Beiträge von Philio

    Konferenzteilnahme war mir bekannt, aber was hat es mit aufräumen und Unterricht vorbereiten (in der Schule) auf sich?

    Vorbereiten heisst z. B. für einen Naturwissenschaftslehrer auch das Vorbereiten von Lehrer- oder Schülerversuchen, bzw. das Aufräumen derselben. Oder für einen Informatiklehrer das Vorbereiten eines PC-Raums ;) . Das Kopieren von Arbeitsblättern kann sich auch in die Länge ziehen…

    Ja, da wirst du recht haben. Sollte jetzt auch echt nicht als Zwerg allwissend rüberkommen, der mit entsprechendem Engagement alle Schüler motivieren kann.

    So habe ich es auch nicht verstanden :)


    Was macht man in diesen Wochen dann noch bis 17 Uhr in der Schule?

    An Konferenzen teilnehmen, Unterricht vorbereiten, aufräumen … oder auch unterrichten ;) . Ich z.B. arbeite an einer beruflichen Schule mit Teilzeitklassen für Berufstätige, da kann der Tag schon mal bis 22:00 gehen oder auch mal der Samstag mit im Stundenplan sein sei ... oder beides (ich unterrichte am Abend und samstags übrigens gerne).

    Selbst ohne pädagogische Ausbildung behaupte ich, dass sich mit zielgruppengerechten Beispielen nach den Interessen der Schüler (z. B. "Spiele programmieren ist toll --> Android --> Betriebssysteme/Netzwerke --> Programmiersprachen --> Rechneraufbau) eine hohe Motivation erzielen lässt. Mit Aufzeigen warum genau dieses Thema relevant für den einzelnen Schüler ist oder sein kann (Berufswunsch) rechne ich mit einer zumindest erhöhten Motivation. Das mögen einige vielleicht als naiv empfinden, ich glaube dran.

    Bei den sowieso schon interessierten und motivierten Lernenden wirst du so offene Scheunentore einrennen, aber die werden dein Engagement dankbar annehmen – und wie es bei den anderen aussieht … Nun, du wirst deine Erfahrungen machen. ;)

    Nein. Eine Ausbildung ist sinnvoll. Nur vonSchule, Uni, Schule (falls Lehrer) halte ich nichts.

    Sorry für OT, aber ich möchte hier (ohne dich, Yummi, zu kritisieren) eine Gegenperspektive einbringen. Nach der regulären Realschule habe ich eine Ausbildung gemacht und bis zum 25. Lebensjahr in diesem Beruf gearbeitet (mich aber in den letzten beiden Jahren parallel auf die Nichtschülerabiturprüfung vorbereitet), dann mit dem Studium angefangen. Gebraucht habe ich meine Ausbildung seither kein einziges Mal mehr, arbeiten könnte ich mit dem verstaubten Know-How in diesem Beruf nicht mehr und würde ich auch selbst dann nicht wollten, wenn der Himmel mir auf den Kopf zu fallen drohte (frei nach Asterix). Wenn ich einen Deal machen könnte und Ausbildung und folgende Berufstätigkeit streichen, dafür aber die Lebenszeit zurückbekommen könnte, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken sofort ja sagen. Meine Meinung daher: Nein, eine Ausbildung ist nicht in jedem Fall sinnvoll.
    Hätte ich damals mit 16 den entsprechenden Horizont gehabt und wäre mir klar gewesen, was ich will, hätte ich niemals eine Ausbildung angefangen sondern wäre auf ein Oberstufengymnasium und hätte dort das Abitur gemacht und gleich studiert. Mit diesem Hintergrund empfehle allen, die mich fragen und sich ihrer Sache sicher sind, ihre Lebenszeit nicht zu verschwenden und ohne Umwege den Weg zu gehen, der sie an ihr angestrebtes Ziel führt.

    Ich bin schon ziemlich emotional und gerade schon halb am Verzweifeln,

    Diese Art von "emotional" war nicht gemeint. Stell dir vor, du bist in einem Vorstellungsgespräch und jemand fragt dich: "Warum möchten Sie Lehrer werden?". Was würdest du antworten? Du musst deine Antworten nicht hier im Forum posten, aber du musst es für dich selber klären! Bisher wissen wir nur, dass du dich für ein Studium beworben hast. Das ist ein Fakt, keine Begründung. Ausserdem hast du Einstellungschancen erwähnt - das ist eine Begründung, aber bei einem Vorstellungsgespräch würde ich die eher nicht bringen, weil sie auf beliebige Jobs passt. Sonst lese ich eher Negatives. Wenn du wissen möchtest, ob du auf dem richtigen Weg bist, dann begründe du für dich selbst positiv, warum der Job für dich richtig ist.

    Nein, ich habe schon das Studium Sek. 2 für mich ausgeschlossen wegen den geringen Einstellungschancen...

    Deutsch und Geschichte ist jetzt nicht gerade die Burnerkombi, aber wie die Einstellungschancen nach deinem Studium + Ref sind, kann dir die beste Kristallkugel nicht sagen. Vielleicht sind dann gerade Grundschulen oder Sekundarschulen voll mit langen Warteschlangen …


    Ich habe noch ein FSJ in einer KiTa gemacht und bin jetzt 21 Jahre alt.

    Mag sein, dass du ein sehr sicherheitsorientierter Mensch bist, aber wenn du meine ehrliche Meinung wissen möchtest: Mit 21 bist du jung genug, als dass du fiktiven Einstellungschancen (wir sprechen hier von ca. 7 Jahren!) zu sehr gewichten müsstest. Sinnvoll ist es natürlich, sich über einen Plan B oder C Gedanken zu machen, falls Plan A nicht klappt.

    In eine Grundschule habe ich schon ein paar Tage reingeschnuppert und habe mir ein recht gutes Bild gemacht aber in die Realschule oder in einer Gesamtschule war ich noch nicht...

    Meine Standardfrage (weil viele das nicht auf dem Schirm haben): Hast du auch an eine berufliche Schule gedacht? Das ist zwar Sek II, aber durch die vielen verschiedenen Schularten auch sehr vielfältig – und auch anders als ein Gymnasium.

    Meine Mail gehört eindeutig in die Kategorie "Mut machen". Ich habe mit 40 noch das Lehramtsstudium angefangen, allerdings muss ich fairerweise sagen, dass das in der Schweiz etwas anders organisiert ist. Mein Lehramtsstudium beinhaltete nur den pädagogischen Teil, das Fachstudium hatte ich schon vorher abgeschlossen. Das Studium ging deshalb nur 2 Jahre in Teilzeit, parallel habe ich schon unterrichtet.


    Das ist letztlich immer eine persönliche Entscheidung – die entscheidende Frage, die ich mir gestellt hatte, war: Was will ich in den verbleibenden 30 Arbeitsjahren tun? Die Antwort darauf war eindeutig. 30 Jahre sind eine sehr lange Zeit, wenn man sie mit einem Beruf ausfüllen muss, der einem nicht gefällt. Wie es in 5 Jahren auf dem Stellenmarkt aussieht, kann dir keiner sagen. Alter spielt keine Rolle für die Stelle, im Referendariat kann es vielleicht seltsam sein, dass du älter als deine Kollegen (und vielleicht auch als deine Ausbilder) bist. Kann Probleme geben, muss aber nicht. Von solchen Eventualitäten würde ich mich an deiner Stelle nicht beeindrucken lassen. Zur Situation in Berlin bzw. Grundschullehramt kann ich nichts sinnvolles sagen.

    Ich habe leider erst spät im Erwachsenenalter (in meinen 30ern) angefangen, zu singen. Grund dafür waren tatsächlich extrem schlechte Erfahrungen, die ich im damaligen Musikunterricht gemacht hatte (gibt es Einzelvorsingen vor der Klasse heute noch?).
    Das ist jetzt natürlich sehr subjektiv, aber ähnlich schlechte Erfahrungen habe ich auch im Kunst- und Sportunterricht gemacht. Alle meine damaligen Lehrer dieser Fächer waren wohl der Auffassung, man müsse eine bestimmte Art von "Talent" für diese Fächer haben – Techniken, mit denen auch "untalentierte" Schüler besser werden können, habe zumindest ich in der Schule nie kennen gelernt. Musik: "Ja, das mit dem Singen … hast eben kein Talent, da kann man nichts machen.", Kunst: "Du musst nicht gut Zeichnen können, es kommt auf den künstlerischen Ausdruck an". Sport: "Geh in einen Fussballverein wie deine Klassenkameraden, da lernst du's." Vielleicht habe ich da auch eine Zeit mit einer seltsamen didaktischen Mode erwischt (die 80er).
    In meinem Unterricht würde ich schon singen, allerdings bin ich kein Musiklehrer und bei erwachsenen Schülern ergibt sich da nicht so oft eine Gelegenheit. ;)

    Wenn man die Vorteile eines Tablets mit einem echten Windows Betriebssystem verbinden möchte, dann wäre natürlich die Surface Familie von Microsoft eine Option. Hier ist man preislich allerdings im selben Segment (je nach Ausstattung) wie die Apple Produkte.

    Mir fällt noch ein: Mit Hilfe der eigenen Sensorik beurteilen können, ob Lebensmittel noch geniessbar sind oder nicht. In unserer Wegwerfgesellschaft eine leider immer weiter schwindende Fähigkeit, jedenfalls nach meiner Beobachtung …

    Es kommt wahrscheinlich darauf an, wo man lebt. Ich komme aus dem flachen Norddeutschland und da ist das Fahrrad ein alltägliches und wichtiges Verkehrsmittel. Auf dem Dorf ist das Fahrrad der erste Schritt in die Unabhängigkeit für die Kinder. Sowohl auf der Grundschule als auch auf dem Gymnasium, auf dem ich war, waren die Fahrradständer überdachte Bauten von der Grundfläche eines Einfamilienhauses. Schon in der dritten Klasse sind viele Kinder über eine Entfernung von drei bis vier Kilometern in die Schule geradelt.
    Als Ostfriese nicht Fahrrad fahren zu können, ist eine unvorstellbare Sache! :) Fast so wie ein Niederländer, der nicht Fahrrad fahren kann.

    Ja, das ist klar, aber das meinte ich nicht. Ich meinte: Warum soll jemand, der bisher nicht Fahrrad fahren konnte und bisher ohne zurecht gekommen ist, es lernen (analog zu Kochen, Putzen, Waschmaschine bedienen, etc.) wenn er von zuhause auszieht? Der Nutzen von Kochen, Putzen, usw. für ein eigenständiges Leben ist offensichtlich, aber der von Fahrrad fahren nicht (jedenfalls für mich).

    Im Grunde kann man allem zustimmen, was vorher schon geschrieben wurde. Ich persönlich bin skeptisch mit dem Einsatz von Macs im schulischen Umfeld, weil es doch etliche Nischensoftware gibt, die halt nur in der Windows-Welt funktioniert;

    Das lässt sich durch Virtualisierung elegant lösen. Ich benutze dazu auf meinem Mac VirtualBox und habe damit eine virtuelle Maschine eingerichtet, auf der Windows 10 als Anwendung innerhalb von macOS läuft (wichtig: Win 10 mit 32 Bit installieren, so kommt man mit relativ wenig RAM aus). Für VirtualBox braucht man etwas Computer Know-How, dafür ist es kostenlos. Parallels Desktop ist ein kommerzielles Produkt, aber es soll eine rundum sorglos Lösung sein, die mit ein paar Mausklicks funktioniert (habe ich noch nicht ausprobiert, VirtualBox ist für mich okay). Man braucht nur eine gültige Windows Lizenz und ein Installationsmedium als ISO Datei (kann mein bei Microsoft herunterladen, dauert nur etwas, da die Datei einige GB groß ist). Aber klar, Gaming oder umfangreiche Videobearbeitung unter Windows geht so nicht, da geht der Computer schnell in die Knie …

    Radfahren können

    Darf ich fragen, warum? Mir fällt kein lebenswichtiger Grund dafür ein – ich kann Rad fahren, aber mein Leben wäre nicht anders verlaufen, hätte ich es nicht gekonnt, da ich seit 20 Jahren nicht mehr gefahren bin und vorher nur sehr sporadisch. Radfahren macht mich überhaupt nicht an und hat es auch als Kind nicht. Zur Schule oder sonst wohin bin ich damals gelaufen, mache ich heute noch so oft ich kann (nicht zur Schule, aber sonst wohin ;) ).

    Ja, zumindest scheint die Mail ein Signal zu sein, dass der Vater seinen Konfrontationskurs nicht mehr weiterverfolgen möchte – ich finde, dieses Signal alleine ist schon viel wert, unabhängig davon, ob die Entschuldigung ehrlich gemeint (oder nur durch äussere Umstände erzwungen) ist.

    Oha, jetzt kommen die wirklich spannenden Fragen. Ein ethisches Urteil über diesen Fall zu fällen, ist nicht so einfach, wie es den Anschein hat.

    Moralisch kann man schon jetzt die Nase rümpfen.

    Kann man, muss man aber nicht. Je nach ethischem Erklärungsansatz ist das durchaus diskutabel.


    Allein die Absicht sich eine Qualifikation durch die Leistung Fremder zu erschleichen ist moralisch abzulehnen.

    Wenn man einer gesinnungsethischen Theorie folgen möchte, ja, nach einer konsequentialistischen Ethiktheorie nicht unbedingt.


    Und dass es ich um eine feste Absicht und eben nicht nur einen flüchtigen Gedanken handelt zeigt die Tatsache, dass die Dame bereit ist 300€ (eine Stange Geld gerade für einen Reffi) für einen Ghostwriter auszugeben.

    Es ist ein, möglicherweise starkes, Indiz für eine feste Absicht. Ein zwingender Schluss ist es aber nicht.


    ABER im Vergleich zum durchgezogenen Täschungsversuch wäre diese Option natürlich immer noch etwas weniger schlimm (=/= gut!).

    Wie gesagt, das ist ethisch durchaus diskutabel. Je nach ethischer Theorie hätte sie mit dem Rücktritt keine unethische Handlung begangen – und wenn man nur die Handlung bewertet, hat sie ethisch eine blütenweisse Weste.

    Immerhin erklärt sie ja an Eides statt, dass sie den Entwurf selbst verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen verwendet hat. Dass das auch so ist, ist die Voraussetzung dafür, dass sie das zweite Staatsexamen bekommt. Dass Ghostwriting mittlerweile wohl häufig in Anspruch genommen wird, heißt hoffentlich nicht, dass es keine Konsequenzen hat, wenn man damit auffliegt, zumal sie Beamte auf Widerruf ist, von ihr also besonders korrektes Verhalten erwartet werden muss.

    Wenn sie das an Eides statt erklärt, dann ist es eine falsche Versicherung an Eides statt – diese ist tatsächlich strafbar (allerdings ist es immer noch kein Betrug).

    Das ist Betrug. Eine Straftat. Und diejenigen, die solche Aufträge annehmen, sind sich offensichtlich ihrer wissenschaftsethischen Verpflichtungen nicht bewusst. (Ja, die gibt es auch für Geisteswissenschaftler.)

    Moment, so einfach ist das nicht. Nach der Umgangssprache ist es vielleicht Betrug, aber nach dem Strafrecht nicht. Betrug nach StGB ist ein reines Vermögensdelikt. Kein Vermögensschaden – kein Betrug. Wahrscheinlich noch nicht einmal eine Urkundenfälschung. Über das Strafrecht ist hier nichts zu holen, würde ich sagen. Auf Seiten der Referendarin ist es allenfalls ein Verstoß gegen ihre dienstlichen Pflichten, auf der Seite des Ghostwriters (Privatschule) höchstens ein Verstoss gegen seine arbeitsvertraglichen Pflichten (wenn überhaupt).

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