Ich bin Anhänger der Theorie, dass man entweder das eine oder das andere kann, sprich man ist entweder gut in MINT Fächern oder aber in den Geisteswissenschaften. Ich selbst kenne keinen, der in beidem wirklich gut (im Sinne von hervorragend) ist, es gibt aber auch in meinem Kollegenkreis "Allrounder", welche es geschafft haben überall mehr oder weniger 2 zu stehen.
Zähle ich mit LK Geschichte (15P) und LK Physik (14P) als Gegenbeispiel?
Wie es im Studium gewesen wäre, kann ich nicht sagen, da ich Physik studiert habe. Ich kenne aber viele, die Lehramt Sek II Mathematik + Sprache, oder Mathematik + Geschichte, oder Physik + Sprache studiert und das Studium mit exzellenten Abschlussnoten in beiden Fächern beendet haben. Nimm es mir deshalb bitte nicht übel, wenn ich deine Theorie unter "empirisch widerlegt" abspeichere.
Übrigens ändert auch das neumodische Konstrukt MINT nichts an der Tatsache, dass Mathematik den Geisteswissenschaften deutlich näher ist als den Naturwissenschaften (auch wenn das immer noch teilweise kontrovers diskutiert wird).
Man könnte aber auch eine ganz andere Einteilung machen - in empirische und nicht-empirische Wissenschaften zum Beispiel. Das finde ich jetzt viel spannender, als die uralten Grabenkämpfe zu pflegen. Dann hat man auf einmal Experimentalphysik zusammen mit empirischen Sprachwissenschaften im selben Boot, die Stringtheoretiker (sorry, der Seitenhieb musste sein
) aber nicht mehr.
Dass man sich dann im Studium die Fächer auswählt, in denen man auch in der Schule gut war ist doch nur logisch, oder?
Sollte man meinen, aber mit der menschlichen Rationalität ist es allzu oft nicht so weit her … Dabei ist mir ein alter Beitrag in der Kolumne von Harald Martenstein eingefallen, den ich mal gelesen hatte: "Warum ich, in mühevollster Kleinarbeit, ausgerechnet Romanistik studiert habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Französisch war mein schlechtestes Fach in der Schule. (…)".