Beiträge von Philio

    Also ich habe an der BSA Chemie als eigenständiges Fach in der BMNA unterrichtet, BMTE hatte das auch.

    Hm, war das noch nach der alten Verordnung? Wenn ich mich verguckt habe, steht Chemie im Rahmenlehrplan nicht mehr einzeln drin... aber vielleicht wurde es ja an deiner ehemaligen Schule auch auf einzelne Fächer aufgeteilt - bin von meiner Schule ausgegangen, da unterrichtet pro Klasse eine Person alle naturwissenschaftlichen Inhalte.

    Für die Berufsschule wärst du mit Chemie und Englisch auch interessant, wobei es Chemie in der Berufsmaturität hier nicht als als einzelnes Fach gibt, sondern nur in den Kombifächern Naturwissenschaften und Technik und Umwelt. Dort würdest du Chemie in Kombination mit Physik und Biologie unterrichten, das ist aber vom Niveau her Lichtjahre vom Schwerpunktfach Chemie am Gymnasium entfernt. Chemie als einzelnes Fach könnte es noch in der beruflichen Grundbildung geben, aber da kenne ich mich nicht so gut aus - an meiner Berufsschule hat es nur kaufmännische Berufe, die haben so was exotisches nicht 😉 Von den 5 Profilen in der Berufsmaturität hat bei uns eines Naturwissenschaften und 3 Technik und Umwelt. Die Kolleginnen dort sind alle Biologinnen und seit ich dort bin (fast 6 Jahre), gab es keine Fluktuation. Lehrpersonen für Englisch haben wir in der Zeit aber schon häufiger gesucht. Aktuell würdest du bei uns eher über Englisch eine Stelle bekommen als über Chemie und sehr wahrscheinlich auch die nächsten Jahre nur Englisch unterrichten.

    Natürlich kann man auf ähnliche Weise argumentieren, dass ein lediglich einjähriges Didaktik-/Pädagogikstudium völlig kurzgegriffen ist für dern Lehrberuf und wir deutschen Lehramtsstudenten dort einen sehr großen Vorteil haben.

    Kann man schon, ja... aber ob die Eignung als Lehrperson unbedingt mit dem Umfang des pädagogischen Studienanteils korreliert, darüber lässt sich trefflich streiten. Auf Sek 2 Stufe würde ich persönlich die fachliche Kompetenz stärker gewichten.

    Deine Ausführungen bestärken da natürlich nur mein inneres Impostor Syndrom, wenn ich mir vorstelle, ich hätte dann in der Schweiz eine ausbildende Lehrkraft, die mich für von vornherein (und vielleicht zurecht?) für fachlich inkompetent hält, weil ich keinen Master in Chemie habe...

    @Wollsocken80 hat dazu schon geschrieben... auch meiner Erfahrung nach spielen die Abschlüsse keine Rolle, die persönliche Beurteilung zählt.

    Das klingt ja super interessant Philio ! Kamst du also auch nach dem (Master-)Studium in die CH, oder hast du auch dort schon studiert?

    Ich hatte in Deutschland studiert (noch Diplom) und promoviert und habe erst danach hier an der PH studiert. Mir ist damals Mathematik als zweites Fach ohne Auflagen anerkannt worden (eigentlich bin ich Physiker). Heute unterrichte ich aber nur Mathematik, keine Physik 😂

    Ich habe mich noch ein wenig dazu eingelesen und frage mich nun, ob dieser Wechsel überhaupt möglich ist mit den Voraussetzungen zum PH-Studium in CH.

    Das ist letztendlich eine Frage der Anerkennung. Die PHs kennen sich mit dem deutschen Lehramtsstudium in der Regel gut aus, vor allem die PHTG und die FHNW, da viele Deutsche aus den Grenzregionen dort studieren. Von der PHTG weiss ich, dass ein Lehramtsstudium als masteräquivalent anerkannt ist. Für die FHNW ist @Wollsocken80 die richtige Ansprechpartnerin. Es kann allerdings sein, dass du eventuell Auflagen bekommst - das kann dir letztendlich nur die PH beantworten.

    Philio - die Finanzwelt ist nicht mein Ding, ich bekomme von Finanzfragen immer Hautausschlag ;), aber ist das, was du beschreibst, nicht eine ähnliche Immobilienblase, wie vor ein paar Jahren in den USA? Muss einem das nicht irgendwann mal um die Ohren fliegen?


    kl. gr. frosch

    Solange der Wert des Wohneigentums steigt, ist das nicht zu befürchten :) Das Problem der US Immobilienkrise war ausserdem, dass die Immobilienschulden zu einem Spekulationsobjekt wurden, indem die Forderungen gehandelt worden sind. Das ist hier nicht der Fall.

    Die Schweiz wäre für mich auch äußerst attraktiv. Allerdings würde das ja noch weitere Studienzeit von einem Jahr bedeuten, ohne groß an der Schule zu sein. Oder ist das PH-Studium sehr praxisnah aufgebaut? Ich habe gelesen, dass in der Zeit viele Studenten schon Vertretungsstellen an Schulen annehmen, was es ja zumindest finanziell und auch praxis-technisch sinnvoller machen würde. Nur kann ich mir vorstellen, dass das nur mit einer (noch) nängeren Studiendauer an der PH vereinbar ist.

    Ja, so habe ich es gemacht: Mein Studium an der PH in zwei Jahren, parallel dazu 12 Lektionen (in meinem Kanton ein 50% Pensum) pro Woche Unterricht. Bedenke aber, dass 12 Lektionen schon etwa CHF 5000 - 6000 brutto pro Monat bringen, je nach Anstellungsbedingungen. Praxisnah, joah... darüber kann man streiten 😉 Jedenfalls hat man dort nur didaktisch-pädagogische Inhalte und der wirklich praktische Teil mit Unterrichtsbesuchen ist in das Studium integriert und heisst Erfahrungspraktikum - dauert ca. 6 Wochen und zwei davon müssen gemacht und bestanden werden. Ist schon zwischendurch etwas stressig, aber alles in allem doch machbar.

    Die Schweiz ist echt schweinisch teuer, das stimmt. Wer sich in der Schweiz ein EFH leisten kann, holla die Waldfee...

    OT, aber etwas Hintergrund dazu: Die Kredite für Häuser oder Wohnungen werden in der Schweiz oftmals gar nicht getilgt, es werden nur die Zinsen zurückgezahlt - mit niedrigen Zinsen und langfristigen Kreditverträgen im vergleich zu Mietzahlungen durchaus sehr lohnenswert. Um die Schulden in Höhe ab einer halben Million aufwärts macht sich keiner einen Kopf... man braucht nur mindestens 20% der zu finanzierenden Summe und ein entsprechendes Einkommen, dann nickt die Bank das in aller Regel ab.

    Nun zu meiner Frage: Ist es möglich nach abgeschlossenem Bachelor+Master in D dann in Ö als (Gym-)Lehrer zu arbeiten, oder müssen da noch weitere Leistungen nachgeholt werden? Schließlich sollten nach EU-Richtlinien ja Bachelor- sowie Master-Abschlüsse überall gleichwertig sein.

    Zu Österreich kann ich nichts sagen, aber nachdem du auch die Schweiz erwähnt hattest - hier musst du mit einem Master aus D an eine PH und dort Lehramt Sek II studieren, das geht in einem Jahr Vollzeit (60 ECTS) oder in Teilzeit entsprechend länger. Es ist möglich, dass es zusätzliche Auflagen gibt - das lässt sich aber nur individuell klären.

    Erinnert mich an 2009 und meine Masterthesis, die mein Lehrstuhl genauso versioniert haben wollte :)

    😂 Meine Diss hatte ich damals mit Mercurial versioniert. Heutzutage bin ich tatsächlich faul und vertraue meine Dokumente der Versionsverwaltung von OneDrive an... eine lokale Datensicherung habe ich nicht mehr, alles wichtige liegt auf (mehreren) Clouds. Nichts davon ist so lebenswichtig oder unersetzbar, dass ich mir über Nichtverfügbarkeit Gedanken mache 🤷🏻‍♂️

    Ach, ich konnte mal damit Rumrechnen und habe es auch teilweise verstanden, aber nie so wirklich "tiefgehend".

    So richtig in dem Sinn „verstanden“ habe ich Physik grundsätzlich nicht - für mich ist ein physikalisches Problem immer ein Problem der Formalisierung gewesen. „Handwaving“ war für mich nie der Zugang zur Physik, obwohl ich Menschen immer bewundert habe, die das können. Deshalb sehe ich mich auch mehr als Mathematiker 🙂

    Ein lieb gemeintes "Verwirrend", weil ich nach Schwerkraft nicht mehr wusste, wovon du sprichst :D

    Hmm... mein Chemiewissen zumindest wieder mal auf Schülerniveau hochzubringen steht auf meiner ewigen ToDo-Liste... zugegeben aber nicht sehr weit oben... 😉

    (...) oder besondere Befähigung zu künstlerischer Arbeit und (...)

    Das ist eigentlich die häufigste Ausnahme, in künstlerischen und musischen Studienfächern sind Professoren in der Regel nicht promoviert. Das ist auch oft nicht möglich oder vorgesehen. Die besondere Befähigung wird z.B. in der Musik über Teilnahme an Meisterklassen, bisherige Engagements etc. nachgewiesen.

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