Beiträge von Philio

    Wenn möglich, nehme ich auch immer DHL und lasse an die Packstation liefern, die nächste ist gerade mal 5 Minuten Fußweg von mir entfernt. Bisher hat immer alles super geklappt und es gibt für mich nur Vorteile: kein Warten auf den Zusteller mehr, keine Abholscheine im Briefkasten, kein Nachbar, der nach Annahme des Pakets verreist ist …

    Theologen? Genau wissen? Das hat schon eine gewisse Drolligkeit. Denen dann aber noch historische Expertise zu unterstellen, finde ich ein wenig viel.

    Da muss man nichts unterstellen. Selbstverständlich arbeiten historisch forschende Theologen nach den wissenschaftlichen Standards der Geschichtswissenschaft. Wie sonst?

    Und dann ist da noch der Katholik und Biologe Kenneth Miller, der im Dover-Trial als Gutachter gegen die Kreatinisten ausgesagt hatte. Nota bene: in Übereinstimmung mit seinem Glauben, die katholische Kirche ist pro Evolution. Keine Ahnung, wie das zusammen geht.

    Kein Thema – solange die Evolution einen göttlichen Schöpfungsakt nicht ausschliesst, ist für die katholische Kirche alles tutti. Jedenfalls solange man die entsprechenden Stellen der Schriften nicht fundamentalistisch (also als wortwörtlich geltende Wahrheit) deutet. Auf eine fundamentalistische Lesart berufen sich die Kreationisten, die mehrheitlich protestantisch sind – nicht verwunderlich übrigens, da im Protestantismus die Schriften eine höhere Bedeutung haben ("sola scriptura").

    Astronomie und Religion waren in der Vergangenheit sehr stark miteinander verknüpft. Glaub bloss nicht, dass einer wie Kopernikus nicht religiös war und so findest Du natürlich auch heute noch religiöse Astronomen und Astrophysiker.

    Eines der spannendsten Beispiele in diesem Zusammenhang ist Isaac Newton. Der "Uhrmacher-Gott" geht unter anderem auf ihn und seine mechanistische Interpretation des Universums zurück. Er kannte die Bibel auswendig, war aber entschiedener Gegner der Trinitätslehre, entsprechende Schriften wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht. Ausserdem war er ein begeisterter Alchimist, der nach dem Stein der Weisen suchte.

    Und trotzdem haben sie ein einige Hundert Jahre gebraucht, um zu merken, dass Galieo Recht hatte (bzw. das öffentlich zuzugeben).

    Ich denke, das öffentliche Zugeben war eher das Problem. Die (theologisch) Verantwortlichen waren sicherlich gebildet genug, um Fakten richtig interpretieren zu können.

    Was meinst du mit romantisch?

    Möglicherweise eine besonders emotionale Verbindung zur Natur, eine "erhabene und mystische" Empfindung bei der Betrachtung des Kosmos, ausgedrückt durch Sprachbilder wie z. B. die Erde als "kleiner blauer Punkt im unendlichen All", usw. Siehe zum Beispiel die Bücher von Carl Sagan, bzw. seine Fernsehserie "Unser Kosmos" – das verstehe ich in diesem Zusammenhang unter "romantisch". Falls Wollsocken80 das so gemeint haben sollte, bekenne ich mich, als ehemaliger Astrophysiker, an dieser Stelle schuldig. ;)

    Und gibt es unter Astrophysikern auch religiöse Menschen? Gerade wenn ich mir die Amis so ansehe halte ich das nicht für ausgeschlossen...


    Dafür musst du nicht den Kontinent wechseln. Der Vatikan betreibt seit dem 16. Jh. eine Sternwarte, die auch heute in der Fachwelt einen sehr gut Ruf genießt.

    Was besser hilft: Zentraler Nachschreibtermin für alle solche Fälle. Und der liegt dann am Freitag in der 7./8. Stunde bzw. noch besser in der 9./10. Stunde. Aus "organisatorichen Gründen" selbstverständlich. Wenn man im Kollegium die Aufsicht gleichmäßig verteilt, kommt jeder einmal alle 5-10 Jahre dran.

    Da habe ich es noch besser – bei mir an der Schule gibt es Samstagsunterricht. Der Termin für hartnäckige Fälle ist demnach Samstag, 7:35. :teufel: Der Mega-Abturner für alle, die an Freitagabenden gerne feiern gehen wollen. Da überlegt man sich das Fehlen bei Prüfungen schon mehr als einmal …

    Idealfall: Daraus können dann die SuS zunächst eine Problemstellung ("Wir wollen rausfinden, wie weit Betty Heidlers Hammer geflogen ist") ableiten, sind anschließend bestenfalls intrinsisch motiviert diese zu lösen und eignen sich somit das benötigte Wissen korrekt an. Durch die emotionale Verknüpfung/Identifikation mit dem Problem wird das Wissen dann nachhaltig im Gedächtnis verankert.

    Soweit die Theorie der Konstruktivisten. Meine Gegentheorie: Nachhaltiger Kompetenzaufbau erfolgt in der Übungsphase durch Anwendung und Wiederholung. Da kann diese Aufgabe sehr sinnvoll eingesetzt werden – von der Verwendung in der Erarbeitung halte ich nichts, vom "Entdeckenden Lernen" (in der Mathematik) in dieser Form auch nichts. Neue Inhalte müssen nach meiner Philosophie vor allem schnell und effizient vermittelt werden, denn umso mehr Zeit bleibt für die Übungsphase – denn diese legt den Lernerfolg fest, nicht eine langwierige "wir stochern im Nebel"-Erarbeitung. Das setzt allerdings voraus, dass Lernende auch Definitionen lernen - man muss sie ihnen natürlich erklären und auch praktisch demonstrieren.

    Mache ich auch :) - Wenn es jemand anderes auf eine andere Art erklären kann und der Schüler versteht es dann umso besser :)

    Mache ich auch. In Mathe hauptsächlich "Simple Math" und "Mathe mit Daniel". Inhaltlich finde ich beide super, allerdings nervt mich bei "Simple Math", dass die dauernd mit dieser "Hey, yo, Alter"-Sprache um die Ecke kommen, aber ich bin ja nicht die Zielgruppe ... ;) . Bei "Mathe mit Daniel" ärgert mich sein fast inflationäres verbales Clickbaiting (auch in den Kommentaren) "Ich habe für das, das und das auch noch Videos gemacht, einfach klicken ...". Yo, Alter, aber dafür hat er doch 'ne Playlist ... :P

    Meine Erfahrung nach haben Lernende eher Probleme wegen mangelnden Wissens, nicht wegen mangelnder Kompetenzen. Mein Lieblingsbeispiel aus der Mathematik: "Bestimmen Sie rechnerisch die Nullstelle der Funktion f". Das "rechnerische Bestimmen", hier die Kompetenz, ist so gut wie nie das eigentliche Problem bei Lernenden, die diese Aufgabe nicht lösen können. Das Problem ist meistens, dass Sie den Fachbegriff "Nullstelle", hier also das Wissen, nicht verstehen (oder falsch verstehen), weil Sie das Lernen von Definitionen für unnötig halten.

    "Reinhardt: (...) Was muss ich konkret tun, um wirksamen Unterricht in meinem Fach anzubieten?"
    "SPIEGEL ONLINE: Und diese Antworten können Sie jetzt liefern?"
    "Reinhardt: Zumindest teilweise. Dafür haben wir Experten aus Schulen und Hochschulen befragt, (...) Uns interessierte, wie viel fachwissenschaftliches und wie viel fachdidaktisches Wissen die Lehrkräfte jeweils brauchen."


    :hammer:


    Na supi. Alles wie gehabt – Deutschland, das Land der weltfremden Elfenbeinturmpädagogik.

    Für mich war ein Pensum mit 50% (entspricht bei mir 12 Stunden) für den Einstig genau das Richtige, denn ich habe berufsbegleitend noch das pädagogische Studium an der PH gemacht. Schon für die Koordination von Unterrichtszeiten und Präsenzveranstaltungen wäre mehr schon sehr sportlich geworden. Zusammengefasst: Weder habe ich mich in der Zeit (2 Jahre) überarbeitet (obwohl es natürlich Peaks gab), noch habe ich mich unterfordert gefühlt.

    @Wollsocken80 Da ich mich mit dem Schweizer Schulsystem überhaupt nicht auskenne: wie gestaltet sich der Übertritt von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen in der Schweiz? Gibt es da eine Übertrittsnote, die man erreichen muss oder dürfen die Eltern selbst entscheiden?

    @Wollsocken80 Hoffe, es ist okay wenn ich antworte - korrigiere bzw. ergänze mich gerne. :)
    Wie in D gibt es in der Schweiz kein einheitliches System, aber die häufigste Variante ist: 6 Jahre Primarschule, dann 3 Jahre Sekundarschule (hier Leistungsdifferenzierung in G (entspricht grob Hauptschule) und E (entspricht grob Realschule)). Nicht selten sind Primar- und Sekundarschule auch im selben Gebäude bzw. Campus, die klassische "Volksschule". Gymnasien sind überwiegend als Kurzzeitgymnasien (4 Jahre; Langzeitgymnasien ähnlich wie in D gibt es auch, aber selten) organisiert. Die Lernenden der "Sek", die das wollen, bewerben sich an einem Gymnasium (meist Kantonsschule, im Volksmund "Kanti", genannt) und müssen eine Aufnahmeprüfung bestehen. Sie wechseln dann spätestens nach dem Ende "Sek" ans Gymnasium, manchmal auch schon nach der 2. Klasse. Typischerweise ist der Übertritt in die Sek II per Aufnahmeprüfung geregelt (ausser in der beruflichen Grundbildung, aber hier braucht man ja sowieso einen Vertrag mit einem Ausbildungsbetrieb).

    Frage1: dürfte ich dann nur Chemie unterrichten oder auch Mathematik und Physik? Klar ich habe nur Chemie studiert aber ich bezweifle, dass man (außer an einer Berufsschule) eingestellt wird, wenn man nur Chemie unterrichten kann. Ich kann nicht beweisen, dass ich Fertigkeiten außerhalb Chemie besitze aber für die Realschule würde Mathe/Physik auf jeden Fall ausreichen.

    Eventuell kann ein zweites Fach aus deinen Studienleistungen abgeleitet werden ,wenn du entsprechend viele Credits aus diesem Bereich hast (bei Chemikern typischerweise Physik) – was als "einschlägig" anerkannt wird, das hängt erfahrungsgemäss auch davon ab, wie dringend jemand gebraucht wird. ;)


    Falls die Schweiz für dich eine Option ist, hier geht Sek II Lehramt mit nur einem Fach ("Monofach"). Wie gesucht Chemie momentan ist – keine Ahnung (vielleicht kann Wollsocken80 etwas dazu sagen).

    " Das ist in der freien Wirtschaft auch so", war die Begründung unseres Schulleiters auf die Frage, warum er seine unangekündigten Unterrichtsbesuche zur Beurteilungen permanent, ohne zeitliche Pausen , durchführen will.

    Weder war das in den Unternehmen der "freien Wirtschaft", für die ich gearbeitet habe, so, noch habe ich je von Unternehmen gehört, die das so machen. Aus gutem Grund: permanente Kontrollen der Mitarbeiter sind eine sichere Methode, die Produktivität in den Boden zu fahren. Wer sich Sorgen um seinen Job macht, wird seine Energie in die Sicherung seiner Arbeitsstelle investieren und nicht in die Verwirklichung von Unternehmenszielen. Einem guten Manager ist das bewusst.

    Mir ist auch nach meiner eigenen Schulzeit viel später erst aufgefallen, dass ich relativ problemlos Schotten verstehe, dafür aber bis heute noch bei so manchem US-Amerikaner die Flügel strecke.

    Bei mir ist es genau umgekehrt - an der Uni habe ich mit einem schottischen PostDoc zusammengearbeitet. Sein Akzent war ziemlich "breit" und er sprach auch sehr schnell … manchmal habe ich ausser Tonhöhenunterschieden nichts verstanden. Habe dann mein Hörverständnis trainiert, indem ich ein Video von einen seiner Conference Talks in die Endlosschleife gelegt habe :lach:

    Würde auch empfehlen, Musik nachzustudieren. Schliesslich musst du die Fächer dann 30 Jahre unterrichten, da ist es besser wenn du was hast was du magst. Wie schon erwähnt, auch als Ausgleich zu den "Korrekturfächern" Deutsch und Englisch ist Musik bestimmt super. Deutsch und Englisch würde ich aber trotzdem zu Ende studieren.


    Zu den beamtenrechtlichen Voraussetzungen kann ich nichts definitives sagen, aber ich meine, die Grenze 42 bezieht sich auf den Zeitpunkt der Einstellung nach dem zweiten Staatsexamen. Aber zwischen 28 und 42 liegen 14 Jahre - wenn du normal studierst, selbst wenn es im Worst Case 6 Jahre sind und du dann 18 Monate das Ref machst, bist du gerade mal bei der Hälfte davon... da sehe ich nicht ansatzweise, warum das knapp werden sollte. Dass du natürlich aller Voraussicht nach (ich kenne ja deine persönlichen Verhältnisse nicht) in dieser Zeit finanziell keine grossen Sprünge wirst machen können, damit musst du rechnen.

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