Beiträge von Philio

    Okay, mit den Banken muss man kein Mitleid haben. Und wenn ihr findet, eine Lehre bei der Sparkasse würde einen besser darauf vorbereiten, SuS angemessen Französisch oder Physik beizubringen, dann kämpft dafür!

    Hier fühle ich mich spontan angesprochen 😂 Ich habe tatsächlich eine Lehre bei der Sparbüchse gemacht und danach Physik studiert. Die Lehre hat mich nullkommagarnicht auf das Studium vorbereitet, auch nicht auf den Unterricht (wäre ich Wirtschaftslehrer, wäre das wahrscheinlich anders), da bin ich ganz bei dir.

    Allerdings hilft sie mir, mich besser in meine Lernenden an der Berufsschule hineinzuversetzen, denn alle haben eine Lehre gemacht, bevor sie zu mir kommen. Privat hilft sie mir schon auch, ich komme mit Finanz-, Versicherungs- und Behördendingen allgemein ziemlich gut klar.

    Abschliessend muss ich aber sagen - hätte ich damals als Teenager genauer gewusst, was ich eigentlich will, hätte ich keine Lehre gemacht, sondern gleich das Abi und studiert.

    Tut mir leid, dass ich eine klare Vorstellung von einem tollen Lehrer habe. Es ist mein Fehler. Ich hätte niemals googlen sollen, was einen tollen Lehrer ausmacht. Ich hätte niemals die wissenschaftlichen und empirischen Belege eines großartigen Lehrers erblicken dürfen. Die unzähligen tollen Lehrer, die genau die Qualitäten aufwiesen, von denen ich gelesen habe, existierten wohl nur in meiner Fantasie. Falls du die genannten Qualitäten nicht hast, und dich deshalb voll beleidigt fühlst, dann ist das absolut meine Schuld.

    :aufgepasst:

    Ah, das muss wohl diese „Ironie“ sein, von der ich mal ganz beiläufig gehört habe 😉


    Dass ich deinem Maßstab nicht standhalten würde, davon war ich bereits ausgegangen. Aber du darfst dir gerne das Bild von mir machen, das dir beliebt ^^ Meinungsfreiheit rulez 🙂

    Wer ist nun ein guter Lehrer ?

    Ein großartiger Lehrer kümmert sich um seine Schüler, sucht im Unterricht nach Möglichkeiten, Hilfen anzubieten, konversiert nicht nur mit starken sondern auch leistungsschwachen Schülern, verfeinert seinen Unterricht, fragt Schüler, was besser gemacht werden kann und wo sie Unterstützung brauchen. Bemessen wird der großartige Lehrer anhand der Fehlzeiten seiner Schüler, dem Notendurchschnitt und anderen messbaren Faktoren.

    Uhhh… na dann, wenn du schon alles weisst, kannst du ja das Studium überspringen und direkt nach den Sommerferien anfangen. Oder gleich in die Lehrerausbildung einsteigen. Anfänger mit dogmatischen Ansichten ohne Berufs- und Lebenserfahrung, die ihre Umwelt vom hohen moralischen Roß herab beurteilen - das kommt in Kollegien immer sehr gut an.

    Ich habe gestern einen Beitrag auf Reddit gelesen, wo eine Lehrerin aus Amerika entsetzt war, dass jeder Schüler in ihrem Kurs die Klausur verhauen hat. Jeder einzelne fu*king Schüler. Sie befürchte nun, ihren Job zu verlieren. Äähm, Hallo ? Erde an Lehrerin. Vielleicht hättest du dir vor der Klausur Gedanken machen sollen und mehr an deine Schüler denken, als um deinen Job zu bangen

    Erde an UsedToiletPaper: Ein Reddit-Beitrag ist kaum dazu geeignet, eine komplexe Situation zu beurteilen, geschweige denn einen Menschen.

    Da du scheinbar dazu neigst, moralische Urteile über Menschen zu fällen, gebe ich dir einen Tipp: gewöhne dir das ab.

    Lehrer A studiert Lehramt für einen sicheren Arbeitsplatz und guten Verdienst -> Das Ziel ist mit der Verbeamtung erreicht -> Die Erreichung des Ziels führt unausweichlich dazu, dass Lehrer A faul ist und keinen guten Unterricht gibt

    Diese These gibt ein verbreitetes Vorurteil wieder, würde ich sagen. Wie schon bemerkt: Ein sicherer Job als Motivation und guter Unterricht schliessen sich nicht aus.


    1. Warum bist du Lehrerin / Lehrer geworden ?

    Um mal eine andere Perspektive zu bringen: Noch bis Mitte 20 hätte ich mir nicht vorstellen können, Lehrer zu werden. Während meiner Zeit als Doktorand habe ich dann gemerkt, dass mir Lehre viel grösseren Spass macht als Forschung. Nach ein paar Umwegen bin ich dann an meiner jetzigen Schule gelandet und habe das Studium für Lehrpersonen Sek 2 gemacht. Unterrichten macht mir grosse Freude, besonders die Interaktion mit meinen Lernenden - ich sehe mich als Bergführer: Ich vermittle mein Wissen und weise falls nötig auf schwieriges Gelände hin, aber ich trage niemanden Huckepack zum Gipfel 😉


    2. Spielt der Grund für die Berufsauswahl im Schulalltag noch eine Rolle ?

    Ja klar. Lehren macht mir immer noch grossen Spass und wie ich andernorts schrieb: für mich der beste Job und ich kann mir keinen besseren vorstellen.


    3. Wie würden deine Schüler dich bewerten ?

    Das ist keine hypothetische Frage - ich führe regelmässig Feedbacks durch. Kurz zusammenfasst: sie finden mich wohl etwas strange, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich ein etwas unkonventioneller Typ bin 😂 Menschlich, fachlich und pädagogisch scheinen sie mit mir zufrieden zu sein - das klingt jetzt prätentiös, aber die Bewertungen sind überwiegend gut bis sehr gut.

    Noch eine Anekdote: Ein Lernender von mir hat neulich gesagt, er würde mich am liebsten einpacken und zum Studium mitnehmen 😂


    Bonusfrage:

    Ist die Unkündbarkeit eines Lehrers eine gute oder schlechte Sache ?

    Ausser Konkurrenz: In der Schweiz sind Lehrer nicht unkündbar 😉

    Was unangemessen kurz ist, ist natürlich auch eine Geschmacksfrage... ich zum Beispiel empfinde kurze Hosen an Männern schon unangemessen kurz 😂 oder 1/2-Arm-Businesshemden... Ich weiss, ich habe hier eine krasse Aussenseiterposition. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten 😉

    Was den Zeitdruck in den Vollzeitbildungsgängen angeht, ist der bei uns (EDIT: in Niedersachsen!) nicht so hoch, wie von dir beschrieben. Denn zum einen stellen wir die Abschlussprüfungen selber (wenn mal aus zeitlichen Gründen ein Thema nicht behandelt werden konnte, wird es in der Prüfung eben weggelassen) und zum anderen haben diese Klassen nicht in jedem Fach eine Prüfung (die Berufsfachschulklassen z. B. teilweise nicht in den allgemeinbildenden Fächern, so dass ich dort etwas "freier" in der Themenwahl bin).

    Ja, die Abschlussprüfungen erstellen wir auch selber, aber der Inhalt ist durch den Rahmenlehrplan vorgegeben und die Abschlussprüfungen werden nachträglich durch die FH begutachtet - unsere Prüfungen müssen also in Breite und Tiefe dem geforderten Niveau entsprechen, weglassen dürfen wir nichts.

    Auf Abend- und/oder Samstagsunterricht hätte ich persönlich überhaupt keine Lust, muss ich sagen. Die würden meine Work-Life-Balance nachhaltig stören, weil ich dann noch weniger Zeit mit meinem Lebensgefährten verbringen könnte.

    Nun, ich bin aktuell Single 😉 Falls ich das mal nicht mehr sein sollte, wird sicherlich auch ein Kompromiss nötig sein ... aber bis dahin geniesse ich den Abend- und Samstagsunterricht sehr, bin auch sowieso nicht der Fan von typischen „Wochenendaktivitäten“. Ich hab lieber frei, wenn auch was los ist und ich in ein Cafe oder einkaufen gehen kann - unter normalen Bedingungen jedenfalls 😂

    Philio : Darf ich da mal kurz was nachfragen? Sind Vollzeitklassen grundsätzlich nur ein Jahr bei euch? Gibt es in der Schweiz keine mehrjährigen Fachschulen oder Berufsfachschulen?

    Sorry 🙂 Meine Aussagen bezogen sich nur auf meine Situation. Hier etwas mehr Background. 🙂

    Die Berufslehre ist mehrjährig und dual organisiert, wie in Deutschland auch. Während der Lehre können Auszubildende in bestimmten Berufen ausserdem die Berufsmaturität (Fachhochschulreife) mit erwerben (die sogenannte BM 1), oder nach dem Lehrabschluss in einem Jahr Vollzeit oder zwei Jahren Teilzeit (die sogenannte BM 2). Mathematik gibt es in der Berufslehre nicht als Fach, nur in der Berufsmaturität und aktuell unterrichte ich nur BM 2, also einjährige oder zweijährige Klassen mit volljährigen Lernenden. Kollegen in den Sprachen unterrichten sowohl in den Lehrlingsklassen als auch in der Berufsmaturität. Die Berufsmaturität ist der einzige allgemeinbildende Schulabschluss, der an einer schweizerischen Berufsschule erworben werden kann - im Gegensatz zu Deutschland gibt es über die Berufsschule keine allgemeine Maturität. Mit BM kann man aber anschliessend in einem Jahr Vollzeit die sogenannte „Passerelle“ machen und erhält damit die Zugangsberechtigung zur Universität oder ETH. Die Passerellenkurse finden an Maturitätsschulen für Erwachsene statt (typischerweise an Gymnasien angegliedert).

    Höhere Berufsbildung gibt es aber an Berufsschulen, das läuft alles über die Weiterbildungsabteilungen der Berufsschulen, da unterrichten aber überwiegend externe Dozenten.

    Zum Glück sind die Zeiten vorbei und in fast allen (oder sogar allen?) Bundesländern ist es verpflichtend, zumindest Grundkurse in Mathematik und Mathedidaktik zu belegen. Keiner der auch nur ein bisschen Ahnung hat, möchte das in der Grundschule und weiterführenden Schule jemand fachfremd Mathematik unterrichtet. Das ist in 99 % der Fälle nur Mist!

    Da kann ich nur aus meiner Position als Sek-2-Lehrer zustimmen. Ich frage gerne meine Lernenden nach ihrem früheren Mathematikunterricht und einige sagen mir, dass Sie fachfremd unterrichtet worden sind - das merke ich oft daran, dass grosse Lücken in den Grundlagen bestehen. Die Lernenden merken übrigens auch, ob ihr Unterricht sinnvoll war oder nicht... sie haben auch schon in jungem Alter ein sehr feines Gespür, ob die Lehrperson Ahnung vom Fach hat oder nicht.

    O-Ton einer Lernenden:„Wir haben in Mathe immer Projekte gemacht, der Lehrer hat uns Unterlagen für 4 Wochen abgegeben und danach sass er die restliche Zeit hinter seinem Pult. Wenn wir was gefragt haben, dann hat er gesagt, das alles in den Unterlagen steht. Ob wir das Thema verstanden haben, hat keine Rolle gespielt, am Ende bekam jeder eine 5.“

    Zweiter O-Ton: „Wir haben viel konstruiert und wenig Algebra gemacht. Algebra hat der Lehrer nicht gecheckt, das haben sogar wir gemerkt.“

    Zur Work-Life-Balance: In keinem meiner bisherigen Jobs war die so gut. Klar, ich habe auch Abend- und Samstagsunterricht, aber ich mag das gerne - da ist eine ganz andere Stimmung als in den Vollzeitklassen und weniger Zeitdruck. Dafür habe ich z.B. dieses Schuljahr 2 Tage unter der Woche frei.

    Ah ja, wo ich oben von Zeitdruck schrieb - der ist vielleicht ausgeprägter als an einem Gymnasium. Meine Vollzeitklassen sind ein Jahr da, da ist jede Lektion durchgetaktet, es gibt viele Prüfungen und kaum Spielraum für etwas anders - aussercurrikulare Themen kann ich da praktisch nicht behandeln. Auch das muss man mögen.

    Nachdem du das Berufskolleg erwähnst, meinst du wahrscheinlich NRW. Aber ich antworte trotzdem mal 🙂 Ich arbeite an einer Berufsschule in der Schweiz und mir gefällt es dort super. Am meisten, dass ich es dort überwiegend mit Volljährigen zu tun habe - die „lieben Kleinen“ sind nicht so mein Fall. Mit Eltern habe ich auch nichts zu tun - manchmal lerne ich Eltern an der Abschlussfeier kennen, aber meistens nicht. Liebe Kollegen, sehr gute Infrastruktur... für mich passt da alles. Klar, fachlich ist es nicht ganz so anspruchsvoll wie am Gymnasium, aber das nehme ich gerne in Kauf. An einem Gymnasium zu unterrichten, kann ich mir nicht mehr vorstellen... ich war neulich als Prüfungsexperte an einem, was ich dort mitbekommen habe an Diskussionen über den Umgang mit Eltern und wieviel Zeit da draufgeht - speziell darauf habe ich keine Lust 🙂


    Edit: Inspiriert durch die Antwort von Veronica Mars - der beste Job, den ich je hatte und ich kann mir aktuell keinen besseren vorstellen.

    Ich habe aber auch schon Kolleginnen und Kollegen erlebt, die sehr von sich überzeugt sind und wenn jemand an einer anderen vermeintlich "schlechtere" Hochschule studiert hat, das dann belächelt wird. Naja merkwürdige Menschen sammeln sich halt überall (gefühlt vermehrt im Lehrerberuf :D).

    Solche Leute kenne ich auch, aber eher von der Uni 😂 Mein damaliger Praktikumsleiter in Physik hat sich sehr was drauf eingebildet, dass er seinerzeit in Göttingen studiert und promoviert hat. Allerdings war auch in seiner Studienzeit die grosse Zeit der Uni Göttingen als Mekka der Mathematik und Physik schon längst vorbei, die bedeutenden Namen aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts kannte er auch nur aus Anekdoten.


    Für eine Unikarriere kann die Alma Mater aber durchaus bedeutsam sein. Das ist jetzt nur eine persönliche Beobachtung und vielleicht auch nur ein statistischer Effekt (zumindest kenne ich keine Studie dazu), aber viele Physik-Professoren haben ihren akademischen Weg in Heidelberg oder München begonnen.

    So ganz stimmt das mit den Diagrammen nicht, bzw. hängt das von der Branche ab. Vor meinem Lehrerdasein habe ich mehrere Jahre als Softwareingenieuer gearbeitet, im Embedded Bereich. Vielleicht ist mein Know-How inzwischen veraltet, aber damals (vor etwa 5 Jahren) waren UML Modellierer wie Rational Rhapsody in diesem Bereich sehr in. Codeerzeugung aus einem Modell ist ziemlich cool, wenn man die entsprechenden (sehr teueren!) Tools hat. Der Platzhirsch in den Sprachen ist da C++ für Legacy Code aber auch für Neuentwicklungen wird immer noch C verwendet, für sicherheitskritische Systeme (wie Luftfahrt) auch Ada. Für Prototyping ist Python oft die Sprache der Wahl. Dafür spielen die typischen „Web-Sprachen“ wie JavaScript oder PHP dort keine Rolle. Tatsächlich wenig beachtet wird aber oft die Testseite - ich habe in meiner Zeit dort mehr automatisierte Unit-Tests geschrieben als entwickelt.

    Ah ja, und die allermeiste Zeit habe ich dokumentiert - das ist gerade in diesem Bereich durch die Vorgehensmodelle wie das V-Modell vorgeschrieben.

    Wollte damit nur sagen, dass Softwareentwicklung nicht nur Apps oder Web-Development ist, auch wenn das in der Öffentlichkeit heutzutage oft so aussieht.

    Philio: Ist OT, aber ich kenne ein Mehrfamilienhaus, bei dem ein ehemaliger Bewohner im Suff die Tür beschädigte. Bei dem ehemaligen Bewohner ist nichts zu holen, da Sozialamt, und die Eigentümerin der Wohnung weigert sich, für die Kosten aufzukommen. Die Tür ist jetzt seit über einem Jahr beschädigt. Der Vorteil bei einem eigenen Haus (bei einer eigenen Wohnung teilt man sich ja bestimmte Bereiche des Hauses mit den anderen Wohnungseigentümern) ist, dass du nicht warten musst, bis der Eigentümer etwas macht oder auch nicht, das kannst du selbst entscheiden.

    Je größer das Haus, desto mehr Arbeit macht es, das stimmt, aber bei einem Reihenhaus mit Handtuchgarten müsste sich doch die Arbeit in Grenzen halten ;) .

    Uaaaah, Reihenhaus... ganz sicher nicht. Sorry, ich hoffe, es fühlt sich jetzt niemand auf den Schlips getreten, aber das ist für mich der Inbegriff von Spiessigkeit. Never.


    Der von dir geschilderte Fall ist sicher ärgerlich, aber kann bei mir nicht eintreten. In der Schweiz werden typischerweise Verwaltungsfirmen bestellt und Anfragen werden da professionell bearbeitet, z. B. meine verwaltet sicherlich tausende von Mietshäusern, die können sich unseriöse Geschäftspraktiken nicht leisten. Wenn ich da etwas melde, dann wird das erledigt. Und, na ja, ich will jetzt nicht prätentiös klingen, aber solche Leute wohnen in meinem Mietshaus eher nicht...

    Gerade in der Corona-Krise hat sich doch gezeigt, dass wir medizinisch betrachtet vermutlich einen unsicheren Arbeitsplatz haben, dieser aber ansonsten vollkommen sicher ist.

    Ich weiß nicht, ob jemand das hier jemals in dieser Form hatte, aber existenzielle Sorgen zu haben, sich zu fragen, ob man seine Kinder noch aus eigener Kraft ernähren, kleiden, bilden kann, stelle ich mir wirklich schlimm vor. Das hatte glaube ich niemand von uns seit Antritt der ersten Planstelle.


    Aus dem Studium kenne ich diese Situation jedoch in abgeschwächter Form und sie hat mich nachhaltig geprägt. Man muss nicht seinem/r Schöpfer/in jeden Tag aufs Neue danken, dass man diese Sorgen nicht hat, aber seine Energie auf andere Dinge fokussieren zu können, ist schlichtweg unbezahlbar. Wenn man dann noch bei seinen Lebensverhältnissen bescheiden bleibt (durchschnittliche Bude, keine teuren Autos, wenige aber qualitativ hochwertige Kleidung, kein Luxusurlaub auf den Seychellen etc.), dann lebt man ein wirklich überwiegend sorgenfreies Leben. Das habe ich mit den Jahren sehr zu schätzen gelernt - in der Nachbarschaft gab es immer mal wieder Fälle, wo der Job weg war oder wegzufallen drohte - und das hat sich spürbar auf die betroffenen Personen ausgewirkt.
    Ob ich zu den reichsten 10% der Deutschen gehöre oder nicht, wird vor diesem Hintergrund Makulatur.

    Ja, das kann ich nur unterschreiben. Als jemand, der zu Studienzeiten von BAfÖG gelebt hat, weiss ich meine aktuellen Lebensumstände sehr zu schätzen. Nachdem ich ausserdem auf ein Auto verzichte und Reisen nicht so mein Ding sind, sammelt sich fast automatisch genug auf den Konto an, um mir ein finanziell sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Mein persönlicher Luxus ist, dass ich mir Bücher und andere Dinge des täglichen Lebens leisten kann, ohne vorher meinen Kontostand checken zu müssen. Gelegentliche grössere Ausgaben für meine Hobbys sind da auch drin, ohne dass ich mich dafür einschränken muss. Mehr Luxus brauche ich nicht.

Werbung