dieser Zeit verdient man weniger.
Hoffe, ich konnte helfen!