Beiträge von Philio

    Vermutlich auch "Durstlöscher?" ....davon hatten wir es neulich erst.

    Das gab es damals noch nicht... Durstlöscher kenne ich auch erst durch den Thread. Das damalige In-Getränk war Capri-Sonne, das es ja heute in anglisierter Form als Capri-Sun immer noch gibt 😉

    Aber damals wie heute ist mir das Liebste an zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken immer noch eine klassische Cola (und manchmal ein Energy, wenn es für den Kaffee nicht mehr reicht) 😂

    In der Dorfschule sollte es definitiv eine Mensa oder Schulküche geben - kenne ich ja direkt von ihr ;) .

    Ja, sollte es ... aber wie weit das von der Wirklichkeit weg ist, kann ich nicht sagen.


    Noch ein Schwank aus meiner Jugend - obwohl ich in einer Grossstadt aufgewachsen bin, gab es Schulmensen währen meiner Schulzeit (80er) gar nicht, auch keine Ganztagesbetreuung. In der grossen Pause verkaufte der Hausmeister Brötchen und ernährungswissenschaftlich wertvolle Lebensmittel wie saure Schlangen, Schokoriegel und Kakao im Tetrapak 😋 Fand das Angebot übrigens lecker, es hat sich auch niemand über die „ungesunden“ Sachen beschwert, soweit ich weiss.

    Ich mag das auch. Als ich klein war, wurde bei Oma noch das Schwein geschlachtet und verwurschtelt. Z.B. zu saarländischem Schweinskäs (Schweinkopfsülze) - sehr sehr lecker.

    Ja, da könnte ich als gebürtiger Schwabe mit Kutteln noch einen drauf setzen 😂 oder mit Hirnsuppe - gab es beides bei meinen Grosseltern und ich mag das tatsächlich.


    Wir haben zum Glück eine Mensa, die ich gar nicht mal schlecht finde. Ich esse da an jedem Schultag (ausser Samstag, da gibt’s kein Mittagessen). Essen selber irgendwohin mitnehmen war mir schon immer ein Graus - Essen durch die Gegend schleppen ist nicht meins, wenn ich Hunger habe kaufe ich mir was.

    Meine Schule ist direkt neben dem Bahnhof und der Innenstadt, der Bahnhofsupermarkt und die nächsten Döner-Verkäufe sind problemlos zu Fuss erreichbar, auch in einer kurzen Mittagspause (meine Lernenden haben an den Tagen mit Nachmittagschule mindestens eine Schulstunde Pause). Mit Velo oder Auto kann auch der nächste McDoof locker in der Mittagspause erreicht werden 😉

    Aber was ich sagen wollte: Die Auswahl an Verpflegung hängt natürlich sehr von der Infrastruktur ab, in einer Dorfschule sieht das ganz anders aus.

    Hm, ein Ref wie in Deutschland gibt es in der Schweiz nicht - aber als ich mit dem Lehramtsstudium begonnen hatte, war ich 40. Das Ganze ist mehr auf mit dem Seiteneinstieg in Deutschland vergleichbar - für Sek 2 Lehrer ist das hier aber der Standard, einen Fachmaster muss man schon vorher haben. In das Studium sind Unterrichtsbesuche integriert, nennt sich hier Erfahrungspraktikum. Die meisten unterrichten aber schon ein Teilpensum parallel zur Lehrerausbildung.

    Ich persönlich fand mich „im richtigen Alter“ und fast alle in meinem Jahrgang waren über 30.

    Was mich an meisten an mir selber überrascht hat - privat bin ich eher introvertiert, aber wenn ich vor der Klasse stehe, bin ich der Entertainer :) Und ich fühle mich sehr wohl dabei, vor Leuten zu stehen - Lampenfieber hatte ich nicht eine Sekunde. Das macht vielleicht doch die Lebenserfahrung... ob ich mit Mitte 20 so entspannt gewesen wäre, da bin ich mir nicht sicher.

    Obwohl es etwas stressig war, Studium und Unterricht unter einen Hut zu bekommen, war es alles in allem machbar. Nachdem ich sowieso ein Nachtmensch bin, fällt es mir auch relativ leicht, zu ungewöhnlichen Zeiten zu arbeiten.

    Vor den grossen Zusammenhängen kommen nämlich erst mal die Grundlagen und das fänden wir doofen Sek-II-er wirklich schick, wenn die einfach einmal sässen und man in der Mathe z. B. im 10. Schuljahr nicht noch mal Bruchrechnen üben müsste. Aber was schreibe ich denn, "Stoff" wird ja überbewertet.

    Ist zwar meinerseits OT, aber dieser Aussage kann ich einfach nur zustimmen!

    Meine Erwachsenen rechnen auch fröhlich Nenner plus Nenner und es kostet eine unheimliche Energie, solche Dinge auszubügeln, die die Lernenden offenbar nie richtig verstanden haben.

    Du hast vollkommen Recht. Ich habe überlegt, wenn ich ein Kind mit Förderbedarf Lernen hätte (denn über ein fremdes Kind lässt sich immer leichter urteilen als wenn es das eigene wäre), was ich ihm raten würde: Ich würde ihm auf jeden Fall eher zu dem Fachpraktiker raten. Selbst wenn das Ganze von Staat oder Kirche bezuschusst wird, es würde meinem Kind aufzeigen: "Ich kann etwas und bekomme sogar Geld dafür.", statt ohne Gegenleistung einfach Hartz IV zu bekommen. Ich bin mir sicher, dass es sowas wie den Fachpraktiker in vielen Ländern nicht gibt - da können wir froh sein, dass sich der deutsche Staat so sehr überhaupt bemüht, Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

    Noch ein Outside-View. In der Schweiz gibt es etwas ähnliches, das Eidgenössische Berufsattest (EBA). Eine niederschwellige zweijährige Ausbildung, an deren Ende die Absolventen einen Beruf haben, dessen Bezeichnung typischerweise „-assistentin“ bzw. „-assistent“ lautet (z. B. Detailhandelsassistent). Seit einiger Zeit ist das die institutionalisierte Form dessen, was früher hier „Anlehre“ hiess. Dieser Abschluss kann nachträglich aber noch zu einem regulären Berufsabschluss erweitert werden, danach können dann auch höhere Schulabschlüsse über die berufliche Schiene erworben werden (Berufsmaturität, Passerelle zur allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung). Jedenfalls in der Theorie. Der Arbeitsmarkt ist aber für EBAs nicht gerade rosig.

    Ja, der Harry ist echt cool... wir haben damals an der Uni in einem Forschungsprojekt mit ihm zusammengearbeitet (genauer gesagt, meine Kollegin), deshalb hatte ich auch mal das Glück, in persönlich kennenzulernen. Er ist privat wirklich genau so wie im Fernsehen - man könnte ad hoc eine Kamera einschalten und es käme eine fernsehtaugliche Aufnahme heraus. Fast ein bisschen unheimlich 😂

    Danke für den Hinweis 🙂 Früher war ich da sehr viel aktiver, aber heutzutage erfahre ich von astronomischen Ereignissen meistens nachträglich aus der Zeitung... Mein Teleskop aufbauen lohnt sich nicht, das Wetter sieht nicht nach klarem Himmel aus. Das ist aber am Bodensee in dieser Jahreszeit der Regelfall. Ausserdem habe ich keine freie Sicht auf den Horizont, unter 50 Grad keine Chance. Aber falls es kurzfristig aufklaren sollte lege ich mal mein Fernglas bereit, dann kann ich kurzfristig zu einem Aussichtspunkt gehen 🙂

    (...) Und Moodle ist nicht wahnsinnig schlecht und veraltet (Beipiele?), sondern ein System, in das man sich genau so einarbeiten muss wie in anderes Software auch.

    Ehrlich gesagt bin ich sehr froh, dass Moodle bei uns de facto durch Teams/OneNote/Sharepoint abgelöst worden ist... die Aktivitäten in Moodle habe ich nie gebraucht, weil das meiste nicht in mein Unterrichtskonzept passt. Und für BYOD Unterricht mit Tablet und Pen bringt Moodle einfach nicht die Voraussetzungen mit - es ist ja auch nicht dafür gemacht worden.

    (...) Im Alltag braucht man davon an Berufsschulen und "höher" - hier rede ich wirklich nur von denen, in den Vorbereitungsklassen sieht das vielleicht ganz anders aus, aber die habe ich nicht - wenig. Ich denke, LehrerInnen an allgemeinbildenden Schulen müssen deutlich mehr aktiv an Akzeptanz und an der Beziehung arbeiten. Bei uns sitzt man automatisch ziemlich im gleichen Boot. Die Jungs wissen, dass die Abschlussprüfung unser gemeinsames Ziel ist, haben sich das im Gegensatz zu so manchem "Normalschüler" auch selbst gesteckt. Wenn Du dann fachlich noch ein bisschen was drauf hast, hast Du auch bald ihren Respekt.


    Meine GESAMTE Pädagogik beschränkt sich auf das, was irgendwer hier im Forum auch sinngemäß von mir in seiner signatur zitiert: Sei konsequent, authentisch und dabei kein Arsch. (...)

    Ja, das kann ich absolut bestätigen - ist bei mir auch so. Ich unterrichte an der Beruflichen Schule auch nur Vollzeitklassen und keine Lehrlinge, also Menschen, die sich (mehr oder weniger) freiwillig für diesen Weg entschieden haben. Ich würde sagen, meine Beziehung zu meinen Lernenden ist gut - auch wenn die Noten öfter mal schlecht sind.

    Die Beziehungsarbeit geht im Schnellverfahren, denn die meisten habe ich nur ein Schuljahr, dann haben sie schon ihren Abschluss.

    Was noch dazukommt: Ich habe Empathie für Menschen, die sich mit meinem Fach schwer tun - ich weiss, das Mathe nicht jedermanns und jederfraus Sache ist. Trotzdem versuche ich zu vermitteln, das Mathe spannend sein kann und man sieht mir auch an, dass mich mein Fach begeistert (diese Rückmeldung habe ich schon häufiger bekommen). Ausserdem nehme ich mein Fach nicht so wichtig... viele meiner Lernenden wollen später nichts mit Mathe machen, und man kann auch glücklich werden, wenn man kein Mathe kann. Wenn sie den Abschluss wollen, dann müssen sie da aber durch. Bei aller persönlichen Empathie gibt es da auf der fachlichen Seite keinen Kompromiss - wer trotz Hilfestellungen die Mindestanforderungen nicht erreicht, schafft den Abschluss nicht. Was für mich noch dazu kommt - wenn ich fordere, dann liefere ich auch. Prüfungen korrigiere ich oft noch am selben Tag (in Mathe geht das), spätestens aber am Wochenende. Und wenn Lernende individuelle Hilfe brauchen, dann bekommen sie die im Rahmen meiner Möglichkeiten auch von mir.

    naja, in einem durchschnittlichen Ausbildungsberuf macht man, auch wenn man fertig ist, eben regelmäßig wiederkehrende Aufgaben.

    Die Kunden erwarten nun mal z.B. bei einer Bank, dass der Geldautomat regelmäßig befüllt wird. Was soll man da tagtäglich spannendes erleben?

    Nichts. Das trifft auch auf die meisten Bankangestellten zu - unter anderem deshalb ist mir die Entscheidung für ein Studium sehr leicht gefallen 😉

    Ja, das kreative Umschreiben der Ablage kenne ich auch 😂 Ich wusste ja, was ich laut Ausbildungsplan hätte lernen sollen, also habe ich es auch reingeschrieben. Der zuständige Abteilungsleiter hat es dann unterschrieben 😂 Es gab ja schon auch Lehrgespräche dazu... aber praktisch angewendet habe ich vieles nicht. Da war die Ablage wichtiger.

    Ich gebe zu, mich hat das Berichtsheft während der Ausbildung auch genervt. Aber im Nachhinein ist es amüsant, wenn ich daran zurückdenke. Die erste Zeit hatte ich die Blätter von Hand ausgefüllt, dann habe ich mir eine elektrische Schreibmaschine gekauft. Kommentar eines älteren Kollegen aus meinem Ausbildungsbetrieb (Mitte 90er): „Eine Schreibmaschine kann man immer brauchen, das ist eine Anschaffung fürs Leben“. 😂😂

    Update: Ich hatte vor zweieinhalb Jahren kein Auto und habe immer noch keins 😛 und zur Arbeit und zurück nehme ich auch immer noch den Zug. Das dadurch gesparte Geld investiere ich lieber in Bücher, Musikinstrumente, meine Fotosausrüstung und sonstiges Elektronikspielzeug 🙂

    Tatsächlich ja. Ist das so verwerflich? Ich hab da ehrlich gesagt Angst, will das aber irgendwie ändern.

    Nein. Motivationen sollen generell nicht Gegenstand einer ethischen Beurteilung sein. Ausserdem sagt deine Motivation nichts über deine Qualifikation als Lehrer aus. Deine Eignung ist in einem Forum auch schwer bis gar nicht zu beurteilen. Ob der Beruf das Richtige für dich ist, auch nicht. Das kannst nur du selbst, aber wenn du so einen guten persönlichen Kontakt zu deinen ehemaligen Lehrern hast, können sie dich in dieser Hinsicht beraten - denn sie kennen dich ja schon seit einigen Jahren. Mit ihren würde ich auch das Thema Qualifikation für den Lehrberuf diskutieren.

    Wenn es wirklich ein Lehramtsstudium sein soll, warum nicht Kunst? Hier würde dir quasi der rote Teppich ausgerollt werden. Ausserdem ermöglicht das Studium dir, dich auch privat damit zu beschäftigen. Ich kenne Kunstlehrer, die hier sehr aktiv sind und selber ausstellen, Ausstellungen organisieren, Kunstkurse anbieten und vieles mehr.

    auch im Westen war die Mengenlehre eine Zeitlang in.

    Unter anderem die Auswirkungen der Arbeiten der Bourbaki-Gruppe, die irgendwann auch ihren Weg an die Schule gefundenen hatten. Vieles an (übertriebener) Formalisierung hat sich in damaligen Lehrbüchern niedergeschlagen, unter anderem die von mir „heissgeliebten“ n-Tupel in der Stochastik. Dergleichen liest sich in neueren Schulbüchern zum Glück nicht mehr.

    Jetzt hätte ich fast geschrieben "ja, das ist so", stimmt aber gar nicht. Die WMS schliesst mit der Berufsmatura ab und die Fachmatura ist seit einiger Zeit der Berufsmatura gleichgestellt.

    Dass sie gleichgestellt sind, wusste ich... aber die WMS hatte ich nicht auf dem Schirm. Wahrscheinlich, weil es die in meinem Kanton nicht gibt :D

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