Beiträge von Philio

    Ich wundere mich immer, dass das bei solchen Diskussionen jedes mal noch einer explizit erwähnen muss. Ist das nicht logisch? Jeder kategorisiert doch die Prüfungsaufgaben nach Schwierigkeitsgrad und bepunktet entsprechend. Bei mir gilt: Wer fein gelernt aber wenig verstanden hat, landet bei einer 3.5. Ich gebe ja auch nur deswegen schon bei 90 % die 6.0 weil immer eine Aufgabe für die Oberchecker dabei ist, die der Normalo nicht lösen können muss.

    :staun: Na, das wäre bei uns rein rechnerisch nicht möglich, weil wir viel weniger Einzelnoten generieren als ihr. Ich hatte dieses Jahr eine Steigerung von einer 2.6 in der ersten zu einer 5.8 in der letzten Prüfung. Im Zeugnis steht trotzdem nur eine 4.5.

    ... und wir haben vorgegebene Rundungsregeln, die sich sehr zugunsten der Lernenden auswirken.

    Ich gebe die 4.0 meist schon bei 55 % der Gesamtpunktzahl, was sich daraus ergibt, dass ich meist die 6.0 schon bei 90 % gebe. Habe ich auch an der Berufsschule so gemacht, hat niemand reklamiert. In den Phil-I-Fächern gibt es bei uns Kollegen die per se nichts schlechteres als eine 3.0 geben. Frag mich nicht, wie die das hinwursten. Das Mieseste, was ich jemals auf ein ausgefülltes Prüfungsblatt geschrieben habe, war eine 1.2.

    Bei mir 1.0, das kommt pro Schuljahr schon ab und zu vor, vor allem am Anfang. Das sind teilweise Menschen, die meinen, man könne sich den Abschluss rein durch physische Anwesenheit „ersitzen“. Die sind aber relativ schnell wieder weg. Die anderen merken, um was es geht und werden schnell besser. Erste Prüfung 1.0 und Gesamtnote 5.5 am Schluss hatte ich auch schon.

    Ah, ich hatte ganz vergessen zu schreiben, wie es bei mir ist: „Genügend“ (also 4.0) gibt es bei 60%, „sehr gut“ (6.0) bei 95%. Der Schlüssel ist vorgeschrieben.

    Der Thread „Noten nach Herausgabe abstufen“ hat mich zu einer Frage inspiriert. Sind die Notenschlüssel bei euch vorgeschrieben (bei Abschlussprüfungen wahrscheinlich schon, aber auch bei „normalen“ Klassenarbeiten o. ä.)? Falls nein, hat mal jemand eine zusammengesetzte lineare Skala verwendet (also mit einem „Knick“ oder mehreren) und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

    Ach, das wäre schön...

    Kannst du nicht. Ich erinnere an die Diskussion in ebendiesem Lehrerforum, in der die Angst vor den befürchteten "schwarzen Löchern" bei den Experimenten mit dem LHC im Cern ausführlich ventiliert wurde. Und Homöopathie und Impfverweigerung sind unter dem gehobenen Bürgertum geisteswissenschaftlichen Anstrichs weit verbreiteter Irrglaube.

    Ja, das ist leider so. Naturwissenschaftlicher Unterricht scheint dagegen leider nicht viel zu helfen ...
    Menschen kann man aber auch nicht abgewöhnen, Risiken und Chancen nach dem möglichen Ergebnis zu bewerten, anstatt mit der Wahrscheinlichkeit, mit der das Ergebnis auftritt.

    Hm, ich denke die negative Konnotation des Begriffs kann man bestimmt noch weiter zurückverfolgen. Das Motiv „Strahlen = Zerstörung“ findet sich bestimmt schon in SF Literatur der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhundert wieder. Zumindest Comics... Superman, Buck Rogers, Flash Gordon? Oder erinnere ich mich da falsch?

    Im damaligen Sportunterricht war ich auch immer das typische „Opfer“ wie von anderen hier schon ähnlich beschrieben, aber Völkerball hat mir immer ganz gut gefallen. Da bestand immerhin fast so etwas wie Chancengleichheit.


    Die anderen Ballspiele hingegen... also, wo ich wann sein muss, damit da dann der Ball ist... oder umgekehrt... keine Chance. Verglichen damit ist höhere Mathematik trivial. ;)


    Aber ich finde, dass man bei Mannschaftssport in der Schule schon noch andere Werte vermitteln könnte und auch sollte, als gewinnen um jeden Preis. Wahrscheinlich machen das Sportlehrer heutzutage auch, aber vor 30 Jahren war‘s jedenfalls an meiner Schule noch nicht so.

    Habe gerade über die psychologische Wirkung des Wortes „Strahlen“ meditiert. Das Wort hat natürlich, kulturell bedingt, eine enorme Suggestionskraft. Die Assoziation mit Röntgenstrahlen und Radioaktivität springt einen ja geradezu an, dann noch die Wortkombination mit dem Handy...


    Ausserdem würde mich mal interessieren, wie viele der ob der Handystrahlung besorgten Bürger unbesorgt einen Strandurlaub im Süden planen ... :teufel:

    echt? Wenn mich ein Job ankotzt und ein anderer reizt, dann suche ich doch nach anderen Erfüllungen als nach einer Verbeamtung. Da ich beides kenne: wenn dich ein Arbeitsplatz auslaugt, kannst du dir vom doppelten Gehalt auch keine Zufriedenheit kaufen. Im Job verbringt man immerhin einen Drittel des Tages.

    Das kann ich als jemand, der sowohl in der IT gearbeitet hat, als auch Seiteneinsteiger war, nur unterstreichen. Aber auch @Diokeles und @Kimetto stimme ich voll zu.
    In meinem IT-Berufsleben habe ich auch bei einer Firma gearbeitet, die etwas abseits gelegen war - die Geschichte mit täglich um 6 Uhr aufstehen und zwischen 18-19 Uhr wieder zuhause zu sein, kommt mir sehr bekannt vor. Ausserdem war es noch Body Leasing, ich habe entweder Inhouse oder vor Ort für Kunden gearbeitet, meistens mit einem sehr engen Zeit- und Kostenbudget aber mit grosser Verantwortung, bei einem Bruttojahresgehalt von etwa 60.000 Euro. Wer das für „super Arbeitsbedingungen“ hält, kann das gerne mal eine Zeit lang ausprobieren. Das beschriebene Szenario ist in der IT übrigens weitaus häufiger als die hübsch designten Büros von Google, die „coolen Sachen“ wie DeepL oder sowas machen nur sehr wenige (vor allem in Deutschland).
    Ich muss aber auch zugeben, dass ich Glück hatte - Primar oder Sek I hätte gar nicht zu mir gepasst, das wäre Loose-Loose für alle Beteiligten gewesen. Ganz blind nach jedem Strohhalm sollte man nicht greifen, sondern sich gründlich überlegen, was zu einem passt.

    Zum ersten Punkt: Korrelation und Kausalität. Der neusprachliche Zweig (Englisch-Latein-Französisch) war bei uns früher auch besser als der naturwissenschaftliche, aber das lag daran, dass darin die braven und ehrgeizigen Mädchen waren. Aber kann schon sein, dass der viele Lateinunterricht tatsächlich etwas für Grammatiktests bringt. Ahem.
    Das mit den Zweigen ist inzwischen nicht mehr so, und zwar aus dem zweiten von Zirkuskind genannten Punkt und der Sprachenfolge an meiner Schule: Wer kein Sprachgefühl hat, nimmt in der 6. Klasse Latein und wird sich hüten, danach mit Französisch weiter zu machen - ist also im naturwissenschaftlich-technologischen Zweig. Wer Sprachgefühl hat, nimmt Französisch - und ist damit automatisch im naturwissenschaftlich-technologischen Zeigen, weil wir keine dritte Fremdsprache nach Englisch und Latein anbieten, etwa Spanisch. (Und die Folge E, F, L ist absurd.)

    Das mit dem Sprachgefühl finde ich jetzt interessant - für mich als Nicht-Sprachenlehrer: Lässt sich das mit dem vorhandenen Sprachgefühl in Bezug auf Fremdsprachen in der 6. Klasse schon sicher sagen?

    von richtiger Prüfungsangst würde ich nicht sprechen. Ich war bei beiden Prüfungen sehr gut vorbereitet und locker, nur leider hatte ich Prüfer, die es darauf angelegt haben einen zu verunsichern und dann wusste ich nichts mehr. Vorher und auch nach der Ausbildung habe ich einige mündliche Prüfungen gehabt und diese alle mit 1-2 bestanden.Da ich aber zwei Kinder habe, gehe ich gerne auf Nummer sicher und nach einem Jahr einen Festvertrag zu haben ist ja nicht schlecht und lässt einen lockerer in das OBAS starten.


    Und Gedanken über die Zukunft machen darf man sich ja. Unsere Refrendare haben mir einige Horrorgeschichten erzählt, sonst wäre ich wahrscheinlich entspannter.

    Wenn du schon weisst, dass du mit solchen Situationen Probleme hast, dann übe diese ganz gezielt, z.B. durch Rollenspiele mit Kollegen und/oder Mentoren. Ich denke, das bringt dir mehr, als komplexe Sicherheitsnetze für Eventualitäten zu konstruieren, die möglicherweise gar nicht eintreten.

    Nicht direkt vergleichbar, weil Schweiz, aber ein paar Gemeinsamkeiten gibt es schon.


    1. Ich war zu Beginn 40.
    2. keine Kinder
    3. Ich habe ein halbes Pensum unterrichtet (12 Lektionen) und parallel dazu in Teilzeit an der PH Lehramt Sek II studiert.
    4. Ja, hatte eine Partnerin.
    5. Ich habe 2 Jahre gebraucht.
    6. Verbeamtung gibt es in der Schweiz nicht.
    7. Insgesamt: 2,5 Jahre kaufmännische Ausbildung, ein Jahr Zivi, 5 Jahre kaufmännischer Beruf, 12 Jahre Studium/Promotion/Forschung, 3 Jahre Softwareentwickler in der Industrie. Dann war ich 40 ;)

    Programmieren lernen in der Schule würde ich als Beitrag zur Allgemeinbildung sehen, nicht als Jobskill. Aber diese Allgemeinbildung halte ich für wichtig, denn das Verständnis der Technologien, die unser heutiges Leben bestimmen, ist in der Bevölkerung leider gering ausgeprägt ...

    Als jemand, der an einer Berufsschule unterrichtet, habe ich die Erfahrung gemacht, dass Schülerkalkül tatsächlich eine grosse Rolle spielt. Vor allem, wenn es noch andere schwierige Fächer gibt.


    Aber frag deine Schüler doch mal - wenn die Beziehung zur Klasse stimmt, dann bekommt man auf solche Fragen auch ehrliche Antworten.

    Mein Dozent in der Allgemeinen Didaktik damals stand total auf die „multiplen Intelligenzen“ - ähnlicher Schrott, der auf dem Papier gut klingt, aber mit der empirisch überprüfbaren Realität nichts zu tun hat.

    Zur Unwissenschaftlichkeit von Lerntypen gibt es auch einen gut lesbaren Abschnitt im (meiner Meinung nach) auch sonst sehr schönen Buch:


    H.-P. Nolting, Abschied von der Küchenpsychologie

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