Lehrer A studiert Lehramt für einen sicheren Arbeitsplatz und guten Verdienst -> Das Ziel ist mit der Verbeamtung erreicht -> Die Erreichung des Ziels führt unausweichlich dazu, dass Lehrer A faul ist und keinen guten Unterricht gibt
Diese These gibt ein verbreitetes Vorurteil wieder, würde ich sagen. Wie schon bemerkt: Ein sicherer Job als Motivation und guter Unterricht schliessen sich nicht aus.
1. Warum bist du Lehrerin / Lehrer geworden ?
Um mal eine andere Perspektive zu bringen: Noch bis Mitte 20 hätte ich mir nicht vorstellen können, Lehrer zu werden. Während meiner Zeit als Doktorand habe ich dann gemerkt, dass mir Lehre viel grösseren Spass macht als Forschung. Nach ein paar Umwegen bin ich dann an meiner jetzigen Schule gelandet und habe das Studium für Lehrpersonen Sek 2 gemacht. Unterrichten macht mir grosse Freude, besonders die Interaktion mit meinen Lernenden - ich sehe mich als Bergführer: Ich vermittle mein Wissen und weise falls nötig auf schwieriges Gelände hin, aber ich trage niemanden Huckepack zum Gipfel 😉
2. Spielt der Grund für die Berufsauswahl im Schulalltag noch eine Rolle ?
Ja klar. Lehren macht mir immer noch grossen Spass und wie ich andernorts schrieb: für mich der beste Job und ich kann mir keinen besseren vorstellen.
3. Wie würden deine Schüler dich bewerten ?
Das ist keine hypothetische Frage - ich führe regelmässig Feedbacks durch. Kurz zusammenfasst: sie finden mich wohl etwas strange, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich ein etwas unkonventioneller Typ bin 😂 Menschlich, fachlich und pädagogisch scheinen sie mit mir zufrieden zu sein - das klingt jetzt prätentiös, aber die Bewertungen sind überwiegend gut bis sehr gut.
Noch eine Anekdote: Ein Lernender von mir hat neulich gesagt, er würde mich am liebsten einpacken und zum Studium mitnehmen 😂
Bonusfrage:
Ist die Unkündbarkeit eines Lehrers eine gute oder schlechte Sache ?
Ausser Konkurrenz: In der Schweiz sind Lehrer nicht unkündbar 😉