Beiträge von tibo

    Eines der großen Institute hat bei der Nachwahlerhebung auch zur Zusammenarbeit CDU/AfD gefragt, 52% der Befragten sind inzwischen grundsätzlich der Auffassung, dass die CDU mit der AfD zusammenarbeiten sollte. Vielen Dank dafür.

    Das meinte ich, hierfür hätte ich gerne die Quelle.

    Außerdem eben zu der These, dass die Union die AfD schwächen könne, wenn man wieder rechte Themen besetze.

    Welche rechtsextreme Position hat denn bitte die Union übernommen?

    Stimmt, ich korrigiere: Übernahme von Positionen einer rechtsextremen Partei und der Duldung der Stimmen dieser Partei. Frage zurück: Wo wurde die Union mit der AfD gleichgesetzt?


    Zum Mitte-Begriff und der Besetzung durch die Union kam gerade erst gestern ein Essay bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.

    Ich verstehe nicht, was du damit meinst bzw. wonach du genau fragst.Kannst du das präzisieren?

    Gerne: Ich hätte gerne einen Beleg dafür, dass die Union der AfD rechts der Mitte Platz gemacht hätte und diese deswegen erstarke.

    Außerdem: Die Union könne die AfD schwächen, indem man ihre Positionen und Themen übernehme.

    Meine Gegenthese ist nämlich am Beispiel dieses Wahlkampfs: Die Union hätte nicht rechte Themen wie Migration aufgreifen dürfen, wie sie es im bekannten Tabu-Bruch getan hat. Sie kann damit keine Stimmen der AfD-Wähler*innen zurückgewinnen. Im Gegenteil stärkt es die AfD, Themen und Positionen der Rechtspopulist*innen so zu übernehmen.

    Mein Beleg neben dem hier von mir schon mehrfach zitierten Marcel Lewandowsky:

    Auch hierzu haben wir klare Erkenntnisse aus der Forschung. Eine restriktivere Politik bei der Migration schwächt radikal rechte Parteien nicht. Sie normalisiert und legitimiert die Positionen der AfD. Wenn andere Parteien – gerade auch SPD und Grüne – solche restriktiven Positionen vertreten, werden mehr Menschen davon überzeugt, dass Migration ein Problem darstellt. Parteien haben einen starken Einfluss darauf, wie Menschen über Politik denken. Mehr Menschen sagen dann, dass Migration ein Problem ist, dass „endlich etwas getan werden muss“. Es entsteht ein Teufelskreis, der letztlich vor allem der AfD nützt. Am Ende wählen die Leute das Original.

    Wer aber Union und AfD gleichsetzt, der schadet der Demokratie.

    Es wird aber bei den Demos gar nicht gleichgesetzt. Dann wäre eine der Hauptforderungen dort, dass die Union und Merz in keiner Form mit der AfD zusammenarbeiten dürfen, ja absurd. Es geht nicht gegen die Union, sondern gegen deren Übernahme rechtspopulistischer bis -extremer Forderungen und der Duldung der Stimmen der AfD.

    Dazu kommt: Nicht jede Kritik an rechtspopulistischen Tendenzen in der Union ist auch ein Gleichsetzen mit der AfD.

    Wie kommst du auf deine ganzen falschen Annahmen eigentlich? Gibt es da eine Quelle zu? Mich würde nämlich auch noch deine Quelle zu der Aussage interessieren, eine Koalition aus Union und AfD hätte so hohe Zuspruchwerte, denn Schöneborn hat bei der ARD aufgezeigt, dass nur die AfD-Wähler*innen diese Koalition befürworten.

    Moebius

    Ich glaube, ich habe jetzt schon mehrfach politikwissenschaftliche Quellen angeführt, die zeigen, dass es rechtspopulistische bis -extreme Parteien stärkt, wenn man ihre Positionen übernimmt. Auch die Ergebnisse dieser Bundestagswahl können als Beweis dafür angeführt werden. Ich warte aber immer noch darauf, dass du mal etwas Substanzielles abseits deiner persönlichen Meinung beiträgst. Quellen fehlen auch weiterhin bei dir.

    Demonstrationen gegen Rechts sind Teil des Problems. Das Rechte gehört zur Demokratie dazu.

    Achso und Demos gehören nicht zur Demokratie? Warum können Demos gegen Rechts zur Demokratie dazugehören und ein Problem sein, das Rechte aber nicht? Und ich möchte noch ergänzen, dass die Demos gegen Rechts ebenso politikwissenschaftlich erfolgsversprechend gegen rechtspopulistische bis -extreme Parteien sind (Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/pr…bremen-100.html)


    Zoomen wir mal etwas raus aus der Debatte, sehen wir hier ein Missverständnis im Demokratieverständnis. Auch rechtspopulistische bis -extreme Parteien sprechen von einer Demokratie. Das zeigt, dass Demokratie nicht gleich Demokratie ist. Es gibt liberale und illiberale Demokratien. Die Zuschneidung von Wahlergebnissen zum eigenen Machterhalt sind ein Aspekt illiberaler Demokratien, wie man in Ungarn gesehen hat (nicht umsonst trifft sich die CSU gerne mit Viktor Orban) und wie es die Union mit dem Grabenwahlrecht machen möchte. Illiberal ist es auch, Freiheitsrechte einzuschränken, weil die Mehrheit es vermeintlich möchte. Die AfD und die Union wollen das Selbstbestimmungsrecht zum Beispiel zurückdrehen (obwohl das Bundesverfassungsgericht sogar entschieden hat, dass dieses in Teilen verfassungswidrig sei). Moebius bringt das Beispiel der Schwangerschaftsabbrüche, bei dem es in der Unterscheidung zwischen einer liberalen und illiberalen Demokratie eben auch einen Unterschied macht, ob man dafür oder dagegen ist.

    Quelle zum Begriff illiberale Demokratie: https://www.blaetter.de/ausgabe/2017/a…lliberale-geist


    In der hier genannten BpB wurde auch folgender Text veröffentlicht:

    Dass unser Verfassungssystem vier Jahre Trump-Präsidentschaft überlebt hat, könnte als Beweis dafür genommen werden, dass die Gefahr gar nicht so groß und die Warnung vor einem Niedergang der Demokratie übertrieben war – und ist. Doch das wäre ein Missverständnis. Die Demokratie hat überlebt, weil amerikanische Bürger, die sich um das Überleben ihrer Demokratie sorgten, sich zusammentaten, um sie zu verteidigen. Die Amerikaner sind verständlicherweise von den letzten sieben Jahren erschöpft. Die Demokratie zu verteidigen, ist anstrengend. Menschen bei einer Wahl nach der anderen, trotz aller um sie herum aufgetürmten Hindernisse, dazu zu bewegen, wählen zu gehen, kann selbst die Kräfte des eifrigsten Aktivisten überfordern. (...)

    Um die Demokratie zu verteidigen, braucht es keine Helden. Für die Demokratie einzustehen, bedeutet, für sich selbst einzustehen. In welcher Art von Gesellschaft wollen wir leben? Man denke an die Millionen von Amerikanern – junge und alte, religiöse und säkulare und aller möglichen Hautfarben –, die im Sommer 2020 im Namen der Gerechtigkeit auf die Straße gegangen sind. Die jungen Menschen, die damals demonstrierten, hätten sich vom System abwenden können, aber sie gingen stattdessen zur Wahl. Eine neue Generation von Amerikanern stand auf, um unsere unvollkommene Demokratie zu verteidigen. Aber sie haben uns auch das Bild einer besseren Demokratie vor Augen geführt – einer Demokratie für alle.

    Während die Generation des Bürgerrechtskampfs in die Geschichte übergeht, ist es an uns, eine wahrhaft multiethnische Demokratie aufzubauen. Künftige Generationen werden Rechenschaft von uns verlangen.

    (Hervorhebung durch mich.)

    Wie soll man den Angriff der Union auf jene gesellschaftlichen Organisationen in Deutschland, die sich hier um die Demokratie sorgen und sie verteidigen wollen, anders interpretieren, als gegen die liberale Demokratie selbst?

    Die Demokratie schwächt man dadurch, dass man in Endlosschleife jeden als rechts bezeichnet, der einem etwas sagt, was man nicht hören möchte, obwohl die Realität zeigt, dass es vielleicht besser wäre, sich inhaltlich mit den Argumenten auseinanderzusetzen. Denn ganz objektiv läuft es für "links" im Augenblick nichts so gut, und zwar vor allem deswegen, weil sie sich an der Mitte abarbeitet.

    Wenn ich rechts wäre, würde ich nicht mit dir diskutieren sondern mich lächelnd zurückgehen und weiter dabei zusehen, wie du gratis meinen Job machst.

    Was eine Frechheit. Das Gegenteil ist der Fall. Die FDP und die Union waren mit ihrer rechten Politik die Stimmengeber*innen an die AfD. Es ist genau das passiert, was die Politikwissenschaft sagt: Die Übernahme der Positionen der Rechten stärkt diese. Die Union hat angesichts der hervorragenden Ausgangslage dagegen ein richtig schwaches Ergebnis eingefahren. Der Politikwissenschaftler beim ZDF sprach davon, dass sich die Union bei dieser Ausgangslage bis zu 40 Prozent der Stimmen erhoffen hätte können.

    Wie kommst du auf deine ganzen falschen Annahmen eigentlich? Gibt es da eine Quelle zu? Mich würde nämlich auch noch deine Quelle zu der Aussage interessieren, eine Koalition aus Union und AfD hätte so hohe Zuspruchwerte, denn Schöneborn hat bei der ARD aufgezeigt, dass nur die AfD-Wähler*innen diese Koalition befürworten.

    Dass auch du die Schwangerschaftsabbrüche jetzt instrumentalisierst, wundert mich auch nicht.

    Das Verständnis von Neutralität ist auch wieder interessant. Es gab Demonstrationen gegen Rechts. Die Union hat sich entschieden, rechte Forderungen zu übernehmen - wider jeder Vernunft, sowohl was den Inhalt betrifft als auch den Effekt auf die AfD wohlgemerkt. Dann wundert sich die Union, warum sie auf einmal auch ins Visier der Demos gegen Rechts gerät. Vielleicht sollte sie dann aufhören, die Positionen der Rechten zu übernehmen?

    Das sind halt die Methoden der Trumps dieser Welt. Und du verteidigst sie. Kann ich ja nichts für, dass du rechte Methoden verteidigst, die die Demokratie schwächen. Ich bin nur derjenige, der es outcalled.

    Man kann darüber streiten, wie geschickt das Timing ist, aber die grundsätzliche Frage, ob es demokratisch ist, wenn Vereine und NGOs, die im wesentlichen von der Regierung finanziert werden, Demonstrationen gegen die Opposition organisieren ist völlig berechtigt, ganz unabhängig von der politischen Frage um die es geht.

    Entweder ich lasse mich vom Staat finanzieren und verhalte mich politisch neutral oder ich mische mich in das politische Tagesgeschäft ein, dann sorge ich für eine unabhängige Finanzierung.

    Und du wunderst dich, warum manche hier glauben, du wärst insgeheim doch für Trump. Unglaublich, wirklich.

    Auch der Umgang und die Instrumentalisierung des Todes Walter Lübckes ist ein Armutszeugnis für die Union und Merz. Das demokratische, zivilgesellschaftliche Engagement wird in Zweifel gezogen und auf dem rechten Auge ist die Union blind.

    https://www.hna.de/kassel/witwe-v…lzpWkkxdwNPg1CQ


    Die Wahlrechtsreform eckt bei der Union eben hart an. Und im Wahlkampf haben CDU und CSU ja sehr deutlich gemacht, dass sie die Wahlrechtsreform wieder rückgängig machen wollten. Da das recht zügig gemacht werden kann, weil ja einfach das alte Wahlrecht wieder durch den Gesetzgeber in Kraft gesetzt werden kann, finde ich es jetzt nicht verwerflich, diese Position nach der Wahl hervorzuheben.

    Die Idee der Union ist doch eindeutig rein egoistisch und bevorteilt nur sie selbst und geht über das Inkraftsetzen der alten Regelung hinaus. Ich finde keine Worte dafür, wie ich das finde, mehr als verwerflich auf jeden Fall. Da wird aus diesem Grund auch keine andere Partei mitmachen, um das zu ändern bräuchte die Union also eine absolute Mehrheit.


    Die Union wird mit Merz, Söder, Linnemann und Spahn selbst zur Gefahr für die Demokratie. Die konservativen Parteien sind erneut keine Hilfe gegen den Rechtsextremismus und -populismus, sondern befeuern ihn noch und bedienen sich selbst jener Methoden.

    Erklärt mir mal bitte jemand, warum man die AFD undemokratische Partei nennt. Sie ist demokratisch gewählt. Mich irritiert der Begriff. Natürlich stehen sie für absurdes Zeug, aber undemokratisch? Das finde ich seltsam.

    Auch die NSDAP wurde demokratisch gewählt. Das ist kein Kriterium dafür, ob eine Partei demokratisch ist. Es ist ja auch sinnvoll, dass ein Verbot an einer Wahl teilzunehmen oder das Verbot einer Partei in einer Demokratie generell hohe Hürden hat. Somit ist es auch logisch, dass undemokratische Parteien an demokratischen Wahlen teilnehmen können, bis es ein gesicherter Fall ist. Ich plädiere aber auch stark dafür, das AfD-Verbotsverfahren endlich einzuleiten. Der nächste Verfassungsschutzbericht sollte dafür eine gute Grundlage werden.

    Ich weiß vage, dass es in den entsprechenden Communitys entsprechende Diskussionen darüber gibt, inwiefern die Behinderung vorangestellt werden soll (behinderter Mensch) oder nachgestellt (Mensch mit Behinderung) oder als Substantiv (Behinderte*r) genutzt werden soll und ich weiß noch, dass das auch zwischen den Communitys unterschiedlich gesehen wird. Entsprechend kann es sein, dass die Mehrheit der Autist*innen sich diesen Begriff wünscht und die Mehrheit der Menschen mit Behinderung diese Formulierung.

    Kurz mal in der Wikipedia-Artikel geschaut: Unterschieden wird zwischen identity-first-language und person-first-language. Unter diesem Suchbegriff findet man auch Internetseiten zu dem Thema, der erste beschreibt die unterschiedlichen Präferenzen unterschiedlicher Communitys: https://www.nih.gov/about-nih/what…-first-language


    An unserer Schule gibt es keine solche Leitlinien. Auch manche Kolleg*innen nutzen mitunter abwertende Begriffe (unreflektiert, vermutlich nicht absichtlich). Die Kinder nutzen abwertende Begriffe teils auch absichtlich und als Beleidigung. Manche wissen dann, was der Begriff bedeutet, und nutzen ihn trotzdem, für manche ist er nun ein Schimpfwort. Darüber spreche ich dann mit den Kindern und das sehen die Kinder dann auch eigentlich immer ein, wie bei so vielem heißt Einsicht aber noch nicht, das Verhalten auch zu ändern. Eine Situation vor einer Woche fällt mir zu dem Thema noch ein: Ein Kind bei einem Bild mit einem Menschen im Rollstuhl gesagt "Oh, die Arme." Da wusste ich so spontan nicht, wie ich reagieren soll, obwohl ich wusste, dass das ein wichtiger Gesprächsanlass gewesen wäre.

    Ein Bernd Lucke musste damals schon genau gewusst haben, mit wem er ins Bett gestiegen ist. Die ganzen Strömungen um Beatrix von Storch und Björn Höcke waren von Anfang an Teil der AfD bzw. deren Netzwerks.

    Friedrich "Ich möchte das Wahlergebnis der AfD halbieren" Merz sollte sich das auch genau anschauen: Mit Rechtspopulist*innen steigt man nicht ins Bett, die machen sich nämlich schnell so breit, dass sie dich von der Bettkante stoßen. Trotz der teils Übernahme echtsextremen Inhalte verliert die Union viele / die meisten Stimmen (?) an die AfD. Die AfD kann man nicht entzaubern, die Menschen dort möchten eine rechtspopulistische bis -extreme Politik. Und wählen das Original.

    Ich habe zwischenzeitlich noch zwischen Der Linken und Den Grünen geschwankt. Die Linke ist auf jeden Fall wählbarer geworden, nachdem die ganzen Putin-Freund*innen und wirren Köpfe zum BSW abgewandert sind. Die linken Positionen finde ich schon länger überzeugend, die Wahlplakate waren die einzigen mit Inhalt, aber die Außenpolitik z.B. auch bezüglich Israel war ein Ausschlusskriterium. Ganz gelöst haben wird sich das Problem sicher auch immer noch nicht.

    Da es aber nun so aussieht, als würde Die Linke sowieso sehr sicher in den Bundestag einziehen, habe ich mich für Die Grünen entschieden, bei denen ich aus Überzeugung auch Mitglied bin. Die sozialen und nachhaltigen Prinzipien entsprechen meiner Überzeugung und mit der Wahlrechtsreform (die Werterntwicklung unseres politischen Systems wird noch ein wichtiges Thema werden, nachdem man in der aktuellen globalen Krise die Schwächen der Demokratie aufgezeigt bekommt), der Emanzipation von russichem Gas, dem (noch nicht perfekten) Selbstbestimmungsgesetz und nicht zuletzt dem Deutschlandticket gab es große soziale und nachhaltige Erfolge in der letzten Regierungszeit. Ich mag Habeck prinzipiell, er wirkt insgesamt sehr vernünftig und zielstrebig. (Entsprechend wundert mich die Differenz zwischen seiner Beliebtheit im Vergleich zu den anderen Poltiker*innen und den Umfragwerten Der Grünen).

    Sehr negativ finde ich bei den Grünen prinzipiell den Einfluss dieser ganzen Homöopathie-, Waldorf-, Schwurbelszene und die aktuelle Entwicklung, dem Rechtsruck in Sachen Flucht und Migration nicht deutlich standzuhalten. Ich hoffe jedoch, dass eine starke Grüne Fraktion eine stärkere Verhandlungsposition bei potenziellen Koalitionsverhandlungen hat, um nachhaltige Mobilität wie das Deutschlandticket zu erhalten und die Bahn-Infrastruktur auszubauen, linke Steuer- und Wirtschaftsideen wie einen höheren Mindestlohn und fairere Steuern zu Gunsten der ärmeren Menschen Gewicht zu verleihen, die körperliche Selbstbestimmung z.B. bei der Abtreibung (wünschenswert wäre ein fest verankertes Recht auf Abtreibung) und beim Selbstbestimmungsgesetz weiterzuentwickeln und natürlich in ihrem Kernthema dafür zu sorgen, dass wir Vorbild und (wirtschaftliches) Zugpferd in grüner Klima-, Landwirtschafts- und Wirtschaftspolitik werden. (Es ist wirklich eine Schande, dass Peter Altmeier unsere Solar- und Photovoltaikbranche so abgewürgt und man im deutschen Steckenpferd, der Automobilindustrie, den Anschluss an die moderne E-Mobilität verloren hat.) Bildungspolitisch wünsche ich mir und halte ich auch für realistisch, dass man dem Staat mehr Einfluss auf und damit vor allem mehr finanzielle Mittel für das Bildungssystem gibt. Hier brauchen wir wie in fast allen Bereichen der allgemeinen Infrastruktur ganz dringend ganz große Investitionen für die Zukunft und ein Deutschland, in dem man sich alle wohlfühlen. Das ist die Grundlage für die Wirtschaft.

    In der Schule benutzt man eine andere Sprache als unter Freund*innen. Es gibt nicht nur verschiedene Sprachen, sondern auch verschiedene Arten zu sprechen. Mit den anderen Lehrer*innen im Lehrer*innenzimmer spreche ich anders als mit den Kindern. Die Kinder sprechen mit mir anders als mit anderen Kindern. Die Kinder sprechen mit mir im Unterricht anders als in der Pause. Alle Kinder und alle Lehrer*innen sind natürlich unterschiedlich und haben eine andere Art zu sprechen, als man selbst oder erwarten eine andere Ansprache - selbst in der gleichen Situation mit dem gleichen Menschen. Das gehört zur Authentizität dazu und Uneinigkeit über die gewählte Sprache in einer Situation gehört zum Aushandlungsprozess der gesellschaftlichen Normen dazu. Fäkalsprache, Kraftausdrücke und vulgäre Sprache gehören der Norm meiner Erfahrung nach weder auf den Schulhof, noch in den Klassenraum. In der Grundschule hat man immerhin auch einen Erziehungsauftrag und eine Vorbildfunktion.

    Ein Hauch von Spannung kommt auf, wenn man die Entwicklung Der Linken in den Umfragen sieht und die unentschlossenen Wähler*innen. Bei den Rohdaten gab es letztens sogar schon eine Mehrheit für RGR, ist aber eben wenig aussagekräftig, weil die Ergebnisse da noch nicht gewichtet und statistisch bereinigt sind. Nichtsdestotrotz sagen auch Umfrageinstitute, dass Verschiebungen durch die hohe Zahl an Unentschlossenen größer sein könnten, als die sehr stabilen Wahlprognosen der letzten Wochen. Nicht, dass das realistisch wäre, aber in dieser Zeit klammert man sich ja an jeden Strohhalm.

    Genau, wenn im Rahmen deiner vorgesehenen Arbeitszeit nur das möglich sein sollte, machst du genau das.

    Damit ist der Lehrplan trotzdem nicht erfüllt. Ein Arbeitsblatt ersetzt keine Sammlung. Nochmal: Beschäftige dich mit dem Unterschied von Kompetenz und Wissen.

    Der Felix überholt dich dann halt und du hast Pech gehabt. Damit hat die Welt genau gar nichts gewonnen. Verstehen willst du das scheinbar nicht.

    "Ach, du wolltest gerne Erster und alleine draußen sein, Felix, während es drinnen gebrand hat? Und weil du der schnellste und stärker warst, hast du die Türen noch schnell hinter dir verriegelt, damit dich keiner überholt und du sicher bist? Ne, da haste recht, gar kein Problem, alles richtig gemacht."

    Sozialdarwinismus und Libertarismus. Passt.

    Über alle Schulformen kann man alle möglichen Unterrichtsinhalte mit Arbeitsblättern abhandeln und das wird auch tagtäglich gemacht.

    Das ist weniger schön, als die Schmetterlinge selber groß zu ziehen, aber ob die Zeit für "schön" da ist, entscheidet halt der Dienstherr und nicht ich.

    Im Referendariat und an der Uni wird gelehrt und in Fortbildungen erfährt man und vor allem im Lehrplan steht, dass das eben nicht den Anforderungen an den Sachunterricht entspricht. Ist der Lehrplan etwa keine Dienstanweisung? Du hast anscheinend die Wende zur Kompetenzorientierung verpasst, oder?

    Dabei nutzen sie fachspezifische Methoden und erweitern so ihre Möglichkeiten, sachunterrichtliche Phänomene ihrer Lebenswirklichkeit zu untersuchen und zu erkunden. Auf diese Weise entwickeln sie ein Repertoire an Fähigkeiten und Fertigkeiten, das sie sowohl in unterrichtlichen Kontexten als auch an außerschulischen Lernorten sachgerecht erproben und nutzen können.

    (...)

    In Originalbegegnungen, anregenden Lernarrangements und in kooperativen Lerngemeinschaften erproben Schülerinnen und Schüler unterschiedliche methodische Zugänge des aktiven Wissenserwerbs. Immer dann, wenn Kinder selbst Lösungen für Prozesse finden können, sollte ihnen der Raum dafür gegeben werden. Dies hilft ihnen zunehmend dabei, Lernwege selbst zu organisieren und zu gestalten. Von besonderer Bedeutung ist es, dass die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet werden, die eigenen Lernergebnisse zu dokumentieren, sie anderen zu erklären und sie gemeinsam auch kritisch zu reflektieren. Sachliche Erschließung und sprachliche Durchdringung bedingen dabei einander.

    Durch Präsentationen, Ausstellungen, Lerntagebücher, Portfolios etc. bekommen Schülerinnen und Schüler Rückmeldungen zu ihren Arbeitsergebnissen und erfahren die Wertschätzung ihrer Lernanstrengungen; sie erkennen dadurch auch, dass und wo sie selber zunehmend Fortschritte machen, wie sich ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, ihr Sachwissen und ihre sozial-kooperativen Kompetenzen erweitern. Spezifische Interessen, Zugangsweisen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Angebote sind dabei Ausgangspunkte für individuelle Förderung.

    Aber klar, lasse ich doch einfach eine Ausstellung und ein Portfolio dazu erstellen, wie die Kinder zehn Arbeitsblätter zum Anlegen einer Sammlung von Muscheln bearbeitet haben.

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