Beiträge von Philio

    Ich war tatsächlich dort und fand es hauptsächlich deshalb spannend, weil ich noch nie dort war. Für die, die das schon kennen, gab es vermutlich nicht so viel spannendes. Hab Bücher bei Klett gekauft und noch etwas Kleinkram.


    War beim Stand von Microsoft und war vom Hardwareangebot etwas enttäuscht. Tatsächlich hätte ich ihnen auch vor Ort ein Surface abgekauft, wenn sie welche zum Verkauf da gehabt hätten. Sie hatten aber nur ein bis zwei Pro zum Zeigen und ein paar Go... fand ich etwas schwach.


    Den Vortrag von Jan-Martin Klinge bei Microsoft hätte ich gern gehört, aber der war am falschen Tag und extra deswegen wollt ich nicht nochmal rein.

    Also ich persönlich wäre sehr für eigenständigen Informatikunterricht. Als kleinsten gemeinsamen Nenner zumindest ein Lernfeld „Programmieren und Algorithmen“ oder wie auch immer man das nennen mag, das per Lernspirale mit sowas wie Scratch anfängt und über die Schuljahre (der Entwicklung der Lernenden angepasst) formaler werden darf.
    Tatsächlich fände ich das eigentliche Programmieren an sich gar nicht mal so wichtig, sondern das damit transpotierte Verständnis, wie die Welt heute funktioniert.
    Die Themen der geforderten „Digitalkunde“ kann man ja in die Fächer integrieren, oder nicht? Das wäre auch spannend, finde ich jedenfalls: z.B. Fake News in Deutsch und Englisch; Handy/Tablet als Werkzeug mit Apps wie Geogebra, Desmos, Photomath in Mathe; Datenschutz und -sicherheit in Gemeinschaftskunde ... nein?

    Ich denke, dass das Diplom in Wirtschaftsinformatik den Hochschulabschluss im Bedarfsfach abdecken sollte

    Das denke ich leider nicht, sorry. Die DHBW ist keine Universität und ein Abschluss dort ist nicht vergleichbar mit einem Universitätsabschluss, das Studium an der DHBW dauert 3 Jahre und davon ist nur die Hälfte der Zeit an der Hochschule. Auch zu Diplomzeiten hatte ein Informatikstudium an einer Uni nicht unter 8 Semestern Regelstudienzeit, schätze ich.

    Bei Mathe wäre ich mir da nicht so sicher.

    Also, einer meiner Profs. hatte seinerzeit behauptet, man brauche nur logisches Denken für ein Mathestudium. Allerdings war dieser Mensch eher klischeehaft von der weltfremden Sorte und konnte sich vermutlich nie in die Niederungen derjenigen begeben, für die die Anfängervorlesungen nicht voll trivial waren.
    Aber tatsächlich ist das Mathestudium etwas hinterhältig – die ganzen Definitionen, Sätze und Beweise in den Lehrbüchern sind so wunderschön geradlinig und folgerichtig dargestellt. Aber dass diese für Anfänger teilweise furchteinflössenden Beweise die Ergebnisse eines oft langen Prozesses sind, das verschweigen die Bücher. Sie verschweigen auch, wie die man auf diese Beweise gekommen ist oder wie der Student auf diese Beweise hätte alleine kommen sollen. Nur diejenigen, die es so lange durchhalten und nicht aufgeben kommen dahinter, dass hinter vielen Beweisen viel Arbeit und Erfahrung, aber nicht unbedingt Genialität steckt.
    Bei Physik habe ich eine andere Theorie. Ist jetzt auch eine anekdotische Evidenz, aber die Studienkollegen, die das Physikstudium eher "mathematisch" angegangen sind, haben sich im Studium sehr viel leichter getan. Die "Bastler", denen der Lötkolben näher war als die Differentialgleichung, hatten meiner Beobachtung nach die grösseren Probleme mit dem Physikstudium zurechtzukommen, denn das Studium ist fast reine Theorie (von den Laborpraktika mal abgesehen - die sind aber vom Umfang deutlich weniger als bei den Chemikern).

    Dankbarkeit von der Institution Schule im eigentlichen Sinne zu erwarten, ist mit ein Freifahrtschein in den Burnout und in die Depression.

    +1
    Ergänzen möchte ich noch: Sich daran zu orientieren, was andere sind und haben (das gilt auch für Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die andere bekommen), ist der schnellste Weg zum Unglücklichsein.

    „Gefühl für Tonleiterstufen“ habe ich im Schulkontext bis zur Oberstufe nur seltenst ausbilden können. Und das auch nur bei guten und langjährigen Klavier- oder Orgelspielern. Auch in der Musikschule und im Studium habe ich selten Personen erlebt, die Leit- oder Grundtöne wirklich „fühlten“. Vielleicht meinst Du aber auch etwas anderes...

    Sorry für OT, aber das erinnert mich an meinen Saxophonlehrer, der eine Tonfolge spielt und freudestrahlend ausruft: "Das ist unsere Heimat, das ist C-Dur!". Ob ihm wohl meine verständnislosen Blicke aufgefallen sind ...?

    Wenn ich durch zusätzliches Engagement etwas positives für meine Lernenden und/oder Kollegen bewirkt habe, dass ist das für mich gut so. Anerkennung und Lob sind schon nett, aber ich brauche das nicht.

    Allgemein noch zur Messe Friedrichshafen: Wenn man übernachten möchte oder muss, könnte es sich lohnen, nach Konstanz zu fahren und dort zu übernachten. Von dort aus mit dem Katamaran nach FN "pendeln" und vom Hafenbahnhof einen Shuttlebus zur Messe nehmen. Das lohnt sich aber i.d.R. nur, wenn keine Hochsaison ist oder es nicht gerade eine "ganz schlimme" Messe wie die Eurobike ist (da pendeln Messebesucher schon mal von Zürich oder Ulm nach Friedrichshafen).

    Also, zur didacta 2019 werde ich mit dem Zug anreisen. Auto habe ich aktuell keines, fliegen würde ich auf einer so kurzen Strecke nicht.


    Nachdem das Thema Übernachtung auch angeschnitten wurde: Übernachten werde ich in einem (zugegeben nicht ganz günstigen) Hotel. Das klingt jetzt vielleicht etwas versnobt, aber die Zeiten von Hostels, Jugendherbergen, etc. habe ich schon länger hinter mir gelassen. Ich hab gerne meine Ruhe und etwas Komfort. Campen/Wohnmobil usw. ist absolut nicht mein Ding und war es auch noch nie. Airbnb finde ich maximal gruselig – bei wildfremden Menschen in deren Wohnung übernachten, am besten noch wenn die auch anwesend sind... eine Vorstellung, die aus einem Alptraum sein könnte. Nee, danke.

    Synergien ... nein, eigentlich nicht. Wenn ich unsere letzte Maturaprüfung im Schwerpunktfach Biologie anschaue ... da kann ich genau eine einzige Frage beantworten, nämlich die zur Enzymatik. Ansonsten habe ich keinen blassen Schimmer. Im Chemiestudium lernt man nichts, aber auch wirklich gar nichts über organistische Biologie und die nimmt nun mal einen sehr grossen Teil der Schulbiologie ein. Die Kombination ist wohl ein "Klassiker", was für mich aber immer weniger nachvollziehbar wird. Aus Sicht des Chemikers macht Mathe viel mehr Sinn und noch viel mehr Sinn macht natürlich Physik als zweites Fach. Der Nutzen der "Hilfswissenschaft" Chemie ist für den Schul-Biologen auch ziemlich eingeschränkt bzw. es reicht das an Wissen, was man im Biologiestudium so mitnimmt. Wer sich Mathe zutraut, dem würde ich das auf jeden Fall auch empfehlen!

    Ich meinte das anders - die Kombination Chemie und Bio als Fachkombination im Lehramtsstudium ist ein Klassiker. Dass ein reines Chemiestudium mit Bachelor/Master nicht notwendigerweise viel mit Bio zu tun haben muss, ist klar.

    Ich schwanke jedoch noch zwischen Grundschullehramt mit dem Kernfach Mathematik oder Gymnasiallehramt mit den Kombinationen Mathe/Chemie, Chemie/Biologie oder Mathe/Biologie. Denkt ihr das man damit gute Zukunftsaussichten hat?

    Wie schon gesagt wurde, mache deine Entscheidung nicht nur an Zukunftsaussichten fest – etwas zu tun, nur weil es vermeintlich sicher ist, hält man auf Dauer nur durch, wenn es einem gefällt. Keine Freude im Job kann auch ein noch so hohes Gehalt irgendwann nicht mehr kompensieren.
    Noch eine pragmatische Anmerkung: Chemie/Biologie ist ein Klassiker, hier gibt es viele Synergien, die Studienpläne der beiden Fachbereiche sind oft gut abgestimmt. Bei Mathe/Chemie und Mathe/Biologie ist das vermutlich weniger der Fall. Dafür wirst du in Chemie/Biologie wahrscheinlich sehr viele Laborpraktika haben – je nachdem, ob dir Laborarbeit liegt, ein Vor- oder Nachteil.

    In NRW mussten vor dem Zentralabitur mehrere Abiturvorschläge an die Bezirksregierung geschickt werden, um dort genehmigt oder eben nicht genehmigt zu werden. Für uns Lehrer ist Zentralabitur ein Segen (keine Klausuren erstellen müssen, Erwartungshorizont ist vorhanden), für die Schüler ist es auch ok, weil die Noten dadurch besser oder zumindest nicht schlechter geworden sind, aber was sagt es über den (gemessenen) Lernzuwachs aus, wenn die Schüler dieselben Noten schreiben, bei a) an den individuellen Lernfortschritt angepassten Klausuren oder b) bei Klausuren die für ein ganzes Bundesland funktionieren müssen? Es muss immer möglichst breit getestet werden, in die Tiefe gehen ist kaum möglich.


    Die neue Kompetenzorientierung : Exzellenz oder Nivellierung? - &tldr: von 27 Neuntklässler erreichen 23 Noten zwischen 1 und 4 im Zentralabitur Leistungskurs Biologie in einem Themenbereich der zuvor nie im Unterricht behandelt wurde. Aufgaben aus der Zeit vor dem Zentralabitur waren für die Schüler unlösbar. Zentralabitur my ass... ;)

    Der Artikel ist schockierend... aber da frage ich mich schon, welche Elfenbeinturmgelehrten je auf die absurde Idee gekommen sind, man könne Kompetenzen und Inhalte voneinander trennen.

    Wir interessieren uns mehr für das Feedback der Unis, denn die müssen mit der Kundschaft, die wir ihnen liefern, ja klar kommen.

    Bei uns an der Berufsschule ist es das Feedback der Fachhochschulen, die ja die Abnehmer unserer Absolventen sind. Unter anderem gibt es auch ein jährliches Review unserer Abschlussprüfungen durch die Fachhochschulen.

    Klingt in der Theorie nett. Ich frag mich halt, ob das auf ein entsprechend größeres System wie Deutschland übertragbar wäre. In der Schweiz scheint es ja so zu sein, dass nur sehr begabte und leistungsbereite Kids aufs Gymnasium kommen. Entsprechend wenige dürften das dann sein in einem so kleinen Land.

    Ja, eben die begabten und leistungsbereiten. Das sollte in Deutschland auch so sein. Es ist ja auch nicht schlimm, wenn man die Voraussetzungen nicht erfüllt. Bildung ist keine Sackgasse, weder in Deutschland noch in der Schweiz. Wer ein Spätentwickler ist oder auch erst später weiss, was er möchte, hat immer noch genug Chancen.
    Ich war auch ein Spätzünder, dazu noch aus einem "bildungsfernen Umfeld" wie man heute sagen würde, mit 10 Jahren hätte ich nie am Gymnasium mithalten können und auch in den unteren Klassen der Realschule war ich ein eher mittelmässiger Schüler. Aber in der 9./10. und in der Ausbildung war es dann anders und als ich mit Anfang 20 wusste, dass ich eine Uni von innen sehen möchte, habe ich das Abitur nachgeholt, danach studiert und promoviert. Das einfach mal als Argument gegen die Schicksalsgläubigen auch unter den Politikern und Eltern, die meinen, dass der Lebensweg schon im Kindesalter festgelegt wird. Ja, es gibt Bildungsungerechtigkeit – aber ein Schicksal ist das noch lange nicht. Wenn man erwachsen ist, kann man seine eigenen Entscheidungen treffen. Dass man auch eine gewisse Begabung mitbringen muss, logisch… aber man muss vor allem eines: wollen!



    Ach und was war nun eigentlich mit dem schlechten Ruf hessischen (=dezentralen) Abiturs? So richtig überzeugen kann mich das nicht und das hat m.E. auch nichts mit „Vertrauen“ in die Lehrer zu tun, sondern mit Gerechtigkeit ggü. Schülern, die nicht von der Willkür Einzelner abhängig sein sollten. Schule ist nunmal ein Staatsapparat und kein System von privaten Bildungsträgern.

    In der Schweiz sind die meisten Schulen auch öffentlich, aber weit unbürokratischer. Für mich hat es übrigens sehr wohl etwas mit Vertrauen zu tun – Vertrauen, dass ein Lehrer ein Profi in seinem Fach und seiner Vermittlung ist und seine Entscheidungen fachlich und pädagogisch-didaktisch begründen kann. Das ist für mich das Gegenteil von Willkür. Dass Schüler A bei Lehrer X nicht genau das Gleiche lernt wie Schüler B bei Lehrer Y empfinde ich nicht als ungerecht – denn wenn man sich mit Kollegen vergleicht, stellt man fest, dass die meisten sowohl was den fachlichen Kanon als auch das Niveau angeht, sehr ähnliche Vorstellungen haben. Klar, wie schon @Wollsocken80 schrieb, schwarze Schafe gibt es in jedem System, aber davon geht die Welt doch auch nicht unter.

    Ich konnte eine bei Cornelsen bekommen

    Ja, ich auch. Es gibt 1000 Freikarten über die Cornelsen App. Falls es noch jemand versuchen möchte, bei mir hat es vor ein paar Minuten noch geklappt. :)

    Ich war 2012 an der Didacta Schweiz in Basel, Billets haben wir über die FHNW bekommen, damals war ich noch in Ausbildung. Ich fand's spannend, man konnte im NaWi-Bereich ganz viel Experimentelles ausprobieren. Jetzt hab ich gerade meinen Terminkalender konsultiert und festgestellt, dass ich zum fraglichen Termin dieses Jahr am Freitag auch schon am Mittag Feierabend hätte ... Köln ist doch nett :)

    … und du hast von Basel auch einen deutlich direkteren Weg als ich ;) Ja, ich bin sehr gespannt – war noch nie in Köln …

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