Wie kommst du auf deine ganzen falschen Annahmen eigentlich? Gibt es da eine Quelle zu? Mich würde nämlich auch noch deine Quelle zu der Aussage interessieren, eine Koalition aus Union und AfD hätte so hohe Zuspruchwerte, denn Schöneborn hat bei der ARD aufgezeigt, dass nur die AfD-Wähler*innen diese Koalition befürworten.
Moebius
Ich glaube, ich habe jetzt schon mehrfach politikwissenschaftliche Quellen angeführt, die zeigen, dass es rechtspopulistische bis -extreme Parteien stärkt, wenn man ihre Positionen übernimmt. Auch die Ergebnisse dieser Bundestagswahl können als Beweis dafür angeführt werden. Ich warte aber immer noch darauf, dass du mal etwas Substanzielles abseits deiner persönlichen Meinung beiträgst. Quellen fehlen auch weiterhin bei dir.
Demonstrationen gegen Rechts sind Teil des Problems. Das Rechte gehört zur Demokratie dazu.
Achso und Demos gehören nicht zur Demokratie? Warum können Demos gegen Rechts zur Demokratie dazugehören und ein Problem sein, das Rechte aber nicht? Und ich möchte noch ergänzen, dass die Demos gegen Rechts ebenso politikwissenschaftlich erfolgsversprechend gegen rechtspopulistische bis -extreme Parteien sind (Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/pr…bremen-100.html)
Zoomen wir mal etwas raus aus der Debatte, sehen wir hier ein Missverständnis im Demokratieverständnis. Auch rechtspopulistische bis -extreme Parteien sprechen von einer Demokratie. Das zeigt, dass Demokratie nicht gleich Demokratie ist. Es gibt liberale und illiberale Demokratien. Die Zuschneidung von Wahlergebnissen zum eigenen Machterhalt sind ein Aspekt illiberaler Demokratien, wie man in Ungarn gesehen hat (nicht umsonst trifft sich die CSU gerne mit Viktor Orban) und wie es die Union mit dem Grabenwahlrecht machen möchte. Illiberal ist es auch, Freiheitsrechte einzuschränken, weil die Mehrheit es vermeintlich möchte. Die AfD und die Union wollen das Selbstbestimmungsrecht zum Beispiel zurückdrehen (obwohl das Bundesverfassungsgericht sogar entschieden hat, dass dieses in Teilen verfassungswidrig sei). Moebius bringt das Beispiel der Schwangerschaftsabbrüche, bei dem es in der Unterscheidung zwischen einer liberalen und illiberalen Demokratie eben auch einen Unterschied macht, ob man dafür oder dagegen ist.
Quelle zum Begriff illiberale Demokratie: https://www.blaetter.de/ausgabe/2017/a…lliberale-geist
In der hier genannten BpB wurde auch folgender Text veröffentlicht:
Dass unser Verfassungssystem vier Jahre Trump-Präsidentschaft überlebt hat, könnte als Beweis dafür genommen werden, dass die Gefahr gar nicht so groß und die Warnung vor einem Niedergang der Demokratie übertrieben war – und ist. Doch das wäre ein Missverständnis. Die Demokratie hat überlebt, weil amerikanische Bürger, die sich um das Überleben ihrer Demokratie sorgten, sich zusammentaten, um sie zu verteidigen. Die Amerikaner sind verständlicherweise von den letzten sieben Jahren erschöpft. Die Demokratie zu verteidigen, ist anstrengend. Menschen bei einer Wahl nach der anderen, trotz aller um sie herum aufgetürmten Hindernisse, dazu zu bewegen, wählen zu gehen, kann selbst die Kräfte des eifrigsten Aktivisten überfordern. (...)
Um die Demokratie zu verteidigen, braucht es keine Helden. Für die Demokratie einzustehen, bedeutet, für sich selbst einzustehen. In welcher Art von Gesellschaft wollen wir leben? Man denke an die Millionen von Amerikanern – junge und alte, religiöse und säkulare und aller möglichen Hautfarben –, die im Sommer 2020 im Namen der Gerechtigkeit auf die Straße gegangen sind. Die jungen Menschen, die damals demonstrierten, hätten sich vom System abwenden können, aber sie gingen stattdessen zur Wahl. Eine neue Generation von Amerikanern stand auf, um unsere unvollkommene Demokratie zu verteidigen. Aber sie haben uns auch das Bild einer besseren Demokratie vor Augen geführt – einer Demokratie für alle.
Während die Generation des Bürgerrechtskampfs in die Geschichte übergeht, ist es an uns, eine wahrhaft multiethnische Demokratie aufzubauen. Künftige Generationen werden Rechenschaft von uns verlangen.
(Hervorhebung durch mich.)
Wie soll man den Angriff der Union auf jene gesellschaftlichen Organisationen in Deutschland, die sich hier um die Demokratie sorgen und sie verteidigen wollen, anders interpretieren, als gegen die liberale Demokratie selbst?