Beiträge von tibo

    Meine Erfahrung widerlegt das aber ganz und gar nicht.

    Ich habe in meinem Zitat nochmal das "generell" hervorgehoben, denn darum ging es mir.
    Ich schreibe in Druckschrift schneller als in Schreibschrift. In der Debatte um Druck-, Grund- und Schreibschrift ist auch immer wieder zu hören und lesen, dass ein bedeutender Teil der Erwachsenen in Deutschland nach der Schule die Schreibschrift nicht mehr nutzt und dieser Trend sich auch schon in der weiterführenden Schule abzeichnet. Interessanter als Einzelerfahrungen sind natürlich wissenschaftlich fundierte Tests und Erfahrungen:


    Hier ein Test, in dem das Ergebnis war: gemischt-überwiegend Schreibschrift > gemischt-überwiegend Druckschrift > reine Druckschrift > reine Schreibschrift von der Schreibgeschwindigkeit her. Ebenfalls in der Quelle der Nachweis über die zunehmende Abweichung von der Schreibschrift im weiteren Verlauf der Schulzeit.


    Außerdem hier die Einschätzung eines Grundschulpädagogen:


    Ich glaube, die Debatte dreht sich vor allem um ästhetische Aspekte. Darüber kann man wundervollstreiten, aber es gibt kein Richtig oder Falsch. Unsere Aufzeichnungen von Stiftbewegungen belegen, dass gute Handschreiber dynamisch zwischen schnellen und langsamen Bewegungen abwechseln. Das ist das, was die meisten als flüssiges Schreiben bezeichnen, obwohl das Fließen von Wasser ja beispielsweise eine gleichförmige Bewegung ist: Das ist das Schreiben nicht. Für den einen Schreiber ist es dabei besser, wenn er den Stift auf dem Papier lässt, für den anderen, wenn er den Stift anhebt und neu ansetzt. Es gibt keine Regel, die für jeden Schreiber zutrifft. Aus motorischer Sicht ist es gut, wenn man den Stift ab und an abhebt. Dann können sich alle Muskeln, die daran beteiligt sind, einmal kurz entspannen, wieder durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden. Je länger hingegen ohne Abhebungen geschrieben wird, desto größer wird der Druck auf den Stift und das Papier und der Griff wird auf Dauer verkrampfen.


    Mein Fazit deshalb: Schreiben ist sehr individuell und jede*r entwickelt und sollte entwickeln eine individuelle, möglichst schnelle und leserliche Handschrift ohne einen Zwang zu genau der einen, vermeintlich richtigen Schreibweise.




    P.S.
    Oh ja, sorry fürs off-topic, hast Recht.

    "Moderne Grundschullehrer" sagen dann wohl: Ist halt so. Oder: Wir können nicht alle retten.

    Ich ziehe mir den Schuh mal an und sage als "moderner [zukünftiger] Grundschullehrer": Warum soll ich den Kindern vorschreiben, wann sie trinken oder sich die Nase putzen, wann sie auf die Toilette gehen oder den Bleistift anspitzen? Natürlich und selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass es nicht ungewollt oder sogar gewollt den Unterricht stört. Aber ansonsten möchte ich doch eigenverantwortliche und selbstständige Kinder erziehen.


    Ich schreibe die Zahlen auch bis heute noch von hinten nach vorne und kann für mich nur sagen, dass ich so auch sehr gut durch Leben und Schule gekommen bin. Als ausgewiesene nicht-Fachkraft auf diesem Gebiet (Mathematik und deren Didaktik) erinnert mich das doch sehr an längst vergangene Zeiten, in denen den Kindern auch "ausgetrieben" wurde, mit links zu schreiben. Würde mich aber tatsächlich interessieren, was es da an fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Erkenntnissen zu gibt.
    Auch die Causa Druckschrift ist keineswegs so eindeutig, wie du es darstellst. Dass Druckschrift generell langsamer zu schreiben ist, ist zum Beispiel eindeutig zu widerlegen. Nicht umsonst wird (meiner Meinung nach berechtigterweise) darüber diskutiert, die Schreibschrift nicht mehr zu unterrichten.
    Weitere Aussagen von dir sind natürlich total verallgemeinernd, was dir sicherlich bewusst ist. Ich kann z.B. die Erfahrung gar nicht teilen, dass Kinder mit mir reden, wie sie gerade möchten. Natürlich nicht mehr so formell, wie es früher mal war, aber die sprachliche Distanz ist den meisten Kindern meistens sehr bewusst. Deine Darstellung der Grundschule ist ebenso verallgemeindernd und ärgerlich.
    Insgesamt klingen in deinem Beitrag für mich sehr konservative Ansichten durch, die sich zum Glück einfach geändert haben: Selbstständigkeit statt Disziplin und Gehorsam sowie Individualität statt Konformität.

    Abiturnoten & Fachwissen, Fachdidaktik, Pädagogik


    Ist immer wieder eine Freude. ;)


    Also der NC für das Grundschullehramt liegt in NRW bei den Unis, die ich mir mal stichprobenartig angeschaut habe, allein schon über diesem Durchschnittswert bei Grundschullehrkräften und ist auch im Vergleich zu den Studiengängen für das Gymnasium höher. Klar, kein hartes Argument, u.a. da darunter auch große Unis wie Köln dabei sind, aber prinzipiell könnte sich ja seit der Erhebung der Daten was geändert haben.


    Bei den Vorlesungsfolien finde ich die Grundschullehrkräfte auf einen schnellen Blick gar nicht als Vergleichsgruppe. Wäre dann auch noch die Frage offen, ob da alle auf das gleiche Fachwissen oder immer - in einem gewissen Rahmen - bezogen auf ihre Schulform hin getestet wurden.

    Ich bestreite keineswegs die Wichtigkeit der fachwissenschaftlichen Inhalte im Studium und kann SchmidtsKatze nur voll und ganz zustimmen. Fachdidaktik lässt sich auch gar nicht wirklich von der Fachwissenschaft trennen.
    Das Niveau des Unterrichts meines Zweitfaches war meines Empfindens nach wesentlich höher, weil ich auf fachdidaktisches und -methodisches Wissen zurückgreifen konnte, wo ich im Erstfach im Studium an dieser Stelle stattdessen beispielsweise Sprachkritik anhand des Chandos-Briefes behandelt habe. Und wenn ich statt zwei weiteren solcher fachwissenschaftlichen Modulen (im Gegensatz zu den sehr sinnvollen Modulen beispielsweise in Orthografie) im Master stattdessen die Praxisphase habe, dann bringt mir das mehr auf dem Weg zu einem guten Lehrer. Auch weil man dort praktisch gemerkt hat, wie wichtig die Fachwissenschaft ist und was davon man braucht, also eine Wertschätzung für das Studium entwickelt. Darum ging es mir doch, als ich auf Valerianus' Beitrag eingegangen bin und nicht darum, in irgendeiner Form in die Richtung zu argumentieren, dass ich nicht mehr als Dingwörter, Tuwörter und Wiewörter (Begriffe denen ich aufgrund des Studiums übrigens sehr kritisch gegenüber stehe) im Studium lernen müsste.

    Zu viel fachliches Wissen gibt es denke ich nicht. Man muss es natürlich zu vermitteln wissen. Es ist ja nicht so, dass mit dem Fachwissen die pädagogischen oder fachdidaktischen Fähigkeiten sinken oder anders herum.


    Stichwort Niveauabsenkung: Das Ziel ist es, das Niveau des Unterrichts zu steigern. Das Fachwissen ist nunmal kein Selbstzeck. Da ist es jetzt wohl Ansichtssache und vermutlich genau der Punkt an dem sich die Geister scheiden: Die eine Seite meint, das Niveau des Unterrichts könne durch mehr Fachwissen gesteigert werden und die andere Seite meint, das Niveau könne durch mehr pädagogische oder (mMn viel eher) fachdidaktische Inhalte gesteigert werden. Es ist für meine Begriffe also keineswegs ein Totschlagargument, es geht auch nicht um schwarz oder weiß. Es ist eine Abwägung, wie viele fachwissenschaftliche, wie viele fachdidaktische und wie viele pädagogische Inhalte in das Lehramtsstudium gehören und das Ganze unter dem Aspekt der Knappheit der Zeit.

    man braucht wohl Mathematiklehrer [Hervorhebung durch mich].

    Richtig, und um den Satz noch ein wenig mit spitzer Zunge zu ergänzen: Man braucht Mathematiklehrer und keine Fachidioten.


    Wie gesagt, das war jetzt überspitzt. Aus der Praxisphase bin ich gerade raus und kann aus meiner Perspektive, nach Meinung der Lehrkräfte (mit denen ich darüber gesprochen habe) und Mentorinnen an der Schule sowie der Meinung der Lehrbeauftragen für die Praxisphase (ihres Zeichens Studienseminarleiterin für das Referendariat) nur sagen: Nichts wäre richtiger gewesen, als die Praxisphase so einzurichten. Über die Praxisphase an sich kann ich nur Positives berichten und habe auch nur Positives gehört. Ich denke, da würden alle genannten Personen zustimmen, dass sie wesentlich sinnvoller ist als noch zwei weitere fachwissenschaftliche Seminare oder Vorlesungen.
    Ob der wissenschaftliche Anspruch überhaupt so stark gesunken ist, ist die Frage, denn hast du mit einberechnet, dass zu der Praxisphase zumindest in Niedersachsen auch ein Forschungsbericht gehört, in dem man eben einen Bereich der Schule wissenschaftlich erforschen muss?

    Zur dritten Frage: Ist ein generelles Handynutzungsverbot eigentlich rechtens? Natürlich kommt es hier auch wieder auf das Bundesland an (siehe z.B. bayrisches Landesrecht), aber bei einer Fortbildung zum Thema Schulrecht hat der renommierte Schulrechtsexperte Dr. Hoegg erzählt, dass Handys und deren Nutzung nicht prinzipiell auf dem Schulgelände verboten werden dürften. Klar, im Unterricht logisch, in den Pausen sei dies eine Einschränkung der Grundrechte der Kinder, wenn ich mich da recht entsinne. Man könne die Nutzung wohl auf bestimmte Gebiete des Schulgeländes beschränken und bei konkreten Vorfällen wie Cybermobbing an der Schule weiter einschränken. So habe ich es im Kopf.
    Das Verbot des bloßen Mitführens des Handys ist denke ich recht klar nicht vereinbar mit dem Gesetz. Es geht wirklich um die Nutzung auf dem Schulgelände. Würde mich interessieren und ich wäre da auch voll bei Herrn Hoegg.

    Der Faktor was man vermittelt ist aus meiner Sicht der der entscheidende. Und damit verbunden ist natürlich auch die benötigte Qualifikation.
    Um als Erzieher zu arbeiten muss ich nicht viel lernen, und als Grundschullehrer muss ich bei weitem nicht so tief in die Mathematik einsteigen, wie es ein Gymnasiallehrer muss, der in der Lage sein muss einen Leistungskurs zu führen. Dessen mathematische Kompetenz muss wiederrum nicht so groß sein wie die von jemandem, der auf Uni-Niveau unterrichtet.


    Für mich völlig unverständlich, wie man da überhaupt ernsthaft darüber nachdenken kann eine Gleichbesoldung einzuführen.


    Master-Studiengänge sind prinzipiell gleichwertig. Man absolviert in der Regel die gleiche Anzahl an Creditpoints (Arbeitsaufwand tlw. auch LP genannt) und am Ende sollte sich jemand, der*die Erziehungswissenschaften studiert ebenso gut mit Erziehungswissenschaften auskennen, wie Master-Studierende der Mathematik sich in Mathe auskennen. Eine Wertung im Sinne von "Dieser Master stellt eine geringere Qualifikation dar als ein anderer", ist mMn nicht vereinbar mit dem Prinzip des Bologna-Systems.
    Habe ich einen Master of Education für die Grundschule, sollte ich mich auf diesem Gebiet genau so gut auskennen, genau so damit beschäftigt haben und natürlich auch den gleichen Workload haben, wie jemand mit dem Master of Education für das Gymnasium auf seinem*ihrem Gebiet es hat. Daraus folgend sollte die Bezahlung auch gleich sein. Dein Argument des Lernaufwandes kann also widerlegt werden, denn im Zuge der Harmonisierung der Studiengänge durch den Bologna Prozess ist es recht klar geregelt, dass der Workload für den Master in der Regel insgesamt (inklusive Bachelor) 300 CP beträgt - egal ob Gymnasium oder Grundschule, der Arbeitsaufwand ist prinzipiell derselbe.
    Deine Argumentation reiht sich für mich ein in die Schwanzvergleiche zwischen der Wertigkeit von Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften oder zwischen Fächern wie Geowissenschaften und Physik.


    Dazu kann dann noch ergänzt werden, dass ich in meinem Fall an meiner Uni praktisch den Bachelor in der Fachwissenschaft Germanistik gemacht habe. Dieser Bachelor qualifiziert mich gleichermaßen auch für einen Master für das Lehramt am Gymnasium oder einen Master der Germanistik (Linguistik/Literaturwissenschaft). Das Gleiche gilt auch für Mathe, Englisch etc. an unserer Uni. Ich habe somit fachwissenschaftlich eine mindestens ähnliche Expertise wie Deutschlehrer*innen am Gymnasium, wenn man voraussetzt, dass der Master of Education in erster Linie nicht mehr dazu gedacht ist, fachwissenschaftlich viel mehr zu lernen.
    Ebenso in der praktischen Umsetzung habe ich die exakt gleiche universitäre Laufbahn genommen wie Kommilitoninnen und Kommilitonen, welche den Master of Education für die Haupt- und Realschule gemacht haben. Abgesehen von der Praxisphase, die eben an einer anderen Schulform absolviert wird, und ich glaube einem Modul im Optionalbereich, saß ich in den gleichen Veranstaltungen. Für die Grundschule musste ich im Master beispielsweise (unnötigerweise?) ebenso den Chandos-Brief behandeln - das war in meinem Jahrgang auch noch Oberstufen- und Abiturstoff.
    Das nur mal so als kleiner Einblick in die Qualität der Qualifikation.


    P.S.
    Mit dem Master hätte ich auch die Qualifikation, an der Uni zu dozieren und zu lehren.

    Ich finde es klasse, die Interessen der Kinder wie alias in den Unterricht einzubauen, wenn es sich anbietet.
    Wir haben in Deutsch einen Wochenplan erstellt. Eine der letzten Aufgaben ist verbunden mit einem Wettbewerb auf Zeit (Verben in die Vergangenheitsform bringen). Zeitmesser ist der Fidget Spinner und so haben wir auch die Aufgabe auf dem Wochenplan genannt. Die Motivation war riesig, es auch bis zu dieser Aufgabe zu schaffen. Die Idee stammt von und ist nochmal genauer nachzulesen (in dem Beispiel auf den Matheunterricht bezogen) hier: https://grundschulteacher.blog…-unterricht-sinnvoll.html

    Auch eine Form des Sprachwandels:
    Ich habe gehört, manche haben Probleme dabei, Brathering zu lesen und zu verstehen.


    Bei meiner letzten Klausur habe ich eine versteckte Überwachungskamera installiert [...].
    Dass uns eine Leibesvisitation untersagt ist, weiß die Klientel geschickt auszunutzen. [...] Leider können wir wenig dagegen unternehmen, auch die Aufnahmen der Überwachungskamera sind als Beweis unzulässig. Letztendlich ist die Entwicklung politisch gewollt, damit mehr Schüler/innen ihren Abschluss erreichen. [...] Andere gutmenschliche Kolleginnen und Kollegen verschließen lieber weiter die Augen.

    Eine versteckte und vermutlich unangekündigte Videokamera (?) während einer Klausur in der Schule sowie das Bedauern darüber, dass sowas dann nicht gerichtlich genutzt werden kann und auch Leibesvisitationen nicht möglich sind, tritt Bürgerrechte mit Füßen. Ich kann es echt kaum fassen. Dazu dann die irrsinnige These, dass Schummeln politisch gewollt sei. Die Kirsche auf der Torte ist der von mir hervorgehobene Begriff im letzten Satz. Aus dieser Perspektive wirkt dann die Nutzung der Wörter "Kopftuch-Muslima" und "Klientel" mindestens alarmierend.


    Erstaunlicherweise gibt es doch noch einen mMn ganz guten Vorschlag von dir: den Störsender als eine Lösungsmöglichkeit. Des Weiteren könnte man als ersten einfachen Schritt und einfachere Lösung abseits solcher Vorschläge wie Leibesvisitationen darum bitten, die Smartphones vorne am Lehrerpult abzulegen. Und wenn der Dozent, der uns damals die Einführung in die Praxisphase gegeben hat, Recht hatte, dann ist man als Lehrer*in eigentlich ganz gut mit Rechten ausgestattet, auch bei der Annahme eines Schummelversuches die Konsequenzen zu ziehen. Dafür möchte ich jetzt aber nicht die Hand ins Feuer legen.

    Damit kannst du auch einen Umtrunk/Drogenparty etc. mit deinen Schülern rechtfertigen.

    Sorry, muss hierzu noch kurz was einwerfen: Es wurden ja schon Gründe genannt, warum dieser Vergleich hinkt.
    Mir wäre es noch wichtig, einen Aspekt zu betonen. Das Nutzen eines Handys und ich erweitere das mal auf den Umgang mit den neuen Medien ist ja nicht per se schädlich. Bei Drogen ist es wohl recht egal (ausgenommen medizinischer Nutzen), wie ein Kind sie konsumiert, die Folgen möchte ich nicht miterleben. Bei den neuen Medien allerdings hat man ja gerade die Chance, dass sie produktiv eingesetzt werden können. Den produktiven Umgang mit eben diesen Medien kann und soll man also üben.
    Ich mag diese kulturpessimistische, neue Medien generell ablehnende Einstellung nicht. Die neuen Medien sind ganz real Teil der Lebenswelt vieler Kinder und sind für jede Altersklasse eine Chance für die individuelle Entwicklung - sofern richtig eingesetzt und richtig damit umgegangen wird. Letzteres kann man eben erlernen. Ich finde es demnach gut und lobenswert, dass die TE das Thema in der GS behandeln will.


    Ich hoffe das war jetzt nicht zu sehr am Thema vorbei, da es ja erst um WhatdApp ging und ich jetzt generell neue Medien miteinbezogen habe.

    Gewerkschaften sind wohl klassischerweise links. Man kann deswegen natürlich eine bzw. die Ideologie kritisieren, aber für mich und nach meinem Verständnis des Begriffes Ideologie ist es nicht sinnig zu kritisieren, dass eine Organisation eine Ideologie hat. Auch ver.di vertritt ja aktuell linke bildungspolitische Ziele wie gemeinsames Lernen bis zur 10. Klasse z.B. oder kostenfreie KiTa-Plätze. Jede*r hat eine Ideologie und das an sich ist auch nicht schlimm (wie es die AfD bspw. in ihrem Parteiprogramm den anderen Parteien immer wieder zum Vorwurf machen will). Ich möchte auch gar nicht in einer Gewerkschaft sein, die kein Profil hat und sich nicht mit dem Großen und Ganzen beschäftigt. Der GEW vorzuwerfen, dass sie unter dem Deckmantel Gewerkschaft andere Ziele verfolgt, halte ich für nicht haltbar, da die weiteren Interessen nicht nur im Kleingedruckten der Satzung stehen, sondern auch auf der Website beschrieben und öffentlich immer wieder vertreten werden. So sehe ich die GEW als Glücksfall, da ich mich dort einerseits sehr gut repräsentiert fühle, was das Bild von Schule angeht (ganz im Gegensatz z.B. zum politisch konservativ eingestellten Deutschen Lehrerverband), und andererseits gleichzeitig auf rechtliche Unterstützung und Rückendeckung und damit der Kernaufgabe einer Gewerkschaft zählen kann.
    Eine Gewerkschaft hat somit das Mandat, was ihr durch ihre Mitglieder erteilt wird.

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