Beiträge von Problemfall

    Du schreibst doch, dass Schüler in Hofpausen nicht im Haus sein dürfen. Wie kann es dann sein, dass sie fläzen/ Sportzeug rumtragen/ mit Lehrern diskutieren und ihr euch lächerlich macht, weil ihr durch die Flure rennt und Kinder festhalten müsst?

    Nein nein, sie dürfen sich schon im Gebäude aufhalten, nur in bestimmten Bereichen nicht. Es gibt einige Pausenräume, die für die Kinder geöffnet sind sowie einen Cafeteria-Bereich. Allerdings dürfen sie nicht in die Korridore zu ihren Klassen.


    Ich selbst empfinde diese Regelung als unbefriedigend. Die Schüler sollten das Gebäude im Regelfall verlassen müssen und sich in der Pause auf dem Hof aufhalten (Cafeteria/Pausenhalle finde ich ok). Mir wurde gesagt, dass dies vor Jahren schon einmal diskutiert wurde, viele Kollegen aber dagegen waren, da der Hof angeblich für die Schülerzahl zu klein ist. Ich weiß jetzt nicht, ob es mal zeitweise ausprobiert wurde und es dann vermehrt zu Konflikten auf dem "überfüllten" Hof gekommen ist oder ob das nur eine Befürchtung war und deswegen nie probiert wurde.


    Problematisch ist auch, dass manche Kollegen bei ihrer Aufsicht weniger konsequent sind und die Schüler in die eigentlich verbotenen Bereiche lassen (teilweise auch die Klassenräume aufschließen und Schüler dort ohne Aufsicht einlassen). Die Schulleitung sagt, das liege im Ermessen der aufsichtsführenden Lehrkräfte und will kein Machtwort sprechen.
    Manche Schüler empfinden es daher als fürchterlich streng und gemein, wenn die Regeln von anderen Kollegen wiederum konsequent angewendet werden. X zählt zu den ziemlich konsequenten Kollegen.


    Man muss vielleicht dazu sagen, dass die Schülerschaft nicht die einfachste ist. Es gibt eine nicht unwesentliche Zahl von Kindern, die von zuhause kaum Grenzen gewohnt sind. Diese bräuchten eigentlich recht feste Strukturen, wenigstens in der Schule. Y ist eine von der Sorte, die ihre Rechte bestens kennt, einmal gemachte Ausnahmen auch sofort als neue Rechte einfordert, von ihren Pflichten bzw. Regeln aber nichts wissen will.


    Ich diskutiere mit dem Kind übrigens gar nicht herum, ich habe nur Fragen von Mitdiskutanden beantwortet. Ich habe (zum Glück) gar nichts mit ihr zu tun. Es gab wohl vergangene Woche bereits ein Gespräch zwischen Klassenleitung und Eltern (wegen anderer Vorfälle), da sollte dann diese jüngste Sache auch einmal thematisiert werden.

    Es waren noch zwei oder drei andere Kinder dabei. Ob Y die als Zeugen angeführt hat, ist mir nicht bekannt.


    Die "Warnung" der Grundschule erfolgte nicht schriftlich. Es ist üblich, dass die zukünftigen Klassenlehrer die Schüler mit Förderstatus am Ende von Klasse 4 in ihren Grundschule besuchen. Bei dieser Gelegenheit wurde der Klassenlehrerin Frau Z von der damaligen Klassenlehrerin der Grundschule diese Information/Warnung sozusagen inoffiziell mitgeteilt.


    Der Leumund von X ist tatsächlich unbefleckt.

    Wäre der Klassenraum nicht offen gewesen, hätte das Rumrennen des Kindes keine Folgen gehabt außer "gegen Hausordnung verstoßen, Maßnahme folgt später".

    Die Räume sind verschlossen, "ich will mein Sportzeug wegbringen" ist somit ohnehin nicht möglich (es sei denn, die aufsichtführende Lehrkraft geht mit und schließt auf) und ist eigentlich nur ein Türöffner. Manche Schüler(nicht alle) wollen die Pause gerne im Korridor vor ihren Räumen verbringen. Sie fläzen sich dann dort auf die Fensterbänke. Sind sie dort erst einmal, ist es unheimlich schwierig sie zum Gehen zu bewegen. Lässt man einen durch gehen, wollen alle anderen, die das mitbekommen, auch durch.
    Eine Lehrkraft kann sich strategisch günstig auf dem Treppenabsatz postieren und drei Korridore abdecken (bzw. sicher stellen, dass dort kein Schüler rein geht). Halten sich in dem Bereich Schüler auf, ist die Aufsicht umso schwieriger, da man dann alleine drei Korridore beaufsichtigen und sicher stellen muss, dass Streit geschlichtet wird, Prügeleien verhindert werden und vor allem aber die Räumlichkeiten nicht total vermüllt hinterlassen werden. Um die Aufsichten zu erleichtern, wurde festgelegt, dass sich in den Pausen keine Schüler in den Korridoren aufzuhalten haben.

    Danke für die bisherigen Antworten.


    Kollegin Z erinnert sich nicht mehr im Detail an die Sache. Es ist ein Vorfall, wie er immer wieder vorkommt und daher nicht im Gedächtnis bleibt. Sie kann sich nicht erinnern, gesehen zu haben, dass Herr X Schülerin Y hart angefasst hätte, war aber auch nicht die ganze Zeit dabei.


    X wollte die Schülerin aus zwei Gründen nicht passieren lassen: zum einen allgemein, weil jede Ausnahme die Regeln aufweicht und speziell die Einhaltung dieser Regel den Schülern schwer fällt und daher ein konsequentes Durchsetzen notwendig ist.
    Zweiter Grund ist der, dass einige Schüler, wenn sie in der Pause erst einmal im Klassenraum sind, schwer dazu zu bewegen sind, diesen wieder zu verlassen.


    Konsequenzen und spätere Ordnungsmaßnahme anzukündigen und dann Regel nicht durchsetzen wäre eine Alternative. Allerdings ist zu erwarten, dass die Schülerin eine spätere Ordnungsmaßnahme nicht mit ihrem Fehlverhalten verknüpfen kann. Sie würde lernen, dass sie mit genug Renitenz und notfalls Gewalt ihren Willen durchsetzen kann. Die Ordnungsmaßnahme würde sie dann später als eine ungerechte Willkür empfinden, weil sie sie nicht mit dem Vergehen verknüpft.


    Inzwischen ist X bekannt, dass Y bereits in der Grundschule Lehrkräfte beschuldigt hat, ihr Gewalt angetan zu haben. Von der Grundschule lag ein entsprechender Warnhinweis vor. Die Stufenleitung hat daher inzwischen allen Fachlehrern in der Stufe geraten, Berührungen jeder Art um jeden Preis zu vermeiden und besser immer zurück zu weichen. Leider kam die Warnung für X zu spät.

    Ich möchte hier wegen der Brisanz des Themas nicht unter meinem richtigen Namen posten, daher habe ich mir einen Zweitccount angelegt. Ich bin nicht sicher, ob nicht Kollegen hier sind, die mich erkennen könnten. Ich möchte gerne einen Fall schildern und Meinungen von euch hören, wie man in einer solchen Lage verfahren könnte.


    In der Schule gibt es die Regel, dass die Schüler sich in den Pausen nicht auf den Korridoren vor ihren Klassen aufhalten dürfen. Ein allgemeines Verbot, das Gebäude zu betreten gibt es nicht.


    Lehrer X hat Aufsicht. Schülerin Y (Jahrgang 5) will zu ihrem Klassenraum um ihr Sportzeug weg zu bringen, Lehrer X lässt sie mir Verweis auf die Regel nicht passieren, Schülerin Y (bekannt als besonders renitent), lässt sich nicht abwimmeln. Lehrerin Z (Klassenlehrerin von Y) kommt in diesem Moment vorbei, weist Y an, der Anweisung des Kollegen Folge zu leisten und geht dann zum Klassenraum weiter. Schülerin Y sagt nun, sie wolle jetzt sofort zu Frau Z und versucht, sich an X vorbei zu drängen. Frau Z ruft, während sie den Klassenraum aufschließt, "Y geh, jetzt endlich in die Pause", verschwindet dann im Raum.
    Y versucht weiter sich mit Gewalt an X vorbei zu drängen und kreischt dabei laut herum. Dieser fasst sie am Arm, hält sie fest und schiebt sich vor sie in den Durchgang um diesen zu versperren. In dem Moment erscheint Frau Z wieder, sagt noch einmal nachdringlich, dass Y in die Pause gehen soll. Y sieht wohl langsam ein, dass sie ihren Willen nicht bekommt und zieht wütend von dannen.


    Am nächsten Tag bestellt die Schulleitung X zum Gespräch und möchte den Vorfall geschildert bekommen. Die Schülerin habe sich beschwert. X habe sie brutal am Arm gepackt, gekniffen, weg geschoben und sie dabei verletzt (blauer Fleck am Oberarm). Die Eltern wollen (oder haben auch schon) Strafanzeige wegen Körperverletzung erstatten.


    Wie sollte sich X nun verhalten?

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