Beiträge von Philio

    Ich finde das hier sehr schön:


    Fit für die Oberstufe: Mathematik


    Ein relativ dünnes Buch (dafür günstig), konzentriert sich auf das Wesentliche, lässt sich dafür aber auch schnell durcharbeiten. Falls dabei irgendwo grössere Lücken entdeckt werden, kann man diese dann gezielt mit einem spezialisierten Werk nacharbeiten.


    Inhaltsverzeichnis ist auf der Seite, der Verlag bietet auch ein Lerntagebuch (eigentlich mehr ein Protokoll) zum Download an.

    Ich bin da wirklich kein Experte, aber... ich hatte das in meinen Pädagogikveranstaltungen immer so verstanden, dass der Korrumpierungseffekt als Folge von Belohnungen die (intrinsische) Motivation reduziert, während der Themenkomplex "Belohnung/Bestrafung" im Allgemeinen eher der Erziehung zu gewünschtem Verhalten dient (Konditionierung a la Skinner, Thorndike, etc.). Für mein Verständnis muss man das schon auseinanderhalten, je nachdem, was im Fokus steht - Motivation oder Verhalten.
    Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren..


    Die Behavioristen hatten übrigens auch damals schon festgestellt, dass Belohnung von erwünschtem Verhalten wirksamer ist als die Bestrafung von unerwünschtem Verhalten.

    e) Der Lehrer fragt, ob es Fragen zu den Hausaufgaben gibt. Falls ja, werden diese im Plenum besprochen. Falls nein, geht es weiter im Thema (und es ist dem Lehrer egal, ob keine Fragen weil alles klar, oder keine Fragen weil Aufgaben nicht gemacht - meine Lernenden sind erwachsen und müssen mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen leben).

    was hat euch bewogen, einen PC und keinen Mac bzw. einen Mac und keinen PC zu kaufen? Die Preisunterschiede sind ja schon enorm, der Mac ist inzwischen in schwindelnde Preishöhen gekrabbelt.

    Dass macOS ein auf Unix basierendes Betriebssystem ist, das die Unix-Architektur mit einer ansprechenden graphischen Oberfläche verbindet (und nein, Linux mit Gnome, KDE, etc. ist für mich keine Alternative und ja, ich benutze auch die Kommandozeile (bash)). Auf meinem MacBook Air läuft aber auch eine virtuelle Maschine mit Windows 10 - für Gamer wäre das nichts, aber zum gewöhnlichen Arbeiten reicht es. Die 32-bit Version von Win10 ist in der VM erstaunlich ressourcenschonend.

    Die taz ist linker, als die beiden Seiten rechts sind (auch wenn mein persönliches konservatives Spektrum durch die FAZ abgedeckt wird). Sind halt konservative Internetseiten und Google fördert da auch nichts wirklich negatives zutage, außer man schränkt die Suche auf Artikel von taz und indymedia ein...xD

    D'accord, rechter als die FAZ muss es für mich persönlich auch nicht sein. Rechts zu sein ist auch nicht mein Hauptkritikpunkt an "Tichys Einblick" oder "Die Achse des Guten", sondern dass ich sie für mitverantwortlich an unserem aktuellen gesellschaftlichen Klima halte indem sie dazu beigetragen haben, Populismus und Alarmismus hoffähig zu machen. Sich nur zu gerne auf "kontroverse" Themen (z. B. auch Inklusion) zu stürzen, die sie vom "Mainstream-Journalismus" nicht adäquat behandelt sehen, ist deren Konzept. Dürfen sie auch, schliesslich haben wir Pressefreiheit. Allerdings - wenn gewisse Medien ihr Betätigungsfeld darin sehen, vor der Bevölkerung einerseits ständig Drohkulissen aufzubauen (z. B. Flüchtlinge, Islam, Euro) und andererseits reale Bedrohungen verharmlosen (z. B. Klimawandel), muss man sich meiner Ansicht nach über Wahlergebnisse wie im September nicht wundern.
    (Anmerkung: Im Fall von Henryk Broder finde ich diese Entwicklung zum Alarmismus besonders schade, denn seine pointierten Kommentare habe ich mir früher gerne angehört (obwohl ich meistens anderer Meinung war). Dass er in den letzten Jahren offensichtlich zum Hardliner geworden ist, finde ich sehr bedauerlich. Mit Roland Tichy konnte ich persönlich nie etwas anfangen, zum Fremdschämen fand ich allerdings seine Rolle als Juror bei "Big Boss" (die Älteren erinnern sich - die eingedeutschte Variante von Donald Trumps Erfolgsshow "The Apprentice") an die er heute bestimmt nicht mehr so gerne erinnert werden möchte.)


    PS: Sorry für OT.

    Meiner Erfahrung nach kann man echte formale Beweise auch im Mathe-Lk komplett vergessen. Interessieren praktisch niemanden, verstehen will es auch kaum jemand. Beweise sind zwar etwas Schönes, aber wirklich brauchen tut man sie nicht, auch nicht als Abiturient.


    Ich habe neulich versucht, mit meinen Mathe-Gklern die Gleichheit der Mengen der natürlichen und rationalen Zahlen zu beweisen - Ging ordentlich in die Hose. Dabei ist das so eine schöne Mathe-Spielerei!

    Ist leicht OT aber aus Neugierde - mit Cantors Diagonalargument?

    Ich hatte gerade letzte Woche eine Führungskräfte-Fortbildung, wo der Tenor des Referenten (allerdings aus der Wirtschaft) genau in diese Richtung geht: Einziehen einer mittleren Führungsebene in die Schulen, die diesen Namen auch verdient (Stichwort: Mitwirkung bei der Beurteilung); leistungsbezogene Gehaltsbestandteile für Lehrkräfte in Größenordnungen von 10-15%.

    Na, wenn der Mensch aus der Wirtschaft das sagt, dann wird's schon stimmen. Analog zum freundlichen Unternehmensberater im 1000-Euro-Anzug der, natürlich frei von lästiger persönlicher Verantwortung, lächelnd 10-15% Personalfreistellung empfiehlt ...


    Ohne Ironie - ein solches System würde auf eine de-facto-Lohnkürzung hinauslaufen, ähnlich wie das an Hochschulen nach der Umstellung der C-Besoldung auf die W-Besoldung (mit leistungsbezogenem Gehaltsanteil) jetzt schon der Fall ist.

    Mit Deinen Voraussetzungen würde ich es mir gut überlegen, ob Du noch einmal ein Vollstudium (Chemie) absolvieren möchtest. Ob Du wesentlich schneller durchkommst, bleibt fraglich. Das hängt oft von der konkreten Stundenplangestaltung ab, die den geg. Bedingungen unterliegt (bestimmte Kurse werden nur im Winter- oder nur im Sommersemester angeboten, die Du dann aber wieder verpflichtend als Voraussetzung für weitere Kurse brauchst, etc.). Das funktioniert i.d.R. am besten beim Standarddurchlauf, alles andere ist immer so eine Sache.

    ... und gerade Chemie ist ein sehr aufwändiges Studium mit vielen Laborpraktika und entsprechenden Präsenzzeiten. Das würde ich mir wirklich gut überlegen.

    Bin kein Experte für NRW, aber hast du auch an berufliche Schulen gedacht? Dafür hättest du schon beide Fächer, und müsstest je nach Anforderungprofil höchstens noch was ergänzen plus zusätzlich noch die Pädagogik/Erziehungswissenschaften. Wenn nicht gerade dein Herz an Chemie/Physik etc. und am Gymnasium hängt, wäre das eine deutlich zeitsparendere Variante.

    (2) Sozialgefüge innerhalb der Klassen, insbesondere (Nicht-) Anerkennung von Leistung. Es gibt Klassen, in denen Schüler, die Leistung zeigen eher angesehen sind, so dass auch weitere Schüler zu höherer Leistungsbereitschaft ermutigt werden und es gibt Klassen, in denen (oft zwar nur einzelne) Leistungsbereitschaft mit Abneigung quittieren ("Streber" usw. laut rufen)...das kann dazu führen, dass insgesamt die Leistungsbereitschaft abnimmt, da eine vergiftete Atmosphäre herrscht.

    Diesen Punkt finde ich besonders wichtig. Ergänzend dazu: "Gute Klasse" = Wenn sich innerhalb der Klasse ein Konsens gebildet hat, dass Mitarbeit und Leistung positive Werte sind und dass (leistungsbezogene) Ziele am besten gemeinschaftlich erreicht werden können.

    So aus dem Bauch raus würde ich sagen ... nee, läuft so nicht. Du solltest da nächste Woche schon was Vorbereitetes mitbringen. Wahrscheinlich würde ich mir für die ersten 1 - 2 Stunden ein Arbeitsblatt zum Thema Einheiten und Grössenordnungen basteln um mal rauszufinden, ob die sowas wie Zentimeter in Meter oder Kubikmeter in Liter umrechnen können etc. Klingt vollkommen banal, erfahrungsgemäss scheitern daran aber sogar Gymnasiasten häufig noch.

    Ich wäre noch pessimistischer - es würde mich nicht wundern, wenn einige überhaupt keine Vorstellung haben, was ein Zentimeter, ein Meter, ein Gramm, etc. überhaupt ist.


    Meine Idee: Gib Definitionen der Grössen mit anschaulichen Grössenvergleichen (Infoblätter mit Fotos, wenig Text, klar strukturiert), bring Exponate aus dem Alltag mit und lass die Leute die Längen, Massen, etc. schätzen (evtl. als Wettbewerb mit ausgelobtem Preis, Tafel Schokolade etc.) und dann überprüfe es gemeinsam mit ihnen (oder lasse eine Jury wählen) mit Maßstab, Waage usw.


    Weitergedacht: Für Physik (mit Chemie und Bio kenne ich mich nicht aus) wäre eine Möglichkeit, den Unterricht exemplarisch (d.h. an bestimmten konkreten Problemen) aufzuziehen, z.B. das Auto als Modell (etwas aus der Lebensrealität deiner Lernenden) nehmen, daran möglichst viel erklären mit dem Ziel "Wir wollen verstehen, wie ein Auto funktioniert". Das Buch, das Sissymaus gepostet hat, sieht auch nicht schlecht aus...


    Noch weiter gedacht: Du brauchst dringend die Hilfe deiner Fachkollegen. Wenn dir keiner helfen will, ist das ein No-Go. Sie müssen dir helfen! Keine Ahnung gilt als Argument nicht, schliesslich muss das ja von denen schon mal jemand gemacht haben. Aus meiner Sicht kann sich da keiner aus der Verantwortung stehlen!

    Falls du dich jünger fühlen möchtest, ich war 40 als mit dem Studium an der PH (in der Schweiz) angefangen habe ;) Dort waren es nur pädagogisch-erziehungswissenschaftliche Studien, fachlich wurde mir für Mathe/Physik alles angerechnet (habe einen einen sehr ähnlichen Werdegang wie du).


    Mir persönlich haben die Fachdidaktiken was gebracht, der Rest eher weniger. Nur wegen der Pädagogik würde ich an deiner Stelle kein Studium machen, entsprechende Veranstaltungen/Seminare hast du im Ref auch als Seiteneinsteiger - was dir an Theoriewissen fehlt, kannst du dir anlesen. Für die Praxis am meisten lernst du von einem guten Mentor, nicht in Vorlesungen und Seminaren.


    Ansonsten bin ich auch auf der Linie von MrsPace - wirf mal einen Blick auf berufliche Schulen.

    Dann habe ich jetzt einen Begriff von den Standardwerken. Mir fiel auf, dass Bücher öfter für "Sekundarstufe II" bestimmt sind. Ich nehme an, damit ist hier Gymnasium gemeint.

    Üblicherweise ist in Lehrbüchern damit die gymnasiale Oberstufe gemeint. Definitionsgemäss gehören die berufsbildenden Schulen zwar offiziell zur Sekundarstufe II, aber was den tatsächlich zu lehrenden Stoff angeht hat man (verglichen mit dem "normalen" allgemeinbildenden Gymnasium) je nach Schulart oft eine Mischung aus Sek I und Sek II Stoff (z.B. Eingangsklassen im beruflichen Gymnasium etc.). Für die Schulbuchverlage ist diese Differenzierung aber oft zu komplex ;)


    Was die Experimente angeht: Das Experiment ist dein Freund :) Tipp: Versuche, soweit möglich immer ein Experiment zu bringen und reine Theoriestunden soweit es geht zu vermeiden. Das gilt ganz besonders für reine "Kreide und Tafel"-Stunden - falls du solche als Schüler erlebt hast, weißt du, was ich meine. Wenn es unbedingt reine Theorie sein muss, versuche, sie die Lernenden selbst erarbeiten zu lassen (das geht natürlich nicht immer).

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