Beiträge von Philio

    Basteln = nach meinem Verständnis praktische Beschäftigung mit einem Thema, bei der die Hände benutzt werden um im weiteren Sinne etwas herzustellen. Ich hatte @Wollsocken80 so verstanden, dass sie das in Schülerprojekten macht bzw. machen lässt und einige ihre Schüler basteln eben nicht mögen. Daraufhin hatte ich festgestellt, dass ich auch in letztere Kategorie gehören würde - eben zu einer Gruppe von Schülern, die man mit einem solchen Angebot nicht „abholen“ könnte. Weiterer Tiefsinn war damit nicht beabsichtigt.

    1. Ein Doppelfachstudium wie in Deutschland ist in dieser Form in der Schweiz nicht vorgesehen. Hier müsstest du wohl einerseits zur Studienberatung und anderseits zur entsprechenden deutschen Behörde, wenn du alle Bedingungen unter einen Hut bringen willst.


    2. Ja, man kann schon nach dem Bachelor anfangen. Die PHs raten allerdings davon ab, denn der Arbeitsaufwand ist hoch, nicht zu vergessen die Logistik. Alle, die ich kenne, waren schon mit dem Master fertig als sie an die PH sind.


    3. Wenn ich mich richtig erinnere, so um die 60 Lektionen pro Fach, inkl. Nachbesprechung. Sollte aber in den Studienbedingungen stehen.
    Du kannst aber auch schon Lehrerfahrung vor dem Abschluss sammeln - viele unterrichten schon parallel zu PH Studium. Hatte ich auch gemacht, 50% Unterricht, 50% PH (das dauerte dann entsprechend 2 Jahre).

    Für das Lehrdiplom musst du, wenn du den Master hast, ein separates Studium an einer PH machen - in deinem Fall wäre das die PH Zürich. Dieses Studium umfasst 60 ECTS und beinhaltet nur Erziehungswissenschafts- und Didaktikmodule, sowie auch ein Erfahrungspraktikum was in etwa der „Lehrprobe“ entspricht. Danach bist du fertig ausgebildete Sek 2 Lehrerin.


    Wenn du später in Deutschland unterrichten willst, musst du das Lehrdiplom auch in zwei Fächern machen (in der Schweiz kann man auch nur mit einem Fach Sek 2 unterrichten) und entsprechend ECTS im zweiten Fach haben. Anerkennung ist in der Tat Ländersache, aber da 60 ECTS umgerechnet kürzer als ein Ref in Deutschland sind, verlangen die deutschen Behörden noch Berufspraxis - zumindest in BW ist das so.

    Und wer schrieb von "nichts"? Jeder Mensch interessiert sich für irgendwas. Manchmal interessieren sich Pubertierende aber einfach wirklich für gar nichts, was an der Schule läuft. Dann wird's eben problematisch.


    Wenn Du den restlichen Text auch zitierst, beantwortet sich die Frage von selbst. Motivation kommt nicht, in dem man ein vermeintlich tolles Projekt anbietet, das man vor allem als Lehrer interessant findet. Es liegt nicht an den Methoden, es liegt zumeist an den Inhalten und den irrsinns Spielraum hat man da nunmal als Lehrperson nicht. Precht und viele andere Klugscheisser müssten einfach mal akzeptieren, dass nicht alle Jugendlichen dieser Welt Häuser und Motoren bauen wollen. Bei meinen Jugendlichen ist es meistens noch so, dass sie es irgendwie lustig finden, sich mit einer Sache praktisch zu beschäftigen. Interessanter wird's dadurch aber auch nicht. Und ja, ich habe auch die, die wirklich überhaupt nichts basteln wollen. Dafür wollen sie vielleicht was musizieren nur kann ich das eben nicht anbieten. In meinen Unterricht müssen sie aber trotzdem kommen.

    Immerhin hat mich dieser Thread und dein Beitrag zu der Erkenntnis gebracht, dass sich meine Motivation in einer Hinsicht über die Jahrzehnte nicht grundlegend geändert hat: Ich wollte schon als Jugendlicher überhaupt nichts basteln und will es auch heute nicht. Danke dafür! :)

    Wie ging nochmal der uralte Witz?
    Mathematik ist an der Uni der zweitgünstigste Fachbereich - man braucht dort nur Papier, Stifte und Papierkörbe. Philosophie ist noch günstiger, da braucht man nur Papier und Stifte. :P

    Einen Desktop-PC besitze ich schon seit etwa 20 Jahren nicht mehr. Ich habe nur noch Notebooks und (seit es die gibt) Tablets. Für mich persönlich ist Mobilität das wichtigste Kriterium, aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden. Ich arbeite auch selten an einem festen Platz und gerne mal auf dem Balkon ;) Aber ja, auch von mir: Egal welches Gerät, auf keinen Fall ohne SSD.

    Zu meiner Schulzeit wurden auch die „üblichen Verdächtigen“ Erlkönig, Zauberlehrling & Co. wochenlang durchgenudelt... gottseidank wurden mir dadurch Gedichte nicht verleidet, ganz im Gegenteil. Heute gibt es ja so viel schöne und aktuelle Lyrik, auch abseits des fast schon omnipräsenten Jan Wagner. Gedichte müssen ja nicht zwingend Jahrhunderte gelagert werden, bis sie gut werden - man kann sie auch ganz frisch geniessen ;)

    Lederrucksäcke sind wahrscheinlich auch unbefüllt vergleichsweise schwer und haben vermutlich nicht den Tragekomfort a la Deuter & Co. (hatte aber auch noch nie einen aus Leder). Was die Standfestigkeit angeht, der Punkt könnte wirklich an das Lederprodukt gehen. Wobei ich meinen Rucksack (auch Deuter) immer auf den Boden stelle bzw. an einen Tisch anlehne. Auf den Tisch nehme ich ihn nur kurz zum Ein- und Auspacken.

    Ich muss Fortbildungen besuchen, das ist per Verordnung festgelegt (auch der Mindestumfang). Kann mir aber frei aussuchen, welche - ich reiche das dann ein und meistens wird es auch genehmigt. Wenn sie nicht zu teuer ist, wird die Teilnahmegebühr von der Schule übernommen. Spesen kann ich in gewissem Umfang auch abrechnen. Wenn es eine wichtige Fortbildung ist, wird sie auch (mit Vertretung) genehmigt, falls sie auf einen Unterrichtstag fällt.

    Kann noch ein bisschen mehr zum Promovieren sagen. Tatsächlich hat keckks den Nagel auf den Kopf getroffen. Wobei es bei mir ein bisschen anders war - geforscht habe ich gerne. Allerdings habe ich während meiner Promotionszeit über mich herausgefunden, dass ich zwar ein passabler Problemlöser, aber kein guter Problemerfinder bin. Sehr viel Zeit ging dafür drauf, überhaupt zu überlegen, was ich tun könnte - in einem sehr kompetitiven Umfeld mit Konkurrenten, die über deutlich mehr Know-How und Ressourcen verfügten als ich. Quasi als Outsider habe ich damals aus Interesse eine neue Forschungsrichtung am Lehrstuhl im Alleingang etabliert, mit Unterstützung von Arbeitsgruppen an anderen Unis. Hoffnungslos naiv, rückblickend betrachtet. Aber was tut man nicht alles aus intrinsischer Motivation ;)

    Bin kein Lateinlehrer, nur ehemaliger Lateinschüler... Aber: Wenn du das Latinum hast und früher gut warst, probier doch gleich ein Buch mit einer steileren Lernkurve, z. B. eines, das als Begleitung zu einem Uni-Kurs konzipiert ist.

    Ist das eine gute Entwicklung, der Lehrer als erweiteter Familienbegriff? Früher waren die Schüler nur eine Zeile im Notenbuch des Lehrers, fand ich sogar als Schüler damals gar nicht schlecht. Die Lehrer diskutierten nur über "versetzt" bzw. "nicht versetzt". Eine Haltung zu den Schülern darüber hinaus wurde von keiner Seite erwartet.

    Die Wahrheit sollte in der Mitte liegen, denke ich. Mehr als nur ein Eintrag im Notenbuch, aber (deutlich) weniger als Mutter- oder Vaterersatz.

    Wie schon gesagt, studieren ist je nach Studienbedingungen ein Fulltimejob. Das hängt unter anderem davon ab, wie deine Praktika in Chemie ablaufen. Eventuell wird dir vielleicht etwas erlassen?


    Was Mathe angeht: Es hängt von dir ab :) Ich sehe es täglich bei meinen Schülern: Beim Einen macht es nach einer Sekunde schon klick, beim Nächsten nach einer Minute, beim Übernächsten nach 10 Minuten, ...
    Ob das Vorwissen aus der Oberstufe so entscheidend für ein erfolgreiches Mathestudium ist, da bin ich mir nicht so sicher. Ich würde dazu tendieren, ein gefestigtes Grundwissen für entscheidender zu halten: Zahlenvorstellung, geometrische Vorstellung, Abstraktionsvermögen, logisches Denken, Termverständnis, Funktionsverständnis, Arithmetik und Algebra der Mittelstufe. Wenn das verfügbar ist und die Motivation da ist, sehe ich hier kein grundlegendes Studienhindernis. Ob man jetzt Analysis oder Vektorgeometrie schon mal gehabt hat, jo mei ... an der Uni ist es sowieso anders ;) Eine Kurvendiskussion nach Schulrezept habe ich an der Uni nie machen müssen, absurd eingekleidete und oberlangweilige Ich-schneide-Ebenen-mit-wasweissich-Aufgaben zum Glück auch nicht.


    Von daher: Viel Spaß beim Studium! :)

    Auch ich kenne mich nicht wirklich mit OBAS aus, aber ich würde vermuten, dass es so ist wie überall: Das erste Fach wird das, das auf deiner Masterurkunde draufsteht (mit etwas Interpretationsspielraum). Das würde bei dir Wirtschaft bedeuten. Mit Zweitfächern ist einiges möglich, aber mit Erstfächern in der Regel nicht.


    Aber sicher kann dir das nur die entsprechende Behörde (Bezirksregierung?) beantworten.

    Ich habe nicht auf Lehramt studiert - ich bin Literaturwissenschaftler und Historiker; Lehrer bin ich geworden, weil ich nicht mehr Möbelträger und -monteur sein wollte. Hätte es andere gut bezahlte Berufsmöglichkeiten mit Daueranstellung gegeben, wäre ich da wohl eingestiegen. Wäre ich in der gleichen Situation wie vor 15 Jahren, würde ich mich wahrscheinlich nochmal so entscheiden. Lehrer ist ein okayer Beruf, den ich gut kann, der mir Spaß macht (bis auf das Korrigieren) und mit dem ich gut leben kann. Aber primär bin ich Profi und arbeite für Geld.


    Es gäbe aber sehr viele andere Tätigkeitsfelder, in denen ich mich genau so sehen könnte. Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass ich mich aktiv in den zweiten Bildugnsweg eingenischt habe und junge Erwachsene unterrichte. Wäre ich ein typischer Seiteneinsteiger und wäre ich gar an der Grundschule gelandet, wäre ich kein Lehrer mehr.

    Dem schliesse ich mich an. Ich habe bewusst Sek 2 gewählt und unterrichte an der Berufsschule nur Volljährige. Die „lieben Kleinen“ und die vielleicht nicht mehr ganz so lieben Pubertiere sind nicht so mein Ding.

    Ja, das ist verrückt. Hier kann man ja auch problemlos über die Langen Erlen nach "drüben" spazieren, aber an der Dreiländerbrücke laufen sie echt regelmässig durchs ganze Tram und lassen sich von allen den Ausweis zeigen. Am Zoll Otterbach gucken die Schweizer halt nach Masseneinkäufern.

    Ja, das ist hier auch so. Allerdings hauptsächlich in PKW, in Zug oder Tram sind die Kontrollen nicht so häufig.

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